FalconJockey Geschrieben 16. August 2014 Geschrieben 16. August 2014 Übrigens war der Fall des Kernwaffenunfalls in Spanien schon lange öffentlich bekannt. Ich habe davon schon vor mehr als 10 Jahren gelesen, das Netz ist voll davon. Der Ausstieg aus der Kernkraft kommt verfrüht und ist nachwievor ein Fehler, denn wir können ihn uns klimatechnisch nicht leisten. Egal, Paranoia und Angst gewinnen meist über Vernunft. 4 Zitieren
Danix Geschrieben 16. August 2014 Geschrieben 16. August 2014 Sarkasmus on: Ich hab' mich ohnehin immer gefragt, warum die KKW's sich nicht mit den passenden Medizinern zusammengetan haben und teure Neutronen-Kuren (je nach Indikation thermisch oder schnell) angeboten haben... Kurschatten inbegriffen... aber vielleicht ist natürliche Radioaktivität ja heilsam, während künstliche schädlich ist, wer weiß... Sarkasmus off. Dabei liegst du gar nicht so weit weg. Das PSI (Paul Scherrer Institut, das Nationale Forschungsinstitut für Reaktorforschung, Teil der Eidgenössischen Technischen Hochschule ETH) in Würenlingen, in der Nähe von Zürich, produziert z.B. mit dem Beschleuniger COMET Positronen, die in der medizinischen Forschung, aber auch für die Heilung von Krebsleiden genutzt werden. Wie du weisst, werden viele radioaktive Erzeugnisse in der Medizin verwendet. Die Atom- und die Gesundheitsindustrie arbeiten Hand in Hand. Diese Anlagen werden deshalb auch noch viele Jahrzehnte weiter bestehen, auch wenn alle AKWs abgestellt werden sollten. Dani 1 Zitieren
JMLAB Geschrieben 16. August 2014 Autor Geschrieben 16. August 2014 (bearbeitet) @ Hans > Am 05.11.1978 fand in Österreich eine Volksabstimmung über die Inbetriebnahme des KKW Zwentendorf statt, damals noch unter dem Bundeskanzler Bruno Kreisky. Die Volksabstimmung ging gegen die Inbetriebnahme des KKW Zwentendorf aus, Zwentendorf ging nie an's Netz. Österreich blieb auf Grund dieses Ergebnisses bis heute frei von Kernkraftwerken. LG Robert Bearbeitet 16. August 2014 von JMLAB Zitieren
Hans Mueller Geschrieben 16. August 2014 Geschrieben 16. August 2014 Ja Robert, so habe ich dies auch verstanden. Meines Wissens wird aber durch Kernkraft erzeugte Energie im Ausland zugekauft, wieviel in Prozent weiss ich nicht. Ergo hat das Volk sich nicht gegen Kernenergie entschieden, nur dass die Erzeugung derselben nicht im eigenen Land mit eigenen Fachleuten erfolgen soll. 1 Zitieren
Walter Fischer Geschrieben 16. August 2014 Geschrieben 16. August 2014 Ja, diese Energie Gewinnungsanlagen wurden schon früher zur Behandlung von Krankheiten genutzt. Googelt mal nach Keuchhusten, Gaswerk Schlieren... ;-))) OK, meine Mutter führte mich dazu über zwei Monate fast täglich in den Wald. Gruss Walti 2 Zitieren
DaMane Geschrieben 16. August 2014 Geschrieben 16. August 2014 Und wann beginnt für dich die lange Frist? Jetzt gibt es doch Atomkraft schon bald ein Jahrhundert, und immer ist noch nichts passiert. Was muss noch alles passieren, damit endlich mal was passiert? Es sind schon 3 AKWs in die Luft gegangen, zudem 100e von Atombomben gezündet worden, und immer ist noch nicht die grose Katastrophe ausgebrochen. Sollte uns das nicht zu denken geben? Ich meine, wenn wirklich was dran wäre, müssten erste Anzeichen auftauchen. Na ja, die "praktische Nutzung" in größerem Stil begann meines Wissens erst 1945 . Daß radioaktive Strahlung ab einem bestimmten Grad grundsätzlich als "ungesund" anzusehen ist, konnten man außerhalb von Laborversuchen an Betrofffenen in Hiroshima/Nagasaki/Tschernobyl ganz deutlich studieren und braucht keine weiteren Beweise. Meine Besorgnis ist, daß sich auf Dauer jede neue freigesetzte Strahlung zur exisitierenden kumuliert und die Gesamtdosis dadurch kontinuierlich und unumkehrbar ansteigt bis irgendwann den Punkt erreicht ist, ab dem Folgen eintreten bzw. sichtbar werden. Aber dann wäre es für eine Korrektur zu spät. Gruß Manfred Zitieren
