Stefi Geschrieben 14. November 2011 Geschrieben 14. November 2011 Hallo Zusammen Mal ein ganz anderes Thema als Aviatik, ich bin gerade auf folgenden Artikel gestoßen. Ich weis ja nicht, ich befinde mich auch gerade in der Ausbildung zum Pflegefachmann HF sogar an der genannten Schule. So dramatisch wie dort manches beschrieben ist sehe ich das eigentlich nicht. Klar gibt es dinge die verbesserungswürdig sind. Aber in erster Linie klagt man über fehlendes Personal und schreibt einen Solchen Artikel? Da bekomme ich eher Angst vor dem Beruf als Motivation so etwas zu lernen, die guten Seiten könnte man ruhig auch schildern. Die Meinung über schlecht ausgebildetes ausländisches Personal kann ich zu diesem Zeitpunkt eigentlich auch nicht bestätigen. Was ist den mit unseren Nachbarn aus Deutschland die uns sogar unterrichten? Ich empfinde diese als sehr kompetente Leute. Nun ja meine Berufserfahrung ist vergleichsweise gering, deshalb meine Frage an euch, was sind eure Erfahrungen? Ich bin mir sicher hier liest sicher auch der einte oder andere mit der mit diesem Thema konfrontiert wird. Gruss Stefan Zitieren
Patrick C. Geschrieben 14. November 2011 Geschrieben 14. November 2011 Hallo Stefan Wenn Du willst, kann ich mal meine Freundin fragen. Die arbeitet als Dipl.Pflegefachfrau im Spital (DN2) und bildet zudem die Schüler aus. Ich frage sie nachher mal, was sie zum obigen Artikel meint :). Grüsse Patrick Zitieren
josch Geschrieben 14. November 2011 Geschrieben 14. November 2011 Auf Artikel soll man nicht zuviel halten - ein Journalist schreibt nur so objektiv, wie er kann. Ist er irgendwie voreingenommen, zynisch oder einfach nur schlecht gelaunt, kann das Ergebnis eher negativ anmuten. Wobei man sagen muß, daß einige Punkte im obigen Artikel durchaus Relevanz haben - leider. Ich persönlich ziehe den Hut vor Pflegern und Pflegerinnen - sowohl im Spital als auch in den Heimen! Man muß in diesem Bereich (people-work) pro-aktiv an seine persönliche Burnout-Prävention herangehen und auch auf die eigene Wirbelsäule achten. Bleibt der Spaß im Umgang mit den Menschen langfristig aufrecht und kann man hieraus - trotz allfälliger Herausforderungen bei Bürokratie und Gesetzgebung - eine Zufriedenheit und Motivation generieren, ist man richtig. Wichtig ist wohl entsprechender Ausgleich zuhause (Abschalten) sowie eine ausgeprägte Distanzierungsfähigkeit vom Job. Ich kannte einige, die die Probleme und Schicksale auch bei längerer Berufserfahrung noch mit nachhause nahmen. Da kann es dann plötzlich schnellgehen, und man braucht selbst Pflege :( Alles Gute für die Zukunft! Du kannst Dir sicher sein, daß bei entsprechender Qualifikation eine zukünftige Arbeitslosigkeit derzeit recht gering erscheint. Gruß Johannes Zitieren
Stefi Geschrieben 14. November 2011 Autor Geschrieben 14. November 2011 Salü Patrick Ich bin gespannt über ihre Meinung, ich habe das Gefühl dieser Artikel leistet nicht wirklich einen guten Beitrag um unser Berufsbild in der Öffentlichkeit zu Präsentieren. @Johannes: Danke für deinen Beitrag, ich finde was du geschrieben hast trifft es ganz gut. Und ja es ist nicht alles unwahr was beschrieben wird, aber eben wie es geschrieben wird, spielt wohl eine grosse Rolle. Übrigens um vom Berufsalltag weg zu kommen wurden die Flugzeuge erfunden :D Gruss Stefan Zitieren
Gast Hans Fuchs Geschrieben 14. November 2011 Geschrieben 14. November 2011 Miesmacherei gehört nun mal zum journalistischen Berufsethos. Artikel darf daher in den Güsel. Lass dich nicht verunsichern. Hans Zitieren
