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Tiger-Ersatz definitiv: Saab Gripen


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Geschrieben
Lohnt sich wirklich mal reinzuschauen wenn man sich für die Materie interessiert.
Es ist erschreckend wie man töten kann, ohne sich selbst einer Gefahr auszusetzen. Das erleichtert die Entscheidung, solche Waffen ungebremst einzusetzen. :001::001:
Wolkenschieber
Geschrieben

Gestern Abend gab es um 22.15h auf Servus TV in der Sendung Talk im Hangar 7 eine sehenswerte Diskussion. (Mediathek ?)

 

Der frühere Präsident des Österreichischen Verfassungsschutzes, der Europachef von Kasperski, ein Hacker, ein deutscher Sicherheitsexperte und eine Juristin, haben sich (Thema ?) über die Gefahren ausgetauscht, die mit den neuen medien auch in unserem Zusammenhang eine Rolle spielen.

 

Und wieder rein zufällig, war auch die von mir gestern Mittag angemerkte Gefahr eines Angriffs auf die System, die unsere Zivilisation stabilisieren, thematisiert.

 

Gelingt das, bricht die zivile ordnung nach drei Tagen zusammen.

Man versucht sich dagegen (Hackerangriffe) zu schützen, nach dem man es lange verschlafen hat.

 

Da wir in Europa die Entwicklung eigener Technologien verschlafen haben und alles zukaufen müssen, wissen wir nicht, welche "Türchen" wir schon offen haben.

 

Gibt es Vorkehrungen für die Folgen eines solchen Angriffs? nein (so der Verfassungsschützer). natürlich gibt es Notfallpläne, was die Aufrechterhaltung einer rudimentären kommunikation anbetrifft, aber im Grund ist dagegen kein Kraut gewachsen.

 

Aber was sind die Konsequenzen daraus ? das wurde nicht diskutiert, ist aber die eigentliche Frage, völlig unabhängig, ob nun Gripen oder ein anderes Flugzeug oddr überhaupt eins oder einfach die Hände in den Schoß, es wird schon irgendwie klar gehen!?

Geschrieben
Von wegen Drohnen: Eine, die (auch) für Luftpolizei einsetzbar wäre, das wäre jetzt etwas, was ich auch sehen würde... Vielleicht noch paar Jahre warten...

 

Der Drohneneinsatz als Kampfflugzeuge zur Luftzielbekämpfung könnte etwa 2025 - 2030 Realität werden.

Falls Du aber erwartest dass diese Drohnen billiger als Kampfflugzeuge wären, muss ich Dich leider entäuschen. Kampfdrohnen sind bei gleicher Leistungsfähigkeit teurer als ihr bemanntes Gegenstück!

 

Gruss Martin

Geschrieben
Es wäre so einfach, wirklich. Man muss sich eben auch informieren wollen. Mit deinen Fragen, die du gefühlt alle 2 Seiten wiederholst, beschäftigen sich permanent ausgewiesene Fachleute im Auftrag des Bundes und stellen die Erkenntnisse unserer Landesregierung zur Verfügung. Frei abrufbar für jeden auf dieser Welt (auch für dich).

Im Bericht des Bundesrates an die Bundesversammlung über die Sicherheitspolitik der Schweiz ist alles -alles!- erörtert und stringent aufgeführt. Lage - Bedrohung - Wahrscheinlichkeiten - sicherheitspolitische Instrumente - Bedärfe - weitere Entwicklung. Lesen, Simon, verschafft klare Vorteile! Es ist alles beschrieben. Wenn du mit diesem Dokument Probleme hast oder es dich Wunder nimmt, auf welchen Quellen die Inhalte fussen, oder begründete Zweifel an der Kompetenz der Autoren hast, dann schreib doch eine E-Mail an den Nachrichtendienst des Bundes.

 

Als Wissenschafter bin ich mir gewohnt, alles in Frage zu stellen, auch Aussagen von ausgewiesenen Experten. Darauf wird man in jahrelanger Ausbildung trainiert. Mich erstaunt immer wieder, wie schon fast naiv einem Experten geglaubt wird, auch hier in diesem Thread hört man immer wieder: "Experten" haben das so beurteilt, dann muss das wohl stimmen. Zum expliziten Beispiel mal ein paar Gedanken (ev. mag es nicht jeder lesen):

 

Abschnitt "Gefahren und Bedrohungen": da wird unterschieden zwischen "Bedrohung setzt einen Willen voraus, die Schweiz oder ihre Interessen zu schädigen oder zumindest eine solche Schädigung in Kauf zu nehmen.