PeterH Geschrieben 16. August 2014 Geschrieben 16. August 2014 (bearbeitet) Verglichen dazu sind in Fukushima die aktuell höchsten Messwerte* von 150 bq (Becquerel) pro Kubikmeter Wasser (nur Strontium, von den anderen Isotopen wurde nichts gemessen). Die Luft dürfte wohl noch einiges weniger aufweisen, und Wasser wird nicht auf Menschen übertragen. Für die Fische ist es ein bisschen tragischer, aber immer noch unter den Limiten. Dani *) Meerwasser, 1.3 Km entfernt vom AKW http://fukushima-diary.com/2013/07/150-bqm3-of-strontium-90-measured-at-1-3km-south-of-reactor14-water-outlet/ Das ist schon so, immerhin sollte aber auch gesagt werden, daß sich Strontium in den Knochen *akkumuliert*, genauso wie Jod in der Schilddrüse. Weiterhin akkumulieren Pilze Caesium (korigier' mich bitte jemand, wenn ich falsch liege) usw. Da kommt natürlich im Laufe der Zeit dann doch einiges an Dosis zusammen, auch wenn die Bq's nur gering sind. Relevant für die Dosis sind in erster Näherung die Bq's mal der Expositionszeit. In einem Gebäude mit 400 Bq pro Kubikmeter bekomme ich eben in hundert Stunden die gleiche Dosis wie während einer Stunde in Bad Gastein. Auf unserer Treppe über dem Elektronensynchrotron hatten wir locker auch mal 0.5 Mio Bq. Gesundheitlich relevant ist eben die Dosis. @Manfred: Man muß aber auch berücksichtigen, daß die Intensität jedes Radionuklids gemäß der spezifischen Halbwertszeit abnimmt. Wirklich intensive Strahler zerfallen schnell, Strahlung "addiert" sich also nicht einfach. Gruß Peter Bearbeitet 16. August 2014 von PeterH 1 Zitieren
DaMane Geschrieben 16. August 2014 Geschrieben 16. August 2014 (bearbeitet) Ich wäre selber liebend gerne ein Kernkraft-Befürworter, wenn mir jemand überzeugende Antworten auf die essentliellen Fragen geben könnte (das würde das Leben viel angenehmer machen!), die ich noch nirgends gefunden habe.. Diese sind:Sicherheit:wir wissen alle, daß es 100% Sicherheit nicht gibt. So wie wir damit leben müssen, daß es keine absturzfreie Luftfahrt gibt, muß man aktzeptieren, daß es natürlich auch KKW-Störfälle aller Größenordnungen bis hin zum (Entschuldigung für den plakativen Begriff) Super-GAU geben wird. Statisiker haben dazu auch Wahrscheinlichkeiten errechnet, die man zur Kenntnis nehmen muß.Natürlich betreiben wir weiterhin Luftfahrt trotz des bekannten Risikos, weil die Folgen eines Ereignisses zwar tragisch, aber vergleichsweise begrenzt sind. Anders als bei wirklich großen Nuklear-Katastrophen, die theoretisch eintreten können (bis AF-447 hätten wir doch auch alle nicht geglaubt, daß ein monderstes Verkehrsflugzeug wg. Pitotrohrproblemen gestallt wird und vom Himmel fällt!).Vielleicht müssen wir uns gerade auch langsam von der schönen Illusion verabschieden, daß Kriege in Europa weiterhin undenkbar wären. Was passiert, wenn in Betrieb befindliche KKWs gezielt und wirksam angegriffen werden? Hat man dann nicht dem Angreifer praktisch eine quasi Atombombe zum zünden bereitgestellt? Der könnte dann sogar entrüstet behaupten, er hätte doch selber gar keine Atomwaffen eingesetzt. Es wäre ja nicht seine Schuld, wenn seine konventionellen Bomben/Raketen einen Reaktor zu Explosion bringen, oder auch blos große Mengen Radioaktivität freisetzen (oder geht das gar nicht?).Haftung:Wer haftet für die finanziellen Folgen eines - sorry, schon wieder - Super-GAU? Höchstwahrscheinlich nicht die Betreibergesellschaften, weil