HHS Geschrieben 18. November 2011 Geschrieben 18. November 2011 Hallo Stefi, Hallo Zusammen Mal ein ganz anderes Thema als Aviatik, ich bin gerade auf folgenden Artikel gestoßen. Ich weis ja nicht, ich befinde mich auch gerade in der Ausbildung zum Pflegefachmann HF sogar an der genannten Schule. So dramatisch wie dort manches beschrieben ist sehe ich das eigentlich nicht. Klar gibt es dinge die verbesserungswürdig sind. Aber in erster Linie klagt man über fehlendes Personal und schreibt einen Solchen Artikel? Da bekomme ich eher Angst vor dem Beruf als Motivation so etwas zu lernen, die guten Seiten könnte man ruhig auch schildern. Die Meinung über schlecht ausgebildetes ausländisches Personal kann ich zu diesem Zeitpunkt eigentlich auch nicht bestätigen. Was ist den mit unseren Nachbarn aus Deutschland die uns sogar unterrichten? Ich empfinde diese als sehr kompetente Leute. Nun ja meine Berufserfahrung ist vergleichsweise gering, deshalb meine Frage an euch, was sind eure Erfahrungen? Ich bin mir sicher hier liest sicher auch der einte oder andere mit der mit diesem Thema konfrontiert wird. vs Miesmacherei gehört nun mal zum journalistischen Berufsethos. Artikel darf daher in den Güsel. Lass dich nicht verunsichern. ich bin selber exam. Gesundheits- und Krankenpfleger in dem großen Kanton nördlich von Schaffhausen. Ich kenne die Situation bezüglich der Pflege in der Schweiz nur vom Hörensagen, und sie kommt mir im Vergleich zu Deutschland nicht schlecht vor. Im Gegenteil- es wird einen Grund haben, warum soviele Kollegen zu Euch rübergmacht haben. Nixdestotrotz hat die Schweiz zunehmend ganz ähnliche Probleme wie viele andere europäischen Länder außenherum auch bereits haben, und das zeigt der Artikel ganz deutlich. Das hat nix mit Miesmacherei zu tun- und der Artikel braucht deswegen auch nicht in den Güsel! Im Gegenteil- Ernst nehmen und darüber nachdenken! Auch in der Schweiz werden die Menschen zunehmend älter, jüngere kommen kaum nach. Früher waren in Deutschland Altenheime hauptsächlich das, was ihr Name bereits sagt: Ein Heim für alte. Betagt, vergesslich, aber nicht unbedingt schwerkrank. Heute findet man einen bunten Mix an pflegebedürftige, multimorbiden Menschen. Pflege wurde dadurch sehr viel komplexer, unterschiedlichste Krankheitsbilder die individuelle Behnadlungen brauchen. Beatmete Menschen kannte man früher nur von Intensivstationen, heutzutage ist es nicht mehr unüblich, das man sie in den Heimen findet- die Konsequenz der mordernen Medizin. Die Anforderungen sind damit massivst gestiegen, in Deutschland fehlen deshalb mittlerweile ausreichend Fachkräfte. In dem Artikel wird auch das schlechte Image beschrieben- auch das ist nicht ubedingt Miesmacherei. Horcht Euch doch selber mal im Bekannten- und Freundeskreis um. Tatsächlich haben nicht wenige Menschen, auch Pflegende und andere Beschäftigte im Gesundheitswesen, eine gewisse Berührungsangst vor alten Menschen. Leben retten, kranke Menschen gesund pflegen, kleine Babies versorgen- für viele Menschen hört sich das noch cool an. Aber eben auch alten Menschen vom Stuhlgang befreien, ihnen das Essen reichen... - da hört es bei vielen vorher schon auf. Die wenigsten machen sich nunmal Gedanken um Ihre eigene Zukunft, wie sie im Alter versorgt werden möchten, wie sie das Alter überhaupt verbringen möchten- es wird komplett verdrängt und stattdessen gehofft das man bis zum Tod gesund bleibt. Für demente, alte Menschen gibt es übrigens in weiten Teilen dt. Krankenhäuser einen eigenen Begriff: "Gomer"- das sagt eigentlich schon alles aus! Zum zu kleinen Lohnunterschied kann ich nix sagen, zum hohen Kostendruck dagegen schon. Das Problem besteht ebenfalls in Deutschland und auch in anderen europäischen Ländern. Pflege kann eben nicht durch Maschinenen und Roboter erledigt werden, es braucht eine gewisse große Zahl an Menschen. Aber Personal ist nunmal auch kostenintensiv und das liegt nicht nur am Lohn alleine. Steuern, Sozialabgaben, Versicherungen etc.... Die demographische Entwicklung ist nunmal so, das es mehr alte Mensschen statt junge geben wird, und deren Versorgung im Alter zunehmend ein Problem ist. Und das bringt eben weitere Probleme mit sich wie sie der genannte Artikel bestens beschreibt- Miesmacherei? Nur für Leute, die Ihren Kopf in den Wolken haben, und die Füße in der Luft.... Zitieren
