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Zukunftslösung?


Bataleon

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Biokraftstoffe sehe ich leider auch nicht als die Alternative an.

Für geringfügige Mengen,sicher völlig problemlos,aber im großen Maßstab befürchte ich da ebenfalls erhebliche Zerstörungen der Umwelt,womöglich gar noch größer als bisher.

 

kommt darauf an, wofür man das Öl brauchen will: um die Anwendungen abzudecken, wo das Öl wirklich gebraucht wird (Fliegerei, Schifffahrt, Chemie), könnte das mittelfristig schon reichen. Das würde aber auch heissen, dass man dort, wo das Öl nicht gerade sinnvoll ist (Heizungen, in ca. 20 jahren auch Autos, stationäre Energieerzeugung) durch geeignetere Energieträger ersetzt.

 

Wenn der Ölpreis dann bei 200$ ist, werden wir einiges hinterfragen, was heute ganz selbstverständlich ist. Und das ist gut so.

 

Alex

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ich glaube, das hinterfragen wir heute schon...

 

Die Herstellung von genügend alternativen Treibstoffen halte ich schon für möglich. Auch könnten wir so viel alternativen Strom kriegen, dass es für 10 Erden reichen würde (man denke nur an die Solarkraftwerke in den Wüsten), die frage ist zu welchem Preis und für wie viel Ressourcen: Wenn wir mehr Ressourcen aufwenden als wir daraus gewinnen dann bringt es ja nichts.

 

Und wie gesagt: In der Luftfahrt ist es nicht nur eine Frage des Preises, der Technik und der Verfügbarkeit, sondern des Gewichtes. Wenn eine Tonne Biokraftstoff 30% mehr kostet und gleichzeitig 20% weniger Energie pro Tonne zur Verfügung steht, dann fehlen dir 50% in der Tasche. Das kann man nicht einfach "bezahlen", sondern da fehlt dann die Reichweite, der Flug kann gar nicht durchgeführt werden.

 

Man muss sich also noch ein paar Dinge überlegen, bis es soweit ist. Langfristig wird es bestimmt funktionieren.

 

Dani

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Hier eine weitere interessante Technologie:

 

Treibstoff aus Sonnenenergie

 

Kurz zusammengefasst:

 

  • Erzeugung eines Kohlewasserstoff-Basisproduktes aus Wasser, CO2 und Sonnenenergie. Das Basisprodukt kann zu Benzin, Kerosin, etc. weiterverarbeitet werden.
  • Sonnenenergie wird direkt (thermisch) verwendet, nicht elektrisch über verlustbehaftete Photovoltaik.
  • Die vorhandene Infrastruktur (Motorentechnologie, Tankstellen, Logistik, etc.) kann weiter verwendet werden.
  • Der gesamte Kreislauf ist CO2-neutral.

 

Leider ist der Wirkungsgrad heute noch zu tief, um mehr als einen Tropfen auf den heissen Stein bieten zu können. Meiner Meinung nach aber auf jeden Fall eine interessante Technologie, an der man dranbleiben sollte.

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Langfristig wird es bestimmt funktionieren.

 

Dani,

 

dass glaube ich eben nicht. Deinen Satz hör ich immer wieder, aber es ist eine Fehleinschätzung und dient nur dem "Selbstberuhigen"

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Mal noch etwas zu Bio Kraftstoffen.

 

Ich glaub es war so um 2000 herum.Eine damalige Studie ergab,das,wenn man alle in Deutschland zugelassenen Dieselfahrfeuge ausschließlich mit Biodiesel betanken würde,Raps war damals der große Favorit,benögtigte man die gesammte Fläche Deutschlands für den Rapsanbau.

 

 

Auch wenn es mittlerweile andere,bessere,Pflanzenarten gibt und Bioabfälle ins Gespräch kommen,oder ebend halt auch Algen.

Diese Studie zeigt doch deutlich auf,was man da an Kapazitäten benötigt.

