Fliegen im Gebirge

[scoobidoo]

Hallo

 

Für eine Präsentation zum Thema Fliegen im Gebirge / Alpen suche ich eure Erfahrungsberichte. Daraus möchte ich dann für unsere Flug Gruppe eine Do's and Don't Liste erstellen sowie die 10 wichtigsten Faktoren in diesem Zusammenhang.

 

Vielleicht hat ja auch jemand von euch eine kritische Situation erlebt die aufgrund von besseren Kenntnissen oder Vorbereitung hätte vermieden werden können, sei es in Bezug auf Meteo, human factors oder Hardware sprich Flugzeug und Material.

 

Freue mich auf interessante Beiträge.

 

Gruss

Dominique

[Roger Richard]

Hallo Dominique

 

Eine Gefahr im Gebirge sind sicher Kabel, auch wenn es für mich nicht in den Top fünf der Risiken für Gebiergsfliegerei steht sollte man sich dieser Gefahr Bewusst sein.

 

http://www.mfvs.ch/safer-flying/safer_flying_8_d.pdf

 

und hier noch was zum Risko Nr. 1 der Gebiergsfliegerei:

 

http://www.fischer-lehmann.ch/download/safer_flying_4.pdf

[fm70]

Als Einstieg empfehle ich immer das "Alpenmanual" von Ueli Bodmer, erhältlich bei der PSA (Swiss Pilot School Association). Auf den ersten Blick zwar recht teuer, aber es ist meiner Meinung nach das beste, was auf dem Markt ist – trotz des äusserlich bescheidenen Umfangs, denn die Information ist sehr "dicht gepackt".

 

Die besen "Erfahrungsberichte" findest Du als Unfallberichte bei der BFU. Opfere ein Wochenende, um die Berichte zu durchstöbern, und Du hast Material nicht für eine, sondern für viele Präsentationen.

[Andreas M]

Das vielleicht oft diskutierte Item ist die enge Umkehrkurve. Von mit Klappen, tiefe Speed (=eng) bis zur Schiebekurve (links voll Seitenruder, aber mit Gegenquerruder Flügel waagrecht halten (grrrrrrr...) schwirrt so alles umher am Stammtisch.

 

Ueli Bodmer (Alpenmanual) errechnet und beweist es gut und gründlich:

 

Es gibt in jedem AFM/POH einen Speedrange, die Va manoueveringspeed (?Rechtschreibung?...hab immer Mühe damit...).

 

Va ist gewichtsabhängig: je leichter das Flugzeug ist, desto tiefer ist sie, je schwerer, desto grösser. Bei einer Cadet ist so ein Mittelwert um 103 kt. Mit dieser Speed ist garantiert, dass man, ohne in den Stall zu geraten und gleichzeitig ohne das Flugzeug zu überlasten mit 70° (siebzig Grad) Bank, im Horizontalflug kurven kann. Und meiner Meinung nach sollten 45° reichen, wenn es mal eng wird...sonst hat man schon zuuuuviele Fehler vorher gemacht.

 

Um zu kehren (meist schon hoch, über 7000, 8000 ft bei einer (abverheiten) Passüberquerung) ist also eine Umkehrkurve mit dieser Speed zu fliegen, 30-45° Bank. Und um diese Va zu halten mit den eher schwachmotorisierten Flugzeugen ist die Kurve leicht (!) sinkend zu fliegen. Das muss man üben, zuerst im freien Raum, dann mal im weiten Tal und dann halt - zuerst mit FI - mal auf einem eng gewordenen Pass. Gefahr: Horizontverlust an den Wänden: aus dem "leichten" Sinken wird's etwas in Richtung Spiralsturz (wer fliegt schon oft Kurven mit mehr als 25-30° Bank) oder die NAse ist zu hoch und man wird zu langsam.

 

Nebst der Flugtaktik und der Wetter- und Windbeurteilung ist die Umkehrkurve - als letzte Rettung - ein Hauptteil der Gebirgsflugausbildung. Und natürlich nicht ins falsche Tal einfliegen und Kabel und Leitungen und und... Hans F. : Du hast sicher eine unendlich lange Liste zur Komplettierung parat :-)

[fm70]

Der wichtigste Trick bei der Umkehrkurve ist, diese bereits dann einzuleiten, wenn man noch mit Sinkflug "Anlauf" nehmen kann. Zuerst so lange ins ansteigende Tal zu fliegen, bis die Räder rollen, ist eine sozusagen todsichere Methode, mit einem offiziellen Nachruf der BFU geehrt zu werden.

 

wer fliegt schon oft Kurven mit mehr als 25-30° Bank

Alle Segelflieger. :008:

[Gast Hans Fuchs]

Hans F. : Du hast sicher eine unendlich lange Liste zur Komplettierung parat :-)

Nun, ich hoffe nicht ewig lang, sondern das Wichtigste zusammengefasst. Hier auf meiner Seite: http://wordpress.gletscherflug.ch/gletscherflug/operation/gebirgssflugtipps

 

Hans