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EASA FCL abgesegnet


Urs Wildermuth

Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Das verstehe ich jetzt nicht ganz, aber lass das mal mein Problem sein. Ich lese aus deinen Texten immer so was wie Unterstellungen diesen FAA-Leuten gegenüber, aber das liegt sicher an mir; lass es nicht persönlich werden.

 

Danke für den Hinweis: Ich möchte in keiner Weise jemanden was persönlich unterstellen oder jmd. beleidigen. Sollte ich das an der einen oder anderen Stelle unbeabsichtigt getan haben, dann entschuldige ich mich. Es geht mir rein um die inhaltliche Diskussion (wenn auch zugegebenermassen manchmal mit ironisch/sarkastischer Ausdrucksweise...).

 

In dieser sind mir drei Punkte wichtig:

 

- Es war völlig legitim, dass die "N-Klasse-Piloten" eine Regelung ausgenutzt haben, die ursprünglich für andere Zwecke gedacht war, um günstig und genauso sicher Fliegen zu lernen/zu dürfen. Genauso legitim ist es aber vom europäischen Gesetzgeber, diese Lücke zu schliessen und damit einen Zustand zu schaffen, der viel konsistenter mit den Regelungen in anderen Lebensbereichen ist (so wird darf man mit EU-Ausländischen KFZ-Führerscheinen auch nur für eine Übergangszeit im Gemeinschaftsgebiet fahren und Berufsausbildungen werden auch höchstens für Staatsbürger des Ausbildungslandes anerkannt)

 

- Wenn es (was kein Mensch bestreitet) einzelne Regelungen in anderen Rechtsräumen gibt, die praxisnäher, bürgerfreundlicher, unbürokratischer, etc. sind, so sollte unser gemeinsamer "Kampf" darauf gerichtet werden, diese Regelungen in die EU-Regularien zu übernehmen und nicht (!) darauf, dass (EU-)ausländische Regulatoren ins Gemeinschaftsgebiet hineinregulieren.

 

- Auch einer FAA sollte man (gerade von Europa aus) mit der notwendigen Kritikfähigkeit begegnen. Man darf nicht vergessen, dass die Weigerung der FAA (wie der gesamten USA), das internationale Standardsystem für Masse und Gewichte einzuführen - laut Wikipedia sind sie damit in einem exklusiven Club dem nur noch Myanmar und Liberia angehören - vielleicht das größte einzelne Unfallrisiko in der internationalen Luftfahrt überhaupt darstellt.

 

Gruss,

Florian

Geschrieben

(so wird darf man mit EU-Ausländischen KFZ-Führerscheinen auch nur für eine Übergangszeit im Gemeinschaftsgebiet fahren und Berufsausbildungen werden auch höchstens für Staatsbürger des Ausbildungslandes anerkannt)

 

Den Führerschein kann man aber auch in fast allen Fällen einfach umtauschen.

Geschrieben
Den Führerschein kann man aber auch in fast allen Fällen einfach umtauschen.

 

Das wird jetzt zwar richtig OT und ich weiss auch nicht, wie die Regelung in der Schweiz ist, aber in Deutschland ist eine der Grundvoraussetzungen hierfür, dass man mindestens ein halbes Jahr in den USA gelebt hat. Das soll verhindern, dass genau das passiert, was in der Fliegerei ja (noch) möglich ist, nämlich nur zum Scheinerwerb für ein paar Wochen in die USA zu reisen.

 

Gruss,

Florian

Geschrieben

Die FAA ist zu Beginn des Sommers in einen Streit geraten mit dem Kongress. Offenbar ist die FAA nicht Willens ihre Finanzierung neu zuregeln und mehr auf den Verbraucher abzuwälzen als auf die Allgemeinheit. Die Mehrheit des Kongresses akzeptiert nicht mehr, dass die FAA seit Jahren ihre Kosten einfach dem Steuerzahler überbürdet und sich um eine Verursachergerechte Finanzierung foutiert. Der Kongress hat deshalb Anfangs August das Budget zurückgewiesen und die FAA musste in der Folge mehrere Tausend Mitarbeiter "grounden", weil sie deren Löhne nicht mehr zahlen konnte. Diese Problematik wurde in Presse kommuniziert.

Wie ist die Situation eigentlich jetzt aktuell?

 

Aufgrund dieses schweren Finanzierungsproblems dürfte die FAA derzeit mehrheitlich mit sich selbst beschäftigt sein und wird sich kaum um die EASA Kapriolen kümmern können.

