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Haltergemeinschaft-Erfahrungen?


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo!

 

Ich wollte mal in die Runde fragen wie es mit Haltergemeinschaften aussieht. Wie sind eure Erfahrungen? Verfügbarkeit, Umgang, Finanzen?

 

Vielleicht auch kurz um welchen Typ es sich handelt.

Danke!

Geschrieben

Puh, ich hoffe Du hast auf Deine interessante Frage wenigstens paar PM Infos bekommen. Mir Idee einer Haltergemeinschaft erscheint grundsätzlich "logisch" aber in der Realität geht da wohl mehr schief als gut.

 

Mich beschäftig die Frage ob man das Thema nicht auch alternativ angehen kann oder es schon getan wird. Ein Thema in der Haltergmeinschaft ist wohl die Verteilung der Nutzung (jeder am WE ect.) und die Notwendigkeit von Investitionen.

 

Da ein Flugzeug um die 200 Stunden im Jahr bewegt werden sollte ist es aber mehr als logisch es sich tu teilen. Eine Verchaterung wäre ja grunsätzlich auch denkbar, ist aber vom Handling sehr aufwenig, Wirtschaftlich nicht planbar und der "Nutzerkreis" sehr weit gesteckt.

 

Daraus resultiert meine noch unreife Grundidee einer "Soft" Haltergemeinschaft.

Einer erwirbt das Flugzeug und leistet den kompletten Kapitaldienst. Damit hat einer das sagen für Instandhaltung und Investitionen. Dazu sucht man ca. 2-3 Mitglieder. Jeder dieser Mitglieder verpflichtet sich zu einer Mindeststundenabnahme von z.B. 50 Stunden. Die Nutzbarkeit am WE und in den Ferien wird Quotiert um eine "faire" Verteilung zu gewährleisten. Der Nutzungspreis würde sich aus einer Tagespauschale (ähnlich Lisa) und der Flugzeit zusammen setzten. Die Tagespasuchale würde ich wie folgt abstufen: in den Wintermonaten am günstigstens, in den "schönen" neun Monaten teurer, am WE und in den Ferien gibt es nochmals einen "Aufschlag". So hat man die Gelegenheit "günstig" Stunden zu sammel und auch Anreize Flüge in die Woche oder außerhalb der Ferien zu legen um natürlich eine maximal Auslastung zu erziehlen. Es sollte auch "Wochenpauschalen" geben um den Mitgliedern ein "In den Urlaub fliegen" und Maschine stehen lassen zu ermöglichen.

 

Verbesserungsvorschläge/Feedback

Geschrieben

@Cheshunt

 

Leider habe ich bisher keine Antworten bekommen, wahrscheinlich ist meine Frage zu allgemein formuliert.

Du hast meinen Gedankengang schön fortgesetzt. Wie groß ist die "optimale" HG? 2-3; 3-5 Personen? Wie sieht es mit den Kosten aus, wie wähle ich meine Mitglieder aus damit ich sicher gehen kann, dass alle den Vogel so bedienen wie es am Besten für die Lebensdauer von Mensch und Maschine ist.

Habe mir in den Kopf gesetzt mir das Ganze mal durchzurechnen komme aber über einige Hürden nicht drüber.

 

Das mit "Lisa" ist ein guter Ansatz wobei der Kreis da schon zu groß ist. Die Frage wäre ob ein pool an Fliegern Sinn macht. Offener als ein Verein, persönlicher als ein gewerblicher vercharterer. Ohne zu große Tagesschikanen oder Mindeststunden /Tag wobei hier wieder auf die Fairness aller gesetzt werden muss.

Bist du in einer HG?

LG

Geschrieben

Ich bin da ehrlich zu mir selbst: Ich glaube nicht, dass ich in einer Haltergemeinschaft glücklich würde. Wenn ich tausende und tausende von Franken aufwerfe, will ich Verfügbarkeit und keine Angst, dass jemand anderes die Maschine schlecht behandelt oder schrottet. Wenn das Freunde zusammen machen, werden's wohl mit 75% Wahrscheinlichkeit Ex-Freunde.

