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Passagier mit Körperbehinderung


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hoi Zäme

 

Ein Arbeitskollege möchte gerne mal mit mir Fliegen gehen. Er hat eine körperliche Behinderung, d.h er sitzt im Rollstuhl und ist von der Hüfte an gelämt, sonst keine Einschränkungen. Gerne würde ich ihm diesen Wunsch natürlich erfüllen. Hat jemand von euch bereits diesbezüglich Erfahrungen gemacht und einige Tipps weiterzugeben. Die Frage stellt sich auch bezüglich des Flugzeuges. Ich hätte aufgrund von Gewicht, Einstiegsmöglichkeiten und Platz die PA28 IV oder Saratoga gewählt.

 

Gruss

Dominique

Philippe Seiler
Geschrieben

Hallo Dominique

 

Also ich hatte bereits einen Kollegen dabei welcher auch im Rollstuhl sitzt. Allerdings kann er die Beine noch benutzen.

Somit war das ein-/aussteigen kein Problem.

 

In deinem Fall würde ich aber eher einen Hochdecker empfehlen!

Somit kann dein Kollege direkt vom Rollstuhl in den Flieger umsteigen ohne noch irgendwie über die Tragfläche zu kraxeln oder getragen zu werden!!

 

Zu beachten währe noch das seine Beine nicht nach vorne rutschen im Flug und die Pedale versperren! Evtl. den Sitz nach hinten schieben!!

Geschrieben

Bei Flugzeugen mit nur einer Tür (PA-28, Mooney...) würde ich die Finger davonlassen, ansonsten kein Problem.

Ein derartiger Passagierflug ist noch immer eines meiner intensivsten Flugerlebnisse die ich je hatte. Da haben zwei Gäste ihren alten Vater im Rollstuhl zum Flugplatz geschoben, und meinten er wäre im zweiten Weltkrieg Flieger gewesen (und hat wohl immer viel davon erzählt), da wollten sie ihm doch noch eimal im Leben einen Mitflug ermöglichen. Seit einem Schlaganfall sei er an den Rollstuhl gefesselt. Gesprochen hat er kaum, nur so ein bischen genuschelt, aber man konnte seinen Augen deutlich ansehen, das er von den ganzen Flugzeugen rundum sehr fasziniert war.

Da gab es zunächst auch erstmal eine längere Diskussion ob man sowas verantworten kann, bis ich dann gesagt habe ich machs.

Also mit vereinten Kräften den Herren hinten in die Ka7 gesetzt (vordere Haube abgenommen und ihn mit zwei Mann von vorne reingehoben... und dann ab an die Winde. Schon beim Anrollen hat er deutlich vergnügliche Laute ausgestoßen, und im Laufe des Flugs (die Thermik war gut, und ich konnte mit ihm richtig schön Sightseeing fliegen, den Rhein lang ins Regierungsviertel, am Siegengebirge lang...) taute er immer mehr auf, brachte schließlich sogar verständliche Worte hervor. Seinen mehrfach geäußerten Wunsch "Looping! Looping!" konnte ich dann aber nicht erfüllen (nicht mit der Ka7).

Nach der Landung stieg er selbstständig aus dem Flieger aus, und konnte sich an der Fläche festhaltend sogar stehen, bis seine Kinder mit dem Rollstuhl anrückten. Die verstanden die Welt nicht mehr.

Ich bekomme heute noch eine Gänsehaut wenn ich daran denke, wie ein Flug auf einen Menschen wirken kann.

 

Also kann ich dich nur ermutigen, deinen Kollegen mitzunehmen. Ihn ins Flugzeug zu bekommen erfordert eben ein bischen Planung und Hilfe, aber das ist es sicher für euch beide wert.

 

Gruß

Ralf

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