Zum Inhalt springen

Frage zu Flugplanung sowie Cockpit Vorbereitung


G-BPEJ

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen!!!

 

Habe da eine Frage bezüglich Flugplanung und Vorbereitung des Fluges im Cockpit.

Zuerst einmal ein kleines Szenario mit den Fragen.

 

Szenario:

Nehmen wir mal an, eine Crew eines Airlines (z.B. Swiss) hat mehrere Legs, also Flüge, vor sich. Sagen wir mal 4 Legs (4 Flüge) Zürich-Stockholm-Zürich-Barcelona-Zürich!

Nun weiss ich dass der Tag der Crew im Crew-Raum beginnt, wo die Piloten ihre Flugroute, Wetter und Fuel berechnen. Dann kommen sie ins Cockpit und geben alle Daten ins FMC ein und fliegen nun den ersten Leg nach Stockholm. Dort angekommen müssen sie nun den Flug zurück nach Zürich vorbereiten. Doch nun zu meiner Frage:

Woher haben Sie den Flugplan zurück nach Zürich?

Vom Dispatcher der ins Cockpit kommt?

Wird das vom Dispatcher zur verfügung gestellt mit wieviel Treibstoff man Tanken muss, oder hat die Crew in Zürich alle Flugrouten für den Tag schon zusammengestellt und mit ins Cockpit genommen und so ins FMC einzugeben zwischen den Leg's?

 

Ich danke euch jetzt schon für die Hilfe und Antworten.

Falls etwas unklar sein sollte, einfach bescheid geben. Danke

 

Gruss Patrick

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Patrick,

 

im Grunde genommen hast du mit deiner Vermutung schon recht. Ich fliege nicht bei Swiss, da mögen Details anders sein, allerdings kann ich von unserer Operation berichten.

Bei uns bekommen wir an den jeweiligen Airports vom Rampagenten ein standardisiertes Briefingpackage welches er vom Dispatch der Airline erhält. Dieses besteht aus:

 

- Operational Flightplan (OFP)

- ATC Flightplan

- Wetter

- Notams

 

+ anderen Infos die für den Flug direkt nicht so wichtig sind (Crewumlaufliste, Stationsinformationen,etc...).

 

Auf dem OFP haben wir nun aufgelistet wieviel wir mindestens tanken müssen. Dann werten wir Wetter und Notams aus und entscheiden dann wieviel wir wirklich tanken. Diese Daten kriegt dann der Rampagent wieder, die Betankung läuft, er organisiert anhand der Fuel- und Payloaddaten das Loadsheet und dann geht es auch schon wieder los.

Das macht man alles im Turnaround, geht relativ fix. Man könnte sich auch frühs schon Briefings für alle Legs des Tages ausdrucken - macht jedoch nicht wirklich Sinn, da sich meistens irgendwas ändert und man ohnehin an jeder Station ein Briefingpackage bekommt.

 

Hoffe etwas geholfen zu haben,

 

viele Grüße,

Michael

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Michael,

 

Vielen Dank für deine prompte Antwort :008:

Das ist genau solche Antwort die ich brauchte, auch wenn es nicht gerade von Swiss war (war ja auch nur ein beispiel)!

 

Ich habe mir immer diese Frage gestellt, da ich diverse Doku sendungen auf youtube sowie auch auf Airline's DVD's gesehen habe doch sie sind NIE auf das Thema angenähert während dem Turnaround.

Somit lag ich nicht falsch mit meiner Theorie. Ich dachte immer nur (ich bin ein heimlicher easyJet Fan) wie die es machen in den 30min Turnaround. Und da ich bald im FS wieder tätig sein werde, wollte ich noch ein paar Informationen holen, um meine zukünftige FS-Flüge so realistisch wie möglich zu realisieren. Da mein Wunschberuf Pilot war, aber nie realisieren konnte, aus kosten- und schulischen gründen, möchte ich nun so realistisch wie möglich im FS die Flüge abfliegen!

 

Klingt vielleicht etwas zu krank, aber so bin ich halt! :008: :rolleyes:

 

Herzlichen Dank Michael, bist du bei Lufthansa tätig? wegen München :009:

 

Gruss Patrick

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

auf der kurzstrecke wird die flugroute bei swiss (meistens) nicht vom dispatcher berechnet, sondern ist jeden tag dieselbe. das heisst sie wird vom system ausgespuckt und mit den aktuellen winden berechnet.