Da miete ich lieber.

Geschrieben

Es ist ein interessanter Thread, da ich auch mit dem Gedanken spiele ein eigenes Flugzeug zu kaufen. Eine Haltergemeinschaft oder ein Halterverein wäre eine Möglichkeit die Fixkosten drastig zu reduzieren.

Wenn ich tausende und tausende von Franken aufwerfe, will ich Verfügbarkeit und keine Angst, dass jemand anderes die Maschine schlecht behandelt oder schrottet.

Da habe ich ein bisschen die gleiche Angst.

Wenn das Freunde zusammen machen, werden's wohl mit 75% Wahrscheinlichkeit Ex-Freunde.

Es hängt davon ab wie gut man diese Freunde kennt. Ich denke wenn man oft gemeinsame Flüge unternommen hat, sollte man sich gut genug kennen um zu wissen ob eine Haltergemeinschaft funktionieren würde.

Das Problem liegt wohl eher am Vertrag: Gute Freunde kaufen zusammen ein Flugzeug und stellen keine klaren Regeln auf => Nach dem Motto, man kennt sich ja gut und vertraut sich. Das ist der beste Weg Ex-Freunde zu werden.

(Das gleiche gilt beim Heiraten: man liebt sich ja.:009: Und trotzdem gibt es viele Hochzeiten die in einem Rosenkrieg enden)

 

Man muss diverse Punkte regeln, damit wenn etwas passiert möglichst kein Streit entsteht.

Hierbei stellen sich alle Mitglieder ein paar einfache Fragen:

  • Wieviel will ich jährlich fliegen und wieviel wollen die anderen fliegen?
  • Fliege ich mehrheitlich Rundflüge oder will ich vermehrt auf Reisen gehen?
  • Was passiert wenn einer seinen Job verliert oder längere Zeit verletzt ist und nicht fliegen kann? => Fixkosten?
  • Was muss jeder leisten? Bsp.: Putzen, kleine Reparaturen
  • Wer kümmert sich um den Papierkrieg und wird derjenige dafür entschädigt?
  • Wie kann ich prüfen, dass der Kassier sauber Rechnung führt? Braucht es einen Revisor oder kann ein zweites Mitglied dies überprüfen?
  • Was passiert wenn einer nicht (oder immer zu spät) bezahlt? => Zinsen verrechnen oder sogar sperren
  • Wie werden aussergewöhnliche (Reparatur-)Kosten bezahlt? Kriegskasse oder bei Bedarf
  • Wie soll das Preismodell aussehen? Hohe feste Jahrespauschale und niedriger Stundenpreis.
  • Was passiert wenn einer aussteigen will oder muss? (Bsp.:Lizenzverlust) => Kündigungsfrist
  • Wie kann einem Pilot gekündet werden, wenn er sich nach mehreren Mahnungen noch immer nicht an die Regeln hält?
  • Wieviel ist das Flugzeug zu jedem Zeitpunkt wert, zum Beispiel für die Berechnung der Rückzahlung der Investition bei einer Kündigung.
  • Wieviele Stunden/Tage dürfen im Voraus reserviert werden? Bsp: ein Pilot reserviert jeden Samstag, fliegt aber (fast) nicht.
  • Darf jemand das Flugzeug 2 Wochen mit in die Ferien nehmen, aber nur 3 Stunden fliegen? => Tagespauschale
  • Soll das Flugzeug geflogen werden, bis es fluguntauglich ist oder wie ein Leasingauto nach X Jahren ersetzt werden?
  • Wie "neu" soll die Innenausstattung bleiben? Regelmässig neue moderne Avionik.
  • Wird die Investition abgeschrieben oder soll mit dem Stundenpreis wieder Geld für ein neues Flugzeug aufgespart werden?
  • Wie wird das Flugzeug versichert? Wie hoch ist der Selbstbehalt bei einem Schaden?
  • Wie ist die Haftung der Mitglieder, wenn ein Pilot grobfahrlässig handelt?