Stefi Geschrieben 18. November 2011 Autor Geschrieben 18. November 2011 Hallo Heiko Danke für diese Ansicht zu diesem Thema, dass stimt schon wie du es geschrieben hast. Das möchte ich eigentlich auch nicht abstreiten, aber irgendwie finde ich den Artikel überspitzt geschrieben. Ich habe mich auch entschieden in richtung Langzeitpflege die Ausbildung zu machen, bei uns muss man aber die Ausbildung auf zwei Bereiche erweitern. Macht auch Sinn finde ich. Was übrigens interessant ist, in meiner Region gibt es über den Dauem geschätzt 30 Praktikumsplätze in der Langzeitpflege und 60 im Somatischen bereich. Aus meiner sicht sollte dies genau umgekert sein. Was definitif nicht falsch ist in der Zukunft wird es mehr Pflegepersonal benötigen wie du es schon sagst. Du hast eigentlich alles trefend beschrieben, die komplexen Situationen in Pflegeheimen ist mir auch bekannt ich habe die Ausbildung zum Fachmann Gesundheit in so einer Institution gemacht. Ich habe leider keinen vergleich wie dieser Beruf bei euch heissen kann. Ich sehe für mich Persönlich in der Langzeitpflege potential mich wessentlich einzubringen und mehr zu Bewegen als z.B im Spital. Das sehen aber leider viele Kolleginen und die wenigen Kollegen nicht so, die haben wie du sagst keine lust dazu. Aber eigentlichlich kann es viel anspruchsvoller sein als die Akutpflege. Schlussendlich ein Problem besteht, aber wie man das beschreibt ist eine andere Sache aus meiner Sicht. Wie gesagt ich glaube, dass ich mich in diesem Buissnes schon ein wenig verankert habe, wen ich aber am überlgen bin in diesen Beruf neu einzusteigen, schreckt mich dieser Artikel mehr ab als zu animieren so einen Beruf zu erlernen. Klar mit nicht realistischen Sachen etwas schmackhaft machen kann es auch nicht sein. Aber ja, ich werde jetzt mal schauen dass ich zu meinem Diplom komme, währe ja vielleicht gerade ein super Thema für eine Diplomarbeit :) Aber das geht ja noch 2 Jahre. Übrigens zum Image der Pfelgenden, bekomme ich sehr sehr wenig negatives oder falsches Feedback. In meinem Bekanntenkreis, sei es in der Fluggruppe oder auch leute die man mal im Ausgang kennen lernt, Freunde usw. höhre ich viel die Äuserung gut gibt es solche Leute die diesen Beruf machen, ich bin froh um diese. Meist gefolgt vom Satz: "Ich könnte das nicht." Auf jeden Fall ein Danke für deinen Beitrag, dieser Input hat mir geholfen. Gruss Stefan Zitieren
HHS Geschrieben 20. November 2011 Geschrieben 20. November 2011 Hallo Stefi, Ich habe den Artikel nicht als Werbung verstanden. Werbung sieht definitiv anders aus. Aber eher als informativen Artikel, der über die Herausforderungen und Zukunftschancen der Pflege berichtet. Das möchte ich eigentlich auch nicht abstreiten, aber irgendwie finde ich den Artikel überspitzt geschrieben. Wie gesagt, ich kennen die derzeitige Situation in der Schweiz nicht genau, er passt aber sehr gut auf die Situation in Deutschland und anderer europäischer Länder. Ich habe leider keinen vergleich wie dieser Beruf bei euch heissen kann. Ich sehe für mich Persönlich in der Langzeitpflege potential mich wessentlich einzubringen und mehr zu Bewegen als z.B im Spital. Das sehen aber leider viele Kolleginen und die wenigen Kollegen nicht so, die haben wie du sagst keine lust dazu. Aber eigentlichlich kann es viel anspruchsvoller sein als die Akutpflege. In Deutschland ist der Pflegeberuf anders strukturiert, und mittlerweile auch deutlich komplizierter. Wenn Du Dich für den Pflegeberuf entscheidest, musst Du Dich von Anfang an für eine dreijährige Ausbildung in einer der folgenden Zweigen entscheiden: -Altenpflege -Gesundheits- und Krankenpflege -Kinderkrankenpflege und in der Du Dich jeweils spezialisieren kannst. Als Altenpfleger darf ich nur in Pflegeheimen und mobilen Diensten arbeiten, Krankenhäuser sind in der Regel ausgeschlossen. Als Gesundheits- und Krankenpfleger darf ich in Krankenhäusern, Pflegeheimen und mobilen Diensten arbeiten, aber nicht in der Kinderkrankenpflege arbeiten. Und Kinderkrankenpflegekräfte dürfen theoretisch in allen Bereichen arbeiten, in der Praxis sieht es aber dann doch ein wenig anders aus. Neuerdings kann man Gesundheits- und