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Tiger-Ersatz definitiv: Saab Gripen


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Geschrieben

Auf 9/11 war niemand vorbereitet. Es konnte nicht verhindert werden, weil die Anzahl der für solche Fälle einsatzbereiten Flugzeuge von 100 auf 14 (!) Stück reduziert wurde. Die Kampfjet waren einfach zu weit weg, um rechtzeitig da zu sein.

 

Das stimmt so nicht ganz. Es waren F-16C der National Guard in der Luft. Problem war das in den USA, bis zu diesem Vorfall, keine gemeinsamen ATC und Navigation hatte. Nach 9/11 wurde das geändert. ;)

 

Die Zivilen ATRCC waren schlicht nicht in der Lage einen Alarm an die F-16 Staffel abzusetzen. Deshalb ging es so lange bis die ersten Kampfjets überhaupt in Reichweite waren.

 

Gruss

Martin

Geschrieben
Das stimmt so nicht ganz. Es waren F-16C der National Guard in der Luft. Problem war das in den USA, bis zu diesem Vorfall, keine gemeinsamen ATC und Navigation hatte. Nach 9/11 wurde das geändert. ;)

 

Die Zivilen ATRCC waren schlicht nicht in der Lage einen Alarm an die F-16 Staffel abzusetzen. Deshalb ging es so lange bis die ersten Kampfjets überhaupt in Reichweite waren.

 

Was hätte es denn geändert? Man wusste ja nicht, dass der Flieger in das WTC fliegen würde.

(Wenn's nur eine Zeitfrage war, frage ich mich doch, warum der 2. Flieger dann auch noch in den anderen Turm fliegen konnte... etc.)

Geschrieben
Was hätte es denn geändert? Man wusste ja nicht, dass der Flieger in das WTC fliegen würde.

(Wenn's nur eine Zeitfrage war, frage ich mich doch, warum der 2. Flieger dann auch noch in den anderen Turm fliegen konnte... etc.)

 

Leider nichts ;)

Geschrieben
Warum muss man wohl irgendwas auf 40 Jahre hinweg ausschliessen wenn gefühlt alle 15 Jahre über neue Jets entschieden wird?

Weil Dich Dein Gefühl gerade betrügt. Quizfrage, wann wäre der nächste Entscheid fällig, nachdem die Tiger ersetzt sind? Falsche Antwort: in 15 Jahren...

 

Zudem: wäre ich Terrorist und möchte zum Beispiel dem AKW Mühleberg etwas anhaben: Skywork Flieger von Bern nach irgendwo kapern, kurz nach dem Start, wenn möglich noch einen halbwegs glaubhaften Notfall mit Notlandung zurück in Bern deklarieren, ein paar Kurven fliegen und ins AKW donnern. Was soll DA die Luftwaffe ausrichten? Selbes Szenario ist vorstellbar mit grösseren Flieger von Zürich aus...

Wobei der Skywork Flieger selbst in Mühleberg nur Lackschaden anrichten könnte. Um bei den Fakten zu bleiben.

Geschrieben
Weil Dich Dein Gefühl gerade betrügt. Quizfrage, wann wäre der nächste Entscheid fällig, nachdem die Tiger ersetzt sind? Falsche Antwort: in 15 Jahren...

Ja ich weiss schon dass es etwas mehr als 15 Jahre waren. Darum 'gefühlt'. Das war aber nicht meine Aussage. Es hiess man müsse 40 Jahre im Voraus planen. Ich sage: Wenn jetzt kein Flieger beschafft wird, heisst das ja nicht, dass die nächsten 40 Jahre kein Flieger beschafft werden kann. Habe gerade erst erfahren, dass nach der Mirage schon mal eine Beschaffung ausgefallen ist. Nun ja, anscheinend haben wir's überstanden, trotz damals noch etwas anderer Bedrohungslage.

 

Wobei der Skywork Flieger selbst in Mühleberg nur Lackschaden anrichten könnte. Um bei den Fakten zu bleiben.

