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Setzen von Nav-Frequenzen im Approach


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Geschrieben

Hallo zusammen,

 

mich würde interessieren, wie und in welcher Reihenfolge die Nav-Frequenezn gesetzt werden während eines VOR DME Approaches.

 

Beispiel EDDS RW 07:

 

Ich komme beim IAF TGO (112,5) auf 5000 Fuss an und soll bis DME11,4 auf dem Radial 254 auf 5000 Fuss weiterfliegen.

 

Bei DME11,4 TGO gehts rechts rum auf 73 Grad Richtung FAF Vater, welches bei DME10,6 STG (116,85) liegt.

 

Setzt man TGO und STG auf einem NAV Radio und schaltet im Rechtsturn um, oder wird je eine Freqzenz auf NAV1 und die andere auf NAV2 gesetzt?

 

Der Course muss ja auch eingedreht werden für die Radiale und VOR-LOC und wenn ich recht informiert bin wird der rechte NAV Course nur mit AP2 und der linke nur mit AP1 automatisch abgeflogen!?

 

Würde man beide DME's auf je einem Radio setzen, müsste man ja auch den AP vor dem Rechtsturn umschalten, damit dieser dem Radial automatisch folgt. Kann ich mir aber nicht vorstellen...

 

Beim ILS Dual-Channel-Approach kommt auch noch die ILS-Frequenz dazu, die vor dem Rechtsturn gesetzt sein muss und der Final-Course auf für beide Radios

 

Kann mich mal jemand ein bisserl aufklären bitte:-)?

 

Besten Dank im Voraus.

 

LG

 

Thomas

Geschrieben

Hi Thomas

 

Ich weiss nicht, ob ich ohne Matura/Abitur kompetent genug bin, die Frage zu beantworten, aber ich versuche es:

 

Zuerst wäre interessant zu wissen, mit welchem Typ du anfliegst.

Mit der neueren Generation Flugzeugen (mir bekannt ab MD11) ist es wEASy, mit den älteren (mir bekannt MD80/B747classic) etwas schwieriger.

 

Beginnen wir mit den älteren.

 

Als Flying Pilot (FP) willst du ja am Ende den VOR erfolgreich abfliegen, also setzt du dir als FP das VOR (und den Kurs), das du für den VOR-APPCH brauchst auf Deiner Seite (das wäre in EDDS glaube ich STR – das steht aber auf dem Anflugkärtchen).

Für den Lineup setzt du Dir auf dem anderen Empfänger TGO mit dem entsprechenden Kurs. Dem VOR kannst du von Hand (nur für Abiturienten), mit A/P un dim HDG Mode oder im VOR mode (falls vorhanden) folgen.

Et volià…

 

Wenn Du Airbus fliegst, programmierst du einfach den Anflug, fliegst im NAV-Mode und sinkst 0.3NM vor dem Descent-Point (ist kein MAC, darum braucht er die Vorlaufzeit) mit FPA -3.0° ab. Fliegst Du MD11, musst du gar nichts machen, weil das der Flieger mit armiertem Approach selber macht.

Als Back-up stellt man auf beiden NAV Empfängern STR ein.

 

Hoffe gedient zu haben.

 

nff, in den Ferien

Geschrieben

Hallo,

 

erstmal danke für Deine Antwort und Erklärung, die mir schon ein wenig weiter geholfen hat. Ich fliege eine B738, bei der man tatsächlich händisch arbeitet.

 

Soweit so gut, ich setze also TGO (IAF) mit dem entsprechenden Kurs auf meiner Seite (links) und fliege mit VOR-LOC das Radial in Richtung Vater (FAF) manuell oder mit Autopilot ab.

 

STG setze ich auf der anderen (rechts) Seite mit dem korrekten Kurs. Nun wird VOR-LOC aber auch auf der PNF Seite das Radial von STG einfangen und per FD die Flugkommandos geben, da auf dem rechten Radio gesetzt! Auch der AP müsste auf CMDB stehen, damit der dem Radial folgt

 

Genügt es jetzt am EFIS auf VOR2 umzuschalten, um auf der linken Seite den FD mit den NAV2 Radio nutzen zu können, oder sogar per Autopilot dem Radial zu folgen?

