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Ist ein Flugplan für den VFR-Durchflug von deutschem Luftraum erforderlich?


kurt.rhyner

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Hallo zusammen

Ist der VFR-Durchflug von z.B. deutschem oder italienischem Luftraum ohne Flugplan möglich, wenn dabei keine Landung im Ausland erfolgt (z.B. Wallis ins Tessin)? Kann mir jemand sagen, wo ich die entsprechenden Informationen finde?

Vielen Dank für Eure Hilfe.

Kurt

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Hallo Kurt

 

Ja du musst einen Flugplan aufgeben. Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich schreiben vor, dass für jeden Einflug, Durchflug und Ausflug in und durch ihren Luftraum einen Flugplan aufgeben werden muss.

 

Zu finden im VFR Manual RAC 1-2 PLN1

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Hallo Kurt

 

Ja du musst einen Flugplan aufgeben. Deutschland, Österreich, Italien und Frankreich schreiben vor, dass für jeden Einflug, Durchflug und Ausflug in und durch ihren Luftraum einen Flugplan aufgeben werden muss.

 

Zu finden im VFR Manual RAC 1-2 PLN1

 

Das ist nicht wirklich richtig!

 

Auszug aus dem VFR-Bulletin:

 

FLUGPLANPFLICHT FÜR FLÜGE VON UND NACH SCHENGEN STAATEN:

Aus gegebenem Anlass wird nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Wegfall der Flugplanpflicht für Flüge nach oder von Schengen Staaten nur für den Ausflug aus bzw. den Einflug in die Bundesrepublik Deutschland gelten kann. Bei der Flugplanung sind eventuell noch bestehende Verpflichtungen zur Flugplanaufgabe zu beachten. Dies gilt besonders für Flüge von und nach Frankreich und Dänemark. Die Flugberatung hält hierzu die neuesten Informationen bereit.

 

Deutschland schreibt keine Flugplanpflicht vor, Österreich auch nicht mehr, allerdings bestehen die Franzosen darauf und wohl auch die Schweiz. Es ist daher ein Unterschied, ob man beim Start in der Schweiz die einheimischen oder im o.g. Falle die deutschen Verpflichtungen beachtet.

 

Bei Unklarheit eines durchzuführenden Fluges hilft in diesem Fall auch die verbindliche Auskunft des heimatlichen AIS. ;)

 

Gruß Thomas

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Auch das ist nur die halbe Wahrheit.

 

Luftrechtlich braucht man in der Tat keinen Flugplan für solche Flüge, aber: Man sollte nie die "Gefahr" der Notwendigkeit einer Sicherheitslandung auf deutschen Gebiet im Kopf behalten. In diesem Fall hängt es extrem von der "persönlichen Tagesform" des Zöllners auf den man dann trifft ab, ob das ein totales Non-Issue, oder eine mittlere Staatsaffäre wird. Ein Flugplan kann hier (gegeben die fehlende Kenntnis eines Durchschnittlichen Zölners vom Luftrecht) das entscheidende Argument sein, um zu "beweisen", dass die Landung in Deutschland ja nicht beabsichtigt war...

 

Gruss,

Florian

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Ein Flugplan kann hier (gegeben die fehlende Kenntnis eines Durchschnittlichen Zölners vom Luftrecht) das entscheidende Argument sein' date=' um zu "beweisen", dass die Landung in Deutschland ja nicht beabsichtigt war...[/quote']

Hm, im Umkehrschluss würde dies bedeuten, dass ein Schmuggler oder Menschenhändler nur 'nen FPL aufgibt, dann ganz zufällig in ED eine Sicherheitslandung vollzieht und den FPL als Freibrief nutzen kann?

 

Selbst wenn dies funktionieren sollte, würde die Masche wohl nicht jede Woche ziehen ;)

 

 

Ich habe mal gelernt, dass es aus Gründen von SAR sinnvoll ist, freiwillig einen FPL aufzugeben.

Wenn niemand weiß, dass ich unterwegs bin, kann mich auch keiner vermissen.

