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21.08.11 | D-EKCA | Gardan GY-80 Horizon | Mauterndorf (LOSM) | Absturz nach Start


Empfohlene Beiträge

Geschrieben
Motorflugzeug abgestürzt - zwei Tote

Beim Flugplatz Mauterndorf (Lungau) ist am Sonntagnachmittag ein viersitziges Motorflugzeug abgestürzt. Bei dem Absturz starben nach Angaben des Flughafenobmannes zwei Personen. Ob weitere Personen zu Schaden kamen, ist noch nicht klar.

 

 

Maschine stürzte aus 30 Meter Höhe ab

Der viersitzige Motorflieger habe sich unmittelbar nach dem Start gerade im Steigflug befunden, als er aus unbekannter Ursache aus einer Höhe von rund 30 Metern abgestürzt sei.

 

Die Maschine sei in der Nähe des Museumsbahnhofs aufgeprallt und habe gleich darauf Feuer gefangen. Für die beiden Insassen kam jede Hilfe zu spät, sagte der Flughafenobmann.

 

 

Erst vor kurzem ähnlicher Flugzeugabsturz

Erst am 6. Juli dieses Jahres war in Mauterndorf ein Flugzeug des Typs Cessna Skyhawk kurz nach dem Start abgestürzt. Bei einer versuchten Notlandung hatte sich die Maschine mehrmals überschlagen. Der Pilot und der eingeklemmte Fluggast überlebten den Absturz damals schwer verletzt.

 

Quelle: http://salzburg.orf.at/stories/533378/

 

edit: lt. orf dürfte es sich bei dem Flieger um eine Horizon 160 handeln welche ein einheimischer 62-jähriger geflogen ist, um einen deutschen 51-jährigen auf die gegend dort einzuweisen, bitte ein admin (ich darf das glaube ich nicht) den thementitel berichtigen

Geschrieben

8 Unfälle in 11 Jahren auf diesem Flugplatz. Das gibt zu denken.

Geschrieben

anscheinend ein platz, der dazu verleitet dass man sich (bzw. das flugzeug) überschätzt... schade, wirft nicht das beste licht auf die privatfliegerei...

Geschrieben

Wow, hatten wir vor einigen Wochen nicht einen genau gleichen Fall dort?

 

Das gibt wirklich zu denken. Muss man den Platz dort mit "density altitude" vollschreiben?

Geschrieben

Auch nicht grade doll für die Anrainer - der impact vom letzten Crash vor paar Wochen war nur knapp 150 Meter vom heutigen entfernt.

 

Wenn's so weitergeht, dann geht - zumindest an heissen Tagen - zukünftig nur mehr was mit Turbine. Turbo-Porter rulez ;)

 

Bin jedenfalls gespannt, was bei den Untersuchungen herauskommt - es war ja im Gegensatz zum Unfall im Juli diesmal ein offenbar erfahrener Einheimischer dabei.

 

Gruß

Johannes

Gast Hans Fuchs
Geschrieben
Wow, hatten wir vor einigen Wochen nicht einen genau gleichen Fall dort?

Das gibt wirklich zu denken. Muss man den Platz dort mit "density altitude" vollschreiben?

Sicher könnte das ein Faktor sein.

 

Aber der einweisende Pilot war der Flugplatzleiter, dem wie kaum einem anderen genau diese Problematik bewusst war. Ich habe ihn recht gut gekannt und bin entsprechend erschüttert und traurig.

 

Hans

Geschrieben
Sicher könnte das ein Faktor sein.

 

 

Es dürfte wohl der "Einzuweisende" das Flugzeug gesteuert haben. Wenn der Erfahrene zu spät interveniert, ist bei 30 m Höhe und Minimum-Fahrt wahrscheinlich nicht mehr viel zu retten, zumal er mit dieser seltenen Flugzeugtype wahrscheinlich nicht sonderlich vertraut war.

Mauterndorf ist schon bei normalen Verhältnissen anspruchsvoll - bei den heutigen Temperaturen wohl grenzwertig.

Geschrieben

Hat hier jemand Erfahrung auf der Horizon? Bei der sind ja Fahrwerk und Klappen gekoppelt, das vermeidet zuverlässig unfreiwillige Bauchlandungen und anderen "Fingertrouble", aber ist es auch für optimale Startstrecke und Steigleistung bei großer Dichtehöhe hilfreich?

Mauterndorf ist schon bei normalen Verhältnissen anspruchsvoll - bei den heutigen Temperaturen wohl grenzwertig.
Mauterndorf ist ein wunderschöner Platz mit bestimmten Anforderungen. Wenn die das Flugzeug bei gegebenem Wetter und gegebener Beladung nicht erfüllt, dann ist nicht der Platz dafür verantwortlich. Manchmal gilt bei Flugzeugen das gleiche wie bei Drogen: Just say no!

