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GVA: Ein Anziehungspunkt für Prominenz, Diplomaten und Schnäppchenjäger


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NZZ 24.8.2011 (Auszug): Genfer Flughafen gedeiht auch ohne Swiss

Stetig wächst der Strom der Passagiere auf dem Flughafen Genf. Der Spatenstich für einen neuen Passagierterminal steht kurz bevor. Grosse Hoffnungen setzt man auf Direktflüge zu Hubs in den Golfstaaten.

Natürlich gibt es den Massentourismus am Genfer Flughafen. Schliesslich besteigen mehr als ein Drittel aller Passagiere Flugzeuge von Easy Jet, dem Billigflieger, der schon vor Jahren die Rhonestadt als strategische Basis entdeckte und heute ein Dutzend Flugzeuge permanent stationiert hat. Doch der Stolz des Aéroport International de Genève sind die zahllosen VIP-Arrivés. 130 Staatschefs, 65 Premierminister, 1700 Minister und mehr als 500 königliche Familien benützten vergangenes Jahr den Flughafen als Eingangspforte zum internationalen Genf. Prestige und Geschäft: Viele Prominente besuchen Genf mit eigenen Flugzeugen. Nach dem Pariser Flughafen Le Bourget sei Genf die zweitwichtigste Destination in Europa für Geschäftsflugzeuge, sagt Bertrand Stämpfli, der Kommunikationschef des Flughafens. 2010 nahm die Zahl der Starts und Landungen dieser Kategorie von Maschinen um 9% zu, während der Linien- und Charterverkehr - in Flugbewegungen gerechnet - bei zunehmenden Passagierzahlen stagnierte. Die Geschäftsfliegerei - sie macht in Genf fast einen Fünftel der kommerziellen Starts und Landungen aus - sei ein zweischneidiges Schwert, meint Stämpfli. Ein Punkt sei, dass die Gebühren die Kosten nicht deckten. Doch die Abfertigung dieses Verkehrs gehöre nun einmal zum Auftrag, den der Flughafen als Zubringer einer wichtigen Klientel für Genf erbringen müsse. Eingeklemmt zwischen Jura und Salève, verfügt der nach dem Patchwork-System immer wieder den Bedürfnissen angepasste Flughafen lediglich über eine Piste, sieht man von der Graspiste für Kleinflugzeuge ab. Der Bau einer weiteren Piste stehe zurzeit nicht zur Diskussion, denn die Kapazität von 40 Starts oder Landungen pro Stunde genüge, sagt Stämpfli. Wo man investiere, das sei in mehr Komfort für die Passagiere. Noch vor Ende Jahr wird auf der Ostseite der bestehenden Anlage mit dem Bau eines grosszügigen Terminals mit acht Fingerdocks begonnen. 2015 soll der Neubau dem Betrieb übergeben werden. Kostenpunkt: 350 Mio. Fr. Freuen dürften sich die Passagiere, die häufig mit Bussen in Empfang genommen werden oder durch endlose Tunnels marschieren müssen. Grosse Wertschöpfung: Vom zweitwichtigsten Flughafen der Schweiz, an dem im letzten Jahr knapp 12 Mio. Passagiere abgefertigt wurden, profitiert nicht zuletzt der Standortkanton. Eine vor kurzem publizierte Studie zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der Luftfahrt in der Schweiz zeigt, dass die Wertschöpfung der drei grossen Flughäfen Zürich, Genf und Basel insgesamt 6,7 Mrd. Fr. beträgt. Zwei Drittel davon entfallen auf Zürich, 20% auf Genf. Vom Reingewinn des Unternehmens, einem autonom geführten Staatsbetrieb des Kantons Genf, erhielt die Staatskasse 2010 die Hälfte, damit fast 25 Mio. Fr. . Arabischer Frühling: Am Lac Léman war man lange Zeit verschnupft darüber, dass die alte Swissair 1996 das Flugangebot von Genf aus drastisch zusammengestrichen hatte. Nachträglich stellt sich heraus, dass der Wegfall des wichtigsten Kunden keineswegs nur negative Folgen hatte. Weil die Genfer gezwungen waren, andere Anbieter anzuwerben und so vorteilhaft zu diversifizieren, blieben sie seit der Jahrtausendwende vor Einbrüchen - vor allem als Folge des Groundings der Swissair - verschont. Und die Passagierzahlen nahmen stetig zu (vgl. Grafik). Genf verlangt mit 21 Fr. gerade die Hälfte der Flughafengebühr pro Passagier im Direktvergleich mit Zürich. Inzwischen hat die Swiss das Angebot ab Genf wieder ausgebaut. Letztes Jahr beförderte die Swiss knapp 14% aller Passagiere, während Easy Jet mit einem Anteil von 36% der Platzhirsch war. Ein guter Kunde sei die Swiss geworden, sagt der Flughafen-Sprecher, sie sei aber nicht länger «le patron» wie in alten Zeiten. Im Gefolge der jüngsten Finanz- und Wirtschaftskrise wurde auch die Luftfahrtbranche kräftig zerzaust. In Genf blieb man nicht untätig und akquirierte antizyklisch Kunden, wenn nötig mit Lockangeboten. Das Resultat ist in erster Linie eine bessere Anbindung an den aufstrebenden Markt in der Golfregion. Zu Etihad Airways (Abu Dhabi) und Qatar Airways (Dauha) ist neu Gulf Air (Bahrain) dazugestossen sowie, gleichsam zur Krönung, seit Mitte Jahr mit einer täglichen Verbindung Emirates (Dubai).

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Der Autor verschweigt dass sich GVA in den letzten Jahren zum absoluten Spotter Geheimtip "durchgemausert" hat (bitte nicht weitersagen... :005:). Roland

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