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Fluglärmstreit: Stuttgart betreibt ein Doppelspiel


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SonntagsZeitung: 31.7.2011 (Auszug)

Grün-rote Regierung verschweigt Zürcher Delegation, dass sie in Berlin für eine einseitige Verschärfung des Anflugregimes weibelte.

Es klang hoffnungsvoll, was die Zürcher Regierungspräsidentin Ursula Gut über ihren Besuch am Donnerstag beim baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann zu berichten wusste: «Er hat uns sehr aufmerksam zugehört», sagt die FDP-Politikerin.Die Schweizer Delegation hat den grünen Landeschef beim Fluglärmstreit vor einer Verschärfung des Anflugregimes gewarnt; Gut: «Ich habe ihn daran erinnert, dass sich ein solcher Erlass sehr negativ auf die ansonsten guten Beziehungen zwischen Deutschland und der Schweiz auswirken würde.» Brisant ist, was Kretschmann seinen Schweizer Besuchern verschwiegen hat: Vertreter der grünroten Regierung sind vor wenigen Wochen beim Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) vorstellig geworden und haben den Boden für eine einseitige Verschärfung der Luftverkehrsverordnung bereitet; das würde eine Reduktion der Flugbewegungen von 100 000 auf 80 000 und die Auflösung des Luftwarteraums Rilax bei Donaueschingen bedeuten. Das geht aus einem Schreiben hervor, das vorletzte Woche vom Stuttgarter Verkehrsministerium an den Präsidenten des badenwürttembergischen Landtags gesendet wurde. Die Landesregierung habe Ramsauer «bereits gebeten, die erforderlichen Arbeiten zur Anpassung der Verordnung zeitnah in Angriff zu nehmen», heisst es im Dokument, das der SonntagsZeitung vorliegt. Zwar wisse man, dass bei Ramsauer lobbyiert werde, sagt Gut. Vom jüngsten Schritt erfuhr sie aber durch die vorliegende Recherche: «Das war uns nicht im Detail bekannt.» Konsequenzen einer Verschärfung der Flugverordnung wären weniger Anflüge auf den grössten Schweizer Flughafen. Gut steht neuen Strategien mit Deutschland offen gegenüber: «Eine Verknüpfung der Dossiers in den Verhandlungen ist zu prüfen», sagt sie.

 

+ + +

 

Laut nachgedacht - welche Strategien bieten sich denn noch an? Wäre langsam Zeit wenn sich der Kranich in Berlin politisch diskret etwas wirksamer ins Zeug legen würde für die vitalen Interessen seiner CashCow Swiss:003:. Fluglärmgegner in Frankfurt überlegen sich vermutlich schon lange wie sie noch mehr politischen Nutzen aus dem grotesken "Baden-württembergischen Lärm-Grenzgezänk" mit der Schweiz ziehen könnten. Roland

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Servus,

 

merke, von grün-roten Pipi-Langstrumpf Politiker

ist nicht besonders viel erleuchtendes zu erwarten.

 

Schade nur, dass so viele Schwaben und auch leider Badener diesen

Murks mitmachen, alles in der Relation gesehen :003:

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Auch in der deutschen Politik gilt, für etwas weibeln hiesst noch lange nicht, dass es auch durchgeht! Wünschenswert in diesem sensiblen Feld wäre, den Spezialisten die Räume zu geben um tragfähige Kompromisse erarbeiten zu können, und dies nicht durch öffentliches Gezeter um ungelegte Eier oder sonstige Nebengeräusche zu behindern. Nicht jeder der am Himmel ein Flugzeug von einer Taube unterscheiden kann ist ein Aviatik-Spezialist, kennt sich in internationalem Luftfahrtrecht, Umweltschutz und Politik aus.

Man kann auch jahrelang auf Maximalforderungen beharren und damit in seinem Lager bequem die Stimmen absahnen, politisch ein sehr einträglich und einfaches Geschäft, man muss nur immer ordentlich Lärm machen. Man könnte aber auch anders, nämlich Politik machen. Das soll aber angeblich zu Weilen schwierig sein und nicht nur Ausgleich zwischen lärmigen pressure-groups beinhalten..

Schon wieder ein Wort zum Sonntag. Mein absolut letzter Beitrag zu diesem Thema.

 

Gruss einstweilen

 

Bernhard (LSZH

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Ernst Dietikon

Man vergisst leicht: Gewählt werden die deutschen Politiker von den Deutschen. Da macht es sich eben gut, wenn man den Fluglärm von den Deutschen fernhält. Die Schweizer sind einem da völlig gleichgültig. Dann ist es nur noch eine Machtfrage und da haben wir scheinbar die schwächere Position. Gute Nachbarschaft zählt dann eben nicht. Auch nicht die Bedeutung des Flughafens für die deutsche Nachbarschaft.

 

Da wird sich dann zeigen, wo unsere Regierung gegen die deutschen Forderungen Druck machen kann. Ich frage mich allerdings, ob wir den Deutschen nicht schon zu weit entgegengekommen sind. Wird da nicht eine innerdeutsche Strasse durch Schweizer Gebiet geführt? Wir bauen für den Transitverkehr Deutschland - Italien die NEAT und die Deutschen sind nicht einmal fähig die versprochenen Zufahrten rechtzeitig zu erstellen. Deutsche Güterzüge werden auf der schweizerischen Seite des Bodensees durchgeführt. Güterzüge sind bekanntlich besonders laut. Sind wir da nicht zu gute Nachbarn, während die andere Seite sich der Peitsche bedient?

