22.04.2011 | Segelflugzeug | LSMF (Mollis) | Tödlicher Flugunfall bei Windenstart

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Mollis: Segelflugzeug abgestürzt

 

Im Kanton Glarus ist bei einem Unfall mit einem Segelflugzeug der Pilot ums Leben gekommen.

 

Der 47-Jährige sei gestern auf dem Flugplatz Mollis abgestürzt, teilen die Behörden mit. Das Flugzeug war laut Polizei beim Start mit einer Seilwinde von einer Böe erfasst und zu Boden gedrückt worden.

 

Die genaue Ursache des Absturzes wird nun von der Kantonspolizei Glarus und dem Büro für Flugunfalluntersuchung ermittelt.

http://www.drs.ch/www/de/drs/nachrichten/nachrichtenticker/oid.43978128aa79b81b1cbcad713be991da.html?s=ch

 

Martin

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BFU-Vorbericht (PDF):

Beim Windenstart auf der Piste 01 kippte das Segelflugzeug auf einer Höhe von ca. 40 m über den rechten Flügel ab und schlug mit der Rumpfspitze voran auf dem Flugplatzgelände auf.

Der Vorbericht weckt Erinnerungen an den Flugunfall vom 24. Mai 2009 bei einem Windenstart im Birrfeld (BFU-Schlussbericht, PDF).

 

Martin

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Der Vorbericht weckt Erinnerungen an sehr, sehr viele Windenstartunfälle. Same procedure as every year, leider. (Es sei denn, die BFU entdeckt noch etwas überraschendes.)

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Leider – lesenswert dazu sind einige der Dokumente vom letztjährigen SFVS-Flight Safety Workshop bezüglich Windenstart:

 

http://www.segelflug.ch/d/6safety/workshop.htm

 

Martin

[Volume]

Ein Windenstart mit einer LS 8 ist unter diesen Bedingungen anspruchsvoll. Mit einem grösseren aktuellen Flugtraining und insbesondere mit einem grösseren aktuellen Windenstarttraining hätte der Pilot den Windenstart unter diesen anspruchsvollen Bedingungen beherrschen können.

(BFU-Schlussbericht Birrfeld)

Und was sollen mir diese Worte sagen? Was sollen Piloten heute daraus lernen? Was wäre denn das Gegenteil von anspruchsvoll? Unter welchen Bedingungen ist ein Windenstart kinderleicht? Jeder Windenstart ist anspruchsvoll und natürlich sollte ein Pilot mit gültigen Lizenzen den Windenstart beherrschen, und mehr Übung ist immer besser.

Was mir sehr fehlt ist das differenzierte Verständnis der Eigenarten bestimmter Flugzeugtypen unter bestimmten Bedingungen, und wie man damit umzugehen bzw. welche Fehler man zu vermeiden hat.

Irgendwie ist es auf vielen Flugplätzen einfach ein Tabu bei bestimmten Flugzeugen auf bestimmte Eigenheiten hinzuweisen, weil es oft als "Dieser Flugzeugtyp ist gefährlich" misinterpretiert wird, und damit abgelehnt und als böse Nachrede verunglimpft. Die Folge ist, das jeder Pilot selbst die Eigenarten für sich entdecken muß, ohne zu verstehen was genau das Flugzeug speziell (oder "anspruchsvoll") macht, und dann wird es wirklich gefährlich.

 

lesenswert dazu sind einige der Dokumente vom letztjährigen SFVS-Flight Safety Workshop

In der Tat. Lob für die Ersteller, und die Tatsache das all die Präsentationen allen Piloten dieser Welt zur Verfügung stehen !

 

Gruß

Ralf

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SUST-Schlussbericht: http://www.bfu.admin.ch/common/pdf/2129.pdf

 

Ursache gemäss diesem Schlussbericht:

«Der Unfall ist darauf zurückzuführen, dass der Pilot während eines Windenstarts die Kontrolle über das Segelflugzeug verlor, weil er wahrscheinlich aufgrund einer Verschiebung seiner Sitzposition in der Steuerführung eingeschränkt war. Das Segelflugzeug schlug in der Folge auf dem Boden auf.

 

Zum Unfall haben beigetragen:

• Geringes aktuelles Training im Windenstart
  
• Keine Erfahrung mit dem Unfallmuster im Windenstart
  
• Unzureichende mentale Vorbereitung auf die Risiken bei einem Windenstart
  
• Umbau der Rückenlehne

Das Auftreten einer Windscherung könnte die Unfallsituation verschärft haben.»

Gruss, Martin