Gefahr setzt keinen Willen zur Schädigung voraus". Das ist schon mal sehr wichtig. Dann gehts los:

 

Direkte Bedrohungen und Gefahren:

 

1. Natur- und zivilisationsbedingte Katastrophen und Notlagen

2. Versorgungsstörungen infolge von Konflikten

3. Militärischer Angriff

4. Nötigung mit wirtschaftlichen Mitteln

5. Verbotener Nachrichtendienst

6. Angriffe auf die Informatik- und Kommunikationsinfrastruktur

7. Terrorismus

8. Gewalttätiger Extremismus

9. Organisiertes Verbrechen

10. Gewalt gegen Leib und Leben

 

Indirekte Bedrohungen und Gefahren:

 

11. Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen und Trägersystemen längerer Reichweite

12. Zerfall staatlicher Strukturen

13. Migrationsprobleme

14. Klimawandel

15. Pandemien

16. (demografische Entwicklung und Ressourcenmangel)

 

So. Nun möchte ich mich auch wiederholen und mal stichhaltige Argumente hören, welche den Unterhalt einer "glaubwürdigen" Luftwaffe bei den sechzehn oben genannten Bedrohungen und Gefahren rechtfertigen. Solche Berichte sind von Experten erstellt, das bezweifelt niemand und die wissen meist haargenau, was sie machen. ABER: was man mit einem solchen Bericht politisch anfängt, steht auf einem anderen Blatt. Wie und was dem Volk schlussendlich vorgesetzt wird, ist leider meist überhaupt nicht mehr ein von "Experten" verfasster Text, sondern ein durch politische, persönliche und wirtschaftliche Interessen frisierte Anschauung.

 

Denn liest man im erwähnten Dokument mal weiter, so kommt der Begriff Luftwaffe erschreckend wenig vor. Einmal steht da:

 

"Die Armee überwacht mit bodengestützten Radarstationen und mit Flugzeugen permanent den Luftraum über der Schweiz und setzt die luft- und bodengestützten Mittel der Luftwaffe ein, um die Lufthoheit zu wahren. Bei der Abwehr eines militärischen Angriffs wird der Luftraum verteidigt. Wie lange die Luftwaffe ihre Bereitschaft und Fähigkeiten durchhalten kann und mit welchem Erfolgsaussichten sie den Luftraum verteidigen kann, hängt stark von der Anzahl und Leistungsfähigkeit der Kampfflugzeuge ab. Jüngste Kriege haben überdies gezeigt, dass der Kampf um die Luftherrschaft oft für den Verlauf des ganzen Krieges entscheidend ist. Um ihre Aufträge, insbesondere den Luftpolizeidienst, effektiv und nachhaltig umsetzen zu können, muss die Armee auch künftig über eine ausreichend grosse Anzahl Kampfflugzeuge verfügen, die den technischen Anforderungen entsprechen."

 

Interessant. Also primär kriegerische Auseneindersetzungen und Luftpolizei. Aber keine militärstrategisch hochstehende Aussagen, wozu es "Experten" benötigt. Von den 16 oben aufgeführten Bedrohungslagen, sind zwei involviert.

 

Weiter steht da zum Thema Luftwaffe noch: moment... nichts. In 87 Seiten sicherheitspolitischem Bericht an den Bundesrat stehen 16 Bedrohungs- und Gefahrenszenarien und ein Abschnitt über die Luftwaffe, welche einem Luftwaffen-Werbeprospekt entspringen könnte. Und DAS wurde nun von Experten erstellt, dieses Dokument hat sicher einige Stunden Arbeit verschlungen und ein paar Köpfe rauchnen lassen.

 

Also wiederhole ich gerne nochmals die Frage: WARUM muss die Schweiz über eine "glaubwürdige" Luftwaffe verfügen?

Geschrieben
Der Drohneneinsatz als Kampfflugzeuge zur Luftzielbekämpfung könnte etwa 2025 - 2030 Realität werden.