 

 

Ach,übrigens gab es vor ca. drei Jahren eine Studie,das,wenn der allgemeine Rohstoffbedarf so weiter wächst,wir ab dem Jahre 2035 einen zweiten Erdenplaneten als Rohstofflieferant bräuchten.Einige Jahre zuvor ging man in der Tendenz noch davon aus,das dies etwa ab dem Jahr 2050 zutrteffen wird.

 

Es ist allso schon absehbar,das es nicht mehr lang hin ist,bis Mutter Erde uns nicht mehr ausreichend mit Rohstoffen versorgen kann.

 

Ich glaub,es ist viel wichtiger und drängender,darüber nachzudenken,inwiefern der Konkurrenzkampf und seine "Waffe" Wirtschaftswachstum wirklich noch zukunftsweisend sind.

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Ich glaub,es ist viel wichtiger und drängender,darüber nachzudenken,inwiefern der Konkurrenzkampf und seine "Waffe" Wirtschaftswachstum wirklich noch zukunftsweisend sind.

 

Nicht nur Wirtschaftswachstum, das Bevölkerungswachstum ist viel schlimmer.

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das glaube ich eben nicht. Deinen Satz hör ich immer wieder, aber es ist eine Fehleinschätzung und dient nur dem "Selbstberuhigen"

 

Wie meinst du jetzt das? Glaubst du nicht, dass wir es schaffen werden, oder glaubst du, dass die langfristig zu spät ist?

 

Langfristig kann alles gelingen. Sogar dass wir Menschen herumbeamen können und dass wir Warp fliegen können. Mein Zitat von oben ist übrigens nur der erste Teil, denn der zweite ist (gemäss John Meynard Keynes, Mathematiker und Ökonom):

 

Langfristig sind wir alle tot.
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Aha, das ist ja auch nicht nötig. Erdöl ist viel zu wertvoll, als dass wir es zum heizen, zur Stromerzeugung oder im stationären Betrieb verwenden sollte. Die einzige nötige Anwendung ist die Chemie - und auch da ist sie leicht zu ersetzen.

 

Wir sollten deshalb die Stromproduktion, die Wärmeerzeugung und erdgebundene Systeme mit anderen Quellen betreiben: Primär Atomenergie, später dann alternative Energien, falls es Sinn macht.

 

Ich (und mit mir die meisten Wissenschaftler, Prognostiker, Politiker...) glaube, dass in 50 Jahren alle Energieprobleme gelöst sein werden. Übrigens auch die Klimaveränderung (denn dann gibt es gar keine fossilen Brennstoffe, die die Atmosphäre mit CO2 anreichern). Das Hauptproblem sind die nächsten 50 Jahre. Die müssen wir einigermassen sinnvoll über die Runden bringen.

 

Dani

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Es werden viele Massnahmen parallel greifen, um unsere Energieversorgung zu sichern. Jedes Land hat andere Voraussetzungen und dementsprechend andere Möglichkeiten, Erdöl zu ersetzen. Es ist alles eine Frage des Öl-Preises, welche Technologie bei welchem Preis rentabel wird.

 

Strom aus Wasser, Sonne und Kernkraft sind schon 3 Varianten, die heute bekannt sind und beherrscht werden. Neue Technologien werden erfahrungsgemäss dazukommen, die menschliche Kreaitvität ist unermesslich und nicht vorhersehbar.

 

Dazu kommt das ganze Potential an Energieeinsparung durch Neukonstruktion von Technik und Gebäuden.

 

Für die Fliegerei sehe ich Biofuel als die Lösung. In grossem Masse hergestellt ist es wohl möglich, dass es nicht unbedingt teurer ist als Erdöl in Hochpreiszeiten.

 

Als Rohstoff stehen momentan zwei Pflanzen im Vordergrund: Jatropha, wächst auf sehr kargen, landwirtschaftlich nicht nutzbaren Böden und liefert viel Biomasse, sowie Algen.