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Hallo Michael,

 

das bedeutet es im Umkehrschluss natürlich nicht. Aber es erhöht imho tatsächlich die Chance, dass ein relativ unerfahrener Zöllner Dich davon kommen läßt. Also, wenn ich Schmuggler waere, dann nur mit FPL ;-)

 

Die Sinnhaftigkeit freiwilliger FPLs wird heutzutage sehr kontrovers diskutiert. Ich tendiere dazu, zu denken, dass in Zeiten in denen wir mit Transponder unterwegs sind und ohnehin während des ganzen Fluges bei irgendwem auf dem Radarschirm (FIS, etc.) ein FPL verzichtbar ist. Das bedeutet aber auch, dass für Flüge für die das nicht gilt (im Gebirge, etc.), ein FPL nicht schaden kann...

 

Gruss,

Florian

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Hallo Michael,

 

das bedeutet es im Umkehrschluss natürlich nicht. Aber es erhöht imho tatsächlich die Chance, dass ein relativ unerfahrener Zöllner Dich davon kommen läßt. Also, wenn ich Schmuggler waere, dann nur mit FPL ;-)

 

Die Sinnhaftigkeit freiwilliger FPLs wird heutzutage sehr kontrovers diskutiert. Ich tendiere dazu, zu denken, dass in Zeiten in denen wir mit Transponder unterwegs sind und ohnehin während des ganzen Fluges bei irgendwem auf dem Radarschirm (FIS, etc.) ein FPL verzichtbar ist. Das bedeutet aber auch, dass für Flüge für die das nicht gilt (im Gebirge, etc.), ein FPL nicht schaden kann...

 

Gruss,

Florian

 

Wobei es auch zu bedenken gibt, dass ein VFR, der ohne Funkkontakt und Flugplan unterwegs ist, auch nicht gesucht wird.

 

Dabei ist es egal, ob er mit oder ohne Transponder unterwegs war und auf welchen Radarschirmen er vor dem Verschwinden sichtbar war.

 

Durch Verzicht auf Flugplan wird explizit auf SAR verzichtet - finde ich persönlich gerade bei längeren Flügen oder bei Flügen im Gebirge nicht empfehlenswert. Vorallem wenn man den Aufwand mit einberechnet: ca. 5 Minuten fürs Ausfüllen und Abschicken (wenn man denn langsam ist, ein routinierter Pilot schafft's wohl in 2) und 15 Sekunden für's Schliessen nach der Landung (und ein paar cents, wenn's denn per Telefon gemacht wird).....

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Ich tendiere dazu, zu denken, dass in Zeiten in denen wir mit Transponder unterwegs sind und ohnehin während des ganzen Fluges bei irgendwem auf dem Radarschirm (FIS, etc.) ein FPL verzichtbar ist.

 

Ups? :confused:

 

Wenn Du mit mir auf der Frequenz (FIS) sprichst, ist es mir völlig schnurzpiep egal, ob du einen Flugplan aufgegeben hast oder nicht. Deinen in irgendeinem AIS aufgegebenen Flugplan kenne ich gar nicht, wir haben gar keinen direkten Zugriff darauf, d.h. ich erwarte Dich gar nicht. Du rufst rein und setzt deinen Initial Call ab. Mit diesen Daten arbeite ich und nicht mit deinem Flugplan. Im Umkehrschluß heißt das natürlich auch, wenn Du nicht mit mir sprichst, was Du ja auch als VFR´ler nicht musst, kenne ich Dich nicht, ich vermisse Dich auch nicht und würde auch natürlich nicht bemerken, wenn Dein Target (eines von hunderten) irgendwo im Orbit verschwindet.

 

Der VFR-Flugplan ist nur für Zoll und SAR nötig aber auf keinen Fall für uns vor dem Radar.

 

Vermissen würde Dich bei Überfälligkeit (nicht geschlossener Flugplan) das AIS, dass Dich according deiner Route, Destination, Alternate nach erfolglosem herum telefonieren mittels SAR suchen läßt.