Krankenpflege auch als Bachelor "studiert" werden, wobei es eher eine Kombination aus Pflegemanagementstudium und Pflegeausbildung ist- was man aber mit dieser Möglichkeit in Deutschland wirklich anfangen kann, weiß man aber auch noch nicht so recht.... In einigen Bundesländer wird mittlerweile vereinzelt an einer generellen Ausbildung experimentiert- Kinder- und Erwachsenenpflege zusammen als Ausbildung, oder Krankenpflege und Altenpflege zusammen. Eine generelle Ausbildung wie bei Euch in der Schweiz gibt es bei uns also damit nicht. Deutschland ist meines Wissens nach auch das einzige Land, in der es eine eigene Ausbildung für die Altenpflege gibt. Ich war selber fast zwei Jahre in einer Traumaklinik- interessant und irgendwie faszinierend. Aber dank DRG war der Patientendurchlauf so hoch das ich mit der Belastung nicht mehr wirklich klar kam. Und wirklich einbringen konnte ich mich nicht. Ich bin nun seit 3 Jahren in der Dauerpflege. Da kann ich wesentlich mehr einbringen, man sieht eher Erfolge, die auf der eigenen Arbeit basieren anstatt die des behandelnden Arztes. Ich sehe aber auch die Schattenseiten: weniger Personal und damit wesentlich mehr Bewohner/Pat. für die man Verantwortung trägt, die unterschiedlichster Krankenheitsbilder, auf die man sich einstellen muss. Auch mit dem Sterben und dem Tod muss man sich deutlich mehr auseinandersetzen- zumal die Bewohner teilweise auch immer jünger werden. Vorurteile der Kollegen aus dem Krankenhaus gibt es eine Menge bei uns, was die Sache nicht immer leichter macht- im Gegenteil! Schlussendlich ein Problem besteht, aber wie man das beschreibt ist eine andere Sache aus meiner Sicht. Wie gesagt ich glaube, dass ich mich in diesem Buissnes schon ein wenig verankert habe, wen ich aber am überlgen bin in diesen Beruf neu einzusteigen, schreckt mich dieser Artikel mehr ab als zu animieren so einen Beruf zu erlernen. Klar mit nicht realistischen Sachen etwas schmackhaft machen kann es auch nicht sein. Aber ja, ich werde jetzt mal schauen dass ich zu meinem Diplom komme, währe ja vielleicht gerade ein super Thema für eine Diplomarbeit :) Aber das geht ja noch 2 Jahre. Ich bin mir sicher, der Artikel war nicht als Hochglanzwerbung für den Beruf gedacht. Aber ehrlich gesagt, ich vermisse auch ein wenig genauere Hintergründe des Artikels- warum haben die Studierende diesen Artikel geschrieben, was war der wirkliche Zweck, welche Hintergrundinformationen haben sie benutzt? So sehe ich den eben als informativen Artikel. Wenn wir Pflegende, aber auch andere den Artikel ein wenig zum Nachdenken nutzen, war er vielleicht doch ganz hilfreich. Übrigens zum Image der Pfelgenden, bekomme ich sehr sehr wenig negatives oder falsches Feedback. In meinem Bekanntenkreis, sei es in der Fluggruppe oder auch leute die man mal im Ausgang kennen lernt, Freunde usw. höhre ich viel die Äuserung gut gibt es solche Leute die diesen Beruf machen, ich bin froh um diese. Meist gefolgt vom Satz: "Ich könnte das nicht." Ja, die Sätze kenne ich. Mittlerweile bin ich mir aber nicht sicher, ob diese wirklich immer so ehrlich gemeint sind. Ich habe den Satz selber mal gesagt, als mich eine Freundin, selber in der Ausbildung zur Pflegekraft, mich auf meinen kommenden Zivildienst ansprach und mich fragte, ob es nicht was für mich sei. Als ich dann tatsächlich, ohne recht zu Wissen was mich erwarten würde, als Zivi in der Pflege landete, habe ich den Satz dann schnell revidiert. Und statt ein Studium mit Aussicht auf viel Kohle die Pflegeausbildung mit weitaus weniger Gehaltschancen gemacht. Denn die wenigsten wissen nicht, was Pflege in Pflegeheimen wirklich bedeutet, welche genauen Aufgaben wir eigentlich haben. Genauer nachgefragt findet man heraus das die meisten die Arbeit im Pflegeheim nur mit Stuhlgang putzen und Windel wechseln bei erwachsenen Menschen assoziieren - weshalb eben sehr schnell der Satz" Ich könnte das nicht" fällt. :002: Wünsche Dir ne gute Arbeitswoche! Zitieren
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