es ihre finanziellen Fähigkeiten weit überfordern würde. Investoren - nach allgemeiner Lebenserfahrung - sicher auch nicht, Versicherungen? In fast allen Policen, die man als Otto-Normalbürger abschließen kann, werden Schäden durch Kernkraft explizit ausgeschlossen. Kann man das volle Betriebsrisiko eines KKW überhaupt versichern? Und wenn ja, zu welchen Konditionen? Bestimmt seeehr teuer!!,Der Steuerzahler? Den letzten beissen die Hunde! Kein Grund, um Anit-Atomkraft zu sein?Kosten:Ist die Energieerzeugung durch Nukleartechnologie auch dann konkurrenzfähig, wenn man die Kosten ganzheitlich betrachtet, also inklusive Betriebsrisiko (siehe oben) sowie dem Abbau der gesamten Anlage am Ende der Nutzungsdauer, und sicheren(!) "Entsorgung" aller gefährlichen Substanzen und kontaminierten Komponenten?Und schließlich das größte, weil - nach meinem Wissen - bis heute gänzlich ungelöste Problem: die Endlagerung!Wenn also meine Wissenstand nicht überholt ist, gibt es bis heute dafür keine brauchbare Lösung, aber ständig wird weiterer Abfall in Größenordnungen von ???? Tonnen pro Jahr produziert. Daß diese Lösung nach Jahrzehnten intensiver Bemühungen bis heute nicht gefunden wurde, läßt erkennen, daß sie absolut nicht trivial ist. Und es liegt mit Sicherheit auch nicht daran, daß die Anforderungen etwa zu hoch gesteckt wären. Ein Denken etwa, wie "Was geht uns - in Anbetracht der großen Gegenwartsprobleme der Menscheit, und denen der nächsten 100 Jahre - die Vewahrung von Atommüll in tausend Jahren an" wäre unverantwortlich, und damit schlicht unaktzeptabel. Allein die Relation der Nutzungsdauer und dem tatsächlichen Zeitraum der Folgelasten - vielleicht 1:1000? - ist doch absurd, oder etwa nicht? Bin wirklich sehr neugierig auf gute Argumente, die zumindest manche der genannten Bedenken entkräften können. Gruß Manfred Bearbeitet 16. August 2014 von DaMane 2 Zitieren
PeterH Geschrieben 16. August 2014 Geschrieben 16. August 2014 (bearbeitet) Meine Meinung zum Endlager: Nach dem Prinzip der Schweden, ganz bestimmt nicht vergraben, sondern in schwer bewachten oberirdischen Zentren unterbringen, wie heute die "abgebrannten" Elemente zwecks Abkühlen (thermisch und Strahlung) in den KKW's. Solange es Menschen gibt, wird man pingelig darauf aufpassen. Das Zeug sollte meiner Meinung nach unbedingt zugänglich bleiben, um möglichen Schäden durch Korrosion usw begegnen zu können. Vielleicht kann man das Zeug in hundert oder 500 Jahren ja auch kerntechnisch so bearbeiten, daß aus den übriggebliebenen instabilen Insotopen wieder stabile werden. Und wenn's keine Menschen mehr gibt, z.B. nach einem Nuklearkrieg, ist das Thema ohnehin irrelevant für uns. Einen Ort zum "Verbuddeln" zu finden (aus den Augen, aus dem Sinn) , der 1 Mio Jahre unverändert bleibt (Granit, Salzstock, Tonschichten) halte ich für ein geologisch recht utopisches Ziel. Gruß Peter Bearbeitet 16. August 2014 von PeterH 1 Zitieren
DaMane Geschrieben 16. August 2014 Geschrieben 16. August 2014 (bearbeitet) Meine Meinung zum Endlager: Nach dem Prinzip der Schweden, ganz bestimmt nicht vergraben, sondern in schwer bewachten oberirdischen Zentren unterbringen, wie heute die "abgerannten" Elemente zwecks Abkühlen (thermisch und Strahlung) in den KKW's. Solange es Menschen gibt, wird man pingelig darauf aufpassen. .....was aber nur gewährleistet ist, solange es einen in einem funktionierenden Staat gibt. Daß aus Schweden einmal ein failed-state werden könnte, liegt zugegebenermaßen aber momentan außerhalb jeder Vorstellung. Gruß Manfred Bearbeitet 16. August 2014 von DaMane Zitieren