Falls Du aber erwartest dass diese Drohnen billiger als Kampfflugzeuge wären, muss ich Dich leider entäuschen. Kampfdrohnen sind bei gleicher Leistungsfähigkeit teurer als ihr bemanntes Gegenstück!

 

Es geht mir weniger um den Preis als darum, mal wirklich fortschrittlich zu sein. Wenn die Flüge z.B. in grösserer Höhe stattfinden, länger dauern können etc. Ich seh z.B. relativ wenig Gründe warum man nah an einen Flieger ran muss, wenn man so gute Kameras hat. Dann kann man auch höher und langsamer sein. Ach, warten wir mal ab, wozu spekulieren.

 

 

Noch zum Film: Ich habe ihn erst zum Teil gesehen, bin mir aber ziemlich sicher, dass ich ihn schon mal gesehen habe.

Ich denke nicht, dass die Schweiz plötzlich dazu übergehen wird Bodenziele auszuschalten etc.

Was aber sicher eine Lehre ist, ist, dass die Operatoren der Drohnen nicht schlechter ausgebildet sein dürfen als Kampfjetpiloten, nur anders.

Geschrieben
Es ist erschreckend wie man töten kann, ohne sich selbst einer Gefahr auszusetzen. Das erleichtert die Entscheidung, solche Waffen ungebremst einzusetzen. :001::001:

 

Die, welche die Entscheidung fällen, setzen sich sowieso nie einer Gefahr aus. Von daher... Was man halt nicht tun sollte ist schiesswütige Dummköpfe and die Joysticks zu setzen. Aber man hat ja oft genug mitgekriegt, dass diese in den Bodentruppen weiss gott auch nicht selten sind und genau so grossen Schaden anrichten.

 

Ich bin immer noch der Meinung Waffen sind immer gleich gut oder schlecht, wer sie wie einsetzt, das macht den Unterschied.

Geschrieben
Interessant. Also primär kriegerische Auseneindersetzungen und Luftpolizei. Aber keine militärstrategisch hochstehende Aussagen, wozu es "Experten" benötigt. Von den 16 oben aufgeführten Bedrohungslagen, sind zwei involviert.

 

Nein, also meiner Meinung nach sind 6 von diesen 16 erwähnten Bedrohungen und Gefahren, welche eine Luftwaffe rechtfertigen.

 

3. Militärischer Angriff

6. Angriffe auf die Informatik- und Kommunikationsinfrastruktur.

7. Terrorismus

12. Zerfall staatlicher Strukturen

14. Klimawandel

16. (demografische Entwicklung und Ressourcenmangel)

 

Denn zerfallene Staaten, Terrorismus, der Klimawandel und demografische Entwicklung und Ressourcenmangel können zu Konflikten und schlussendlich zu Angriffen führen. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit in Europa klein ist, wäre doch der Schaden recht gross. Es ist immer eine Kombination von all den Faktoren. In der Liste fehlt auch ganz klar die Wirtschafts-und Finanzkrisen. Schliesslich hat erst die Depression in der 30 Jahren zum Aufstieg von Hitler und anderen Diktaturen geführt. Bereits jetzt gibt es Konflikte aufgrund des Klimawandels. In Zukunft sind vielleicht nicht mehr alle Länder bewohnbar oder es werden Ressourcen frei, die vorher nicht zugänglich waren. Wenn das ein Land das für sich beansprucht, vielleicht in einer starken Wirtschaftskrise steckt und die Beziehungen vorbelastet sind? Niemand kann die Zukunft vorhersehen. Weder ich noch die Armee- und Kampfjetgegner. Deshalb bin ich dafür, dass sich die Armee auf das ganze Spektrum von Gefahren vorbereitet. Natürlich unter der Berücksichtigung von Politik und Finanzen.

Geschrieben
Nein, also meiner Meinung nach sind 6 von diesen 16 erwähnten Bedrohungen und Gefahren, welche eine Luftwaffe rechtfertigen.

 

Sicher nicht. Sonst kannst du Prinzenmord auch noch auf die Liste setzen. Wenn Der Klimawandel zu einem militärischen Angriff führt, ist er trotzdem schon mit dem Punkt 'militärischer Angriff' abgedeckt.

Wobei das ziemlich weit hergeholt ist. Wenn Europa so weit abgesoffen sein sollte dass man in die Alpen will um nicht abzusaufen (was natürlich gar nicht möglich ist...), dürfte die Luftwaffe unser kleinstes Problem sein.

