Kitfox503 Geschrieben 12. Juli 2011 Geschrieben 12. Juli 2011 Schliesslich der dritte Teil. Fortsetzung von hier Am nächsten Tag geht es wieder weiter. Tagesziel: Las Vegas Der Küstenbereich ist immer noch in Wolken. Tankstop in Bakersfield. Über der Mojave Wüste. Wir umfliegen die riesigen Restricted Areas und MOAs südlich. Der hintere Salzsee ist Edwards AFB. Man erkennt gerade unterhalb des Sees die Pisten. Obwohl es noch früh am Tag ist, wird es ziemlich turbulent. Wir beschliessen in Barstow-Daggett zwischen zu landen und später weiter zu fliegen. Am frühen Abend geht es weiter Im Anflug auf Las Vegas / Henderson Executive Eindrehen in den Queranflug. Leider ist unsere Hotelbuchung im Internet nicht schnell genug durchgegangen und das Hotel ist ausgebucht. Es folgt eine endlose Telefoniererei bis wir endlich zwei freie Zimmer bekommen. Irgendwann nach Mitternacht genehmigen wir uns noch einen (Hopfen)Tee, dann ist endgültig gut für den Tag. Nach dem Frühstück geht es Richtung Strip. Dummerweise habe ich meine Kamera im Flieger vergessen, so dass wir auf Roberts Handy zurück greifen müssen. Mr. Born-to-fly (meine Wenigkeit) wartet auf den Shuttle zum Strip. Was soll man schon sagen? New York in Las Vegas... Der andere Mr. Born-to-fly :p Venedig unter dem Dach... Luxor Abends geht es selbstverständlich noch einmal rein, zum Abschied gibt es noch ein Bier in Paris, dann bringt uns ein Taxi zurück ins Hotel. Vor 7.00 satteln wir unsere Piper746, wir wollen bis Mittag in Tucson sein. Dazwischen sind ein paar hundert Meilen Wüste. Eigentlich sind wir ganz glücklich wieder über der einsamen Wüste zu sein. Las Vegas ist doch etwas zu verrückt.. Kurz vor dem Anflug auf Marana, Arizona, unserem Tagesziel. Am nächsten Morgen geht es wieder zeitig los. Wir haben Freigabe für Class C von Tucson. Quer über die Stadt geht es Richtung Süd-Ost… …genau über den bekannten Flugzeugfriedhof. Nach all der Wüste ist ein wenig Grün einfach ein Traum.. :D Kurz vor El Paso. El Paso. Die Berge am Horizont sind schon lange Mexico. Eigentlich sind wir schon über Texas, aber so richtig zählt es noch nicht. Wir müssen noch auf die andere Seite der Rockies kommen. Wer schon einmal Rinker Buck’s „Traumflug“ gelesen hat, dem wird sicher der Guadalupe Pass ein Begriff sein. Auch in anderer Literatur findet es sich als Durchschlupf durch die Berge. Lindbergh soll ihn ebenso benutzt haben. Jedenfalls liest man da so Horrorgeschichten über die Turbulenzen, Auf- und Abwinde. Der Guadalupe Peak ist 8750 ft, wir werden ihn also bequem überfliegen können. Trotzdem habe ich etwas Bauchweh, bis er am Horizont auftaucht und.. …ich mich ernsthaft fragen kann, was ich mir schon bei der Vorbereitung gefragt habe: Warum sind den all die Helden der Aviatik DURCH den Pass, statt einfach südlich dran vorbei zu fliegen??? :confused: Jedenfalls, wir nehmen den bequemen Weg… …und sind damit wieder auf der anderen Seite. Anflug auf Pecos, Texas. Genug für heute. Wir beziehen Motel und legen uns erstmal hin. Seit Billings hat sich eine gewisse Routine eingestellt: Aufstehen um 4.00-5.00, fliegen bis Mittag, Nachmittag schlafen, essen, Abend ausklingen lassen, schlafen, usw. Genau so beginnt der Tag in Pecos. Ich sitze auf der linken Seite. 