 

Jaja, die Zuversicht möcht ich gerne teilen. (man muss übrigens nicht unbedingt den Reaktorblock komplett wegputzen, um einem AKW Probleme zu bereiten)

Geschrieben

Wobei der Skywork Flieger selbst in Mühleberg nur Lackschaden anrichten könnte. Um bei den Fakten zu bleiben.

 

Am Reaktormantel schon, aber wie uns Fukushima gelernt hat, muss nicht unbedingt der Mantel beschädigt werden, damit schon alle "Jesses" schreien :009:

 

EDIT: zu langsam...

Geschrieben

Der Unterschied zwischen Schweizer und Japanischen AKWs ist, dass auch Hilfsaggregate und Notkühlsysteme im Bunker sind. Martin hat deshalb recht. Ein Verkehrsflugzeug kann keinen Schaden anrichten.

Geschrieben
Der Unterschied zwischen Schweizer und Japanischen AKWs ist, dass auch Hilfsaggregate und Notkühlsysteme im Bunker sind. Martin hat deshalb recht. Ein Verkehrsflugzeug kann keinen Schaden anrichten.

 

... Ich möchte mal gerne sehen, ob wirklich jede Leitung so sicher ist. Aber ist schon klar, es ist so lange alles sicher, bis es verbessert wurde. Das ist doch das Schöne, so hatten wir die letzten 40 Jahre immer absolut sichere Atomkraftwerke, obwohl der Zustand heute mit dem vor 40 Jahren nicht mehr so viel gemein hat.

auch der geflickte Kernmantel ist sicher stabiler als neu ;)

Geschrieben

wir sind hier wieder bös OT, also wenn es jemand in den AKW-Thread verschieben will...

 

Jede Leitung ist wahrscheinlich nicht sicher. Das AKW würde sofort runtergefahren. Die Einspeiseleitungen zum Netz würden wahrscheinlich zerstört, vielleicht auch die Generatorenhalle. Auch Verwaltungsgebäude und anderes könnte Schaden nehmen. Ich nehme jedoch an, dass unsere Ingenieure clever genug waren, um sämtliche Leitungen von der Zentrale zu den Notaggregaten zum Reaktor so zu schützen wie die Notaggregate selber.

 

Aber sicher, wo Menschen sind kann es auch Fehler geben.

 

Die Notgruppen waren übrigens nicht immer so geschützt, das hat man nachgerüstet (weiss allerdings nicht mehr wann). Wiiiilkooo!

 

Der Kernmantel wird wohl hoffentlich nicht vom Flugzeug zerstört, sonst hat der Betonmantel bereits versagt. Und der wurde gegen (wesentlich energiereichere) Militärflugzeuge getestet.

 

Dani

Geschrieben
Irgend ein Offizier hat einmal gesagt, dass "Luftwaffen keine Länder besetzen können".

 

Das stimmt natürlich. Am Schluss brauchst du immer Bodentruppen, wenn du etwas am Boden erreichen willst (Ausnahme: Israels Kriege). Aber das ist dann ein voll ausgewachsener Krieg. Ich habe nie gesagt, dass es *nur* die Lufttruppen braucht. Ich habe gesagt, dass sie ein entscheidendes Element ist. Wie definiert man entscheidend? Wenn es eine wesentliche Auswirkung auf den Erfolg hat.

 

Was mich aber trotz allem etwas verwirrt - bei der Rafale will man keine Nachverhandlung, da die Evaluation bereits abgeschlossen ist - und bei der Gripen soll nun ein Flugzeug kommen, der anders ist, als das, was wir evaluiert haben? Irgendwie inkonsequent das ganze.