Es gibt sicher Musterverträge, welche noch weitere Punkte aufführen.

 

Die Regeln müssen aber entsprechend den Bedürfnissen der Mitglieder definiert werden. Wenn man dann Erfahrung gesammelt hat, sollte es jedoch möglich sein diese Regeln später anzupassen.

Geschrieben

Daraus resultiert meine noch unreife Grundidee einer "Soft" Haltergemeinschaft.

Einer erwirbt das Flugzeug und leistet den kompletten Kapitaldienst. Damit hat einer das sagen für Instandhaltung und Investitionen. Dazu sucht man ca. 2-3 Mitglieder. Jeder dieser Mitglieder verpflichtet sich zu einer Mindeststundenabnahme von z.B. 50 Stunden...

Daran hatte ich auch schon gedacht. Eigentlich kann ich mir das gewünschte Flugzeug und die Kosten leisten. Aber es wäre gut wenn 2 weitere Piloten durch Flugstunden helfen würden die Fixkosten zu reduzieren.

 

Zuerst würde ich einen sauberen und klaren Vertrag aufsetzen, welcher möglichst alle Fälle berücksichtigt (siehe mein vorheriger Beitrag), aber auch meine Pflichten als Besitzer festhält.

Dann würde ich eine Garantie verlangen. Ein fester Betrag auf einem gesperrten Konto, welcher bei Austritt zurückerstattet wird.

Jährlich müsste jedes Mitglied Anfang Jahr eine Art Fixkostenbeteiligung bezahlen, damit die Fixkosten auch ohne Flugstunden soweit möglich gedeckt werden. Dadurch kann der Stundenpreis relativ tief gehalten werden.

Heinz Richner
Geschrieben
Eigentlich kann ich mir das gewünschte Flugzeug und die Kosten leisten

 

dann mach es so, Eric! Eine Haltergemeinschaft ist ein schwieriges Konstrukt, da sich im Laufe der Zeit Präferenzen ändern können. Eine Aktie kann man jeden Tage verkaufen, beim Anteil Flugzeug weiss niemand, wer wann geht und vor allem, wer dann nachkommt.

 

Gerade letzhin auf dem Flugplatz gesehen, eine (Charter-Piper) rollt auf der Rwy zurück, das rechte Rad ist in den Flügel eingesunken. Hmmm, ein Landefehler des Vorgängerpiloten? Niemand wars und trotzdem Kosten, die ausser dem Halter niemand bezahlt. Ich könnte die Liste beliebig fortsetzen, Erfahrungen aus nunmehr mehr als 10 Jahren Flugzeugbesitz, unterschiedlicher Modelle.

 

Zudem, Verträge werden gemacht, um diese vor Gericht anzufechten! Auch da die beste Lösung, Friede als Alleinbesitzer, irgenwann Ärger als Gemeinschaft. So siehts in der Realität aus.

 

Gruss

HB-UBS

Geschrieben

Haltergemeinschaft = jeder Mithalter haftet mit Privatvermögen für verursachte Schäden (kann bei Invalidität eines Passagiers und Grobfahrlässigkeit des Piloten in die Millionen gehen !)

Verein = Haftung (für beim Schaden nicht beteiligte Mitglieder) nur mit dem Vereinsvermögen.

 

Cessna Club Bern (Verein) : 4 Mitglieder, jeder bezahlte 1/4 des Flugzeuges (C 182),

jährliche Festkosten (Hangar, Versicherung, Jahreskontrolle, Gebühren, Reparaturfonds) 20'000.- = je 5'000.-

Stundenkosten (Benzin, Kontrollen, kl. Reparaturen)gestiegen seit 2003 von 120.- auf jetzt 270.-

Wer 50 Stunden pro Jahr fliegt bezahlt also 370.- pro Flugstunde.