 

Und der Probleme nicht genug. Die amerikanische Steuerbehörde "Internal Revenue Service" (IRS) verabschiedet sich immer mehr vom "steuerlichen Territorialprinzip", das heisst ein Objekt wird versteuert dort wo es physisch existiert und stellt sich auf den Standpunkt, dass ein "amerikanisches" Objekt immer in den USA zu versteuern sei. Doppelbesteuerungsabkommen hin oder her. Möglicherweise könnte dies den N-Flugzeugen mit ihren Trust's noch gefährlich werden.

 

Walter

Geschrieben

Sorry, war einen Tag offline. Heute ist laut Medien Tag der Demokratie was ja exzellent zu diesem Thema passt.

 

Man darf nicht vergessen, dass die Weigerung der FAA (wie der gesamten USA), das internationale Standardsystem für Masse und Gewichte einzuführen - laut Wikipedia sind sie damit in einem exklusiven Club dem nur noch Myanmar und Liberia angehören - vielleicht das größte einzelne Unfallrisiko in der internationalen Luftfahrt überhaupt darstellt.

Da muss ich - einmal mehr - klar widersprechen. Masseinheiten sind lästig, aber es gibt nur eine Handvoll bekannter Fälle überhaupt, wo das ursächlich zum Unglück führte. Wenn das tatsächlich "das grösste einzelne Unfallrisiko" wäre, dann müssten die Unfallberichte voll davon sein. Oder kannst du uns eine Liste solcher Unfälle der jüngsten Zeit präsentieren? Das meines Wissens grösste Unfallrisiko in der Fliegerei ist mit Abstand noch immer der Mensch.

 

Übrigens darf ich aus deinem Statement schliessen, dass du nicht wirklich viel Erfahrung mit Amerika hast, zumindest nicht im technisch/wissenschaftlichen Bereich. Dort ist das metrische System schon längst eingeführt und sogar in der PPL-Ausbildung hat das metrische System schon einen Platz gefunden, wie du selber in den FAA Private Pilot Practical Test Standards im Kapitel Metric Conversion Initiative nachlesen kannst.

 

Lieber Florian, du versuchst uns nun seit einigen Postings etwas zu erklären und verwendest dafür Beispiele und Geschichten, welche entweder eindeutig falsch sind oder mit ein paar logischen und sachlichen Überlegungen in den Wind geschlagen werden können. Was genau du damit erreichen willst, das lässt sich nur vermuten, aber bevor das nun ins Peinliche oder Polemische abgleitet möchte ich dieses Spiel gerne beenden, denn es führt uns nicht wirklich weiter.

 

Es ist auch bei der FAA nicht alles im Lot und niemand will die FAA vergöttern, aber ich attestiere dem "System FAA" ganz im Gegenteil zu Europa eine hohe Effizienz und ein pragmatisches Regelwerk, bei dem die Sicherheit tatsächlich im Zentrum steht; das Resultat ist eindeutig in den Unfallstatistiken und bei den Kosten sichtbar.

 

Genauso legitim ist es aber vom europäischen Gesetzgeber, diese Lücke zu schliessen ...

Mit diesem Argument hast du gewonnen und ich gebe mich breitseitig geschlagen; störend einzig, dass du von einer Lücke sprichst, wo zig-tausend Leute und Verbände keine Lücke sehen. Wir stehen damit nach einer 360-Grad-Drehung mit viel Rauch und Schall wieder am Anfang der Diskussion. Das ist ja gerade der Punkt, dass die EU Gesetze macht, wie sie will und ohne Notwendigkeit, und in diesem speziellen Fall sogar mit viel Hinterlist, Täuschung und unter Ausschluss jeglicher demokratischer Prozesse - rein politisch halt. Es kam mit einem Schlag ganz anders als was der EASA Executive Director noch im Jahre 2005 die Fachwelt glauben liess.

 

Ganz nebenbei noch zum Argumentatium der gegenseitigen Anerkennung im Schiffs- und Flugverkehr: Die Schweiz betreibt eine Hochseeflotte mit nicht wenigen Schiffen. Keines dieser Hochseeschiffe hat einen Heimathafen in der Schweiz oder ist selber jemals in der Schweiz gewesen. Sollte das denn in der Logik der EASA oder EU nicht auch schläunigst verboten werden?