Danix Geschrieben 17. August 2014 Geschrieben 17. August 2014 (bearbeitet) Über unbewachte Abfälle braucht sich keiner Sorgen zu machen - wenn die Menschheit verschwindet werden primär die noch aktiven AKWs ein Problem, denn die werden in kürzester Zeit ausfallen bzw., je nach Architektur, eine Kernschmelze erleben. Das gibt dann überall ein paar Fukushimas. Aber wie Peter es gesagt hat, es ist unwahrscheinlich, dass plötzlich keine Menschen mehr hier sind, und wenn sie es nicht mehr sind, dann interessiert es uns nicht mehr. Und die anderen Lebewesen wohl auch nicht, denn die wären auch nicht mehr hier. Oder die Katastrophe wäre so global, dass die Super-GAUs das kleinste Problem wären. Alles in allem sehr unwahrscheinliche Szenarien. Die Schweiz lagert übrigens ihre Reaktorabfälle auch oberirdisch, aber notgedrungen, weil niemand erlaubt, sie zu vergraben. Formationen, die jahrmillionen relativ stabil sind, gibt es schon, das kannst du, Peter, als Geologe sicher bezeugen. Sie sollten einfach das Zeugs nicht an die Oberfläche befördern. Dani Bearbeitet 17. August 2014 von Danix 2 Zitieren
JMLAB Geschrieben 17. August 2014 Autor Geschrieben 17. August 2014 (bearbeitet) Ja Robert, so habe ich dies auch verstanden. Meines Wissens wird aber durch Kernkraft erzeugte Energie im Ausland zugekauft, wieviel in Prozent weiss ich nicht. Ergo hat das Volk sich nicht gegen Kernenergie entschieden, nur dass die Erzeugung derselben nicht im eigenen Land mit eigenen Fachleuten erfolgen soll Ich bin mir ziemlich sicher dass es von der österreichischen Politik und Wirtschaft so praktiziert wird wie Du schreibst Hans, um gute Geschäfte zu machen, Österreich wäre zu 100% autark mit der elektrischen Energieversorgung durch Wasserkraft und erneuerbarer Energie. Dafür habe ich überhaupt kein Verständnis, mehr noch, es ist ein Skandal, man hintergeht die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung, die nach wie vor gegen die Kernkraft ist. Österreich versündigt sich auf diesem Gebiet und wird unglaubwürdig. Aber es versündigen sich die Politiker und die Wirtschaftstreibenden, nicht die Bevölkerung. Gruss Robert Bearbeitet 17. August 2014 von JMLAB Zitieren
Kuno Geschrieben 17. August 2014 Geschrieben 17. August 2014 Aber es versündigen sich die Politiker und die Wirtschaftstreibenden, nicht die Bevölkerung. Es sind immer und ausschliesslich die Wirtschaftstreibenden und die Politiker. Du koenntest noch die beliebten Attribute "imperialistisch" und "westlich" dazufuegen. Wenn denn das oesterreichische Volk keinen Atomstrom haben moechte, dann waere es doch das einfachste der Welt, das in einer Abstimmung auch so kundzutun. Im Voraus koennten die aufgebrachten Volksmassen natuerlich noch Demonstrationszuege veranstalten um den Volkswillen auf der Strasse zu zeigen. Und in letzter Konsequenz: Ganz einfach keinen Strom mehr verbrauchen, bis die Garantie da ist, dass der angeboten Strom ausschliesslich mit dem Label "Bio" versehen ist. Robert - ich unterstelle den Oesterreichern ganz einfach mal, dass sie den billigsten Strom den es gibt zu jeder Zeit unbegrenzt zur Verfuegung haben wollen. Da werden die Oesterreicher nicht anders sein als die Schweizer. Zitieren
sirdir Geschrieben 17. August 2014 Geschrieben 17. August 2014 Natürlich gibt es ein Risiko beim Fliegen, ebenso bei Strahlung, im Autoverkehr, bei der Chemieindustrie... Wenn die Mannschaft da aus dem Unfall bei Three Mile Island gelernt und das Ventil des Notkondensators geöffnet hätte, würden wir heute vermutlich garnicht mehr von der "Fukushima-Katastrophe" reden. Hm, muss beim neuen Forum erst mal wieder quoten lernen. Der Punkt ist der: Beim Fliegen, im Autoverkehr etc. 'akzeptieren' wir ein gewisses Mass an Fehlern. Bei den AKWs wird immer erzählt 'es kann gar nichts schlimmes passieren'. Was es dann eben doch ab und zu tut. Und was den letzten Satz angeht: Kann sein, dass du es beruhigend findest, ich finde es eben gerade beunruhigend, wenn aus vorherigen Unfällen offensichtlich nicht gelernt wird. 3 Zitieren