 

meistens werden gleich alle legs für den ganzen tag am morgen zusammengestellt. vor dem eigentlichen leg werden dann nur noch minimale anpassungen (z.b. fürs gewicht) gemacht.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Ja, auch bei uns (Privatjet) erhalten wir in der Regel beim Check-In alle Flugpläne (OFPs) für den ganzen Tag. Die Handling Agents bringen uns dann jeweils nur das aktuellste Wetter und die neuen NOTAMs. Wobei wir die eigentlich gar nicht brauchen, weil wir sie auch für jeden Flug auf unser BlackBerry geladen kriegen, über den wir auch den FlightRelease von FlightDispatch erhalten.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist ja interessant, wusste ich garnicht!

Bei uns sind im FMS bzw im E-Routemanual auf den Laptops immer gleich einige Routen hinterlegt (ich glaube MUC-AMS gibt es in 6 Ausführungen) und Dispatch entscheidet welche nun aktuell geflogen wird. Anfangs habe ich auch immer das Routing gewählt, welches ich frühs in den OFPs gesehen habe. Nachdem ich damit dann zum dritten mal falsch lag und alles nochmal eintippen durfte ließ ich es sein :005:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wir wechseln ja in der Regel keine Routings und haben auch keine Serienflugpläne gespeichert, mangels Liniendienst :) Wenn wir Longrange fliegen, kriegen wir die Routings allerdings in der Regel per AFIS/ACARS geschickt, sehr praktisch!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Das ist ja interessant, wusste ich garnicht!

Bei uns sind im FMS bzw im E-Routemanual auf den Laptops immer gleich einige Routen hinterlegt

 

bei swiss ebenfalls. non-default routings werden aber nur aus slot-gründen geflogen. bei der langstrecke natürlich nicht. da wird immer optimiert.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Vielen Dank an euch allen für die verschiedene Antworten.

Ich habe mir immer diese Frage gestellt, da man z.B. ja nicht weiss, am Abflugsort zum nächsten Leg, auf welcher Piste man startet z.B. AMS!

 

Also verstehe ich das richtig: Die Piloten die bei einer Airline arbeiten, nehmen alle Flüge der nächsten Legs mit ins Cockpit, sobald sie gelanden sind, geben sie dann den nächsten Flug ins FMC ein und müssen dann nur noch wissen auf welcher Piste sie starten um den korregten SID einzugeben?

Dann gibt es wieder Piloten, die bei einer Airline arbeiten und nehmen nur den aktuellen Flugplan mit und beim Ankunftsort nehmen sie dann der Flugplan vom Dispatcher und geben es ins FMC ein? Das ist wirklich sehr Interresant!

Hat es überhaupt einen zusammenhang wenn man nur die Flugroute eingibt und erst später ein SID für die aktive Runway eingibt, oder ist dass egal?

 

Gruss Patrick

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi,

 

der OFP rechnet bei uns immer mit einer Takeoff Runway und einer dementsprechenden SID. Das stimmt allerdings nicht immer, manchmal entzieht es sich auch meiner Logik warum jetzt gerade diese und jene Runway gewählt wurde. Die Runway und damit die SID entscheidet sich erst mit der Streckenfreigabe durch ATC (= ATC Clearance, kriegt man in der Regel kurz vorm Engine Start, wie im Flusi auch...).

Und mit dem Rest hast du recht :)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Evtl. nach dem Schema "kürzeste SID - längste STAR"?

 

Würde Sinn machen, ist aber nicht immer so, ich kann es wirklich nicht sagen...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Evtl. nach dem Schema "kürzeste SID - längste STAR"?

Ein Dispatcher der LH meinte mal, dass immer das "ungünstigste" Routing genommen wird. Also die längste SID und STAR (aber keine Transitions in die Berechnung einfließen). So wäre man treibstoffmässig auf der sichern Seite.

