Heinz Richner Geschrieben 15. November 2002 Teilen Geschrieben 15. November 2002 Hallo ich bin heute Nachmittag in einem Maintenance-Betrieb in Grenchen gewesen. Da war eine C182 der Motorfluggruppe Olten in der Werkstatt, im inneren Kabinenraum fast vollständig ausgeschalt. Der Werkstattchef hat mir dann ein Cessnaproblem erklärt, woran sie gerade arbeiteten. Im Uebergang von der Kabine zum Flügel ist ein Hohlraum, worin die Steuerseile für Flaps und Querruder durchlaufen. Die sind aber nicht wie zu vermuten in einem speziellen Rohr verlegt, sondern rapsen sich mit der Zeit an einer Blechkante, die zu wenig ausgeschnitten ist. Der Werkstattchef meinte lapidar, für die Amis reiche das, obwohl es ein Konstruktions-Blödsinn ist. Als Lösung wird nun das 'im Weg' stehende Blech grösser ausgeschliffen, damit die Steuerseile wieder ungehindert laufen können. Da muss ich mich aber schon sehr fragen. In der Fliegerei ist sonst alles auf Sicherheit bedacht, 50h / 100h Service, Jahreskontrolle, die Lizenzen müssen stimmen, Logbücher nachgeführt und dann sowas. Wenn ich so was sehe, kommen mir Bedenken, überhaupt noch mit einem solchen Gerät in die Luft zu gehen. Glücklicherweise bin ich auf der Piperlinie zu Hause, will damit aber nie sagen, dass auch bei Piper haarsträubende Mängel vorhanden sind. Was sagt ihr zu sowas? Heinz Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Hans Fuchs Geschrieben 15. November 2002 Teilen Geschrieben 15. November 2002 Original geschrieben von Heinz Richner Glücklicherweise bin ich auf der Piperlinie zu Hause, ... Heinz dann schau Dir mal die Statistiken an. Piper sind wesentlich häufger in Unfälle verwickelt als Cessnas, etwa Faktor 2. Dazu muss man allerdings auch sagen, dass Piper nach Cessna auf Platz 2 figuriert. Diese Aussage gilt übrigens nicht für die Cub Linie. Man muss schon sehr lange suchen, damit man bei der NTSB überhaupt einen tödlichen Unfall mit einem solchen Gefährt findet. Die Bilanz ist hier noch wesentlich besser als die bei den Cessnas. Hans Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Peter Guth Geschrieben 15. November 2002 Teilen Geschrieben 15. November 2002 ... und, man muß Zulassungsstatistik der LZF berücksichtigen, sowie um übliche Pilotenfehler bereinigen.... happy landings PG Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Hans Fuchs Geschrieben 16. November 2002 Teilen Geschrieben 16. November 2002 Peter Ich denke, die relative Anzahl der Luftfahrzeuge ist berücksitigt. Was aber die Pilotenfehler angeht, kann man das natürlich nicht sagen. Man darf wahrscheinlich davon ausgehen, dass in den Cessnas und in den Piper etwa gleich gut oder meinetwegen auch schlecht geflogen wird. Wenn es dann beim einen häufiger kracht als beim andern, immer unter der Voraussetzung, dass Pilotenfehler die weitaus häufigste Unfallursache sind, dann kann sich daraus eigentlich nur ein Schluss ergeben: nämlich, dass das eine Flugzeug ist fehlertoleranter ist als das andere. Es kann also durchaus auch so sein, dass die Piper bei den Materialfehlern die bessere Bilanz hat. Doch unter dem Strich zählt natürlich nur die gesammt Bilanz: In welchem Flugzeug bin ich sicherer. Hans Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Heinz Richner Geschrieben 16. November 2002 Autor Teilen Geschrieben 16. November 2002 Hans ja nichts grundsätzliches gegen Cessna oder Piper. Ich will keines gegen das andere abwiegen. Es geht mir auch nicht um Statistiken, so detailiert wie sie auch immer ausgelegt werden. Es geht mir lediglich um Konstruktionen, die ein Risiko auf der Hardware-Seite des Fluges bedeuten können. Ich war bisher der Meinung, dass zumindest die doch ausgeschaltet werden sollten. Pilotenfehler sind mit guter Ausbildung minimierbar. Genauso die Fahrwerk-Konstruktion einer C182. Die Ausfahrmechanik ist da so ausgelegt, dass dir das Fahrwerk im Notfall nicht mehr einrastet. Du musst während des Fluges die Türe öffnen, um die Entenbeine von Hand gegen den Flugwind in seine Verankerung zu ziehen. Mach das mal bei 85kts, mal sehen, ob du die Türe überhaupt genügend aufstossen kannst. Bei Piper steht der Fahrwerkeinzug unter hydr.Druck. Wenn dann was spinnt, lässt du den Druck ab und das Fahrwerk wird durch die Federspannung und das Eigengewicht ausgefahren und rastet in der Fahrstellung normal ein. Nichts gegen Wind und Türen öffnen. Gehört aus meiner Sicht auch in die Rubrik Fehlkonstruktionen bei Cessna. Gruss vom Piper-Fan Heinz Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
teedoubleyou Geschrieben 16. November 2002 Teilen Geschrieben 16. November 2002 Heinz, bei der Piper ist das nur so konstruiert, weil du auf der linken Seite so schlecht zur Tür rechts rüberkommst. :D Ich glaube technisch gesehen, sind die Unterschiede zwischen Piper und Cessna nicht gross. Beide haben mit grosser Wahrscheinlichkeit ihre Vor- und Nachteile. Wenn man genut sucht, findet man bestimmt auch in einer Piper unzulängliche Konstruktionen. Gruss Tom Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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