 

Anonsten hakt es hier noch im Verständnis:-)

 

LG

 

Thomas

Geschrieben

Du willst mit aller Gewalt die ganze Zeit mit VOR/LOC fliegen, erst TGO outbound, um die Kurve rum dann STG inbound... das geht nicht! Einfach TGO mit VOR/LOC outbound , dann mit HDG Select um die Kurve rum und in dieser Zeit die Frequenz umswitchen und den Kurs auf 073 umdrehen. Sobald Du auf intercept Kurs bist, wieder VOR/LOC armen und er fliegt Dein STG 253 Radial inbound.. Was auf der Kopi Seite eingestellt ist, ist wurscht. In Echt würde man A: den Standardapproach aus TGO nicht fliegen sondern Radarvectors bekommen, B: den Anflug im FMC selecten und mit LNAV/VNAV runtersegeln.. Ja, das kann die 737 inzwischen!

 

 

:)

Gruß,

Berni

Geschrieben

Hi Berni,

 

muss ein wenig schmunzeln, da Du Recht hast! Ich wollte unbedingt mit VOR-LOC den Anflug abfliegen. Aber so wie Du es beschreibst, zeigt es mir wieder das man ab und an einfach zu kompliziert denkt:-)

 

Das der Turn mit Heading Select geflogen wird und in dieser Zeit die Frequenz/ Kurs geändert wird, wäre mir wohl nicht von alleine gekommen.

 

Hab Dank.

 

LG

 

Thomas

 

PS:Ist das Video von Dir?? Toller Link

Geschrieben

Hallo Thomas,

die 738 hat leider keine NAV/RAD-Page und einen FO haben wir FS-Flieger auch nicht. Deshalb empfiehlt es sich so zu planen, dass man ab dem IAF bis einschließlich eines Missed Approach mit möglichst wenig Mausklicks auskommt, besonders wenn man online unterwegs ist.

 

Ich beginne bei der Planung mit den Stationen für den Endanflug. Bei diesem Beispiel raste ich auf NAV1 STG mit dem COURSE 073 und auf NAV2 TGO für den Fall eines Missed Approach. Das habe ich schon vor Erreichen des IAF TGO erledigt. Ab TGO fliege ich dann einfach mit der Anzeige von NAV2 auf Radial 254 outbound, stelle ab 11,4 DME bei 210 Kts und für 25° Bank HDG 043 ein und aktiviere VOR LOC.

Natürlich kann man das auch mal komplett von Hand fliegen. Das ist schon fast einfacher und bequemer als diese Mausklickerei.

 

 

Gruß!

 

Hans

Geschrieben

Hallo Hans,

 

wobei es ja nicht sooooo kompliziert und zeitaufwaendig ist, die VOR-Frequenz mit einem Mausklick zu aendern und den COURSE-Selector von 254 auf 073 zu drehen. Wenn man von Hand fliegt, ist das natuerlich nicht ganz einfach, aber auch moeglich. Real waere es die Aufgabe des PNF.

Geschrieben

Hach, und was machen Single Pilots in einem konventionellen Cockpit mit AP ohne altitude preselect (wenn überhaupt..)?

 

Dann musst du definitiv ganz bei der Sache sein.

Geschrieben

OK Andreas,

 

wenn man schnell arbeitet, braucht man bei PMDG 738 zum Ändern der Frequenz und des Course ca. 12 Sekunden. Aber man muss es während der Kurve machen und dann kommt vielleicht noch eine Anweisung vom Controller dazu, Geschwindigkeit muss verringert werden, Klappen gesetzt, sonst bringt man die PMDG nicht runter, usw. Und auf einmal ist man vielleicht "behind".

 

TGO hat man wegen des Fehlanflugverfahrens sowieso auf NAV2 gerastet.

Dann kann man auch mal mit HDG SEL 254° outbound fliegen. Da gibt es kaum Zeitdruck.

 

Da hat wohl jeder seine eigenen eingespielte Verfahren.

 

Gruß!

 

Hans

Geschrieben

Ich fliege seit einigen Jahren nicht mehr mit der PMDG. Baue seit vielen Jahren an einem Cockpit, welches realitätsnah ist.

 

Und ab und an habe ich sogar einen FO:-)

 

LG

 

Thomas

Geschrieben

Hallo Hans,

 

das hat nichts mit "schnell arbeiten" zu tun, sondern mit Routine. Wenn man gewohnt ist, diese Dinge zu machen, gehen sie einem leicht von der Hand, sodass man nichtmal ausgiebig hinschauen muss. Wenn man alleine fliegt UND alle einstellen muss, dann fliegt man taktisch auch anders, reduziert und konfiguriert evtl. vor der Kurve, um etwas Zeit zu gewinnen. Den COURSE kann man ja auch schon 1 oder 2 NM vor dem Ende des outbound-leg aendern, weil man dann nur noch die DME-Anzeige braucht.