 

Eine pragmatische Lösung wäre doch nun, wenn die FAA-Leute eine Religionsgemeinschaft gründen (oder einer solchen beitreten) würden, denn dann hätte die Sache sofort höchste politische Beachtung und Priorität. Man darf ja heutzutage keinerlei Aussagen mehr über Religionen, Geschlechter, ethnische Gruppen und andere Minderheiten machen, wenn die auch nur im entferntesten diskriminierend sein könnten. Aber man darf offenbar zig-tausende eigene Bürger ohne demokratische Prozesse und ohne sachliche Notwendigkeit einfach vor den Kopf stossen, kein Problem. Schade, dass die FAA keine Religion ist, sonst hätte dieser EASA-Schnellschuss keine Chance gehabt ;-)

 

Grüsse,

Berchi

Geschrieben
Die FAA ist zu Beginn des Sommers in einen Streit geraten mit dem Kongress. Offenbar ist die FAA nicht Willens ihre Finanzierung neu zuregeln und mehr auf den Verbraucher abzuwälzen als auf die Allgemeinheit. Die Mehrheit des Kongresses akzeptiert nicht mehr, dass die FAA seit Jahren ihre Kosten einfach dem Steuerzahler überbürdet und sich um eine Verursachergerechte Finanzierung foutiert. Der Kongress hat deshalb Anfangs August das Budget zurückgewiesen und die FAA musste in der Folge mehrere Tausend Mitarbeiter "grounden", weil sie deren Löhne nicht mehr zahlen konnte. Diese Problematik wurde in Presse kommuniziert.

Wie ist die Situation eigentlich jetzt aktuell?

 

Aufgrund dieses schweren Finanzierungsproblems dürfte die FAA derzeit mehrheitlich mit sich selbst beschäftigt sein und wird sich kaum um die EASA Kapriolen kümmern können.

 

Und der Probleme nicht genug. Die amerikanische Steuerbehörde "Internal Revenue Service" (IRS) verabschiedet sich immer mehr vom "steuerlichen Territorialprinzip", das heisst ein Objekt wird versteuert dort wo es physisch existiert und stellt sich auf den Standpunkt, dass ein "amerikanisches" Objekt immer in den USA zu versteuern sei. Doppelbesteuerungsabkommen hin oder her. Möglicherweise könnte dies den N-Flugzeugen mit ihren Trust's noch gefährlich werden.

 

Das Problem der Finanzierung ist seit letzter Woche gelöst, wie ich aus unserer Presse entnommen hatte, wird aber sicher früher oder später wieder auftauchen. Es wird seit vielen Jahren darum gestritten, ob die FAA durch Benutzergebühren (wie in Europa) oder weiterhin vom Staat finanziert werden soll. Bisher haben noch immer die Gegner der Benutzergebühren mehr überzeugen können, hauptsächlich weil die Einsicht herrscht, dass die neu zu schaffende Administration solcher Benutzergebühren die Kosten nicht einfach umwälzen, sondern auch unverhältnismässig massiv erhöhen würden.

 

In der einschlägigen Literatur findet man Beispiele von Gebührenauswüchsen hier in Europa, welche teilweise bereits sicherheitsrelevante Verbesserungen 'aktiv verhindern'.

 

Und die Trusts sind doch schon immer in Amerika beheimatet und - hoffentlich - ohne Einkommensziele gestaltet, da sehe ich kein Problem mit den Steuern. Selbst wenn sie (ein kleines) Einkommen ausweisen und versteuern, dann machen die das wie schon immer - business as usual.

 

Ist zwar etwas off-topic, aber was solls...

 

Grüsse,

Berchi

Geschrieben

Manchmal wird man sogar positiv überrascht...!

 

Hier eine erste Interpretation zum gestern veröffentlichten Notice of Proposed Amendment NPA 2011-16.

 

Falls dies alles durchkommt, könnte ein IR plötzlich auch in Europa für viele Piloten in Reichweite gelangen!

Geschrieben

Allerdings. Wenn das so durchkommt, haben wir ein endlich sinnvolles und praktikables IFR. Das ist deutlich mehr, als wir zu hoffen gewagt hatten.

 

Nun muss es aber durchkommen. Und das wird noch ziemlich interessant, da diverse "Interessengruppen" massiven Widerstand zeigen, so etwa die ATC und, wieso eigentlich, die Flugschulenvereinigungen. Letztere sollten sich aber hier massiv überlegen, was sie tun, denn ein solches IFR könnte ihnen sehr massive Einnahmen bringen, wenn sie nicht zu engstirnig denken. Die ATC hat offenbar Angst vor vielen GA IFR Piloten, auch hier sollte man sich überlegen, wie dieses "Problem" sinnvoll angegangen werden kann. Stichwort, IFR auf Kleinflugplätzen, keine Konzentrierung auf die International Airports.

 

Alles in allem, ich bin schon mit schlechteren News aufgewacht. Also mitmachen am Konsultativverfahren und hoffen.

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