josch Geschrieben 1. November 2011 Teilen Geschrieben 1. November 2011 Hallo, Auf diesem Foto sieht man auf dem Jump-Seat einen Piloten mit einem versetzten zusätzlichen vierten Streifen (auf Schulterstück und dem Sakko, das man beim rechten Fenster grade noch so hängen sieht). Was ist das für ein Rang? Checker, Cruise Relief Captain? Ad Cruise Relief: Ist das ein permanenter Rang im Sinne der Seniorität und Funktion oder ist das ein FO/SFO oder Cpt, der sich bei manchen Airlines für Umläufe, wo er diesen Rang bekleidet, extra so staffieren muß? Wie kommen CR-Piloten jemals auf ein gewisses Maß an Starts und Landungen, die ja wichtiges Training sowie Erfahrung darstellen? Danke für allfällige Antworten! Gruß Johannes Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
MarcH Geschrieben 1. November 2011 Teilen Geschrieben 1. November 2011 Wie kommen CR-Piloten jemals auf ein gewisses Maß an Starts und Landungen, die ja wichtiges Training sowie Erfahrung darstellen? Gar nicht, zumindest dann nicht wenn alles nach Plan läuft... Bei den Holländern ist es anscheinend so, dass man nach der KLM Flugschule entweder als normaler FO zuerst bei Cityhopper die Fokker 70/100, bzw. neuerdings auch EMB 190 fliegt oder als Cruise Reflief Pilot auf eine der Wide Body Flotten kommt. Dort geht die Tätigkeiit aber nicht über Funken und Autopilot bedienen hinaus. Starts und Landungen kommen in der normalen Line Operation nicht vor. Nach ein paar Jahren haben dann beide Gruppen die Möglichkeit bei KLM auf 737 als FO zu fliegen. So hat mir das jedenfalls ein Kollege aus Holland berichtet. Viele Grüsse, Marc Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
josch Geschrieben 1. November 2011 Autor Teilen Geschrieben 1. November 2011 Irgendwie seltsam - das heisst der CR-Pilot trainiert Starten und Landen nur zweimal im Jahr am Sim? Könnte mir gut vorstellen, dass man nach paar Jahren nur enroute ziemlich eingerostet ist bzw. man einen ziemlichen Nachteil gegenüber jenen hat, die auf der "Milchkannentour" ihre Sporen verdient und täglich mehrere Legs hingeknüppelt haben. Komisches System...ist eigentlich wie ein niederrangiger Wachoffizier in der Nautik. Falls was ist, muss er sofort den "Alten" oder die "Nummer eins" holen... Gruß Johannes Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
INNflight Geschrieben 1. November 2011 Teilen Geschrieben 1. November 2011 Ist durchaus nicht einmal soooo selten das System. Aerologic hat(te) ebenfalls eine Hand voll Cruise Relief Pilots, welche eben dieser Arbeit nachgingen und erst nach mindestens einem Jahr als "richtiger" F/O auf die Triple Seven gingen. Kommt wohl auf die Erfahrung der Kandidaten an. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
josch Geschrieben 1. November 2011 Autor Teilen Geschrieben 1. November 2011 Ist durchaus nicht einmal soooo selten das System. Aerologic hat(te) ebenfalls eine Hand voll Cruise Relief Pilots, welche eben dieser Arbeit nachgingen und erst nach mindestens einem Jahr als "richtiger" F/O auf die Triple Seven gingen. Wenn man - wie Aerologic - reine widebody ops hat und man teilweise F/O's sehr schnell von Null weg nach rechts in eine 777 hievt, dann wundert mich dies weniger, als beispielsweise bei KLM, wo sich diese Frage offenbar gleich nach Ende der Ausbildung stellt und man als "grüner" F/O u.A. die Wahl hat, Jahre auf Longrange zu gehen und dabei niemals den Boden zu berühren... Gruß Johannes Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Danix Geschrieben 4. November 2011 Teilen Geschrieben 4. November 2011 Das Konzept des Cruise Relief Pilots ist weitverbreitet - allerdings nicht ganz so wie oben beschrieben. Der Cruise Relief Pilot ersetzt den Captain, nicht den Copi. Er ist deshalb ein sehr erfahrener FO. Man nennt ihn auch Cruise Captain. Wenn an sich an AF447 erinnert: da waren auch 2 FOs im Cockpit, der erfahrene war der Relief Pilot. Das andere Konzept, das von KLM, nennt sich S/O oder Second Officer. Er ist weniger als ein FO und darf nur im Reiseflug ans Steuer. Das müssen vor allem jene Airlines machen, die gar keine "kleinen" Flieger haben, wie z.B. Cathay, Singapore. Die verbringen die ersten paar Jahre als S/O, werden dann wieder neu geschult und werden dann FO. Der FO neben ihnen muss natürlich ein erfahrener sein, da dürfen nicht zwei junge FOs nebeneinander sitzen. Der erfahrene ist dann eben der Cruise Relief Pilot. Er muss im Simulator beweisen, dass er sämtliche Aufgaben des Captains erledigen könnte: Notabstieg (Emergency Descent), alle Arten von Anflüge (Precision und Non Precision Approaches). Dass der Relief Pilot spezielle Rangabzeichen hat, wusste ich nicht. Es könnte auch was anderes sein, Checkpilot oder so. Ein Cruise Relief Pilot bekommt wohl eher nicht 4 Streifen. Ist wahrscheinlich überall ein bisschen anders gelöst. Dani Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