 

Traurig das sowas immer wieder passieren muß.

 

Gruß

Ralf

Gast Hans Fuchs
Geschrieben
Hat hier jemand Erfahrung auf der Horizon?
Nur vom (öfteren) Zusehen in Beromünster mit seiner 400m Piste auf 2000 Fuss.

 

Mit der 160 Gardan ist es etwa gleich knapp, vielleicht noch etwas knapper als mit einer C172.

 

Das Problem ist immer, dass man auf der Rückseite der Leistungskurve praktisch machtlos ist, wenn man erst einmal den Bodeneffekt verlassen hat. Als Safety Pilot in einem unbekannten Muster, mit einem unbakannten Piloten wirds da schnelle einmal sehr gefährlich.

 

Hans

Geschrieben
http://salzburg.orf.at/stories/533718/

 

....schade das für solche Investitionen meistens sehr traurige Ereignisse geschehen müssen...

 

Obwohl eine befestigte Bahn immer eine Erleichtung für den Flugbetrieb darstellt - und deswegen schon grundsätzlich zu begrüssen wäre - darf man nicht übersehen, daß die Ursachen dieser bedauerlichen Unfälle dadurch nicht aus der Welt zu schaffen sind. Sofern technischen Defekte auszuschließen sind, bleibt es letztlich immer am Piloten hängen. Bei dem hier besprochenen Crash vom 21.08. scheint es wohl außerdem zu einer tragischen Fehleinschätzung der Piloten untereinander gekommen zu sein. Der Einzuweisende hat sich womöglich 'blind' darauf verlassen, daß der erfahrene Einweiser ihn - quasi schutzengelgleich - vor allem Unheil bewahren wird, während dieser sich vielleicht bei seiner Beurteilung der Fähigkeiten das Fluggerätes und/oder des Piloten verschätzt hat. Als 'Safety-Pilot' ohne spezifische Musterkenntnis wird er sich vermutlich mental gar nicht auf ein (frühzeitig) notwendiges Eingreifen eingestellt haben (rein spekulativ!).

 

Solange also die Auswirkungen von großer Platzhöhe und hoher Temperatur auf die Performance des Flugzeuges - und der daraus resultierenden konsequenten Anwendung einer geeigneten Starttechnik(!!!) - nicht ausreichend Beachtung finden, wird es an einem Platz wie Mauterndorf immer wieder mal einer nicht über die Hindernisse schaffen. Dagegen kann nur Problemsensibilisierung, Training und (erflogene) Erfahrung helfen.

 

Sonst ist zu erwarten bzw. zu befürchten, daß der durch eine Asphaltbahn gewonnene Sicherheitsspielraum in Form einer verkürzten Bodenrollstrecke gleich wieder 'kompensiert' wird, entweder durch erhöhte Zuladung, oder weil man es nun auch mit einem leistunsschwächeren Fluggerät probiert.

 

Manfred

 

PS: Makaber, aber nicht ganz unwahrscheinlich: alleine im Flugzeuge wäre er vielleicht davongekommen.....

  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Noch Gedanke zum Thema:

 

Der Anlaß dieses Fluges - Einweisung auf die speziellen Bedingungen in Mauterndorf - dürfte ausschließen, daß man nicht das notwendige leanen des Triebwerkes für die maximal verfügbare Startleistung in dieser Höhe beachtet hätte. Ohne Erfahrung - des Piloten mit der Höhe, des Einweisers mit dem Muster - kann es auch dabei zu Fehlern kommen.

 

Ich erinnere mich an einen Take-Off mit einer Cherokee Six in Afrika, den ich als Pax aus zweiten Reihe verfolgen konnte, und der haarscharf an einem Crash vorbeischrammte.

Field elevation 4500 ft, 25 C° Temperatur, 1500 m Asphaltbahn

Vorne links saß ein relativ unerfahrener (ca. 400 h )und mit Hot and High Bedingungen nicht vertrauter PIC, rechts davon ein Buschpilot, der schon fast 40 Jahre Fliegen in der Region überlebt hat, aber die PA-32 nicht kannte. Er war nur als Pax dabei und nicht Einweiser des PIC.

Die Notwendigkeit zu leanen war bewußt, und man wollte auf gar keinen Fall zu wenig geleant haben. Ich konnte von meinem Platz aus die Motorüberwachungs- und die Fuelflow-Anzeige nicht beobachten und weiß nicht, was sie angezeigt haben. Ich erinnere mich nur zu gut, daß der Mixtuere-Regler ungewöhnlich weit herausgedreht war. Das Startgewicht lag mit 3 Insassen, leichtem Gepäck, aber vollen Tanks deutlich unter dem MTOW.