 

Algen haben den Vorteil, dass sie im Meer wachsen, also menschlicher Nahrungsmittelproduktion und Landbedarf keine Konkurrenz machen. Zusätzlich haben wir mehr wie genug Wasserflächen am Äquator, wo am meisten Sonneneinstrahlung und damit Photosynthese möglich ist. Wir stehen in Bezug auf Gentechnik erst am Anfang, es ist durchaus denkbar, durch gezielte Variation Algen so zu züchten, dass sie maximale Biomasse liefern.

 

So gewonnene Biotreibstoffe haben weiter den Vorteil, dass sie reiner sind, und damit einen höheren Brennwert haben als herkömmliches Kerosin. Wenn ich die vielen Berichte, die regelmässig zu dem Thema in Flightinternational erscheinen, noch richtig im Kopf habe, gehts da um 20%, also 80% Biotreibstoff liefert gleichviel Leistung wie 100% Kerosin.

 

Das hier die Zukunft liegt, hat die Flugindustrie auch erkannt, deswegen gibt es immer mehr Testflüge mit solchem Treibstoff. Man versucht herauszufinden, wie die Triebwerke auf diese Treibstoffe reagieren. Es ist nicht ganz trivial, weil scheinbar durch die hohe Reinheit des Biotreibstoffes viele Additive fehlen, die z.B. Dichtungen geschmeidig machen und deshalb nötig sind. Unlösbar ist dieses Problem aber nicht.

 

Ein weiterer Vorteil des Biotreibstoffes ist, dass es ein sogenannter Drop-in-Replacement-Rohstoff ist, also man nicht die ganze Technologie und Versorgungslogistik neu aufbauen muss, sondern dass in der bisherigen Infrastruktur einfach das herkömmliche Kerosin durch Biotreibstoff ersetzt wird.

 

Lorenz

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Also soo optimistisch sehe ich das nicht...

 

Jedes Land hat andere Voraussetzungen und dementsprechend andere Möglichkeiten, Erdöl zu ersetzen.

 

Hoffentlich wird das nicht staatlich gelenkt, denn dann geht es garantiert in die Hose. Es muss global gelöst werden. Firmen müssen Produkte liefern, die dann im Wettbewerb zueinander stehen. Natürlich darf der Staat die Entwicklung fördern.

 

Algen haben den Vorteil, dass sie im Meer wachsen,

Natürlich kommen Algen aus dem Meer, aber das heisst nicht, dass diese für den Biokerosin auch dort gewonnen werden. Das geschieht nämlich in Tanks. Ich habe noch nie davon gehört, dass man Algen im offenen Meer wachsen lassen will. Das wird doch fortgespült. Kannst du Links posten?

 

einen höheren Brennwert haben

davon höre ich auch zum ersten Mal. Meine Quellen sagen, dass sämtliche alternativen Brennstoffe mit Ausnahme von Ethanol ein Kraftstoffequivalent von unter 1 haben, also dass man gewichts- und volumenmässig mehr einsetzen muss, um die gleiche Leistung zu erzeugen.

 

Als Rohstoff stehen momentan zwei Pflanzen

Landwirschaftliche Produkte kommen meiner Meinung überhaupt nicht in Frage bei der Gewinnung von alternativen Brennstoffen, denn sie verbrauchen viel zu viel Kulturland, welches sonst für die Lebensmittelproduktion eingesetzt werden kann. Würden wir das tun, könnten wir evtl die Energieprobleme lösen, dafür Hungerkatastrophen verursachen. Von der Problematik der fehlenden Düngermengen reden wir noch gar nicht (das ist das gleiche Problem mit den Algen - die leben nicht nur von Wasser, Luft und Liebe).