Sehr gute Verfügbarkeit, Ferien 2 Wochen ohne weiteres möglich ohne Auflagen.

Alleinbesitz ist toll, mit 50 Stunden pro Jahr Kosten ca. 30'000.- = 600.- pro Stunde.......Da jedes Mitglied finanziell engagiert ist und bei Reparaturen seinen Anteil bezahlen muss, ist eine gewisse Sorgfalt gegeben.

Geschrieben

Hallo Heinz

Hallo Chris

 

Danke für eure Inputs.

Beide Lösungen haben Vor- und Nachteile.

dann mach es so, Eric! Eine Haltergemeinschaft ist ein schwieriges Konstrukt, da sich im Laufe der Zeit Präferenzen ändern können. Eine Aktie kann man jeden Tage verkaufen, beim Anteil Flugzeug weiss niemand, wer wann geht und vor allem, wer dann nachkommt.

Aus diesem Grund überlegte ich mir ein Flugzeug zu kaufen, aber dann bestimmte ausgewählte Piloten gegen eine Fixkostenbeteiligung fliegen zu lassen.

Hierbei entsteht natürlich das Problem der nötigen Sorgfalt der Nicht-Besitzer.

Gerade letzhin auf dem Flugplatz gesehen, eine (Charter-Piper) rollt auf der Rwy zurück, das rechte Rad ist in den Flügel eingesunken. Hmmm, ein Landefehler des Vorgängerpiloten? Niemand wars und trotzdem Kosten, die ausser dem Halter niemand bezahlt.

Ja, das ist natürlich ein Problem, wenn die Ursache nicht eruiert werden kann.

Ein Unfall kann jedem passieren und viele Schäden können durch eine gute Versicherung gedeckt werden.

 

Aber inwiefern kann man haftbar gemacht werden, wenn etwas passiert? Müsste man auch eine Art Verein gründen, welcher bei mir das Flugzeug mietet.

Heinz, du hast ein eigenes Flugzeug: Ist schon ein anderer Pilot damit geflogen? Wenn ja, wie regelst du das Problem der Haftung?

Alleinbesitz ist toll, mit 50 Stunden pro Jahr Kosten ca. 30'000.- = 600.- pro Stunde.......Da jedes Mitglied finanziell engagiert ist und bei Reparaturen seinen Anteil bezahlen muss, ist eine gewisse Sorgfalt gegeben.

Das ist natürlich ein Vorteil und auch ein Grund für die Idee eines Mini-Vereins.

Hierbei fällt mir gerade eine Definition der Ehe ein :D

In der Ehe kann man die Sorgen teilen, die man allein gar nicht hätte.

Für mich liegt ein weiterer wichtiger Grund darin, dass man zu Zweit oder zu Dritt auch gemeinsam Flüge/Reisen unternehmen kann und sich dabei am Steuer abwechseln kann.

Als Alleinbesitzer nimmt man zwar Piloten-Kollegen mit, aber sie werden definitiv zu Passagieren degradiert. Für kleine Rundflüge ist das OK, aber auf einer längeren Reise wäre eine Gleichberechtigung wünschenswert..

 

Haltergemeinschaft = jeder Mithalter haftet mit Privatvermögen für verursachte Schäden (kann bei Invalidität eines Passagiers und Grobfahrlässigkeit des Piloten in die Millionen gehen !)

Verein = Haftung (für beim Schaden nicht beteiligte Mitglieder) nur mit dem Vereinsvermögen.

Danke für die Info. Dieses war mir bereits bewusst und deswegen ist für mich eine Haltergemeinschaft ausgeschlossen.

Heinz Richner
Geschrieben

Hallo

 

Ist schon ein anderer Pilot damit geflogen? Wenn ja, wie regelst du das Problem der Haftung?