Geschrieben

Danke Patrick. Wie so oft muss man die Texte der Experten eben nicht nur lesen, sondern auch verstehen... Nebst dem Beispiel von Patrick mit dem Klimawandel:

 

6. Angriffe auf die Informatik- und Kommunikationsinfrastruktur

 

Wohl kaum mit einer "Waffe", welche die Luftwaffe abwehren könnte, hier sind wohl Hacker und gezielte Sabotageakte gemeint. Denen ist die Luftwaffe egal...

 

12. Zerfall staatlicher Strukturen

 

Auch hier wieder: der Zerfall staatlicher Strukturen bspw. in DE führt wohl kaum zu einer Bedrohungslage in der Schweiz, welche eine Luftwaffe benötigt. Ansonsten bitte ein Beispiel...

 

16. (demografische Entwicklung und Ressourcenmangel)

 

Ehmmm. Wie oben, Einflussnahme der Luftwaffe erschliesst sich mir nicht...

 

Ich bleibe dabei. "Militärischer Angriff" und "Terrorismus" sind die zwei einzigen Punkte, bei welchen eine Luftwaffe Einfluss nehmen kann. Wobei meiner Meinung nach schon "Terrorismus" fragwürdig ist, aus bereits mehrfach diskutierten Gründen...

Walter Fischer
Geschrieben

Diese ganze Diskussion hier ist doch reine Spiegelfechterei von strategischen Habenichtsen.

Kein einziges Votum hier wird die planende Maschinerie aus Politik und Beratern von Militär Know How auf irgend eine Weise beeinflussen!

Da sind andere Meriten zu Gange, die diese lauen Einwürfe hier längst neutralisiert und weggewischt haben. Da sind wir doch einfach winzige Würstchen.

Gehen wir also zurück zu harten A 330 Landungen oder Airline Strecken Neueröffnungen- da kann manch einer hier noch einen Glückstreffer landen.

 

Gruss Walti

Geschrieben
Also wiederhole ich gerne nochmals die Frage: WARUM muss die Schweiz über eine "glaubwürdige" Luftwaffe verfügen?

 

Hallo Christian

 

Wenn eine Armee am Boden handlungsfähig sein möchte, und ein Staat seine Hoheit auch über dem Boden durchsetzen können will, braucht es hierfür geeignete Mittel. Dies führt natürlich zur Frage, ob wir überhaupt eine Armee bzw. Lufthoheit brauchen oder wollen, oder auch gut darauf verzichten können. Brauchen wir eine Armee? Ich weiss es nicht. Ja, genau so wenig wie ich weiss, warum ich eine Unfallversicherung brauche. Denn wenn ich es wüsste, würden wir uns jetzt wahrscheinlich in einem Konflikt befinden resp. ich im Krankenhaus liegen.

 

Du hast mal sinngemäss geschrieben: So eine teure Versicherung, bei so kleiner Eintretenswahrscheinlichkeit, und dann noch ohne Zahlungsgarantie, dieser Luxus ist es dir nicht wert. Kein Problem. Mir ist es das wert, und ich finde, wir können und sollen uns ein Minimum leisten, sei es auch nur zum Erhalt der Kompetenzen. Eine reine Haltungsfrage; es gibt Leute die wollen nicht mal geschenkt eine Armee, und bei anderen ist die Zahlungsbereitschaft einfach unterschiedlich hoch.

 

Nun, in der Frage ob es uns diesen Luxus wert sein soll, steht es mir nicht zu, anderen eine Ideologie aufzuschwatzen (man möge meine Beiträge zurückverfolgen). Das konnte am Sonntag jeder für sich selber entscheiden, ist ja gut so.