 

Ich kenne die Details der Evaluation (auch) nicht, aber der Wehrminister hat es so ausgedrückt, dass immer Flugzeuge evaluiert werden, die dem aktuellen Stand der Technik entsprechen. Beschafft wird immer ein anderes Flugzeug. Das können manchmal ganz kleine Modifikationen sein, und beim Grippen offensichtlich grössere. Der Prototyp der Gripen E/F fliegt jetzt schon, aber er konnte 2008 natürlich noch nicht evaluiert werden. Ich nehme jedoch an, dass im Kaufvertrag drin steht, was man bekommt und dass gewisse Leistungen garantiert werden. Ausserdem wird das Evaluationsteam wohl ein paar Mal nach Schweden gegangen sein und sich das ganze vordemonstriert haben. Wenn nicht dann kann ich natürlich auch nicht helfen, aber das traue ich denen zu.

 

Die Rafale und der Eurofighter sollen übrigens gleich verfahren: Beschafft würde was anderes als man evaluiert hat.

 

Dani

Geschrieben

Hier ein Artikel zum Thema:

http://www.nzz.ch/nachrichten/startseite/warum_die_schweiz_den_zahnlosen_tiger_kaufte_1.15146149.html

 

Damals hiess es, der Tiger garantiere das Ueberleben der Flugwaffe. Ein militärischer Nutzen stand damals im Hintergrund. Nun will man ein Flugzeug das nichts nutzt ersetzen. Das braucht man doch nicht!

 

Die deutsche Luftwaffe verfügt gemäss Wikipedia gegenwärtig über 48 F-4F Phantom, 55 Eurofighter und 145 Tornado. Dies sind 248 Maschinen oder 1440 km2 Fläche pro Kampfflugzeug. Rechnet man dies auf die Fläche der Schweiz um, so kommt man auf einen Bedarf von 29 Kampfflugzeugen. Damit würden die 33 Hornet für uns reichen.

 

Gruss

Ernst

Geschrieben
Damals hiess es, der Tiger garantiere das Ueberleben der Flugwaffe. Ein militärischer Nutzen stand damals im Hintergrund. Nun will man ein Flugzeug das nichts nutzt ersetzen. Das braucht man doch nicht!

 

wo liest du das? Im Artikel (Autor: Sepp Moser) steht das nicht.

 

Natürlich sind Kampfflugzeugbeschaffungen immer der gleiche Hickhack: Einer gewinnt, aber Staaten greifen massiv bei der Beschaffung ein. Das ist nichts neues. Und dass die Franzosen noch ein bisschen extremer sind.

 

natürlich war der Tiger nicht sonderlich kampfstark. Aber ein gutes "Trainingsflugzeug", damit das Knowhow bestehen bleibt. Wir können uns natürlich nicht die gleichen Flugzeuge wie die Amis oder die Israelis leisten. Deren Militärbudget ist ungemein höher.

 

Und zum Flächenvergleich: Man könnte noch andere Parameter bemühen. Pro Kuhschwanz oder pro Kilometer Autobahn.

 

Die Strategie der Schweizer Luftwaffe war immer gleich: Ein Kampfflugzeug für das UeG und eines für die Milizpiloten. Das Milizflugzeug musste ein bisschen weniger komplex sein, dafür in grösseren Mengen zur Verfügung stehen. Die Deutschen mögen vielleicht weniger Flugzeuge pro km2 haben, aber wenn man nur einen Typ hat, hat man weniger Flexibilität, falls mal was ist mit diesem Typ.

 

Dani

Geschrieben

Die Deutschen mögen vielleicht weniger Flugzeuge pro km2 haben, aber wenn man nur einen Typ hat, hat man weniger Flexibilität, falls mal was ist mit diesem Typ.

Ja und wenn sie wirklich mal einen Tag gegroundet sind, wird Deutschland garantiert gleich überfallen.

 

Man kann sich immer ein Szenario ausdenken, das noch 'etwas' mehr Geld erfordert. Man könnte aber auch mal ein Szenario entwickeln, das mit den opportunen Mitteln zurecht kommt.