 

Ja, ganz wenige Stunden, dann hat er die Lizenz an den Nagel gehängt, hat aber nichts mit der UBS zu tun, da er bei der Credit Suisse arbeitet;). Er war sich bewusst, dass ich von ihm den ganzen Schaden einfordern würde, zum Glück wars nie nötig.

 

 

Müsste man auch eine Art Verein gründen, welcher bei mir das Flugzeug mietet.

Uuuiii, voll gegen dich? Wenn der Verein lediglich über CHF 5.-- verfügt, wie soll der denn für deinen Schaden wirklich aufkommen? Nee, nee, lass die Piloten mit ihrem Privatvermögen haften (falls es überhaupt hat), sonst wird das nichts!

 

Gruss

HB-UBS

Geschrieben

Danke Heinz

Ja, ganz wenige Stunden, dann hat er die Lizenz an den Nagel gehängt, hat aber nichts mit der UBS zu tun, da er bei der Credit Suisse arbeitet;). Er war sich bewusst, dass ich von ihm den ganzen Schaden einfordern würde, zum Glück wars nie nötig.

OK, was wäre wenn dabei ein Dritter zu Schaden kommt. Wie kann ich mich absichern, dass dieser Dritte oder seine Nachfahren nicht gegen mich klagen. Dazu 2 Szenarien:

  1. Der Pilot hat fahrlässig gehandelt und hat einen Schaden an Dritte verursacht.
  2. Das Flugzeug ist wegen einem technischen Mangel gecrasht und es sind Dritte zu Schaden gekommen.

 

Gibt es sonst eigentlich auf Aviatik spezialisierte Anwälte die man dazu befragen könnte?

Geschrieben

Die Haftung und Schäden ist sicher auch ein Thema bekommt aber jeder Vercharter in den Griff. Ich sehe auch keine feste Haltergemeinschaft, sondern einen Halter. Die "Charterkunden" würden sich nur zur Stundenabnahme verpflichtet. Scheinbar gibt es in diesem Bereich noch keine Erfahrungen/Berichte?

Heinz Richner
Geschrieben

Hallo

 

@Eric: um DICH gegen Forderungen dritter zu schützen, kaufe den Flieger über eine GmbH, dann haftest du nicht mehr mit deinem persönlichen Vermögen. Weitergehende Ansprüche aus strafrechtlichem und demzufolge dann auch zivilrechtlichem Aspekt gegen dich als Firmeneigner müssten deine Klagegegner mit 'erhöhten Ansprüchen' an Fahrlässigkeit geltend machen. Diesbezüglich gibt es nahezu keine Gewinner auf Klägerseite, siehe u.a. auch Swissair-Prozess.

 

 

bekommt aber jeder Vercharter in den Griff

klar, deshalb stehen auch alle auf goldenen Rosen:D:o

 

Gruss

HB-UBS

Geschrieben
dann mach es so, Eric! Eine Haltergemeinschaft ist ein schwieriges Konstrukt, da sich im Laufe der Zeit Präferenzen ändern können

 

Da kann ich Heinz nur zustimmen. Wenn es im bezahlbaren Rahmen liegt ist das die mit Abstand flexibelste und problemloseste Variante.

 

Ich kenne ein Beispiel einer HG das wirklich gut funktioniert hat. Das waren genau zwei Piloten (und nur die). Die fixen Kosten sind hälftig bezahlt worden, die variablen nach entsprechendem Aufwand. Für die Bezahlung der Rechnungen sind jeweils ein fixer Betrag monatlich akonto auf ein Bankkonto einbezahlt worden. Einer hat Rechnung geführt, der andere die Technik. Basis war jederzeit gegenseitiges Vertrauen. Nutzung war einfach: einer die geraden der andere die ungeraden Wochen. Bei Bedarf sprach man sich ab. Zusätzlich herrschte das Bewusstsein und die Möglichkeit, immer wieder mal zwischendurch anfallende ausserordentliche Investitionen welche einfach einfach viel Geld kosteten locker decken zu können.