 

Dani

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@Danix

 

Das Öl ist genau so teuer, wie es die Weltwirtschaft zuläßt. Öl kann auch heute noch problemlos für 20-30 Dollar pro Faß gefördert werden. Verkauft wurde es aber schon für 147 Dollar. Warum ist das wohl so? Angebot und Nachfrage. Das Schlimme ist nur, unsere Regierungen verdienen an dem Spiel mehr als die OPEC noch mal oben drauf. Warum glaubst Du also, sollte dieser Goldesel geschlachtet werden. Es geht gar nicht um Benzinpreise. Würden die Kerosinpreise um 100% steigen und das auf die Paxe umlegen, würde das 500,-€ Ticket nach New York ca. 575,-€ kosten. Meinst Du, das hat irgendeinen markanten Effekt auf das Reiseverhalten der Bevölkerung. Als vor 10 Jahren die Grünen Benzinpreise von 5,-DM forderten, haben alle aufgeschrien, dann würde keiner mehr Auto fahren. Damals lag der Preis bei 1,-DM. Heute sind wir bei knapp 3,-DM und das Verkehrsaufkommen ist drastisch gestiegen. Wir lügen uns alle selber in die Tasche. Das ist das Problem. Ein abgekartertes Spiel auf allerhöchster Ebene, deren Goldesel wir sind, Danix. Und in der Meinung unterscheiden wir uns. :005:

 

Des weiteren krieg ich ne Gänsehaut, wenn ich die ganze Biospritdiskussion höre. Wir holzen den Regenwald ab und legen Landwirtschaftsflächen in großem Stil still, um mit alternativen Kraftsoffen Auto fahren zu können, während gleichzeitig Millionen Menschen ganz schlimm an Hunger leiden. Wie krank ist das denn? Wir haben uns da ne neue Autobahn geschaffen, die an einem Abgrund endet. Die größte Sackgasse, die man sich vorstellen kann. Bei den Algen befürchte ich im übrigen, dass wir uns dann gleich noch die Meere mit kaputt machen. Wenn schon, denn schon, oder?

 

Ich höre immer, die Wasserstoffgewinnung ist zu energieaufwendig. Das ist schon mal der nächste Schenkelklopfer. Die einzige Frage, die sich stellt und von wirklicher Relevanz ist: "Mit welchem Aufwand und zu welchem Preis erzeugen wir Energie". Die Welt gibt 1.000.000.000.000,-Dollar pro Jahr für die Rüstung aus. Aber die 0,2% dieses Betrages, die für die Kernfusionsforschung ausgegeben werden, sind Gegenstand heftiger Kritik. Man stelle sich das mal bildlich vor. 1 Billion p. a., damit wir uns gegenseitg die Köpfe einschlagen können, betrachten wir als notwendig. Hingegen sind 2.000.000.000,-Dollar p.a. zur Lösung unserer Energiefrage ein gern diskutierter Kritikpunkt in unserer Gesellschaft. (Ihr Schweizer habt ja den LHC. So ne Maschine hätte ich auch gerne. :D). Solange wir Europäer mit dieser beschränkten Sichtweise an die Lösung unseres Energieproblems gehen, brauchen wir uns über hohe Ölpreise nicht beschweren. Ausdrücklich würde ich aber hierbei die Franzosen, Deutschen und Japaner loben, die zumindest einen gewissen Enthusiasmus bei der Erforschung der Kernfusion an den Tag legen. Die Energieversorgung der Schweizer halte ich für vorbildlich. Weiter oben wurde geschrieben, dass für das Aufladen von Autobatterien Überkapazitäten zur Verfügung stehen müßte. Auch hier gilt, aus welchen Quellen erzeugen wir unsere Energie. Mit Kernfusion könnten wir uns soviel Energie erzeugen, dass wir nicht mehr drüber nachdenken müßten.

 

In meinen Augen kann die langfristige Lösung unseres Energieproblems nur in zentralen Kernfusionskraftwerken und dezentralen Kraftwerken als Insellösungen die Energie aus erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne und Wasser liefern. Wir müssen schlicht weg von der Verbrennung jeglicher organischer Materie. Alles andere ist nur Spinnerei und Energieverschwendung.

 

In diesem Sinne und mit Opels Worten: Frisches Denken für frische Energie.

 

Gruß

Thomas

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Oh, da ist ja viel Frustration sichtbar. Ganz so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Wahrscheinlich liegt die Wahrheit zwischen Lorenz und Thomas.