 

Man meint, den Gotthard schliessen zu können für mehrere Jahre, ohne einen 'Plan B' zu haben, aber als Ersatz für Kampfflugzeuge, die man nur in einem so gut wie ausgeschlossenen Fall überhaupt braucht braucht es nochmal Reservekampfflugzeuge?

Geschrieben

Da bin ich total mit dir einverstanden.

 

Aber die Gripen-Gegner sind ja nicht wegen den Kosten dagegen, sondern weil sie kein Flugzeug wollen. Wären die Linken schlau, wären sie für den Gripen, weil der ist ja mit Abstand das günstigste Flugzeug. Wie der Tiger dannzumals auch.

 

Es läuft ja nicht auf eine Diskussion 2. Gotthardröhre oder Kampfflugzeug. Oder Krankenkassenprämien, oder Arbeitslosenkasse. Geld ist vorhanden (siehe Budgetüberschuss, da könnte man sich grad noch ein paar F-23 leisten). Es geht drum, ob man eine Armee will, ob man diese sinnvoll ausrüsten will und wenn man das beides will, welchen Typ man will. Am Schluss treffen sich die Armeegegner mit den Gripengegner und murksen das ganze ab. Taktisch clever gemacht, in der Sache jedoch total daneben.

 

Dani

Geschrieben
wo liest du das? Im Artikel (Autor: Sepp Moser) steht das nicht.

 

Dies las ich damals bei der Beschaffung der Tiger. Entschuldige, aber ich habe die Zeitung nicht aufbewahrt und kann Dir damit die Stelle nicht angeben.

 

 

Und zum Flächenvergleich: Man könnte noch andere Parameter bemühen. Pro Kuhschwanz oder pro Kilometer Autobahn.

 

Lieber hätte ich pro Einwohner genommen. Dann wäre der Vergleich noch drastischer ausgefallen und jeder hätte gesagt, es kommt doch in erster Linie auf die Fläche an die gegen den Feind verteidigt werden muss.

 

Uebrigens: Ich mag den Militärpiloten die rassige Sportfliegerei durchaus gönnen. Nur bezahlen möchte ich sie nicht mit meinen Steuergeldern. Ich denke, wenn wir das Geld in die Forschung und Bildung stecken, so tun wir damit mehr für die Verteidigung unseres Landes.

 

Gruss

Ernst

Geschrieben
wenn wir das Geld in die Forschung

 

Ernst, nach was wird geforscht? Wenn ich heute die Zeitung lese, bekomme ich das Grauen. Tödliche Bakterien werden gezüchtet, für was:mad:

 

Dann lieber 22 Gripen:008:

Geschrieben
Da bin ich total mit dir einverstanden.

 

Aber die Gripen-Gegner sind ja nicht wegen den Kosten dagegen, sondern weil sie kein Flugzeug wollen. Wären die Linken schlau, wären sie für den Gripen, weil der ist ja mit Abstand das günstigste Flugzeug. Wie der Tiger dannzumals auch.

 

Naja, natürlich ist es auch für die Gripengegner eine Kostenfrage. Wenn es die Dinger gratis gäbe, hätte wahrscheinlich fast niemand etwas dagegen.

 

Es läuft ja nicht auf eine Diskussion 2. Gotthardröhre oder Kampfflugzeug. Oder Krankenkassenprämien, oder Arbeitslosenkasse. Geld ist vorhanden (siehe Budgetüberschuss, da könnte man sich grad noch ein paar F-23 leisten). Es geht drum, ob man eine Armee will, ob man diese sinnvoll ausrüsten will und wenn man das beides will, welchen Typ man will. Am Schluss treffen sich die Armeegegner mit den Gripengegner und murksen das ganze ab. Taktisch clever gemacht, in der Sache jedoch total daneben.

 

Dani

 

Hm, floss nicht der Budgetüberschuss und noch ein bisschen mehr gleich in die SBB? Geld ist eben schon lange nicht mehr genug da und da kann ich schon verstehen, dass gewisse Leute dieses Geld nicht in Flieger investieren wollen, deren Sinn sie nicht einsehen.