 

Mit mehr als zwei Piloten würde ich perönlich eine HG aus den bereits genannten Gründen NIE machen! Jeder Vertrag kann angefochten werden, die Durchsetzung vor Gericht ist schwierig und unbezahlbar.

 

Verchartern an (noch) 'gute Freunde' würd' ich mir gut überlegen. Diese Freunde müssen sich der Konsequenzen im Schadenfall voll bewusst sein. In diesem Fall wird auch eine (teure) Kasko-Versicherung unentbehrlich. Hier wäre wohl das Modell der Vorausbeteiligung an den Fixkosten welches vielleicht dabei hilft sorgfältiger mit dem Material umzugehen das schlauste.

 

Cessna Club Bern (Verein) : 4 Mitglieder, jeder bezahlte 1/4 des Flugzeuges (C 182),

jährliche Festkosten (Hangar, Versicherung, Jahreskontrolle, Gebühren, Reparaturfonds) 20'000.- = je 5'000.-

Stundenkosten (Benzin, Kontrollen, kl. Reparaturen)gestiegen seit 2003 von 120.- auf jetzt 270.-

Wer 50 Stunden pro Jahr fliegt bezahlt also 370.- pro Flugstunde.

Sehr gute Verfügbarkeit, Ferien 2 Wochen ohne weiteres möglich ohne Auflagen.

Alleinbesitz ist toll, mit 50 Stunden pro Jahr Kosten ca. 30'000.- = 600.- pro Stunde.......Da jedes Mitglied finanziell engagiert ist und bei Reparaturen seinen Anteil bezahlen muss, ist eine gewisse Sorgfalt gegeben

 

Eine Frage dazu: wieso sind die Kosten bei der HG CHF 20'000.-/Jahr und beim Alleinbesitz CHF 30'000.-?

 

Markus

Geschrieben

 

Eine Frage dazu: wieso sind die Kosten bei der HG CHF 20'000.-/Jahr und beim Alleinbesitz CHF 30'000.-?

 

 

Eine Möglichkeit wäre, dass neben den Fixkosten von 20kFr auch noch der Sprit etc. für die 50h dazu kommt :009:

Geschrieben
Eine Möglichkeit wäre, dass neben den Fixkosten von 20kFr auch noch der Sprit etc. für die 50h dazu kommt

 

Ok, dann hab ich's falsch interpretiert, dachte es sei der Preis für die Fixkosten für einen Halter.

 

Markus

Geschrieben
If it floats, flies or f#@&s, it's cheaper to rent!
Ich wäre mal beinahe in eine HG für eine Seneca eingestiegen, habe es dann aber bleiben lassen. Ich bereue es nicht! Wer aber wirklich viel fliegt (50 h/J) und dies auch auf längere Jahre hinaus weiter vorhat, der kann es sich nach meiner Meinung durchaus überlegen.

Wichtig sind Regeln und wichtig ist, ein juristische Person (Verein) zu Gründen, welche das Flugzeug besitzt und Halter ist. Alles andere ist mehr oder weniger riskant.

Eine ideale Haltergemeinschaft besteht aus einem Flugzeugmechaniker, einem Fluglehrer, einem Banker oder Unternehmer und einem Juristen. Die Aufgabenteilung bei dieser Konstellation dürfte klar sein. ;)

 

Gruss

Philipp

Markus "Tomcat"
Geschrieben

Regeln = gut. In Texas we say: "Good fences make good neigbors."

 

Ich war jahrelang in Texas in einem EAA Flying Club, auch eine Haltergemeinschaft.

 

http://www.hinshawflyingclub.com/

 

Objekt: eine etwas klapprige Cessna 150.

Einstiegspreis: USD 100 (1/12 Anteil) (!)