 

Und wegen der Notwenigkeit eines FPL´s aufgrund einer plötzlich nötigen Sicherheitslandung würde ich persönlich mir die allerwenigsten Sorgen machen. Man muss schon Glück (oder Pech?) haben, wenn man bei einer spontanen Sicherheitslandung zufällig auf einem Platz landet, der überhaupt Zoll hat. Den haben doch nur wenige. Also, die meisten kleinen Plätze haben gar keinen Zoll, der müßte extra angeradelt kommen und wenn man eine Sicherheitslandung aufgrund irgendwelcher Probleme nachweisen kann, wird das auch den misstrauischsten Zöllner beruhigen.

 

Gruß Thomas

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Sorry Thomas,

 

habe mich wohl undeutlich ausgedrückt, aber genau das, was Du schreibst meinte ich: FIS interessiert der FPL nicht. Und wenn ich bei euch "angemeldet" bin und nach schnellem Höhenverlust plötzlich vom Radar verschwinde und auch sonst nicht mehr erreichbar bin, dann gehe ich davon aus, dass ich auch ohne FPL gesucht werde.

 

Folglich brauche ich einen FPL (zum zwecke des SAR) nur, wenn ich aus irgendeinem Grund ohne FIS über Land fliege - also nie.

 

Gruss,

Florian

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Und wenn ich bei euch "angemeldet" bin und nach schnellem Höhenverlust plötzlich vom Radar verschwinde und auch sonst nicht mehr erreichbar bin, dann gehe ich davon aus, dass ich auch ohne FPL gesucht werde.

 

Jein!

 

Hallo Florian,

 

diese Verpflichtung besteht nicht. Dennoch tun wir es in bestimmten Fällen: Bei unsicheren Piloten, die evtl. sogar Hilfestellung benötigen, telefonieren wir am Zielflugplatz, ob derjenige auch sicher angekommen ist. Wenn nix los ist in der Luft und ein einzelner Pilot krebst bei marginalem Wetter unsicher und auch oft unsichtbar in der Gegend rum, wird schon mal öfter nachgehört, ob derjenige noch da ist.

 

Allerdings melden sich noch immer sehr viele Piloten nicht von der Frequenz ab oder verschwinden unter die Radar- und Funkabdeckung, sind evtl. ne halbe Stunde nicht mehr zu sehen und zu hören. Wäre jedesmal unangenehm für alle, da in Panik auszubrechen und die Suchaktion starten zu lassen, nur weil der Flieger einfach nur zu tief fliegt. Manchmal ist auch einfach der Traffic viel zu hoch, dass wir es gar nicht schaffen, jedem verlorenen Schäfchen nachzutelefonieren oder gar suchen zu lassen. Zu 99,99% ist ja auch nix passiert. Auch würde plötzliches Sinken eines einzelnen Targets aus großer Höhe auf dem Radar wohl nicht auffallen. Dafür sind unsere Sektoren (oft bis ca. 240 Quadratmeilen) zu groß, und irgendwie macht ja auch jeder VFR-Pilot im Vergleich zum Airliner, was er will. Mal da einen Schlenker oder Vollkreis, mal hier sinken oder steigen, so daß ungewöhliches Verhalten des Targets nicht beunruhigend für uns ist.

 

Bei einem Notfall sähe das natürlich anders aus. Der wird auch kommuniziert, d.h. der Pilot hat mich (hoffentlich) vorher darüber informiert: Bsp: VFR in IMC, Sinken über unbekanntem Gelände und dann ist das Target weg. Passiert immer wieder mal und dann wird natürlich von uns jeder aktiv und klopft die jeweiligen Plätze ab. Meistens ist der Pilot auch irgendwo wieder in VMC gelangt, in tiefen Höhen weitergeflogen oder in der Nähe gelandet. Wenn aber nach erfolglosem Telefonieren und vergeblichen checken der Frequenz immer noch nix zu erfahren ist, dann wird über die Wachleiter und SAR die Suchaktion gestartet.

 

Gruß Thomas

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