Geschrieben
Geld ist eben schon lange nicht mehr genug da....

 

Natürlich haben wir keine unbeschränkten Mittel. Aber diese Diskussion kommt immer auf, wenn es um ein Geschäft geht. Auch bei der Gotthardröhre damals in den 70er Jahren und bei den Venoms in den 50ern. Wer das Geschäft eh nicht will, für den ist jeder Cent dafür zuviel.

 

Das allein ist aber kein Argument.

 

Die Mehrheit der Schweiz will eine Armee, und die Mehrheit davon will eine Luftwaffe. Weiter ins Detail würde ich nicht gehen, weil je mehr du ins Detail gehst, desto mehr Leute wirst du finden, die genau gegen dieses Geschäft dagegen ist. Wetten, wir würden eine gewaltige Minderheit finden, die gegen jedes militärische Beschaffungsvorhaben wäre: Fahrzeuge, Helikopter, Transportflugzeuge (!!!), Munition, neue Duschen in den Kasernen, lange Unterhosen...

 

Das ist keine Politik, sondern Populismus.

Geschrieben

Hallo Tim

Seit Einführung des Tiger F-5 hat die Schweizer Luftwaffe fast nur noch zweimotorige Flugzeuge, einschliesslich die neuen Helikopter. Wegen der inzwischen dichten Besiedelung unseres Landes und der besonderen Topographie überhaupt, empfiehlt es sich, dass nur noch zweistrahlige Jets eingesetzt werden. Doch das hat heute seinen enormen Preis. Da deswegen eh nur noch wenig neue Kampfjets gekauft werden können, stellt sich schon die Frage nach der Verteidigungswirksamkeit an sich.

Gruss Fritz

Geschrieben

Die Mehrheit der Schweiz will eine Armee, und die Mehrheit davon will eine Luftwaffe. Weiter ins Detail würde ich nicht gehen, weil je mehr du ins Detail gehst, desto mehr Leute wirst du finden, die genau gegen dieses Geschäft dagegen ist. Wetten, wir würden eine gewaltige Minderheit finden, die gegen jedes militärische Beschaffungsvorhaben wäre: Fahrzeuge, Helikopter, Transportflugzeuge (!!!), Munition, neue Duschen in den Kasernen, lange Unterhosen...

 

So lange es eine Minderheit ist, spielt es ja auch keine Rolle.

Man muss aber auch mal sagen, dass sich die Schweizer Politik - und auch die Armee - halt schon verschiedentlich nicht mit Ruhm bekleckert hat, wenn es um die Beschaffung von Rüstungsgütern ging. Mirage, Tiger, Panzer 68, der Flieger dessen Tragflächen dann im Learjet wiederbelebt wurden (P-??) usw. usw. Dass jetzt auch beim Gripen etwas die Stirn gekräuselt wird, wenn man irgendwie das Gefühl hat, man will den, damit man überhaupt was hat, man möchte ihn aber eigentlich lieber gar nicht haben, versteh ich halt auch irgendwie.

Mit jedem Skandal schwindet ein wenig Goodwill.

Geschrieben

"Die Beschaffung von neuen Militärflugzeugen hatte in der Schweiz seit je einen grossen Unterhaltungswert."

 

Helmut Hubacher in der heutigen Sonntagszeitung:)

 

Gruss Walti

Geschrieben
Hier ein Artikel zum Thema:

http://www.nzz.ch/nachrichten/startseite/warum_die_schweiz_den_zahnlosen_tiger_kaufte_1.15146149.html

 

Damals hiess es, der Tiger garantiere das Ueberleben der Flugwaffe. Ein militärischer Nutzen stand damals im Hintergrund. Nun will man ein Flugzeug das nichts nutzt ersetzen. Das braucht man doch nicht!