Flugkosten: USD 40 / Stunde (Hobbs) wet (!)

N3213X - ich vermisse sie.

 

Problem: Ich hätte lieber ein bisschen mehr pro Stunde gezahlt, dafür bessere "up-time" gehabt, die anderen waren eher Billigheimer, da kam man sich manchmal in die Quere.

 

Online scheduling war gut, und ich konnte den Flieger auch öfters für längere Touren nehmen (TX -> FL für Sun N Fun).

 

http://www.airport-data.com/aircraft/photo/080610L.html

 

Bei den Preisen war "time building" einfach kein Problem. Ich würde es sofort wieder machen.

 

:p

Geschrieben
Eine Frage dazu: wieso sind die Kosten bei der HG CHF 20'000.-/Jahr und beim Alleinbesitz CHF 30'000.-?

 

Markus

 

 

20'000.- sind nur die Festkosten, dazu kommen die Stundenkosten (Benzin, Kontrollen etc)...

Urs Wildermuth
Geschrieben
Aus diesem Grund überlegte ich mir ein Flugzeug zu kaufen, aber dann bestimmte ausgewählte Piloten gegen eine Fixkostenbeteiligung fliegen zu lassen.

Hierbei entsteht natürlich das Problem der nötigen Sorgfalt der Nicht-Besitzer.

 

So mache ich das, allerdings ohne Fixe Beteiligung, sondern rein über Selbstkostenentschädigung/Stundenpreis. Solange ich die Stunden erreiche, bleibt das so, wenn nicht, würde ich mir fixe Abnahmen überlegen, bis dahin aber geht es gut ohne. Dieses Jahr werden wir die notwendigen Stunden problemlos erreichen wie's aussieht.

 

Ohne Mitflieger wäre es für mich unmöglich, ein Flugzeug wie eine Mooney zu halten. Ich übernahm die Maschine von einer Flugschule, wo erst gerade ein paar Piloten umgeschult hatten. Einige von denen, die ich mittlerweile recht gut kenne, fliegen heute weiter, unter dem gleichen (übernommenen und angepassten) Benutzungsvertrag wie mit der Schule. Das hat sich hervorragend bewährt, denn so habe ich zwar das volle Benutzungsrecht, die Leerzeiten, wo ich den Flieger nicht brauche, sind aber genutzt.

 

Vorteile:

Damit komm ich problemlos auf meine mindestens 100 Stunden im Jahr, damit werden die Fixkostenanteile pro Stunde überschaubar und bezahlbar.

Benimmt sich einer daneben bzw lässt halt nicht die Sorgfalt walten, die man sich wünscht, fliegt er halt nicht mehr. Mein Entscheid und fertig ist's.

 

Nachteil:

Kasko ist absolut notwendig, nur, die hatte ich damals selbst beim nur selbst genutzten 150zgi. Denn wenn mal was passiert, wird's so wie anders teuer.

 

@Eric

Gibt es sonst eigentlich auf Aviatik spezialisierte Anwälte die man dazu befragen könnte?

 

Versuch mal Philip Bärtschi, hier im Forum.

 

 

@Markus

Verchartern an (noch) 'gute Freunde' würd' ich mir gut überlegen. Diese Freunde müssen sich der Konsequenzen im Schadenfall voll bewusst sein. In diesem Fall wird auch eine (teure) Kasko-Versicherung unentbehrlich. Hier wäre wohl das Modell der Vorausbeteiligung an den Fixkosten welches vielleicht dabei hilft sorgfältiger mit dem Material umzugehen das schlauste.

 

Ja, das ist korrekt und ohne Kasko würde ich wie gesagt nicht mal selber fliegen.

 

Eric, um welchen Typ oder Klasse geht es? Wie gesagt, ein eigener Flieger ist etwas unheimlich schönes und befriedigendes, solange man eben gut kalkuliert und nicht wie manche dann "auf die Welt kommt". Ich kann nur sagen, ich bereue keine Minute bisher meines Besitzes, sowohl früher als auch heute, und kann mir weder Verein noch Haltergemeinschaft noch wirklich vorstellen.