JMLAB Geschrieben 17. August 2014 Autor Geschrieben 17. August 2014 (bearbeitet) Wenn denn das oesterreichische Volk keinen Atomstrom haben moechte, dann waere es doch das einfachste der Welt, das in einer Abstimmung auch so kundzutun. Wenn Du aufmerksam hier mitliest dann weisst Du dass sich die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung am 05. November 1978 in einer Volksabstimmung erfolgreich _gegen_ die Inbetriebnahme des KKW Zwentendorf ausgesprochen und sich somit weit über Österreichs Grenzen hinaus _gegen_ die Atomkraft gestellt hat und dieses Ergebnis hat bis zum heutigen Tag Gültigkeit. Brauchst Du mehr Fakten !? Und wie oft sollen wir gegen Atomkraft noch abstimmen !? Ich sag's mal direkt > Die Politiker und die Verantwortlichen in der Wirtschaft, die in Österreich mit Atomstrom vom Ausland handeln gehören knallhart bestraft, verurteil und jahrelang _unbedingt_ hinter Gittern ! Man sollte den Verfassungsschutz damit beauftragen ! Das ist nicht der Wille des überwiegenden Teils des Österreichischen Volkes. . Bearbeitet 17. August 2014 von JMLAB Zitieren
Kuno Geschrieben 17. August 2014 Geschrieben 17. August 2014 Robert; ich brauche erstmal nicht "mehr Fakten". Natuerlich habe ich insofern aufmerksam mitgelesen, dass sich das oesterreichische Volk gegen die Inbetriebnahme des oesterreichischen Kernkraftwekrs gestellt hat. Das war 1978. Seither konsumiert (wie schon vorher) das oesterreichische Volk Strom, der unter anderem in Kernkraftwerken des Auslandes produziert worden ist. Das ist auch ein Fakt. Zitieren
Hans Mueller Geschrieben 17. August 2014 Geschrieben 17. August 2014 ... Und was den letzten Satz angeht: Kann sein, dass du es beruhigend findest, ich finde es eben gerade beunruhigend, wenn aus vorherigen Unfällen offensichtlich nicht gelernt wird. Hast Du hier ein Beispiel, Patrick? Ich kann solches nur im Strassenverkehr beobachten, Bei KKW wüsste ich nun keinen. Wird an mir liegen. Konkret: Ich bin doch der Ansicht, dass aus Unfällen etc. im In- und Ausland Schlüsse und Konsequenzen gezogen werden. Wie bei gröberen Aviatikunfällen nicht unbedingt in Bild und Blick veröffentlicht. Hans Zitieren
PeterH Geschrieben 17. August 2014 Geschrieben 17. August 2014 (bearbeitet) .... Die Schweiz lagert übrigens ihre Reaktorabfälle auch oberirdisch, aber notgedrungen, weil niemand erlaubt, sie zu vergraben. Formationen, die jahrmillionen relativ stabil sind, gibt es schon, das kannst du, Peter, als Geologe sicher bezeugen. Sie sollten einfach das Zeugs nicht an die Oberfläche befördern. Dani Es galt mal als wahr, daß im Granit durch einen Gebirgsdruck von 5000 Meter Überdeckung alle Klüfte geschlossen sind und es daher keine Wasserführung mehr gibt. Dank der Experimente der Schweiz (die Arbeiten am Gotthard-Basistunnel) ist diese Wahrheit nun eben auch nicht mehr wahr... ;) Eventuell sind die Kratone (präkambrische "Kerne" der Kontinente, 500 bis 4000 Mio Jahre alt) genug inaktiv, der Sibirische Kraton wäre vielleicht brauchbar. In den ganz jungen Alpen (deren Hebung wird zwar seit 5 Mio Jahren langsamer, ist aber immer noch heftig aktiv) würd' ich lieber nichts vergraben, was 1 Mio Jahre ungestört bleiben soll. Aber das ist nur meine subjektive Einschätzung. EDIT: Dani, danke für die Blumen, aber Ich bin ja nur soviel "Geologe", wie ich damals für Geophysik-Projekte in Westafrika und für 40 Jahre wissenschaftliche Höhlenforschung in den Alpen gelernt habe. Ein paar Wissensreste sind halt noch übriggeblieben... :blink: Gruß Peter Bearbeitet 17. August 2014 von PeterH 2 Zitieren