 

Gruss

Ernst

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Liebe Nachbarn,

 

es tut mir leid, was für grossen Quatsch unsere Politiker da im "Namen der Bürger" (="wir wollen wiedergewählt werden") veranstalten. Ich hoffe sehr, dass sie damit nicht durchkommen und jeder Protestler auf eine "No-Fly-Liste" kommt, damit sie konsequenterweise nicht mehr ab/nach Zürich reisen können.

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Chris Gärtner
Liebe Nachbarn,

 

es tut mir leid, was für grossen Quatsch unsere Politiker da im "Namen der Bürger" (="wir wollen wiedergewählt werden") veranstalten. Ich hoffe sehr, dass sie damit nicht durchkommen und jeder Protestler auf eine "No-Fly-Liste" kommt, damit sie konsequenterweise nicht mehr ab/nach Zürich reisen können.

 

Hey Andi,

 

Meine Rede:D Ich bin seit längerem gleicher Meinung. Denn ich bin mir sicher, fast jeder Fluglärmgegner fliegt mit dem Flugzeug in die Ferien, also eine "No-Fly Liste" an jeden Airport und jede Airline über jeden Meckerer und Lebenslanges Flugverbot für diesen !

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Hi,

 

ich möchte als "Deutscher" hier auch kurz ein Statement abgeben: Das ist pure Politik einer Landesregierung, die bei ihren Stammwählern punkten will. Ich denke nicht, dass "die Deutschen" als Menschen das wirklich toll finden, wenn man ihnen die Zusammenhänge erklärt.

 

Ich schäme mich für solch ein Verhalten "meiner" Politiker :-(

 

Viele Grüße,

Peter

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Wäre langsam Zeit wenn sich der Kranich in Berlin politisch diskret etwas wirksamer ins Zeug legen würde für die vitalen Interessen seiner CashCow Swiss:003:. Fluglärmgegner in Frankfurt überlegen sich vermutlich schon lange wie sie noch mehr politischen Nutzen aus dem grotesken "Baden-württembergischen Lärm-Grenzgezänk" mit der Schweiz ziehen könnten. Roland

 

Trauriger Weise lehnt die Politik in Deutschland, die kein Problem damit hat Abwrackprämien zu beschließen oder diese idiotischen Elektroautos zu subventionieren, jegliche interessengesteuerte Industriepolitik für die Luftfahrtbranche ab, wie wir ja auch gerade mit Flugverkehrsabgabe und CO2 Handel gesehen haben... :mad:

 

Aber ist ja auch viel besser, wenn die Airlines in den Mittleren Osten abwandern, da störnen die Drehkreuze ja keinen (Zitat Flughafengegnerin auf einer demo in Frankfurt) :mad::003::001:

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Diese Möchtegern / Weltverbesserer Koalition bei uns im Land (Ba-Wü)

wird in den kommenden Monaten der Wind noch stark ins Gesicht

wehen. Bisher hatten diese starken Rückenwind Stuttgart 21 und

dann diese schreckliche Naturkatastrophe in Japan.

 

Ein grosser Prozentsatz der Wählerschaft, der deutsche Michel

besonders anfällig hierfür, zieht dann alles über einen Kamm.

Niemand sieht, wo steht Ba Würtemberg im Vergleich zu anderen

Bundesländern? Arbeitslosenzahl, innere Sicherheit.... u.a.

 

 

Oh Sorry zum Schluss etwas weiter weg vom Thread :005:

 

Gruss vom mitte-rechts demokratisch konservativer ;)

 

Manni

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  • 1 Monat später...

http://www.nzz.ch/nachrichten/zuerich/stadt_und_region/die_schweiz_muss_vom_hohen_ross_steigen_1.12154191.html

 

Da äussert sich ja wieder ein echter Experte...

 

"Die Schweizer wissen genau, dass man in Basel nicht nach Fluglärm, sondern nach Flugbewegungen misst – weil das ein objektiver Massstab ist. Lärm ist subjektiv und zudem abhängig von der Wetterlage."

Ja, Lärm ist subjektiv. Aber trotzdem messbar. Und Herr Kauder will ja wohl nicht behaupten, dass eine DC-8 genausoviel Krach macht wie ein A320, obwohl jedes nur eine Flugbewegung wäre.

 

"Ich kenne mehr Schweizer, die nach Stuttgart fahren und von dort fliegen, weil es günstiger ist."

Dazu wird es doch sicher eine Statistik geben. Wen man persönlich kennt, das ist wohl kaum eine Diskussionsgrundlage.

 

"Die Schweiz muss vom hohen Ross steigen."

Ich frage mich, wer auf einem hohen Ross sitzt, wenn die Zahlen für fluglärmbelastete Schweizer sechsstellig sind und für Deutsche zweistellig...

 

"Sie kann sich gerne von mir Ratschläge abholen, wie man so etwas besser macht."

siehe oben.

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Zitat Kauder «Die Schweiz muss vom hohen Ross steigen»

 

Genau so schätzt uns dieser deutsche Kauder ein.

Vermutlich will er auf das hohe (fikive) Ross steigen und sich feiern lassen.

Die Schweiz unter knechtschaft von Deutschland.

 

Nein, da lieber etwas Fluglärm ertragen als sich von Regierungen, die Hehlerware kauft, knechten lassen.

 

Soviel zum Thema (wichtigster deutscher Anwalt) Kauder

 

Marco

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