 

Und wie ein Beitrag vorher angemerkt wurde gibt es auch jede Menge Jets und schnelle Props, die von nur einem Piloten geflogen werden, die muessen das ja auch koennen. Natuerlich fliegt man solche Approaches heute mit LNAV bzw. man erhaelt radar vectors und hat von vornherein nur noch das final approach setting, was einem das Herumgefummel in der Kurve erspart.

 

 

OK Andreas,

 

wenn man schnell arbeitet, braucht man bei PMDG 738 zum Ändern der Frequenz und des Course ca. 12 Sekunden. Aber man muss es während der Kurve machen und dann kommt vielleicht noch eine Anweisung vom Controller dazu, Geschwindigkeit muss verringert werden, Klappen gesetzt, sonst bringt man die PMDG nicht runter, usw. Und auf einmal ist man vielleicht "behind".

 

TGO hat man wegen des Fehlanflugverfahrens sowieso auf NAV2 gerastet.

Dann kann man auch mal mit HDG SEL 254° outbound fliegen. Da gibt es kaum Zeitdruck.

 

Da hat wohl jeder seine eigenen eingespielte Verfahren.

 

Gruß!

 

Hans

Geschrieben

Hmmm, aber werden auch Anfluege wie LPMA 05 mit LNAV geflogen? Gut, da gibts nicht mal einen LOC, aber das hat ja damit auch nichts zu tun.

 

Also wenn ich das Wie von Bernie beschrieben mache, komme ich auch alleine gut klar.

 

Drehe den Kurs tatsächlich schon 1-2nm outbound TGO auf 254.

 

LG

 

Thomas

Geschrieben
OK Andreas,

 

wenn man schnell arbeitet, braucht man bei PMDG 738 zum Ändern der Frequenz und des Course ca. 12 Sekunden. Aber man muss es während der Kurve machen und dann kommt vielleicht noch eine Anweisung vom Controller dazu, Geschwindigkeit muss verringert werden, Klappen gesetzt, sonst bringt man die PMDG nicht runter, usw. Und auf einmal ist man vielleicht "behind".

 

TGO hat man wegen des Fehlanflugverfahrens sowieso auf NAV2 gerastet.

Dann kann man auch mal mit HDG SEL 254° outbound fliegen. Da gibt es kaum Zeitdruck.

 

Da hat wohl jeder seine eigenen eingespielte Verfahren.

 

Gruß!

 

Hans

 

Hallo Hans,

warum versuchst Du es nicht mit folgendem Verfahren für den FS, solltest Du raw data fliegen wollen: TGO in NAV 2, STG in NAV 1, CRS 073. Für das AFDS nimmst Du "Selected" Mode (HDG/SEL - V/S). Am EFIS Control Panel den ND Mode Selector auf APP / VOR (je nach Anflug) und den rechten ADF/VOR Switch auf VOR.

 

Damit bist Du optimal konfiguriert für einen Anflug ohne auch nur eine Taste drücken zu müssen, außer entsprechenden MCP-Eingaben. Du folgst einfach der Nadel des NAV 2 im ND um den Outbound-Kurs zu fliegen, drehst dann nach rechts und folgst dem Radial Inbound. So musst Du keinerlei Knopf berühren und hast jeden Menge Zeit im Anflug.

 

Real würde ich die Sache etwas anders angehen. Zum einen bietet sich L/NAV bzw V/NAV an. Zum anderen würde ich das aber immer auch anhand der Funkfeuer überprüfen, schließlich ist das kein rnav app. Also STG ins NAV 1+2...TGO auf Standby.

  • 3 Wochen später...
Geschrieben

Hallo Jo,

 

danke für die Hinweise. Im Prinzip habe ich das ja schon so gemacht, siehe meinen Beitrag #6.

 

Wegen LNAV und VNAV wird ja immer seltener reine Funknaviagation gemacht. So werden diese alten Fertigkeiten langsam aber sicher vergessen. Schade eigentlich. Wer von den FS-Piloten kann eigentlich noch per RMI bei Seitenwind sauber inbound oder outbound tracken? Ich bin gerade dabei diese Fertigkeiten wieder etwas aufzufrischen.

 

Gruß!

 

Hans

Geschrieben

Es ist halt immer fraglich, ob das noch Sinn macht - vor 70 Jahren hat man noch von Leuchtfeuer zu Leuchtfeuer navigiert. Macht heute auch keiner mehr. Natürlich müssen elementare IFR-Fertigkeiten trainiert werden. Auch ich nutze non-RNAV Prozedueren so oft wie möglich zum Üben von Raw Data Fertigkeiten. Gleichwohl ist es ebenso wichtig die L/NAV & V/NAV Möglichkeiten zu trainieren und auszuschöpfen. Es ist halt ein Balance-Akt.

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