MarkusP210 Geschrieben 20. Dezember 2011 Geschrieben 20. Dezember 2011 Nachdem vor einiger Zeit im Kassensturz über diesen Hersteller von Fliegerchronographen nicht unbedingt schmeichelhaft berichtet wurde (überteuerte Preise, schlechter Service usw.) möchte ich es nicht unterlassen hier eine kurze Geschichte zu posten die das Gegenteil beweist und mich persönlich sehr gefreut hat: Ich habe vor drei Wochen meine Breitling Navitimer Heritage aus eigenem Ungeschick auf den Boden fallen lassen, mit dem Resultat dass, durch den doch heftigen Schlag, der Chronometer nicht mehr lief. Einer der Fälle also in denen man im Boden versinken könnte vor Ärger und so schnell wie möglich Beseitigung angesagt ist! Kurz und gut, auf der Homepage nachgeschaut, festgestellt dass in Grenchen direkt ein Reparaturcenter ist, Telefon zur Hand und angerufen. Feststellung 1: Ich bin selten so freundlich behandelt worden! Feststellung 2: Das Reparaturcenter nimmt von morgens 07:00 bis abends 19:00 Reparaturkandidaten entgegen (wo gibts das sonst?) Ich habe die Uhr vorbeigebracht (derselbe freundliche Service) und abgegeben. Dabei habe ich ausdrücklich erwähnt dass sie mir selbst zu Boden fiel (in der Annahme dann auch eine teure Rechnung zu erhalten). Heute habe ich mit Breitling telefoniert um nachzufragen wie der Status sei. Das Resultat: die Uhr ist bereits wieder zu mir unterwegs, der Schaden wurde als GARANTIELEISTUNG mittels Totalrevision des Werks behoben! Das nenne ich ein tolles Weihnachtsgeschenk (meinen Dank an Breitling an dieser Stelle). Markus Zitieren
fm70 Geschrieben 20. Dezember 2011 Geschrieben 20. Dezember 2011 Naja, das kann man so oder so sehen. Ich z.B. hätte erwartet, dass man eine Breitling auch mal fallen lassen kann, ohne dass sie deswegen gleich kaputtgeht. Zitieren
Brufi Geschrieben 20. Dezember 2011 Geschrieben 20. Dezember 2011 Enttäuschungen sind falsche Erwartungen. Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 20. Dezember 2011 Geschrieben 20. Dezember 2011 Markus, gut zu hören. Ich werde vermutlich im März meine kriegen. Hab mich lange "gewehrt" aber nun mal nachgegeben, freu mich jetzt schon drauf. Und was den KS betrifft, dass der Luxusgeräte aller Art immer in den Dreck zieht ist genau so bekannt wie dass ein gewisser 20Min Autor auf jedes Käsebrett aufsitzt wenn er dem Flughafen, der Swiss oder der Aviatik eins ans Schienbein treten kann... Zitieren
MarkusP210 Geschrieben 20. Dezember 2011 Autor Geschrieben 20. Dezember 2011 Hab sie wieder, einfach schoen. :p:p Markus Zitieren
MarkusP210 Geschrieben 21. Dezember 2011 Autor Geschrieben 21. Dezember 2011 Ich z.B. hätte erwartet, dass man eine Breitling auch mal fallen lassen kann, ohne dass sie deswegen gleich kaputtgeht Bei dem Gewicht? Eine rein mechanische Uhr? Aus einem Meter Höhe auf einen Plattenboden? Offenbar doch! Markus Zitieren
Karsten Sanders Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Das Besondere an der Geschichte ist eigentlich die Wiederentdeckung der Selbstverständlichkeit. Ein Hersteller hält kundenfreundliche Öffnungszeiten (erstaunlich!) vor und kriegt ein Problem berichtet und statt (erwartungsgemäß) abzuwehren und die Schuld auf andere zu schieben (wie erwartet), wird offenbar freundlich und zuvorkommend das Problem fast willkommen geheißen und die Aufgabe gelöst. Das Erstaunliche ist dabei, dass es erstaunen auslöst. Was Du da erleben durftest, ist Bewusstsein um die Qualität des Produktes, Stolz in die handwerkliche Leistung und die Wertschätzung der richtigen, positiven Kundenbeziehung, die mit der Übergabe des Verkaufserlöses nicht abgeschlossen ist. Hat sich mal jemand gefragt, was das "Leitbild" in der 900xx-Zertifizierung soll? Nun, diese Kundenreaktion hat es perfekt auf den Punkt gebracht und Breitling kriegt es offenbar bis tief in die Mitarbeiter hinein gelebt. Biz-Ethik! Ich finde die Geschichte toll. Auch deshalb, weil sie seltener wird. Karsten Zitieren
sirdir Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Najaa, dass man bei einer Luxus-Uhr (wobei es ja Leute gibt, für die Breitling noch das Einstiegsmodell ist...) auch mal kulanter sein kann als bei einer 40.- Swatch dürfte klar sein. (Trotzdem werd ich mich nicht drauf verlassen und meine Navytimer weiterhin wie ein rohes Ei behandeln ;) ) Gleiches gilt für den Kundenservice. Anders gesagt: You get what you pay for und wenn heute Service überall klein geschrieben wird, liegt das auch daran, dass die 'Geiz ist geil' Mentalität um sich greift. Der Kaufpreis eines Produktes muss eben nicht nur das Produkt finanzieren, sondern auch den Kundendienst. (Wobei es natürlich in einem gewissen Verhältnis auch verständlich ist. Wenn ich eine Uhr nur zum Zeitablesen brauche nehm ich halt ne billige und kauf mir, wenn die alte platt ist ne neue... kommt garantiert billiger als ne Luxusuhr). Man darf dann nur nicht bei der Billiguhr den Luxusservice erwarten. Zitieren