 

Keine Ahnung ob das noch aktuell ist? Evtl. spielen auch Erfahrungswerte eine Rolle, wenn man weiß dass zu 95% eine spezielle SID oder STAR abgeflogen wird.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hi

 

Soviel ich weiss wird der Spritpreis auch berücksichtigt. Also z.B: Züri-Goa-Züri, wenn in Züri der Sprit weniger kostet, wird versucht soviel wie möglich mitzunehmen, damit man dort wo mann landet (und teurer ist), weniger dazutanken muss. Korrigiert mich wenn ich falsch liege! Ich bzw. wir machen das in unserer VA auch so, haben xtra eine Liste dafür... :007::rolleyes:

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Fuel Tankering, so nennt sich das, macht nur Sinn, wenn die Preisdifferenz in einem gesunden Verhältnis zur Flugzeit steht. Wenn der Treibstoff 10% günstiger ist, lohnt es sich auf einem 8 stündigen Flug trotzdem nicht, mehr Kerosin mitzuschleppen, weil man pro Stunde ca. 5% des Extra-Fuels verbraucht, um den Extra-Fuel selbst mitzunehmen!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Michael,

 

Vielen Dank für deine prompte Antwort :008:

Das ist genau solche Antwort die ich brauchte, auch wenn es nicht gerade von Swiss war (war ja auch nur ein beispiel)!

 

Ich habe mir immer diese Frage gestellt, da ich diverse Doku sendungen auf youtube sowie auch auf Airline's DVD's gesehen habe doch sie sind NIE auf das Thema angenähert während dem Turnaround.

Somit lag ich nicht falsch mit meiner Theorie. Ich dachte immer nur (ich bin ein heimlicher easyJet Fan) wie die es machen in den 30min Turnaround. Und da ich bald im FS wieder tätig sein werde, wollte ich noch ein paar Informationen holen, um meine zukünftige FS-Flüge so realistisch wie möglich zu realisieren. Da mein Wunschberuf Pilot war, aber nie realisieren konnte, aus kosten- und schulischen gründen, möchte ich nun so realistisch wie möglich im FS die Flüge abfliegen!

 

Klingt vielleicht etwas zu krank, aber so bin ich halt! :008: :rolleyes:

 

Herzlichen Dank Michael, bist du bei Lufthansa tätig? wegen München :009:

 

Gruss Patrick

 

 

Oh, sehe ich auch so! Wenn schon, denn schon!

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Käptn Blaubär

Ich habe dann auch einmal eine Frage und ich glaube die passt sogar in diesen Thread.

Gerade eben hab ich aktuelle Forecasts aus dem Internet geladen also diese große Europakarte mit sämtlichen Windrichtungen/Stärken QHH Wolkenarten und was weiss ich.

Ich wollte in erster Linie nun einmal schauen ob die Windaten über die Strecke verteilt auch mit dem FSX Wetter zusammenpassen. Und ich muss sagen das passt schon echt gut.

Nun kann man ja die Winddaten über die LEGS Page in der CDU über die RTE-DATA Seite eingeben undzwar für jeden Waypoint.

 

Wie wird das real gemacht. Schaut ihr da auf die Karte und gebt die Werte also Direction und Knoten in die CDU ein indem ihr die Karte genau inspiziert und die Winde entlang der Route ablest? Oder bekommt ihr vom Dispatch schon Tabellen oder so wo für jeden einzelnen Waypoint die vorraussichtlichen Winde- und Stärken hinterlegt ist die ihr dann abtippt?

Werden überhaupt Winddaten eingegeben oder optimiert man das lieber händisch im Flug indem man über den Speedselector die Geschwindigkeit anpasst wenn man ahnt das man die Blocktime nicht schafft. Ich meine das macht ja viel Arbeit die ganzen Winddaten einzugeben wenn die Route ewig lang ist bzw. viele Waypoint hat.

Oder reicht es wenn man nur für bestimmte Waypoints Winddaten eintippt wenn man weiss das sich der Wind entlang weiterer Waypoints nicht ändert?

Also ich meine das das System also für die Waypoints bei denen man keine Winde eingegeben hat irgendwie da hineininterpoliert.

 

Wie gesagt man kann ja hunderte von Waypoints mit Winddaten versehen aber macht man das nun wirklich?