Wo ich aber in dieser Diskussion entschieden Gegengewicht gebe oder Dinge klarstellen muss, ist bei Falschaussagen (Drohnen können nicht durch Flugzeuge bekämpft werden), Unwissenheit (BVR-Kämpfe finden im Geradeausflug statt), völlig absurden Karikaturen (im Atomkrieg nützen uns 22 Gripen nichts) und dem systematischen Misstrauen gegenüber Fachleuten. Analog dem Cpt-Corner. Deine Aussage bezüglich Experten überrascht mich; denn es ist wirklich etwa so wie wenn du mit Forumsteilnehmern über die Gefahren von Gen-Mais diskutierst. Mission Impossible! Der Sicherheitspolitische Bericht ist ja nur ein stark vereinfachter Extrakt aus umfassenden Studien. Stell dir vor, jeder Truppengattung und jedem Polizeicorps würden 10 Seiten gewidmet! Nur weil er so knapp gehalten ist, heisst es noch lange nicht, dass die dahinter liegenden Überlegungen so banal sind. Das weisst du genau so gut wie ich. Dazu zitiere ich gerne meinen VWL-Professor:

 

Auf die Frage eines "kritischen Denkers" in der Klasse 2008, ob denn unsere Wirtschaftsmodelle und Lehrbuchmeinungen nach der Wirtschaftskrise nicht alle total versagt haben und nicht mal ihr Papier wert seien, entgegnete der Professor:

"Sie können ein System immer kritisieren; vorausgesetzt natürlich, dass sie es zuerst einmal verstehen lernen."

Geschrieben
....die im Gegensatz zu den Nein-Sagern des Gripen etwas von der Luftfahrt verstehen!

 

Ich habe auch nein gestimmt.

Bin ich froh dass mir nun jemand erklärt, ich verstehe nichts von der Luftfahrt. Da muss ich mich wohl schnell nach einem neuen beruflichen Umfeld umsehen :o

 

Solche Aussagen tragen nicht wirklich viel zu deiner und Ueli Maurers und seinen Kumpanen Glaubwürdigkeit bei...

Geschrieben
Als Wissenschafter bin ich mir gewohnt, alles in Frage zu stellen, auch Aussagen von ausgewiesenen Experten. Darauf wird man in jahrelanger Ausbildung trainiert.

...

 

Das meinst du wirklich im Ernst? Du baust also in deiner Arbeit nicht auf dem Wissen von anderen Wissenschafter und Forscher auf und entwickelst weiter, sondern du verifizierst zuerst deren jahrzehntenlange anerkannte Arbeit?

 

Auch ich nenne mich ausgewiesener Experte in meiner beruflichen Tätigkeit, aber ich stelle nicht mal in meinem Spezialgebiet alles in Frage. Schon gar nicht in Bereichen wo ich nichts verstehe, so wie etwa Zellbiologie oder ähnliches. Ich vertraue sogar den Piloten vorn im Flieger und bin überzeugt, dass sie ihren Job richtig machen. Sowas nennt sich Vertrauen und damit bin ich im Grossen und Ganzen sehr gut gefahren und kann das weiterempfehlen.

Geschrieben
Als Wissenschafter bin ich mir gewohnt, alles in Frage zu stellen, auch Aussagen von ausgewiesenen Experten.

 

Als angehender Wissenschaftler möchte ich hier entgegensetzen, dass ich den Experten aufgrund von folgender Sachlage vertraue: Sie sind die einzigen, welche entscheidende Informationen aus diesem Thema haben, welche unter die Geheimhaltung fallen. Da ich die nicht habe, kann ich nicht zufriedenstellend beurteilen, ob in diesem Fall das Flugzeug geeignet ist. Alle, die über diese Informationen verfügen, sind der Meinung, das Flugzeug sei geeignet, und alle Gegenargumente, die ich im Abstimmungskampf hörte, leuchteten mir nicht ein!

Geschrieben
Ich habe auch nein gestimmt.

Bin ich froh dass mir nun jemand erklärt, ich verstehe nichts von der Luftfahrt. Da muss ich mich wohl schnell nach einem neuen beruflichen Umfeld umsehen :o

Solche Aussagen tragen nicht wirklich viel zu deiner und Ueli Maurers und seinen Kumpanen Glaubwürdigkeit bei...

 

Meine Aussage ist sehr glaubwürdig.:003:

 

Eine Mehrheit der Bevölkerung glaubte, der Gripen sei ein zu hohes Risiko, weil es ein Papierflieger sei. Aber nur Tage später verkauft Pilatus 84 (!) Pc-24. Der Pc-24 ist das viel grössere Risiko als der Gripen. Es existiert nicht einmal einen Prototypen und Pilatus hat noch nie einen Jet entwickelt (während Saab 5000 Flugzeuge verkauft hat). Wüsste die Bevölkerung davon, dass dies ein ganzer normaler Prozess der Luftfahrt ist, dann hätten sie ja gestimmt. Also entweder hat die Bevölkerung oder die Käufer der Pc-24 eine falsche Entscheid getroffen. Und ich tippe auf Ersteres.