MarkusP210 Geschrieben 21. Dezember 2011 Autor Geschrieben 21. Dezember 2011 dass man bei einer Luxus-Uhr auch mal kulanter sein kann als bei einer 40.- Swatch Das stimmt schon, aber wenn ein Kunde so dämlich war diese auf den Boden fallen zu lassen? Wie bereits kundgetan, mich hat's gefreut und ich kann und werde Breitling weiterempfehlen/berücksichtigen (hatte zu Beginn ähnliche Skrupel wie Urs). Das nächste Mal für die Revision der 'World'. Markus Zitieren
sirdir Geschrieben 21. Dezember 2011 Geschrieben 21. Dezember 2011 Das stimmt schon, aber wenn ein Kunde so dämlich war diese auf den Boden fallen zu lassen? Ja, das ist schon ein Aufsteller. Mir ist mal meine Rado (gefällt mir heute nicht mehr so, trage ich kaum mehr) runtergefallen und am Zifferblatt war Farbe abgeplatzt. Wurde zwar nicht umsonst repariert, aber ich habe zum Preis einer Revision ein komplett neues Uhrwerk (inkl. neuer Funktionen) bekommen. Zitieren
YvesHeller Geschrieben 24. Dezember 2011 Geschrieben 24. Dezember 2011 Ich bin mal mit dem Motorrad in einer Kurve weggerutscht. Da meine Aerospace zwischen Handschuh und Motorradjacke hervorkam, war sie extrem lädiert. Ich habe sie dann eingeschickt und ein neues Zifferblatt, Reiter, Ring etc bekommen. Sie schrieben mir, dass eine Breitling zwar für harte Bedingungen gebaut sei, dies jedoch zu viel war. Ersetzt wurde alles auf Kulanz! Ich finde das auch für eine teure Uhr NICHT selbstverständlich. Freundliche Mitarbeiter kann man erwarten, eine solche Kulanz jedoch nicht. Grüsse Yves Zitieren
Jonimus Geschrieben 24. Dezember 2011 Geschrieben 24. Dezember 2011 Bei dem Gewicht? Eine rein mechanische Uhr? Aus einem Meter Höhe auf einen Plattenboden? Offenbar doch! Dazu am Rande vermerkt: Eine typische Schweizer Uhr mit einem ETA-Werk, so wie die hier genannte Breitling und viele andere Modelle und Marken in diesem Segment, sind so ausgelegt, dass sie einen Sturz von einem Meter Höhe auf einen Hartholzboden ohne grossen Schaden überleben sollten. Ein kleiner Schaden darf entstehen, also zum Beispiel so, dass zwar keine Teile zerbrechen aber eine Neujustierung nötig sein kann. Diese Stossfestigkeit und wie man das testet ist in eigenen Normen festgelegt (Schweizer Uhrennorm NIHS 91-10 oder ISO 1413). Ein solcher "Normsturz" erzeugt Stossbeschleunigungen von 5'000g - klingt unglaublich, stimmt aber. Ein Sturz auf einen härteren Beton- oder Keramikboden resultiert natürlich in viel grösseren Stossbeschleunigungen, und da muss bei jeder Uhr mit fatalen Schäden gerechnet werden, wenn sie nicht ganz speziell stosssicher konstruiert ist. Das gilt auch für elektronische Uhren. Zu diesen hohen G-Kräften gibt es eine Anekdote: Omega liefert ja bekanntlich seit fast 50 Jahren die Speedmaster Professional (aka "Moon Watch") für die Astronauten der NASA. Das ist auch heute noch die einzige Uhr, welche von US-Astronauten auf den Weltraumspaziergängen, also im freien Weltall, getragen werden darf. Omega entwickelte dann später ein Nachfolgemodell, die X-33, die sich aber bei der NASA nie durchsetzte, obwohl sie manche Astronauten innerhalb der Raumfähren tragen. Angeblich soll ein Kriterium gegen den Einsatz der viel moderneren X-33 gewesen sein, dass sie "nur" eine Stosstoleranz von 3'500g (oder 3'800g, je nach Quelle) statt der norm-üblichen 5'000g aufweist. Die X-33 wurde kein Erfolg und Omega stellte die Produktion bald wieder ein. Schöne Weihnachten! -- Hene Zitieren
Marco44 Geschrieben 29. Dezember 2011 Geschrieben 29. Dezember 2011 Wie alt waren eure Uhren? Meine Breitling (11-jährig) viel ebenfalls zu Boden. Die Uhr funktionierte zwar noch einwandfrei, hatte aber ein paar Schönheitsfehler. Reparatur kostete trotzdem CHF 400.00 :eek: Gruss Marco Zitieren
MarkusP210 Geschrieben 29. Dezember 2011 Autor Geschrieben 29. Dezember 2011 Wie alt waren eure Uhren? Meine war ein halbes Jahr alt. Aber da zu Boden Fallen nicht zu den Garantieleistungen gehört, hätte ich gerne Fr. 400.- gezahlt (ich hätt auch mehr gezahlt, hauptsache der Schaden ist behoben). Da die Navitimer zumeist ziemlich aufwändig aufgebaut sind kostet eine Reparatur halt auch entsprechend. Markus Zitieren
YvesHeller Geschrieben 31. Dezember 2011 Geschrieben 31. Dezember 2011 Meine war ca. 5 Jährig bei der Reparatur. Ein guter Rutsch wünsch ich Euch Yves Zitieren
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