 

Im einzelnen:

unsere Regierungen verdienen an dem Spiel mehr als die OPEC noch mal oben drauf

Wieso die Regierungen mehr verdienen sollen verstehe ich jetzt nicht. Die Steuerbeträge sind festgelegt und nicht prozentual, sondern nominal (also z.B. 70 Rp/L bei uns). Im Gegenteil: Wahrscheinlich verlieren wir 1-2% Wirtschaftswachstum jedes Jahr wegen dem hohen Ölpreis, was sich dann auf einen reduzierten Steuerertrag auf Firmengewinne und höhere Sozialausgabe wegen Airbeitslosigkeit, zusätzliche Anschubprogramme usw. bemerkbar macht.

 

Verschwörungstheorien sehe ich auch nicht.

 

die ganze Biospritdiskussion

da gebe ich dir teilweise recht (siehe mein letztes Post als Antwort auf Lorenz). Wir dürfen einfach nicht den Fehler machen, biologische Grundlagen zur Lebensmittelerzeugung auf die Nutzung von Biotreibstoff zu verwenden, d.h. nur landwirtschaftliche Nebenprodukte (Jauche, Klärschlamm, pflanzlicher Abfall, Algen, Bakterien) zu verwenden.

 

Ihr Schweizer habt ja den LHC

Den ihr finanziert habt! Das Teil gehört nicht der Schweiz, wir haben nur das Land zur Verfügung gestellt (der grösste Teil befindet sich unter Frankreich). Finanziert wurde es von der Welt.

Ich glaube auch, dass in der Fusion die Zukunft liegt (daran wird im LHC allerdings nicht geforscht), und ich höre auch dauernd diesen Singsang "in 50 Jahren produktionsreif". Mir fehlt da auch der Biss dahinter. Allerdings kann man Wissenschaft nicht einfach mit Geld vollstopfen und meinen, es gehe dann schneller. Irgendwann mal muss ein Ingenieur oder Physiker die zündende Idee haben, dann haben wir es. Der Forscher ist genau gleich schnell, ob er jetzt 100 000 oder 100 Mio dafür kriegt. Und noch mehr Forscher anstellen kann man schon - aber die brillantesten sind schon am Werk.

 

Dani

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Danix,

 

Benzin wird mancherorts zu 20-30 cent pro Liter mit Gewinn verkauft. Der Rest zu den 1,40€ sind Steuern, Transport und Distributionskosten und die gehen in Europa zu großen Teilen an den Staat in Form von Mehrwert-, Ertrags,- Öko- und Mineralsteuer. Insgesamt ein fast 3-stelliger Milliardenbetrag, der alleine in Deutschland ins Staatssäckel fließt. Wohlgemerkt nur im Straßenverkehr. Natürlich ist mir bewußt, dass ein guter Teil des Geldes wieder in die Infrastruktur fließt und deshalb will ich die ganze Steuergeschichte auch nicht moralisch bewerten, aber es dürfte wohl klar sein, dass ohne diese Steuer und nach Abzug der Tabaksteuer, Deutschland sofort Pleite ist. Übrigens bin ich ein Befürworter für Steuern, schon meiner Kinder wegen. Die sollen ne ordentliche Schulbildung kriegen und sozial versorgt sein. Last but not least, den Rest streichen die Mineralölfirmen ein. Und wer zahlts? Also nix Verschwörung, nur Multimilliardengeschäft.

 

Das mit dem LHC weiß ich auch, aber als Technikfreak in Ingenieur bin ich einfach froh, dass man es zumindest beim LHC international geschafft hat, mal gemeinsam was auf die Beine zu stellen und Milliarden zu investieren, die für viele auf den ersten Blick nur wie rausgeschmissenes Geld für "sinnlose" Forschung aussieht. Naturgemäß sehe ich das anders. :D

 

Was die Kernfusion anbelangt, würde ne massive Geldspritze schon helfen. Es gibt genug Teilprojekte, die ständig verschoben werden müssen, weil Gelder fehlen. Mir ist klar, das 1.000.000.000.000,-Dollar p.a. nicht nötig sind, aber den Etat von 2 auf 5 Mrd. p.a. zu erhöhen, würde schon helfen.