 

Nur ein sauber durch den Pilot erzeugtes VNAV Profile kann auch gut arbeiten. Wird es nicht gefüttert dann wird doch meist nie das dabei herauskommen was man möchte gell?

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Oder bekommt ihr vom Dispatch schon Tabellen oder so wo für jeden einzelnen Waypoint die vorraussichtlichen Winde- und Stärken hinterlegt ist die ihr dann abtippt?

 

das planungs system spuckt eine tabelle aus, die man dann eingeben kann.

 

Werden überhaupt Winddaten eingegeben oder optimiert man das lieber händisch im Flug indem man über den Speedselector die Geschwindigkeit anpasst wenn man ahnt das man die Blocktime nicht schafft.

 

Winddaten braucht es ja auch, damit einigermassen sinnvolle Estimates betreffend Zeit und Fuel vom FMS gemacht werden können. Deshalb: Ja, eingeben (zumindest auf der Langstrecke)

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Winddaten:

 

Also auf der Kurzstrecke wird einfach die durchschnittliche Windkomponente (X Kts Rücken- oder Gegenwind) eingegeben.

 

Für die Langstrecke ist das nicht genau genug, weil da muss man ja noch die Zwischenhöhen abfliegen, weil man nicht direkt auf Reiseflughöhe kommt. Es ist also entscheidend, wo wann wieviel Wind weht, damit man zum richtigen Zeitpunkt den "Step Climb" macht.

 

Dafür muss man aber für jeden Waypoint die richtigen Winde wissen. Kein Problem: Steht ja alles auf dem Flugplan. Also sobald man Zeit hat (und das ist meistens so nach dem Erreichen der ersten Reiseflughöhe) gibt man dann all diese Daten ein. Wenn allerdings nur wenig ändert von einem Waypoint zum nächsten, lohnt es sich nicht, erneut den Wind einzugeben. Die Regel lautet: Wenn es mehr als 30° (Windrichtung), 30kts oder 3° Aussentemperatur abweicht, den neuen Wert eingeben.

 

hth

Dani

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Um mal die Kollegen etwas neidisch zu machen: Auf der Falcon 2000EX EASy lädt man die Winddaten aller Flugplanwegpunkte direkt über AFIS/ACARS herunter und aktiviert sie dann im aktuellen Flugplan. Ich muss mal schauen, ob ich irgendwo ein Foto von dem Menü auf dem Bildschirm habe. Für uns sind es im Prinzip nur ein paar Klicks mit der Trackball-Maus und schon ist alles eingegeben. Vorausgesetzt wir haben AFIS-Empfang...

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

ich glaube das ist weniger eine Frage des Flugzeug- (bzw FMS-)typs sondern des ACARS-Abo, das man als Airline sein eigen nennt.

 

Ich flog traditionell immer in "poor-mans-outfits", deshalb hatte ich auch immer eher weniger Unterstützung von "unten". Dafür weiss ich, dass meine Firma mit dem Geld sparsam umgeht...

 

Die nächste Krise kommt bestimmt.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Wir gehen auch mit Geld sparsam um, das kannst Du mir glauben. Diese Daten-Abos sind günstig geworden, wir haben ja eine Flatrate.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Käptn Blaubär

Ok also wenn sich die Winddaten nicht großartig ändern also 30° abweichen und auch die Windstärke annähernd bleibt dann muss ich nicht zwingend was eingeben. Kann man diese Waypoints an denen das der Fall ist, also das bedeutet die Winde an vielen Waypoints gleichbleiben, dann ohne Winddaten lassen also blank? Geht das System dann einfach davon aus das an den Waypoints der Wind gleich ist da keine weiteren Eingaben getätigt wurden bis zu dem Waypoint an dem sich ein anderer Wind einstellt?

Mir gehts darum ob das System das beachtet damit das VNAV Profil kein ärger macht.

Ich habe ja gestern die Winde so gaanz grob von der Karte abgelesen . War ein Flug von Düsseldorf nach Lanzarote und habe mir in den Forecasts die Winde angesehn und diese entlang der Route auf nen Zettel geschrieben und dann eingegeben. Die Route hat aber viele Waypoints und da sich der Wind nicht so stark geändert hat wollte ich wissen ob ich dann trotzdem jeden Waypoint die gleichen Winddaten geben muss.

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...