 

Du hast gegen den Gripen gestimmt, weil du nicht vom Luftpolizeidienst überzeugt bist und nicht weil es ein angeblicher Papierflieger ist. Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber das ist mein Eindruck.

Geschrieben
Meine Aussage ist sehr glaubwürdig.:003:

 

Eine Mehrheit der Bevölkerung glaubte, der Gripen sei ein zu hohes Risiko, weil es ein Papierflieger sei. Aber nur Tage später verkauft Pilatus 84 (!) Pc-24. Der Pc-24 ist das viel grössere Risiko als der Gripen. Es existiert nicht einmal einen Prototypen und Pilatus hat noch nie einen Jet entwickelt (während Saab 5000 Flugzeuge verkauft hat). Wüsste die Bevölkerung davon, dass dies ein ganzer normaler Prozess der Luftfahrt ist, dann hätten sie ja gestimmt. Also entweder hat die Bevölkerung oder die Käufer der Pc-24 eine falsche Entscheid getroffen. Und ich tippe auf Ersteres.

 

Du hast gegen den Gripen gestimmt, weil du nicht vom Luftpolizeidienst überzeugt bist und nicht weil es ein angeblicher Papierflieger ist. Korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber das ist mein Eindruck.

 

So en seich! Es gibt wohl ganz verschiedene Gründe warum der Gripen abgeschossen wurde.... Mein Nein hatte nichts mit Papierflieger zu tuen... Vielleicht haben ein paar Leute auch Nein gestimmt weil das Teil momentan unnötig ist?

Was interessiert es mich wenn irgendwelche Leute mit ihrem eigenen Geld einen Businessjet kaufen?

Geschrieben
Ich habe auch nein gestimmt.

 

Hugi,

 

darf man wissen wieso oder ist das Privatsache:rolleyes:

Geschrieben
Vielleicht haben ein paar Leute auch Nein gestimmt weil das Teil momentan unnötig ist?

Oh, du bist ein Hellseher? Dann würde ich von dir gerne wissen, was auf unserer Welt in 20 Jahren passiert.

 

Gruss

Werner

Geschrieben

Wenn ich ein Auto kaufe überlege ich auch, wie mein Bedarf in 20 Jahren aussehen wird und handele dann danach. Natürlich bestelle ich immer direkt beim Konstrukteur, lasse mir Pläne der Entwicklungsabteilung vorlegen und finanziere die Entwicklung zum grossen Teil mit. Zwischenzeitlich miete ich mir vom gleichen Konstrukteur einen Wagen, der meinen aktuellen Anforderungen nicht entspricht.

 

Ich mache das immer so, weil ich nämlich kein Hellseher bin und nicht zwanzig Jahre in die Zukunft schauen kann.

Geschrieben
Was interessiert es mich wenn irgendwelche Leute mit ihrem eigenen Geld einen Businessjet kaufen?

 

Simon; es geht nicht darum, wer mit seinem Geld einen Businessjet kauft - sondern darum, anhand von einem Beispiel aufzuzeigen, dass es nicht nur im militaerischen sondenr offensichtlich auch im zivilen Bereich durchaus ueblich ist, ein flugzeug zu bestellen welches in der bestellten Form (oder im Falle von Pilatus) noch gar nicht existiert.

 

Ich glaube auch nicht, dass Airbus zuerst ein fertiges flugzeug vom A380 auf den Platz stellen musste und sich erst dann die Kaufinteressenten eingefunden haben...

 

Hier haben unsere Medien beim Gripen meisterhaft agiert. Zuerst wurde das Flugzeug zum "Ikeaflieger" erklaert und damit suggeriert, dass er einfach nur billig aber qualitativ ganz unten sei... dann kam man auf ide Idee mit dem "Papierflieger". Wenn man die kommentare zu den Berichten etwas durchgelesen hat - die meisten der Schreiber haben danach geglaubt, dass die Schweiz ein Flugzeug kaufen wolle, welches ueberhaupt nicht existiert und zuerst noch erfunden werden muesste. Das es sich um einen ganz normalen Vorgang handelt, wenn man ein modernes Militaerflugzeug bestellt, das haben die Medien nie dargestellt.