Die Folge: Der Flieger beschleunigte sehr träge und hatte bei halber Bahnlänge noch nicht einmal 50 KT erreicht, weshalb ich (innerlich) den Start abgebrochen hätte. Der PIC tat es nicht und brachte den Flieger kurz vor Bahnende mit 60 KT IAS in die Luft, aber anschließend nicht in die Höhe. Die Fahrt pendelte sich in ca. 30 ft. auf 60 KT ein, und vor uns lag ein Waldsaum, mit einer sich dahinter anschließenden Stadt. Ausweichen nach links oder rechts war wegen Hinternissen nicht möglich.

Während ich schon begann, mich auf einen unausweichlichen Crash einzustellen, drehte plötzlich der Motor hoch und der Flieger begann nun doch zu steigen. Der Buschpilot vorne rechts hat den Mixture reingeschoben, und schon war die Leistung da, die der Motor voher nicht abgeben konnte. Das war für mich sehr lehrreich....

 

Gruß

Manfred

Geschrieben

Manfred

 

Da in der Regel eher zu fett mit entsprechendem Leistungsverlust gestartet wird, und bei vielen Piloten die Angst überwiegt, zu mager zu sein, möchte ich etwas Kontra geben.

 

Ich höre immer wieder, dass man bis 5000 Fuss noch nicht einmal wagt, den Mixer auch nur anzufassen. In der Theorie, weiss man zwar um das Problem, in der Praxis, wird man aber von den Flugschulen nicht wirklich fundiert eingewiesen.

 

Wenn man nicht grad auf Meereshöhe bei null Grad startet, dann kann der Mixer eigentlich gar nicht auf full rich stehen.

 

Hans

Geschrieben
Manfred

 

Da in der Regel eher zu fett mit entsprechendem Leistungsverlust gestartet wird, und bei vielen Piloten die Angst überwiegt, zu mager zu sein, möchte ich etwas Kontra geben.

 

Ich höre immer wieder, dass man bis 5000 Fuss noch nicht einmal wagt, den Mixer auch nur anzufassen. In der Theorie, weiss man zwar um das Problem, in der Praxis, wird man aber von den Flugschulen nicht wirklich fundiert eingewiesen.

 

Wenn man nicht grad auf Meereshöhe bei null Grad startet, dann kann der Mixer eigentlich gar nicht auf full rich stehen.

 

Hans

 

Hallo Hans,

 

für Kontra besteht kein Anlaß, da ich nur die tatsächliche Begebenheit geschildert habe, und in diesem Fall der Leistungsmangel durch zu starkes leanen offensichtlich war. Sonst hätte das Anreichern ja nicht zum rettenden Drehzahl- und Leistungsanstieg geführt.

 

Ich gebe dir aber recht, daß der Durchnittspilot viel zu wenig auf den richtigen Umgang mit dem Mixturehebel vorbereitet wird. Bei Flugschulen und Vercharterern in meiner oberbayerischen Heimat ist es beispielsweise unüblich, in Standardflugzeugen wie C-152/172 oder PA-28 unterhalb von 3000 ft überhaupt an's leanen zu denken. Das entspricht auch der Standardempfehlung aus den meisten Cessna POHs für diese Modelle.

In den USA wird man dagegen fast immer mit dem Usus konfrontiert, daß in den gleichen Flugzeugen schon sofort nach dem Anspringen des Motors das Gemisch abgemagert wird, und erst wieder für den Startlauf entsprechend partiell angereichert.

 

Gruß

Manfred

  • 1 Jahr später...
Geschrieben
Nur vom (öfteren) Zusehen in Beromünster mit seiner 400m Piste auf 2000 Fuss.

 

Hans

Hallo. In LSZO ist der Platz ja 510m und nicht 400m wie du schreibst. Zudem hat's in der Achse je etwa einen halben km Grasland vorn und hinten. DAS erleichtert den Anflugeinteilung ungmein. Lediglich Bei stark nassen Boeden kann vorkommen dass der Platzwart ein teil der Piste als unbenutzbar markiert. Auf diesem platz wuerde ich sowieso nur bei Trockenwetter startem mit einer C172 oder GA 80.

Gast Hans Fuchs
Geschrieben
Hallo. In LSZO ist der Platz ja 510m und nicht 400m wie du schreibst...... Lediglich bei stark nassen Boeden kann vorkommen dass der Platzwart ein teil der Piste als unbenutzbar markiert.
Ist IMMER gesperrt... Ich weiss doch hoffentlich, was auf meinem bisherigen Heimatplatz gilt.

 

Habe von Leuten, die es besser gewusst haben, selber 2 Ueberschläge und mehrere Bugradeinknicker auf den reklamierten 110 Meter miterlebt.

 

Bitte mir beim nächsten Selbstversuch vorher telefonieren. Werde dann mit Fotoapperat auf Platz sein. :D

 

Hans

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