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Fragen/Infos zur Alpenflugeinweisung


Cheshunt

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warum nicht mal diese Variante: hochziehen, warten bis die Kiste auf dem Rücken liegt, drehen und 180' retour. :007:
Man kann sich auch ein Loch in die Kniescheibe bohren und heisse Milch einfüllen.:004:
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Va und 60° Bank wäre das Ideale, richtig.

 

NUR: dies wird im Mittelland einige Male geübt, in Ausnahmefällen an der Prüfung maximal 2 x und in den zwei Alpeneinweisungen ca. 8 x wenn's hoch kommt. Der Rest der Kurven sind 25-30°, mal übungshalber 45°. Also ca. 16 x 60° geübt, wobei die ersten 3 entweder mit starkem Steigen sinnlos werden oder aber in einer Steilspirale enden würden. Also schliesslich und endlich vielleicht 14 gut geflogene 60° Kurven.

 

Aber bis der durchschnittliche PPL Pilot eine Alpenüberquerung in Angriff nimmt, bei welcher ev. solch eine Umkehrkurve nötig sein könnte, vergehen eines oder mehrere Jahre.

 

Und dann soll der gestresste Pilot in der Lage sein, eine mehr oder weniger saubere 60° Kurve zu fliegen, im engen Tal, ev. schon einzelne Wolkenfetzchen, virtueller Horizont ade?

 

Ich bin froh, wenn in solchen Situationen mit Va geflogen wird (im Stress dran denken, denn wenn es eng wird, wird gerne instinktiv die Energie schon vor dem Turn rausgenommen, sprich 2000 RPM oder weniger gesetzt....), auf eine Seite des Tal geflogen und dann mit 45° gedreht wird. Konsequent. Man vergibt sich so die 15° zw. 45°und60°, ja; ist aber ein trade off versus safety in meinen Augen.

 

Andreas

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Der Möuer hat recht!

Seit gestern bin ich stolzer Besitzer eines Original Alpenmanuals (1. Auflage 1995) und habe meine Erinnerung aufgefrischt. Und siehe da:

Die Empfehlung dort drinn ist - aus völlig nachvollziehbaren Gründen - 45° Bank, nicht 60°. Hans, auch Du söttisch mal wieder nachlesen. :008:

Ansonsten ist noch folgendes nachzutragen: Ich könnte mich ja löffeln, denn aus eigener Erfahrung weiss ich nämlich, dass z.B. ein nicht vollbeladener Piper Cadet bereits auf 7500 ft mit Vollgas nicht mehr genug Leistung hat um aus dem Reiseflug heraus einen Vollkreis mit 60° bank zu fliegen ohne, dass dabei nach etwa 3/4 des Kreises die Stallwarnung konstant losquäkt. Wohlgemerkt, man kann den Vollkreis fertig fliegen und könnte wohl auch noch weitere anhängen ohne aus dem Himmel zu fallen, aber die Speed wird durch den zusätzlichen induzierten Widerstand wegen des Lastvielfachen von 2.0 g immerhin soweit abgebaut, dass die Stallwarnung angeht.

Auf 5000 ft hat der Motor noch etwas mehr Leistung und die Geschwindigkeit stabilisiert sich bei dieser Übung auf 5000 ft auf einem genügend hohen Niveau, dass das Gejammer nicht losgeht.

Daraus könnte man ja ohne Nobelpreis verdächtige Geistesleistung ableiten, dass die Verhältnisse auf 10'000 ft nochmals deutlich schlechter werden und man vielleicht nicht mal einen 180° turn schafft ohne zu langsam zu werden.

Also ist es nicht so eine schlaue Idee, im Hochgebirge mit einem Flugzeug dieser Klasse eine Umkehrkurve mit 60° bank fliegen zu wollen.

Ich werde ergo mein Posting #22 nun entsprechend revidieren.

 

Speziell zu erwähnen ist noch die - ebenfalls gescheite Empfehlung von Ueli Bodmer - dass, falls die normale Reisegeschwindigkeit kleiner ist als Va, und das ist sie bei den meisten Leichtflugzeugen, man die Umkehrkurve einfach mit cruise speed und Vollgas fliegen soll. (@Möuer: S. 54, unteres Drittel Schlussfolgerungen für die Praxis).

Ich werde es zitieren in meinem posting #22.