3 h geht es über Texas. Nichts ausser gerade aus fliegen. Die Landschaft ist einfach nur gleich, eben und langweilig. Aber schliesslich wird es langsam grün Endlich im Anflug auf Georgtown. Man beachte bitte die netten Cu’s am Himmel. Wir besorgen uns neue Karten, schauen nach dem Wetter und machen Flugplanung. Kaum eine Stunde ist vergangen, da sieht es schon fast dunkel aus. Die Dame im FBO meint, dass es nur hoch geht, aber geregnet hat es seit Monaten nicht mehr. Ein Anruf bei 1-800-WX-BRIEF bestätigt nur einzelne Schauer. Ich hoffe nur, dass sie Dame alle Fenster zu gemacht hat. 5 min nach dem Start ist der Flugplatz in einem Regenschauer verschwunden. Wir kämpfen uns zwischen Schauern nach Osten… …und machen schliesslich in Beauregard, Louisiana Tankstop. Das helle Feld links sind abgestellte Wohnwägen. Auch sonst ist es irgendwie ein „komischer“ Flugplatz. So Einer, wo man sich einfach nicht wohl fühlt. Wir finden in Jennings, ebenso Louisiana, ein Hotel und verschwinden wieder. Am nächsten Morgen geht es bei “naja” Wetter weiter Richtung Florida. Der Mississippi hat uns wieder. Weiter zwischen Regenschauern Einkurven auf den Endanflug von Altmore, ziemlich genau auf der Grenze zwischen Alabama und Florida. So ganz langsam macht sich ein Gefühl breit. Vielleicht doch? Vielleicht doch heute Abend wieder „Zuhause“? In St. Petersburg? Wir nehmen Karten und rechnen, Anruf beim Wetter, noch mal rechnen. Ja! Heute beenden wir unsere Tour! Wir reservieren Hotel und Mietwagen. Damit gibt es kein zurück mehr, es sei den, das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Wir planen noch einen Zwischenstop. Damit steige ich zum letzten Mal auf den Führersitz. Ich hatte die Ehre den ersten Flug zu machen, damit steht Robert der Letzte zu. Erst sieht das Wetter so halbwegs aus… …was sich schnell ändert. Schliesslich erreichen wir den Golf und können an der Küste nach Süden fliegen Bei Perry Foley sinken die Wolken ab und es stehen einige Schauer im Weg. Nichts wie rein in den Platz. Bei ca. 18 kt Seitenwind habe ich meinen Spass, die letzte Landung hätte ruhig schöner sein können.. :o Wir tanken noch ein paar Gallonen und rufen Wetter an. Es sieht ganz gut aus. Also los! Für den letzte Flug möchte ich einfach die Bilder sprechen lassen.. …wir rollen vor die Halle und Robert stellt den Motor ab. So ganz langsam begreifen wir, dass wir gerade die USA umflogen haben. Ein riesen Glücksgefühl macht sich breit. Aber da hat uns die Realität wieder. Ein Ramp Boy sammelt uns auf und bringt uns ins FBO. Aller höchste Eisenbahn, der Herr bei der Autovermietung möchte gerne nach Hause. Zurück am Flugzeug heisst es erstmal „entmüllen“. Die Tage über der Wüste haben eine gewisse Ansammlung an leeren Wasserflachen entstehen lassen und mit dem wegpacken der Charts, usw war es zum Schluss hin auch nicht mehr so weit her. Robert hockt auf der Fläche und reicht mir herunter; leere Flasche, Sectional Chart, halbleere Flasche, leere Flasche, AFD, Flasche, Headset, Sectional Chart, Pilotentasche, AFD, mal wieder leere Flasche, usw. Nach einer gefühlten Ewigkeit frage ich mich ernsthalf wie den so viel Kram überhaupt in eine Archer rein passen kann… Aber schliesslich haben auch wir das geschafft und es heisst Abschied nehmen von unserer treuen Gefährtin. Möchte man da nicht sentimental werden..? Wir haben noch ein paar Tage in Florida, die wir unter anderem, zu einem Besuch im Kennedy Space Center nutzen. Dann bringt uns Us Airways zurück nach Europa, zurück in den Alltag. Zitieren
