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Sim-Training wertvoller (als Realflug) für PPL?


bodyonic

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Hoi zäme

 

Weil ich in einer Diskussion bin um das Thema Sim-Training fragen wir uns, ob für den PPL (kein IFR), für den bekanntlich der 180 Grad-Turn (out of clouds) trainiert wird, ein paar Stunden im Simulator "lehrreicher" und "wertvoller" sind als reelle Flüge mit Haube?

Für beide Trainings braucht es einen Instructor. Evtl. ist der Sim billiger??

 

Merci für eine Antwort!

 

Beste fliegerische Grüsse

 

Tobi

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Hoi zäme

 

Weil ich in einer Diskussion bin um das Thema Sim-Training fragen wir uns, ob für den PPL (kein IFR), für den bekanntlich der 180 Grad-Turn (out of clouds) trainiert wird, ein paar Stunden im Simulator "lehrreicher" und "wertvoller" sind als reelle Flüge mit Haube?

Für beide Trainings braucht es einen Instructor. Evtl. ist der Sim billiger??

 

Hi! Meine Meinung ist, dass der Sim gerade dafür wenig bringt. Die Übung im realen Flugzeug soll dir wohl in erster Linie zeigen, dass die Instrumente eben recht haben, auch wenn dein Gleichgewichtssinn dir das Gegenteil weismachen will... und dass du eben die Kurve sauber fliegst, auch wenn die Eindrücke nicht dazu passen. Genau das kannst du im Sim aber nie erfahren.

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Nach meiner Erfahrung braucht es beides.

Der Simulant ist ein sehr gutes Gerät für den Unterricht und der wesentliche Teil der Ausbildung und des ganzen Lerneffekts kann darauf erarbeitet werden. Der Simulator bietet viele Vorteile: Geringe Kosten, unabhängig vom Wetter, jederzeit planbar, Sicherheit (ich meine z.B. Luftraumüberwachung, kritische Situationen lassen sich gefahrlos üben usw.), die gewünschte Lernsituation lässt sich uneingeschränkt erzeugen, es gibt keine ATC oder Lufträume usw. die einen irgendwie einschränken.

Ausserdem kann man jederzeit anhalten und eine bestimmte Situation besprechen. Dadurch kann man nötigenfalls den Schüler aus einer Überforderung herausholen und verhindern, dass er das falsche Verhalten übt.

Man kann eine bestimmte Aktion mehrmals hintereinander üben bis sie beherrscht wird und verliert nicht Zeit (und Geld) damit, wieder an den Ausgangspunkzt zurückzufliegen usw.

Dies sind alles Vorteile welche den Lernfortschritt deutlich beschleunigen, insbesondere in einer frühen Phase der Ausbildung.

Je nachdem um welche Art der Ausbildung es sich handelt, genügt dazu ein relativ primitiver Simulator. Wenn ich z.B. einen PPL Schüler in "Fliegen nach Instrumenten" und "Radionavigation" ausbilde, dann mache ich das zuerst mit einem primitiven ELITE basierten Flugtrainer der nicht einmal Seitensteuerpedale hat. Damit lassen sich die fundamentalen Prinzipien des Scanning und des Lagefliegens bestens erlernen, ohne zusätzlichen Stress. Genau gleich für VOR Navigation. Der Vorteil ist eben, dass man sich auf den neuen Lerninhalt fokussieren kann und alle andern Randbedingungen, die es in der realen Welt auch noch gibt, vorübergehend ausgeschaltet sind. Klar, die Flugzeit zählt nicht, weil unsere primitive Einrichtung nicht als FNPT II oder FNPT I zugelassen ist. Das stört aber nur bedingt, der Wert der Übungen liegt darin, dass es dann auf dem wirklichen Flugzeug von Anfang an gut klappt und man mit dem viel teureren Flugzeug auf Anhieb brauchbare Ergebisse erzielt.

 

Für höhere Ausbildungen werden logischerweise höherwertige Simulatoren benötigt. Ich erlebe dies z.Z. aus der Schülerperspektive auf dem FNPT II für die DA42. Es ist ganz einfach sensationell wieweit die Ausbildung mit diesem Gerät getrieben werden kann bevor überhaupt mit dem wirklichen Flugzeug ein erster Flug stattfindet. Selbst VFR Platzrunden mit touch and go lassen sich üben, wenn sich auch Ausschweben und Aufsetzen etwas unrealistisch anfühlen.