 

Gruss

Philipp

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Gast Hans Fuchs
45° Bank, nicht 60°. Hans, auch Du söttisch mal wieder nachlesen
Das war mir wichtig.

Ich besitze kein Alpenmaual, sondern ältere Unterlagen von Ueli Bodmer und die Erinnerung an ein Safety Seminar mit ihm.

 

Gut, dass die 60° Banks nun endgültig vom Tisch sind.

 

Eine weitere Bemerkung. Man merke sich: keine G bedeute auch kein Stall.

Aus meiner immer noch bescheidenen Erfahrung, sage ich, dass in einer Umkehrkurve man gut daran tut, das Höhensteuer so zu behandeln, dass man niemals erhöhte G Werte spüren kann.

 

Hans

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JA, ziehen in der Umkehrkurve wie ein Ochse bringt Rosen auf dem Grab!

 

Deshalb ist der Hint "leicht sinkend" vielleicht auch dafür gedacht! Ist ja kein Prüfungsflug, so ein Emergency-Turn, bei welchem man nach 100 ft Höhenverlust nochmals antreten darf!

 

Was noch anzumerken ist: Die Schulbuchmeinung vertritt ja die Ansicht, den Pass mit 45° schräg anzufliegen, um die Umkehr-Option immer offen zu haben. Dies benötigt ein Training: 45° auf den Pass zu ohne vorher recht nahe an der (meist) rechten Talflanke zu fliegen, bringt nämlich nichts. Ergo braucht es Training, Erfahrung, Abschätzen, wie nahe dieses "NAHE" nun sein sollte. Ein Abwägen zw. eventuellen Seilen/Kabeln und optimaler Distanz. Gar nicht einfach!

 

Oft denkt man, man sei nahe! Eine "Demo-turn" durch den Fluglehrer ergibt dann die Erkenntnis, dass nach einer Kurve ZUM HANG HIN noch viiieeel Reserve besteht. Diese visuelle Einschätzung der Distanz zum Hang kann vorsichtig und langsam und methodisch verbessert werden. Schnee ist sehr heikel zum Distanze-Schätzen z.B. Eine Felswand mit Struktur, eine Wiese mit Hüttlein, Menschen, Vieh ist da einfacher.

 

Aber da ist Hans gefragt mit Erfahrungen, Hints und Tips, wie man sich nicht verschätzt und Hilfsmittel dagegen.

 

Gruess Andreas

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Deshalb ist der Hint "leicht sinkend" vielleicht auch dafür gedacht! Ist ja kein Prüfungsflug, so ein Emergency-Turn, bei welchem man nach 100 ft Höhenverlust nochmals antreten darf!

 

 

Genau das ist es, niemand hat gesagt, dass Umkehrkurven horizontal sein müssen. Daher sollte man auch hoch genug ins Tal einfliegen, damit die Kiste sinkend gewendet werden kann, wodurch fast keine Lastvielfache entstehen.

 

Aber Hand aufs Herz: Wie oft wurden schon Umkehrkurven nötig? Bei marginalen Verhältnissen rausche ich sowieso nicht durch Gebirgstäler...

 

und der berümte Chrüzlipass... (sedrun - Erstfeld) , kann man mit Minimalhöhe anfliegen, muss man aber nicht.

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Gast Hans Fuchs
Aber da ist Hans gefragt mit Erfahrungen, Hints und Tips, wie man sich nicht verschätzt und Hilfsmittel dagegen.
Bekunde immer etwas Mühe, für solcherlei Dinge theoretische Empfehlungen abzugeben.

 

Du lässt richtigerweise ja auch Deine Flugschüler nach und nach, unter Überwachung! näher und näher ans Gelände ran fliegen. Praxis bringt einfach mehr.

 

Eine Trockenübung könnte sein, dass man am Boden entlang von Hindernissen (Erdwall, Waldrand, grossen Hallen usw.) rollt, um so ein Gefühl für die Abstände zu entwickeln.

 

50 Meter seitlicher Abstand im Flug zu senkrechten Wänden würde ich noch als für jederman relativ sicher betrachten. Der Fluchtweg von der Wand weg und in die Tiefe ist dabei immer zuvorderst im Arbeitsspeicher des Hirns abrufbereit.

 

Chrüzlipass
Durch den gehe ich selber ungern tief. Grund: möglicher Gegenverkehr in den engen Kurven.

 

Hans

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