 

Über den Rest sind wir uns einig. :)

 

Gruß

Thomas

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Die Kernfusion ist leider etwas überbewertet; wenn sie überhaupt kommen wird (und da habe ich schon sehr kritische Aussagen von Leuten gehört, die damit zu tun haben), dann sicher nicht vor 2030, der kommerzielle Einsatz sollte dann ab ca. 2050 erfolgen. Wenn man schaut, wie sich andere Technologien in den letzten Jahren entwickelt haben, so befürchte ich, dass das mit der Fusion nichts wird, weil andere Quellen inkl. Speicherung bis dann günstiger sein werden.

 

Bitte nicht falsch verstehen - Es ist richtig, dass auch in diesem Bereich geforscht wird. Aber den kommerziellen Nutzen werde ich höchstwahrscheinlich nicht mehr erleben...

 

Alex

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Die Kernfusion ist leider etwas überbewertet; wenn sie überhaupt kommen wird (und da habe ich schon sehr kritische Aussagen von Leuten gehört, die damit zu tun haben), dann sicher nicht vor 2030, der kommerzielle Einsatz sollte dann ab ca. 2050 erfolgen. Wenn man schaut, wie sich andere Technologien in den letzten Jahren entwickelt haben, so befürchte ich, dass das mit der Fusion nichts wird, weil andere Quellen inkl. Speicherung bis dann günstiger sein werden.

 

Bitte nicht falsch verstehen - Es ist richtig, dass auch in diesem Bereich geforscht wird. Aber den kommerziellen Nutzen werde ich höchstwahrscheinlich nicht mehr erleben...

 

Alex

 

Doch, doch Alex, die Kernfusion wird kommen, da bin ich sicher, denn wir haben nichts, was erstens langfristig und zweitens in ausreichender Menge Energie erzeugen wird. Solange wir uns Gedanken über Irsinnsprojekte a la Desert mit einem geplanten Investitionsumfang von 200 Mrd. Euro machen, um nur einen Teil des europäischen Energiebedarfs zu decken, sollte jedem klar sein, dass das nix werden kann. Außer den Biomassekraftwerken gibt es keine alternative Energiequelle, die kontinuierlich und vor allem in ausreichender Menge Strom erzeugen kann. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern, es sei den, wir erfinden etwas völlig Neuartiges. Selbst die Wärme-Kraft-Kupplung ist keine dauerhafte Lösung, weil hier auch fossile Brennstoffe von Nöten sind.

 

Zur Kernfusion. Mein Vater hat ein Buch zur Jugendweihe erhalten. Weltall-Erde-Mensch. Dieses Buch ist aus den 50iger Jahren. Schon als Kind hat sich mir folgender Satz eingeprägt. "Optimisten rechnen mit der industriellen Nutzung der Kernfusion in 25 Jahren, Pessimisten gehen von etwa 50 Jahren aus. Die 50 Jahre sind um. Wir sind heute garantiert nochmal 50 Jahre von der Nutzung der Kernfusion entfernt. Da gebe ich Dir völlig Recht. Aber wir haben eine ungeliebte Übergangslösung. Die Kernspaltung, welche uns eine Galgenfrist von etwas mehr als 100 Jahren gibt. Ich gehe davon aus, dass wir diese 100 Jahre benötigen, um uns flächendeckend mit Kernfusionsenergie versorgen zu können. In meinen Augen sieht nur so und nur so die Zukunftslösung aus. Wir müssen uns halt nur bewußt sein, dass die Zeit drängt. Und wie gesagt, alternative Energiequellen haben in meinen Augen durchaus Chancen, aber eben nur als Nischenlösung bei dezentraler Nutzung in dünn besiedelten Regionen auf der Erde. Um ein Dorf mit Energie zu versorgen brauchts halt kein 20GW Kernfusionskraftwerk.

 

Gruß

Thomas

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Ich glaub es war so um 2000 herum.Eine damalige Studie ergab,das,wenn man alle in Deutschland zugelassenen Dieselfahrfeuge ausschließlich mit Biodiesel betanken würde,Raps war damals der große Favorit,benögtigte man die gesammte Fläche Deutschlands für den Rapsanbau.