 

Der Tiger war eine Notlösung. Nachdem man die richtigen Kampfflugzeuge Hunter und Mirage ausser Dienst gestellt hat ist es klar, dass es ein neues Flugzeug braucht. Diese beiden Typen brauchte es für die Auftragserfüllung und an dem hat sich grundsätzlich nichts geändert. Was sich jedoch geändert hat ist die Technik. Es braucht quantitativ weniger Flugzeuge, weil sich vorallem die Sensorik verbessert hat und alle Flugzeuge Multi-Role tauglich sind (und natürlich auch weil jetzt der direkte Feind fehlt) Der Gripen ersetzt im Grunde genommen gleich 3 Flugzeugtypen und nicht nur der Tiger. Deshalb kann ich es nicht verstehen, warum gewisse Leute den TTE als Luxus für die Luftwaffe ansehen.

 

Die deutsche Luftwaffe verfügt gemäss Wikipedia gegenwärtig über 48 F-4F Phantom, 55 Eurofighter und 145 Tornado. Dies sind 248 Maschinen oder 1440 km2 Fläche pro Kampfflugzeug. Rechnet man dies auf die Fläche der Schweiz um, so kommt man auf einen Bedarf von 29 Kampfflugzeugen. Damit würden die 33 Hornet für uns reichen.

 

Gruss

Ernst

 

Genau solche Argumentationen liest man immer wieder in den Online-Kommentaren. Ich habe es vorher schon angesprochen. Solche Argumente sind sinnfrei und entstehen bei völliger Unkenntnis und dem Vergleich von ungleichen Fakten. Ich will aber weder dir noch jemand anderem Vorwürfe machen. Es gibt fast keine Möglichkeit, sich zu informieren. Zu deinem Argument.

 

Du kannst nie und nimmer das flächenmässig grösste Land Europas (ohne Russland) mit der Schweiz vergleichen. In Deutschland ist aufgrund der Fläche die Reaktionszeit viel grösser. Dort kann es in normaler Lage oder bei einer Veranstaltung, die geschützt werden muss unter Umständen ausreichend sein, die Flieger am Boden zu behalten. Da die Schweiz viel kleiner ist, ist somit auch die Reaktionszeit viel kürzer (trotz Zusammenarbeit).

Folglich braucht die Schweiz eine höhere Einsatzbereitschaft und deshalb mehr Flugzeuge. In speziellen Lagen muss die Schweiz somit immer Flugzeuge in der Luft haben. Sonst reicht die Zeit nicht mehr aus, um rechtzeitig reagieren zu können.

 

Um auf dein Argument "Kampfflugzeug pro km2" zurückzukommen. Wenn du dies unbedingt machen willst, musst du aufgrund der Reaktionszeit einen Kleinstaat nehmen. Dann siehst du klar, dass diese Argumente für den Kauf von neuen Jets spricht. Ich erlaube mir, von der Seite Pro-kampfflugzeuge zu zitieren (habe selber dort das Argument gebracht):

 

Argument der Gegner: "Wir haben europaweit – gemessen an unserer Fläche –die höchste Dichte an Kampffliegern."

 

Diese Aussage ist falsch: Als vergleichbare Beispiele haben folgende europäische Klein-Staaten mehr Kampfflugzeuge als die Schweiz: Belgien (92 Typ F-16 / 3 pro 1000km2), Holland (117 Typ F-16 / 3 pro 1000km2), Dänemark (63 Typ F-16 / 1.5 pro 1000km2). Die F-16 sind allwettertauglich. Im realen Vergleich dazu hat die Schweiz 33 Kampfflugzeuge FA-18 / 0.8 pro 1000km2, plus momentan noch 56 Kampfflugzeuge F-5 Tiger, die nicht allwettertauglich und ab 2012 am Ende ihrer Lebensdauer sind. Kampfflugzeuge schützen aber nicht nur km2 sondern vor allem Menschen. Die Schweiz verfügt mit den 33 FA-18 über nur 4,4 Kampfflugzeuge pro eine Million Einwohner, Schweden über 22.8. Die anderen europäischen Staaten liegen mit 7 bis 12 Flugzeugen pro Mio Einwohner dazwischen. Je kleiner das Land, desto kürzer müssen die Reaktionszeiten auf Bedrohungen sein. Dazu braucht es eine hohe Einsatzbereitschaft und damit eine grössere Anzahl von Flugzeugen.