SimonXX Geschrieben 4. November 2011 Teilen Geschrieben 4. November 2011 Dani... les dich doch bitte vorher mal schlau. In deinen profil steht Airline-Pilot, und du verbreitest ab und an mit überzeugender Darstellungskraft einfach falsche Tatsachen. In deiner Position solltest du schon wissen über was du schreibst. Nehm es bitte als konstruktive Kiritik, nicht als "Angriff". hier mal die Definition seitens FAA (11) Cruise relief pilot. A flight crewmember who is assigned to perform pilot tasks during cruise flight to allow the PIC or co-pilot to obtain planned rest. Nicht SFO und CRP durchmischen. Zwar ist der SFO auch im übertragenden Sinne ein CRP, aber wie du sagst nur für den Capt. Der eigentliche CRP kann beide Rollen einnehmen, steht allerdings unterhalb des FOs. In Kanada z.B. dürfen die wilden Jungen erst ab FL100 an den Autopiloten :005: Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Danix Geschrieben 4. November 2011 Teilen Geschrieben 4. November 2011 das liegt eben daran dass es verschiedene Airlines gibt und jede hat eine andere Auffassung davon, was ein CRP ist. Ein normaler Copi ist kein CRP, denn er ist ein normaler FO, und in gewissen Airlines übernehmen sie eben die Funktion des Captains. In anderen Airlines übernehmen sie den Part des FO, somit wird der FO zum Cruise Captains und der CRP ist der SO. So wie ich gesagt habe. Ich verstehe nicht, was daran falsch sein sollte. Ein SFO muss übrigens kein Relief Captain sein. Sondern nur ein alter Copi. Das ist wieder was anderes. Ausserdem gibt es Überschneidungen: Ein FO kann auch CRP sein, und ein SFO Relief Captain. Das eine ist der Rang, das andere ist die Funktion. Ich bin auch Captain und kann gleichzeitig Crew Member 1 oder 2 oder 3 sein. Ich kann auch Commander sein oder ich kann CRP sein. Ich fliege übrigens regelmässig zu dritt und zu viert bis zu 16stündigen Flügen und sollte glaubs schon wissen was ich schreibe. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Luftkutscher Geschrieben 5. November 2011 Teilen Geschrieben 5. November 2011 ...das liegt eben daran dass es verschiedene Airlines gibt und jede hat eine andere Auffassung davon, was ein CRP ist. Ein normaler Copi ist kein CRP, denn er ist ein normaler FO, und in gewissen Airlines übernehmen sie eben die Funktion des Captains. In anderen Airlines... Ich verstehe nicht, was daran falsch sein sollte. Ich fliege übrigens regelmässig zu dritt und zu viert bis zu 16stündigen Flügen und sollte glaubs schon wissen was ich schreibe. Dani hat natürlich völlig recht. Bei uns in Korean Air nennt sich diese Funktion Route Captain, übernimmt während der Ruhezeit des Captains dessen Funktion, hat die Notverfahren vom linken Sitz aus geübt (im Sim einmal pro Jahr getestet) und holt den Captain aus der First Class oder dem Crewbunk, wenn die Situation unter Kontrolle ist. Dieser Route Captain ist vom Rang her F/O und hat drei Streifen. Takeoff und Landung macht er auf dem rechten Sitz als F/O. Bei China Airlines war es ähnlich. Nur hiess der chinesische B747-400 F/O dort Cruise Captain und hatte drei dicke und einen dünnen Streifen. Zusätzlich hatten wir dreissig Ausländer Cruise Captains damals im Jahr 2000 schon Erfahrung als Captain (B737, MD-11, B767 etc) und durften nach einer Reihe von Prüfungen und Tests nach anderthalb Jahren ein volles Captains-Upgrading machen (mehr darüber in meinem Buch). Es gibt für die Airlines verschiedene Arten, Geld zu sparen. Das Resultat scheint Airbus beim AF447 Crash zu erkennen. Was natürlich Unsinn ist. Vorgestern wurde unser Flug übrigens als Doppel-Crew (2 Capt, 2F/O`s) in 14 Stunden von Seoul nach JFK geflogen. Morgen fliegen wir als normale Crew (1 Capt, 1 F/O) über den Atlantik, nach Brüssel. Nach zwei Tagen Rest gehts nach Astana, Kasachstan und dann weiter nach Seoul mit einer Doppel-Crew. Einmal um die Welt. Cool. :cool: Grüsse aus New York. Renato Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
TooLowFlap Geschrieben 5. November 2011 Teilen Geschrieben 5. November 2011 Die Konzepte sind doch genauso vielfältig wie auch deren Namen. Es gibt zum einen den Cruise Relief Pilot (Route Extender). Diese waren bei vielen Airlines Ex-Flight Eng. Diese durften tatsächlich nur über 20 000 ft die Kiste bedienen und unter keinen Umständen Flaps/Gear fahren. Des Weiteren gibt es Airlines, die setzen sogenannte SFOs sein, also Senior First Officers. Diese sind normale FOs, die aber im Reiseflug die Aufgaben des PIC wahrnehmen dürfen. Lufthansa nutzt / nutzte, je nach Flotte, beide Konzepte ab 4200 nm Großkreisdistanz. Abschließend möchte ich die Lösung von zB UAL vorstellen. Hier wurde teilweise mit zwei FOs und zwei Captains geflogen. Es ist aber schon ein Jahrzehnt her, dass ich das das letzte mal bewusst wahrgenommen habe. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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