bleuair Geschrieben 12. Juli 2011 Geschrieben 12. Juli 2011 Danke für den Rundflug, Kai! Das ist wirklich etwas zum Träumen... vielleicht... irgendwann... Wobei, eben, erst nach Neuseeland und Alaska. Sorry wenn ich direkt frage: Aus fliegerischer Sicht habt ihr natürlich mit Kitty Hawk, Tucson und Oshkosh die wichtigsten Sights abgegrast, keine Frage. Aber Euch war weniger nach Sightflying und mehr nach Strecke fliegen? Hätte ich die Strecke geplant, wären viele Sights aus dem Reiseführer "zufällig" am Wegesrand gelegen, die Nationalparks im Südwesten, vielleicht eine Ecke Yellowstone, etc. ...?! Zitieren
Kitfox503 Geschrieben 12. Juli 2011 Autor Geschrieben 12. Juli 2011 Aber Euch war weniger nach Sightflying und mehr nach Strecke fliegen? Hätte ich die Strecke geplant, wären viele Sights aus dem Reiseführer "zufällig" am Wegesrand gelegen, die Nationalparks im Südwesten, vielleicht eine Ecke Yellowstone, etc. ...?! Hallo Mirko, da hast Du sicher recht. Wir haben bewusst ein paar Stellen auslassen müssen. Ich habe, als Finne, vier Wochen Urlaub im Sommer. Mit An- und Abflug blieben drei Wochen "on Tour". Eine Woche mehr hätte sicher nicht geschadet, aber man muss mit dem leben, was man hat. Den Grand Canyon, zum Beispiel, haben wir auf Grund der Dichtehöhe ausgelassen. Ich hätte liebend gerne eine Nacht dort verbracht, aber Länge der Piste, verbunden mit Höhe und Temperaturen hat uns doch gesagt, dass wir es besser bleiben lassen sollen. Zitieren
Tis Geschrieben 21. Juli 2011 Geschrieben 21. Juli 2011 So, jetzt habe ich endlich auch Zeit gefunden, mir die drei Teile fertig anzuschauen! (witzigerweise habe ich gerade in Barstow mit dem Lesen dieses Teils begonnen ;)) Dass weniger die touristischen Landschaftshighlights abgeklappert wurden, stört mich keineswegs. Die schieren Distanzen, die Wechsel der Landschaften und Stimmungen, sie waren definitiv Unterhaltung genug! Und nachdem ich ja letztes Jahr auch das Land durchquert hatte (erdgebunden im Bus allerdings), war es umso interessanter, das ganze nun auch noch von oben zu sehen! Vielen Dank für die grosse in diesen Bericht gesteckte Arbeit, und das Teilhabenlassen an diesem gelungenen Unterfangen! Grüessli, Tis Zitieren
americanflyyer Geschrieben 14. Oktober 2011 Geschrieben 14. Oktober 2011 Amtliche Tour, Respekt. Und schöne Bilder! So eine Tour steht bei mir auch auf der Wishlist. Zitieren
Kitfox503 Geschrieben 14. Oktober 2011 Autor Geschrieben 14. Oktober 2011 Hallo Joachim, danke schön. Freu mich schon auf auf Deinen Bericht! :) Eine bescheidene Frage: Wie kommst Du zu Deinem Nickname? Mir ist da eine Remo mit D-EEOP ein wenig nördlich von Stuttgart ziemlich gut bekannt... Zitieren
americanflyyer Geschrieben 14. Oktober 2011 Geschrieben 14. Oktober 2011 Exaktamente:009: Mein Cousin fliegt in dem Verein, wo die beheimatet is und ich bin früher häufer mal mit der mitgeflogen (zu der Zeit als ich mich hier angemeldet habe). Daher der Nickname. Zitieren
Kitfox503 Geschrieben 14. Oktober 2011 Autor Geschrieben 14. Oktober 2011 Hehe, kleine Welt.. ich hab in Völkleshofen meine fliegerischen Wurzeln. Hab dort mit 14 das Segelfliegen angefangen und war lange in dem Verein sehr aktiv. Aber das ist schon einige Jahre her. Zitieren
americanflyyer Geschrieben 14. Oktober 2011 Geschrieben 14. Oktober 2011 Ach nee. Das beweist mal wieder: die Welt is'n Dorf. Zitieren
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