 

http://www.pro-kampfflugzeuge.ch/d/argumente-d.php

 

Ein Vergleich mit anderen Länder machen ich jedoch nicht so gerne. Jedes Land hat andere Bedingungen, Geschichte, Staatsform und geografische Lage und hat auch andere Anforderungen an die Armee. Jedes Land ist einzigartig. Die Schweiz ist sicher eines der speziellsten Land der EU. Wir unterscheiden uns grundsätzlich von den meisten Ländern durch unser Prinzip der Neutralität. Deshalb brauchen wir auch eine andere Art von Armee.

Geschrieben

Mit jedem Skandal schwindet ein wenig Goodwill.

 

Deshalb habe ja einige Kreise so grosses Interesse an einem Skandal. Und wenn's keiner ist, wird einer draus gemacht. Es ist so einfach: Man fotokopiert ein paar alte öffentliche Dokumente aus dem Jahr 2008 und spielt sie der Presse zu.

 

Militärische Beschaffungsvorhaben sind immer ein Skandal. Es geht nicht ohne. Letzthin haben sie einen Historiker interviewt am Radio, der beschäftigt sich damit. Er sagt, das sei ganz normal, weil eben so viel Geld involviert ist, weil es geheim ist und weil Zulieferstaaten so ein grosses Interesse dran haben. Im Ausland ist es dasselbe, nur hat da das Volk nichts zu sagen. Korruption ist wohl nirgends so gross wie bei diesen Geschäften, kommt gleich nach dem illegalen Drogenhandel.

 

Dani

Geschrieben
Deshalb habe ja einige Kreise so grosses Interesse an einem Skandal. Und wenn's keiner ist, wird einer draus gemacht. Es ist so einfach: Man fotokopiert ein paar alte öffentliche Dokumente aus dem Jahr 2008 und spielt sie der Presse zu.

Ja seh ich schon

 

Militärische Beschaffungsvorhaben sind immer ein Skandal. Es geht nicht ohne. Letzthin haben sie einen Historiker interviewt am Radio, der beschäftigt sich damit. Er sagt, das sei ganz normal, weil eben so viel Geld involviert ist, weil es geheim ist und weil Zulieferstaaten so ein grosses Interesse dran haben. Im Ausland ist es dasselbe, nur hat da das Volk nichts zu sagen. Korruption ist wohl nirgends so gross wie bei diesen Geschäften, kommt gleich nach dem illegalen Drogenhandel.

 

Auch soweit einverstanden. Ausser, dass es eben ohne gehen sollte, wenn man irgendwann lernt, dass es trotzdem raus kommt.

Und in der Schweiz hat das Volk zum Glück eben was zu sagen.

Geschrieben
Hallo zusammen

 

Ich wollte mal eure Meinung zum Entscheid zur Gripen hören. Gut oder schlecht?

 

Ich denke es ist nicht die beste Variante, denn wenn dem in den Bergen einmal eine Turbine ausfällt dann wars das wahrscheindlich...

Aber was sagt ihr?

 

Gruss Tim

 

 

Ich bin der Meinung,wir brauchen nicht immer das Beste.

- Der Vampi,Venom,Hunter und die Mirage hatten auch nur einen Treiber.

- Wir können oder wollen nicht am besten Produkt sterben.

- Mit der ewigen Nörgelei beerdigen wir den Tigerersatz von selber.

- Ohne Luftwaffe brauchen wir keine Armee !!!!

Gruss Fritz

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