 

Wenn Du (oder andere) wirklich Interesse haben, habe mir in den letzten Jahren diverse Typen durchgerechnet, meldet Euch nur.

Geschrieben
In diesem Fall wird auch eine (teure) Kasko-Versicherung unentbehrlich

 

Apropos: Hier kann man auch ziemlich auf die Welt kommen, sobald der Pilotenkreis die 3er-Grenze übersteigt...

 

Markus

Urs Wildermuth
Geschrieben
Apropos: Hier kann man auch ziemlich auf die Welt kommen, sobald der Pilotenkreis die 3er-Grenze übersteigt...

 

Markus

 

Im Versicherungsvertrag gibt es ja verschiedene Varianten. "Namentlich genannte" (5 glaube ich), oder "Beliebige Privatpiloten". Früher hatte ich 5 eingetragene, jetzt beliebige, der Preisunterschied ist nicht so heftig.

Geschrieben
Im Versicherungsvertrag gibt es ja verschiedene Varianten. "Namentlich genannte" (5 glaube ich), oder "Beliebige Privatpiloten". Früher hatte ich 5 eingetragene, jetzt beliebige, der Preisunterschied ist nicht so heftig.

 

Es ist nicht nur die Anzahl, sondern auch die Lizenz die den Preis massiv beeinflusst.

 

Markus

Urs Wildermuth
Geschrieben

Richtig. Meine Variante ist die offenste (ausser Grundschulung).

 

Als ich noch die Cessna hatte, hatte ich für eine Weile Nur Piloten mit IFR (welches die tiefste Preiskategorie ist). Schränkt aber ungemein ein und vor allem macht es für einen nicht IFR zugelassenen Flieger kaum Sinn.

 

Hier war klar was ich brauche, da die meisten "meiner" Piloten nur PPL haben. Da nützt mir allein mein CPL nicht viel und mein IFR ist verfallen, bzw muss ich wieder neu machen irgendwann. Danach kann man immer noch schauen, was rauszuholen ist.

Geschrieben

Hallo Urs

 

Danke für deine Infos.

Eric, um welchen Typ oder Klasse geht es? Wie gesagt, ein eigener Flieger ist etwas unheimlich schönes und befriedigendes, solange man eben gut kalkuliert und nicht wie manche dann "auf die Welt kommt". Ich kann nur sagen, ich bereue keine Minute bisher meines Besitzes, sowohl früher als auch heute, und kann mir weder Verein noch Haltergemeinschaft noch wirklich vorstellen.

Die Variante Haltergemeinschaft/-verein ist für mich mittlerweile gestorben und ich orientiere mich in eine ähnliche Richtung wie du.

 

Nur bei mir geht es um ein UL, wahrscheinlich eine Savage.

Dadurch halten sich die Kosten in Grenzen (Bsp.: Wartung, Ersatzteile, Verbrauch, wenig Vorschriften).

Ich denke ich habe die Kosten ausgiebig durchgerechnet und habe realistische Werte. Die grössten Fixkosten (Hangar und Kaskoversicherung) machen den Stundenpreis aus.

Für die Versicherung hatte ich vor ein paar Monaten zwei vernünftige Offerten erhalten. Hangarplatz könnte noch problematisch werden (Nähe, Verfügbarkeit und Preis).

 

Wenn Du (oder andere) wirklich Interesse haben, habe mir in den letzten Jahren diverse Typen durchgerechnet, meldet Euch nur.

Hattest du auch eine Berechnungsvariante mit Festfahrwerk und Festprop?

Auch wenn es sich um einen anderen Flugzeugtyp handelt, würde mich die Berechnungsgrundlage doch noch interessieren. Du kannst mir auch eine PN schicken.

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