 

Nebst der meiner Meinung nach durchaus einseitigen Negativberichtwerstattung in unseren Medien hat es das VBS leider auch nie geschafft, die Sachlage und die Fakten so darzustellen, dass sie von denen, die den Medien auf den Leim gekrochen sind verstanden wurden.

Geschrieben

Kuno, einverstanden.

 

Ob die Papierfliegergeschichte ausschlaggebend war wissen wir nicht. Für mich war dies jedenfalls kein Argument, darum wäre ich froh wenn man nicht alle Nein Stimmer als ahnungslose Deppen hinstellen würde... Es gab im Übrigen auf beiden Seiten bessere und schlechtere Argumente...

Geschrieben
Kuno, einverstanden.

 

Ob die Papierfliegergeschichte ausschlaggebend war wissen wir nicht. Für mich war dies jedenfalls kein Argument, darum wäre ich froh wenn man nicht alle Nein Stimmer als ahnungslose Deppen hinstellen würde... Es gab im Übrigen auf beiden Seiten bessere und schlechtere Argumente...

 

Ich denke, dass bei diesem knappen Resultat die Papierfliegergeschichte einer von vielen Tropfen (bzw. Falschinformationen) war, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat...

Urs Wildermuth
Geschrieben

Richtig Kuno, absolut einverstanden.

 

Wenn alle Airlines so handeln würden, wie es die Presse hier empfohlen hat, wäre keine Neuentwicklung mehr finanzierbar. Praktisch jeder neue Airliner der rauskommt, wurde auf dem Papier gekauft, bevor er überhaupt entwickelt wurde. Und wenn ich da mal vergleiche... Die A380 z.B. war ein enormes Projekt mit massiven Risiken, doch das wurde gefressen von den Airlines und auch der Presse... kein Journalist wäre in Versuchung geraten, Emirates oder SQ zu kritisieren, weil sie einen "Papierflieger" kaufen.

 

Und wie ein Verkehrsflieger ist und aussieht kann sich das Publikum doch schon besser vorstellen als den Unterschied zwischen einem Gripen E und D/C. Der Quantensprung zwischen einer A340 und A380 ist da wohl etwas völlig anderes :)

 

Interessanterweise hatte ich aber kürzlich eine sehr ähnliche Diskussion anlässlich des Restarts von Mooney... wo einige sonst recht erfahrene und gebildete Piloten allen Ernstes behaupteten eine Acclaim 2 sei de-facto die gleiche Zelle wie eine M20C aus 1965 und dann den Mangel an Innovation ankreideten :) da gäbe es überhaupt keine Innovation wie zum Beispiel bei Cirrus die alle paar Monate eine neue GX 2/3/4/5 rauslassen... Mal abgesehen davon dass die Acclaim 100 kts schneller ist als eine C und über 1 M länger ist, 90 PS mehr und Turbo und ein G1000 hat... wirklich das Gleiche?

 

Wie sehr die Presse Leute manchmal in die Irre führt selbst wenn sie eigentlich das Richtige schreibt zeigt ein anderes OT Beispiel von heute.

 

 

Diesen Artikel unten kriegte ich heute von einem erbosten Kollegen, der mir sagte, Erich von Däniken habe behauptet, MH370 sei von Aliens entführt worden. Wirklich? Lest mal den Artikel.

 

Focus.de

 

Ja richtig? Er sagt genau das Gegenteil. Der Verlinker glaubte das zu lesen was er ERWARTET nicht aber was wirklich da steht. So schnell kommt ein Gerücht auf.

 

Wenn ich mich da erinnere wie unser Armeechef der Lächerlichkeit preisgegeben wurde als er SEINE Vorstellung von Notvorrat Preis gab... eigentlich persönlichkeitverletzend sowas.

Geschrieben
Ich denke, dass bei diesem knappen Resultat die Papierfliegergeschichte einer von vielen Tropfen (bzw. Falschinformationen) war, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat...

 

Kann schon sein. Mir hat es auch zu denken gegeben. Einerseits wegen Fragezeichen bei Budget und Termin, andererseits aber auch wegen dem Pflichtenheft. Mag schon sein, dass man auch beim F/A 18 einen Vorgänger getestet hat, aber es kann mir niemand erzählen dass der getestete F/A 18 beim Pflichtenheft auch so weit hinten war.

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