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21.05.2011 | UL und Segelflugzeug | Potsdam | Absturz nach Zusammenstoss


MarkusP210

Empfohlene Beiträge

In solch einer Situation nützen alle FLARM, TCAS und was weis der Teufel noch mehr überhaupt nix. Das ist einfauch nur unglaublich gefährlich.

 

Und genau deswegen haben wir im Birrfeld den Abkreisraum (wenigstens unsere Gruppe SFB) weiter östlich verlegt, weil immer wieder Motorflieger beim Abkreisen in den Segelflugsektor einfliegen.

 

Windenstart: Wir (auch wieder SFB) machen folgendes. Der Segelflugpilot meldet dem Windenfahrer mit Funk (Segelflugfrequenz) was für einen Flieger, Einsitzer oder Doppelsitzer, er beim nächsten Start am Seil hat. Er meldet auch wenn bereit. Sobald das Seil straff ist, meldet das der Pilot dem Windenfahrer (Seil straff, Seil straff..) und los geht der Start. Neben dem Flieger ist ein Mann mit Funkgerät, der den Start und den Luftraum überwacht und jederzeit den Vorgang abbrechen kann.

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  • 1 Jahr später...

Die BFU hat inzwischen auch den Untersuchungsbericht veröffentlicht.

Gut, dass wir hier nicht wild spekuliert, sondern brav auf den offiziellen Bericht gewartet haben. Auf die offizielle Unfallursache wären wir sicher nie gekommen:

Der Flugunfall ist darauf zurückzuführen, dass das Ultraleichtflugzeug unangekündigt den Flugplatz Saarmund in einer Flughöhe von 1.126 ft GND überflogen hat und sich zur gleichen Zeit ein Segelflugzeug im Windenstart befand

:eek::confused::002:

Ralf

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Ich finde den Bericht recht gut gemacht. Bei den Unfallursachen sind ja meist die "beitragenden Faktoren" aufschlussreicher als die Hauptursache, die oft augenfällig ist; daraus kann man m.E. schon herleiten, wie künftig solche Unfälle vermieden werden könnten:

 

  • Der Pilot des Ultraleichtflugzeuges hatte vor dem Überflug des Flugplatzes keinen Funkkontakt mit der Bodenstelle aufgenommen.
  • Der UL-Pilot hatte die Vorgänge am Segelflugplatz nicht beobachtet.
  • Am Segelflugstart wurde das sich nähernde Ultraleichtflugzeug nicht wahrgenommen.
  • Der Pilot des Segelflugzeuges hatte beim Windenstart eingeschränkte Sichtmöglichkeiten.

 

Und auf S. 9 sieht man, warum der UL-Pilot die gelbe Warnleuchte nicht sehen konnte - steht auch auf S. 14: "Die am Unfalltag vorgefundene Situation an der Seilwinde deutete darauf hin, dass durch den aufgespannten Sonnenschirm der Betrieb der Warnblinkleuchte aus der Luft nicht aus allen Richtungen erkennbar war."

 

Merkwürdig, dass die BFU das nicht als relevanten Faktor sieht.

 

Ciao

Friedrich

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Ich habe ja nicht gesagt, der Bericht ist schlecht. Aber er enthält kaum etwas, was wir nicht auch so alle wussten. Und keine Sicherheitsempfehlungen.

Das Detail mit dem Schirm ist interessant, aber die luftrechtliche Relevanz des Blinklichts und die Vorlaufzeit zwischen Starten der Winde (Anschalten des Blinklichts) und dem tatsächlichen Start kann oft zu kurz sein, um den Pilot noch vom Überfliegen des Platzes abzuhalten.

Ich denke auch, das bei hellem Sonnenschein die Sichtbarkeit des Blinklichts ohnehin nicht sehr groß ist, zumal meist ein "LKW-Warnmodell" verwendet wird, das im wesentlichen horizontal abstrahlt. Hauptsächlich soll es Motorflugzeuge die auf anderen Startbahnen warten vom Start abhalten, nicht Flugzeuge vom Überflug.

 

Gruß

Ralf

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Muss denn wirklich alles und jedes wie eine Blick-Schlagzeile mit dem Holzhammer formuliert werden? Ich denke, wer den Bericht durchliest, wird zwar tatsächlich nichts grundlegend neues lernen, aber wieder einmal eindrücklich an das früher einmal gelernte erinnert. Die BFU kann sich ja nicht einfach neue Erkenntnisse aus den Fingern saugen, wenn es keine gibt, und manchmal gibt es halt einfach keine, ausser der, dass die besten Erkenntnisse nichts nützen, wenn man sie nicht anwendet.

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Die BFU kann sich ja nicht einfach neue Erkenntnisse aus den Fingern saugen, wenn es keine gibt
Ganz klare Zustimmung, da sind wir uns völlig einig.

Es ging hier eher gegen diejenigen Forumsteilnehmer, die immer erstmal 2 Jahre auf einen offiziellen Bericht warten wollen, ehe sie Diskussionen ("Spekulationen") erlauben.

Es passiert doch recht häufig, das dieses (oder ein ähnliches) Forum nur zwei Tage nach einem Unfall bei der Analyse da angekommen ist, wo auch der offizielle Untersuchungsbericht der BFU sehr viel später ankommt.

Es kommt halt immer darauf an, ob irgendwelche entscheidenden Details erst im Labor geklärt werden können, oder ob ein typisches und bekanntes menschliches Fehlverhalten bzw. ein typisches Konstruktionsproblem vorliegt, das in das Erfahrungsmuster langjähriger Piloten/Mechaniker passt.

 

Und je frischer der Eindruck eines Unfalls, desto williger nehmen wir die Erkenntnisse auf. Deshalb schätze ich die Diskussionen in solchen Foren sehr.

 

Gruß

Ralf

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Es ging hier eher gegen diejenigen Forumsteilnehmer, die immer erstmal 2 Jahre auf einen offiziellen Bericht warten wollen

Also auch gegen mich.

 

Es passiert doch recht häufig, das dieses (oder ein ähnliches) Forum nur zwei Tage nach einem Unfall bei der Analyse da angekommen ist, wo auch der offizielle Untersuchungsbericht der BFU sehr viel später ankommt.

Dir ist aber der Unterschied schon klar zwischen Spekulationen aufgrund von unvollständigen und oft fehlerhaften Berichten, Vermutungen, Ausschmückungen und Gerüchten aus dritter Hand und einer auf einer fundierten Faktenerhebung basierenden Analyse?

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Dir ist aber der Unterschied schon klar zwischen Spekulationen aufgrund von unvollständigen und oft fehlerhaften Berichten, Vermutungen, Ausschmückungen........

 

........einer auf einer fundierten Faktenerhebung basierenden Analyse?

 

Beides hat seinen Charme. Piloten haben ein psychisches Problem mit herabfallenden Flugzeugen. Für das eigene Selbstverständnis braucht man eine beruhigende Einordnung der Geschehnisse und möchte nicht jahrelang im trüben fischen. Das führt zwangsläufig auch zu Spekulation, nicht zuletzt um das eigene Verhalten nachzujustieren.

 

Die in aller Ruhe erstellte Expertise wird dadurch nicht entwertet, hat sie doch auch eine ganz andere Funktion. Leider sind die BFU-Berichte in letzter Zeit immer weniger wertvoll für die eigene Erkenntnis, da die Beurteilung oft durch die reine Darstellung der Parameter ersetzt wird.

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