 

Klar ist auch, dass anschliessend auch Übungen mit dem Flugzeug in der realen Welt stattfinden müssen. Darauf kann man nur mit noch viel höherwertigen Simulatoren (Niveau Airliner) verzichten. Aber die Ausbildungszeit ist deutlich kürzer und damit auch die Kosten geringer.

 

Gruss

 

Philipp

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Nach meiner Erfahrung braucht es beides.

 

Hm, schon einverstanden, aber ich verstand seine Frage so, dass er explizit nach 180° turns in 'simuliertem' IMC fragt.

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Hallo nochmal

 

Ja, es war schon für die einzige Übung (im Falle des PPL-VFR) gemeint, nämlich den 180 °-Turn. Mir fällt sonst nichts ein, was ich in einer PPL-VFR Ausbildung mit einem Simulator ersetzen sollte. Bei Landungen möchte ich lieber den Flare und das Aufsetzen fühlen....ich hatte genug Arbeit mit dem Flare :rolleyes:

 

Also muss man Wert darauf legen, Simulatorstunden zu machen, auch wenns nur um die paar erlaubten Stunden/180 °-Turn geht?

 

Gruss

 

Tobi

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Es ist nicht so, dass der PPL Pilot "nur" eine 180° Umkehrkurve nach Instrumenten können soll. Diese Übung wird als Stichprobe am Skilltest geprüft, ja, aber in der Ausbildung soll noch mehr gemacht werden.

Um eine sichere 180° Kurve nach Instrumenten fliegen zu können muss der Pilot das basic scanning und die 4 Fundamentals (straight and level, climbing, descending, turning) nach Instrumenten einigermassen beherrschen. Es ist, wie beschrieben, nicht optimal, dies von Null auf direkt mit dem Flugzeug erlernen zu wollen.

 

Auf dem Niveau PPL wird ausserdem verlangt nach VOR navigieren zu können. Also basic orientation, intercepts, tracking, station passage. Dies mit einem Anfänger auf dem Flugzeug von Null auf zu üben ist schlicht ineffizient und mühsam. Man verbrät einen Haufen Flugzeit für simple, fundamentale Dinge die man viel besser auf einem primitiven Flugtrainer erlernt.

 

Gruss

 

Philipp

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Auf dem Niveau PPL wird ausserdem verlangt nach VOR navigieren zu können. Also basic orientation, intercepts, tracking, station passage. Dies mit einem Anfänger auf dem Flugzeug von Null auf zu üben ist schlicht ineffizient und mühsam. Man verbrät einen Haufen Flugzeit für simple, fundamentale Dinge die man viel besser auf einem primitiven Flugtrainer erlernt.

 

Genau. So ein VOR und besonders ein ganz einfaches ADF ist IMHO nicht gerade die Ausgeburt der Benutzerfreundlichkeit. Ich würde sogar soweit gehen, dass ich empfehlen würde das in der Theorie auf jeden Fall schon angeschaut zu haben, bevor man in der Praxis damit anfangen will. Dann ist es natürlich das Paradebeispiel dafür, was man auf nem Sim gut üben kann.

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Mir fällt sonst nichts ein, was ich in einer PPL-VFR Ausbildung mit einem Simulator ersetzen sollte.

Ersetzen ist das falsche Wort. Aber unterstützen kann man in gutem Masse die Radionavigation, zB. Holding patterns (nicht gleich Orbits), Radials intercepten mit VOR als Wegpunkt, feine Kurskorrekturen, korrekte Bedienung von NAV 1 und allenfalls Nav 2 inkl. Stationsidentifikation, Positionsbestimmung mit Kreuznavigation, Ausflug auf dem Localizer, Einsatz des DME, Wind Correction Angles erfliegen uam...

 

Edit: Der Berner fährt eine Viertelstunde Posting-Rückstand ein :o

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Die "einfacheren" Sims heissen nicht vergebens "FNPT" – FNTP wie "flight navigation and procedure trainer". Frei übersetzt also primär dazu gedacht, die Radionavigation zu üben. Die 180°-Kurve würde ich hingegen gerade nicht im SIM üben.

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