sirdir Geschrieben 17. August 2014 Geschrieben 17. August 2014 ... Und was den letzten Satz angeht: Kann sein, dass du es beruhigend findest, ich finde es eben gerade beunruhigend, wenn aus vorherigen Unfällen offensichtlich nicht gelernt wird. Hast Du hier ein Beispiel, Patrick? Ich kann solches nur im Strassenverkehr beobachten, Bei KKW wüsste ich nun keinen. Wird an mir liegen. Konkret: Ich bin doch der Ansicht, dass aus Unfällen etc. im In- und Ausland Schlüsse und Konsequenzen gezogen werden. Wie bei gröberen Aviatikunfällen nicht unbedingt in Bild und Blick veröffentlicht. Hans OK, bin nich der einzige der noch Quoten lernen muss ;) Na, er hat ja geschrieben man hätte nach Three Mile Island eigentlich wissen müssen dass.... nun, offensichtlich hat man's nicht gewusst, resp. hat's nicht umgesetzt. Zitieren
Chipart Geschrieben 18. August 2014 Geschrieben 18. August 2014 Es ist immer soooo leicht gegen etwas zu sein. Es klingt so schick und so gebildet, wenn man sich als "Latte Machiato Öko" über die unverantwortbaren Folgen der Kernkraft erregt und solch Teufelszeug doch rundweg ablehnt. Die Frage ist doch: Wofür sind die ganzen Kernkraft-Gegener eigentlich? - Kontingentierung und Rationierung von Strom, so dass sich nur noch Reiche leisten können, Abends nach 8 Internet oder Fernseher anzustellen? - Fluten von noch mindestens 10 Schweizer Alpentälern, um zumindest ein bisschen Kapazität für die Energiespeicherung zu haben falls doch mal ein paar Tage kein Wind ist und es Abends dunkel wird? - Aufstellen von Windrädern auf so ziemlich jedem Buckel, der in der Gegend rumsteht? Dafür ne Gegendemonstration organisieren gegen die Grünen und Greenpeaceler, die Gegen die Verschandelung der Natur protestieren? - Braunkohle in die Luft blasen? Ja ich weiss: Als Antwort wird dann immer der ach so tolle "Energiemix" genannt. Fakt ist aber: Ganz egal wie wir Mixen haben wir zu vielen Zeiten am Ende für einen signifikanten Teil unseres Energieverbrauchs nur die Wahl zwischen Nutzungsverbot, Atom und CO2. Und ich warte schon lange auch den Öko-Aktivisten, der mir erklärt, das er ja für Klimaerwärmung sei, weil Atom noch schlimmer ist... Florian 1 Zitieren
Wingman340 Geschrieben 18. August 2014 Geschrieben 18. August 2014 Es mag verschiedene Gründe, wieso man gegen Atomkraft sein kann. Ich hebe hier den für mich wichtigsten Grund hervor: - Endlagerung Mag dies die Endlagerung der Brennstäbe sein, die "Endlagerung" der stillgelegten AKW's usw. Gibt es hierzu Lösungen? Im Wasser versenken wie hier im Forum schon vorgeschlagen? Nicht wirklich eine Lösung. In alten Salz - Bergwerke? Auch nicht wirklich der Hit. Alpen/ Granit? Auch dies kann man ausschliessen. Also was sind Eure Vorschläge, mit einem Problem umzugehen, dessen Lösung wir nicht kennen (oder die ich nicht weiss) ? Den nächsten Generationen überlassen in der Hoffnung, diese würden dann schon eine Lösung finden? Man muss nicht "Öko - Aktivist" sein, um sich über die Folgen der Kernkraft (nicht nur der Gewinnung) Gedanken/ Sorgen zu machen. Ob es schick ist oder man "so gebildet" ist, die KK abzulehnen, entzieht sich meiner Kenntnis. Es scheint mir jedoch ein wenig verfroren, die KK - Energie in den Himmel zu loben ohne Lösungen der Probleme (oder sehe nur ich Probleme bei dieser Art der Energiegewinnung?)... Freundlicher Gruss Patrick 1 Zitieren