Es gab auch mal eine Studie renomierter Wissenschaftler (von wem auch immer finanziert :005:) in den frühen 80ern, das selbst wenn man Deutschland komplett im 100x100m Raster mit Windkraftanlagen zubauen würde, man gerade 20% des Energiebedarfs decken könnte. Und heute ? Schaffen wir 12% und haben erst einen Bruchteil der Fläche mit Windmühlen verschandelt.

Nicht das ich daran glaube, das man Deutschland allein mit Windenergie versorgen könnte, mehr als 20% im Energiemix macht wahrscheinlich keinen Sinn wenn man Versorgungssicherheit haben will, aber Studien können sehr sehr schnell überholt sein.

Ich finde es gerade bei google nicht, aber hat nicht mal ein sehr renomierter Forscher bei IBM den weltweiten Bedarf an Computern auf 10 geschätzt? (Das ist doch so ein Zitat-Klassiker unter Computerfachleuten)

 

Im Flugzeug jedenfalls sind wir auf Energieträger hoher Energiedichte, mehr noch in Bezug auf Volumen, als auf Gewicht angewiesen, die sich bei geringem Strukturgewicht unterbringen lassen. Das geht praktisch nur Druckfrei und mit flächiger Lasteinleitung, also mit flüssigen Energieträgern. Netterweise ist bei Reiseflughöhentemperatur so manches flüssig, und gute Isolierung wiegt nicht viel (nichts ist leichter und isoliert besser als Vakuum ;) ), nein im Ernst, Isolierschaum ist sehr leicht, von daher kann u.U. mit Flüssiggas (an sich ein Oximoron...) etwas gemacht werden. Das müssen nicht einmal Kohlenwassestoffe sein, es gibt auch andere interessante Energieträger z.B. auf Siliziumbasis. Die haben eine deutlich höhere Energiedichte und sind sehr wirtschaftlich herzustellen, erzeugen bei der Verbrennung aber leider Sand, was neue Probleme aufwirft... Vermutlich werden wir unseren flüssigen Energieträger synthetisch erzeugen müssen, an Orten an denen preiswerte und zuverlässige saubere Energie zur Verfügung steht. Also z.B. auf Island aus Erdwärme, in der Sahara aus Sonnenenergie oder im Himalaya aus Wasserkraft. An Kernfusion glaube ich derzeit nicht, allein aus Helium 6 könnte man mit Kernfusion energie ohne strahlende Endprodukte erzeugen, und das ist sehr selten (OK, auf dem Mond gibt es reichlich davon, aber wir sprachen ja von preiswerten Energiequellen...). Das wird weltweit ein völlig neues Wirtschaftsgefüge erzeugen, und deshalb wird es wohl sehr schleppend kommen, da die bisherigen "Energiequellenbesitzer" ihre Monopolstellungen wohl kaum kampflos aufgeben werden.

 

Gruß

Ralf

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Ernst Dietikon
Dieses Buch ist aus den 50iger Jahren. Schon als Kind hat sich mir folgender Satz eingeprägt. "Optimisten rechnen mit der industriellen Nutzung der Kernfusion in 25 Jahren, Pessimisten gehen von etwa 50 Jahren aus.

 

Das sagt es ja genau richtig, seit ich mich erinnere wurde die Kernfusion in etwa 25 Jahren vorhergesagt. Und da soll man noch daran glauben, dass sie einmal kommt? Nein, da muss man andere Lösungen suchen.

 

Es gibt heute schon eine Vielzahl von Technologien. Die Windenergie wurde schon erwähnt. Sonnenenergie ist mindestens zur Warmwasseraufbereitung auch in unseren Gebieten eine guten Lösung. Zur Stromerzeugung ist sie auch in Europa prktikabel, vor allem in südlichen Gegenden wie z.B. Spanien. Neben Biogas oder der Nutzung unserer Wälder kann man auch noch die Entwicklung der Geothermie fördern. Ich weiss, sie ist mit dem Misserfolg in Basel etwas in Misskredit geraten. Trotzdem ist sie wohl immer noch realistischer als die Kernfusion.