Hans Mueller Geschrieben 18. August 2014 Geschrieben 18. August 2014 ...Na, er hat ja geschrieben man hätte nach Three Mile Island eigentlich wissen müssen dass.... nun, offensichtlich hat man's nicht gewusst, resp. hat's nicht umgesetzt. Ich weiss nun nicht, was genau Du meinst, Patrick. Tree Miles Island habe ich intern, ohne googeln nur grad als: Unfall im KKW, Kernschmelze, lange her, wenig passiert, dennoch gefährlich, in Erinnerung. Was wäre denn Deiner Meinung nach der richtige Schluss bei dem Unfall gewesen? Also heute. Was hätte da anders gemacht werden müssen, sollen? Das interessiert mich. Unfälle mit Flugzeugen, Eisenbahnen und Autos sind immer lokal begrenzt, dies ist so. Unfälle mit Radioaktivitäten nicht, Was hätte nach Three Miles Island passieren sollen? Deiner Meinung nach. Hans 1 Zitieren
Tobisky Geschrieben 18. August 2014 Geschrieben 18. August 2014 Ich sehe das wie Patrick. Nur weil andere Energieträger ihre eigenen Probleme mit sich bringen heisst das nicht, dass wir die Probleme mit der Kernenergie beiseite schieben können und weiterhin sagen, dass die Energie sauber ist. Fakt ist für mich, dass es keine "saubere" Energie gibt. Jeder Energieerzeuger hat seine Nachteile. Dabei gilt es aufzuwiegen wie schwer die Nachteile im Gegensatz zur Energiegewinnung (z.B. Effizienz) wiegen. Diese Rechnung muss sich jeder selber machen. Will er Kernenergie, die sehr Effizienz ist, aber ein Abfallproblem hinterlässt, das noch nicht mal ansatzweise gelöst ist und das uns auch in 10'000 Jahren noch beschäftigen wird. Oder will er z.B. Wasserenergie, die zwar keinen solchen Abfallberg hinterlässt, aber dafür ein paar Alpentäler weniger in denen die Bienen bestäuben und die Hirsche brunften in Kauf nimmt. Zitieren
Chipart Geschrieben 18. August 2014 Geschrieben 18. August 2014 Lieber Patrick, natürlich siehst nicht nur Du die Probleme mit der Kernkraft. Jeder sieht sie! Aber mit diesen Problemen ist die Kernkraft nicht alleine! Jede Form der Energiegewinnung hat Probleme - vom CO2 bis zum Landschaftsverbrauch. Wenn wir nicht euch Verbote die Stromnutzung sehr massiv einschränken wollen (Freiwilligkeit funktioniert offensichtlich nicht), dann geht es eben gerade nicht darum, bestimmte Probleme abzulehnen sondern im Gegenteil bestimmte Probleme zu akzeptieren. "Ich will lieber das wir weiter Öl und Braunkohle zur Stromerzeugung verbrennen, weil mir Klimaerwärmung allemal lieber ist, als das ungelöste Problem der Endlagerung" ist eine total valide Position. "Wir müssen nun mal die Almen mit Windrädern zupflastern und noch dazu einige Täler mit Talsperren fluten da es unbedingt zu vermeiden gilt, Atommüll zu erzeugen" auch - selbst wenn beides nicht meiner Meinung entspricht. Was nur nicht geht, ist: "Ich bin gegen Atomkraft, gegen CO2, gegen Talsperren und gegen Windräder auf unseren schönen Bergen". Florian 2 Zitieren
Hans Mueller Geschrieben 18. August 2014 Geschrieben 18. August 2014 (bearbeitet) Diese Rechnung muss sich jeder selber machen. Will er Kernenergie, die sehr Effizienz ist, aber ein Abfallproblem hinterlässt, das noch nicht mal ansatzweise gelöst ist und das uns auch in 10'000 Jahren noch beschäftigen wird. Oder will er z.B. Wasserenergie, die zwar keinen solchen Abfallberg hinterlässt, aber dafür ein paar Alpentäler weniger in denen die Bienen bestäuben und die Hirsche brunften in Kauf nimmt. Ich will Wasser. Es schifft eh dauernd. Falls nicht, dann egal, Bei Kohle, Oel und Gas ist die Entsorgung gelöst. Bei Westwind zieht es zu den Franzosen, da spielt es keine Rolle. Bearbeitet 18. August 2014 von Hans Mueller 1 Zitieren
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