 

Nicht vergessen darf man, dass die Sparpotenziale auch nicht ausgeschöoft sind.

 

Gruss

Ernst Dietikon

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...mit Windkraftanlagen zubauen würde...

 

und selbst das würde nichts nützten, denn manchmal herrscht Flaute, und trotzdem wird Strom benötigt. Man braucht also für jedes Windkraftwerk noch ein konventionelles der gleichen Stärke, das man zuschalten kann, wenn mal kein Wind weht. Man kann den Leuten ja nicht vorschreiben, das Licht zu löschen oder die Fabriken abzustellen, wenn Flaute herrscht.

 

Das gleiche Problem ist bei der Solarenergie - in der Nacht braucht es auch Strom. Dort kann man es zumindest bei grossen Sonnenkraftwerken mit Parabolrinnen und Thermoöl lösen, denn das heisse Öl ist so heiss, dass es auch in der Nacht noch läuft und Wärme abgibt. Bei Photovoltaikanlagen ist das nicht möglich, und die Speicherung (Batterien, weit entfernte Speicherpumpseen) verursacht sehr viel Energieverlust.

 

Dani

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Ernst Dietikon
und selbst das würde nichts nützten, denn manchmal herrscht Flaute, und trotzdem wird Strom benötigt. Man braucht also für jedes Windkraftwerk noch ein konventionelles der gleichen Stärke, das man zuschalten kann, wenn mal kein Wind weht.

 

Ich denke, wenn man die Windkraftanlagen über ganz Europa verteilt, dann windet es eigentlich immer irgendwo. Wenn es dann wirklich nirgends winden sollte, dann ist so schönes Wetter, dass die Sonnenenergieanlagen viel Energie liefern. Auf der anderen Seite kann man sie mit Pumpspeicherwerken kombinieren.

 

Für den Flugverkehr ist Kernfusion ebenso wenig eine direkte Lösung. Da müsste man z.B. die Wasserstofftechnologie entwickeln. Wichtig ist vor allem, dass wir überall wo es geht die fossilen Treibstoffe ersetzen und sie für das sparen, wo man sie nicht so leicht ersetzen kann.

 

Gruss

Ernst Dietikon

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Das sagt es ja genau richtig, seit ich mich erinnere wurde die Kernfusion in etwa 25 Jahren vorhergesagt.

Danke, das wollte ich schon lange auch schreiben. Ich kann mich an eine Diskussion im Gymnasuim erinnern, als ich voller Überzeugung sagte, dass die Kernfusion in 25 Jahren laufen würde. Der Physiklehrer lächelte milde und erwiderte, das hätte man von 25 Jahren schon vorhergesagt. Das ist mittlerweile etwa 35 Jahre her, und das einzige, was sich geändert hat, ist der Zeithorizont: Neu werden offenbar 50 Jahre angegeben.

 

Sollte die Kernfusion jemals zum Laufen kommen, wäre das eine ganz tolle Sache. Neue Erkenntnisse zur Supraleitung (für die benötigten hohen Magnetfelder) und immer grössere Rechnerleistungen schieben die Grenzen des Machbaren immer weiter hinaus. Dennoch ist heute noch nicht klar, ob wir die Fusion jemals in den Griff bekommen werden. Diese Sache ist eben sehr, sehr schwierig.

 

und selbst das würde nichts nützten, denn manchmal herrscht Flaute, und trotzdem wird Strom benötigt. Man braucht also für jedes Windkraftwerk noch ein konventionelles der gleichen Stärke, das man zuschalten kann, wenn mal kein Wind weht.

Ach was. An Speichermöglichkeiten (über die Speicherkraftwerke hinaus) wird geforscht, und es gibt da durchaus einige sehr gute Ideen. Leider wird aber das Gros der Forschungsgelder immer noch hauptsächlich in die Kernspaltung gesteckt. Aber das ist dann wieder ein Thema für sich.

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