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Tagesablauf


Samuel Jaccard

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Claudia: Gut gebrüllt, Löwe. Ein wahres Wort deinerseits.

Dass es bei der Businessaviation anders ausschaut setze ich in diesem Forum einfach mal als Grundwissen voraus und man darf sie natürlich auch nicht ausser Acht lassen.

Das erinnert mich an einen Flugschulkollegen der nix anderes als A320 fliegen wollte (von der Einstellung kann man halten was man will), ist dann aber auf einer Cheyenne gelandet und fühlt sich dort mittlerweile pudelwohl...

 

@Dominik

Grundsätzlich hast du recht. Nur manchmal sollte man das rationelle weglassen und aus dem Bauch raus entscheiden. Zumindet sehe ich das so...

 

 

@Samuel

Nein. Ich hab kein Studium gemacht. Hätte ich auch nicht freiwillig. Mein Realschulabschluss in DE war nicht so prickelnd, so dass ich noch extra eine Lehre machen musste um zumindest das Fachabi nachholen zu dürfen. Und das Abi wollte ich haben um nach der Pilotenausbildung bessere Berufschancen zu haben.

Nach dann vier erfolglosen Bewerbungen bei Airbus in Hamburg, Stade und Bremen bin ich dann schlussendlich Elektromaschinenbaugeselle geworden. Mehr oder weniger unfreiwillig.

Jedoch muss ich sagen, dass sich die Schufterei gelohnt hat und ich heute mehr zu schätzen weiß, was ich geschafft hab.

 

Natürlich kann man eine Pilotenausbildung ins Blaue starten. Davon ist aber grundsätzlich abzuraten. Hilfreich sind Kontakte zu kleinen Fluggesellschaften (durch ein Praktikum z.b.) oder ein anderweitiger Plan B...

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Irgendwie geht es mir noch gegen den Strich, der Gedanke, komplett aus der Schweiz wegzuziehen. Aber ich werde mich auf jeden Fall noch genauer über die Lufthansa informieren.

@Claudia: Dessen bin ich mir natürlich bewusst. Jedoch ist es wahrscheinlich auch für Leute, wie dich, verständlich, dass sich ein 18-Jähriger zuerst Gedanken macht, wie er überhaupt zu seiner Lizenz kommt, und da bietet sich die SWISS halt einfach an.

Was ist denn bei der Lufthansa besser? Nur der Lohn oder auch die Arbeitsbedingungen? Um es nochmals klar zu stellen:

Für was sollte ich bis 30 einen wirklich guten Lohn brauchen? Ich vergleiche das ganze nochmals mit dem Medizin-Studium. Bis da ein voller Lohn kommt, ist man auch 30. Und man bedenke z.B. die Hausärzte in Deutschland: Die leben in wirklich einfachen Verhältnissen, und verdienen meiner Meinung nach auch viel zu wenig. Warum machen sie es? Weil sie ihre Arbeit lieben. Und wenn ich mit 30 8000.- verdiene, Mein Gott, was will ich mehr? Und wer meint, ein hohes Salär möge die Unannehmlichkeiten der Arbeitsbedingungen kompensieren, ist eh weit gefehlt!

Noch ein Bisschen zu meiner Lage:

Kindheitstraum fliegen, egal ob Militär oder Linie, ein super Resultat im Sphair-Kurs, ein Cougar-Pilot, der mir sagt: Werde Pilot! Der Traum rückt in greifbare nähe. Wisst ihr, wie hart es da ist, zu sagen: Nee ich studier lieber Maschinenbau und gurk dann noch ein bisschen mit der Cessna durch die Alpen. Das geht nicht! Egal, welche Vorteile es hat oder nicht, Es kann mir niemand kommen und sagen, dass es das gleiche ist, ob ich eine Embraer 145 (als Mittelweg zu Claudias Ansichten), oder eine Piper durch die Luft bewege.

 

Klar, im Nachhinein, würde ich vielleicht besser eine KV-Lehre machen, auf der vieles Aufbaut und ich noch Chancen habe, einzusteigen nach 10 Jahren Pilotendasein. Aber wenn ich jetzt Maschinenbau studiere und nach 10 Jahren das anwenden will, schauen die mich alle dumm an.

 

Ein Eindruck von ein paar tagen flightforum.ch bleibt aber:

Man hört kaum gutes über den Pilotenberuf. Wirklich praktisch nichts. Auch wenn ich es schätze, dass mir, und auch anderen, die in meiner Lage sind, alle (!) Seiten aufgezeigt werden (oder würden), wäre ein Päckchen Mut an einen, der dem Problem des Pilotenmangels ein kleines Bisschen Abhilfe schaffte, angebracht.

 

Herzliche Grüsse

Samuel

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Do it! Du willst es, dann mach es! Sche*ß drauf, was die Anderen sagen. Es ist DEIN Traum, den du schon seit einer Ewigkeit hast. Du willst seit den letzten, sagen wir mal zehn Jahren, nur noch Pilot werden!?! Was spricht also dagegen? Du bist mit Fleisch und Blut bei der Sache und du stehst jetzt vor der, womöglich einmaligen, Chance deinen Traum zu verwriklichen. Also ran an die Buletten und zieh es verdammt nochmal durch!

 

EDIT: Würde ich in einer ähnlichen Situation wie du sein, dann gäbe es für mich da keine großen Zweifel... aber dank 2,04m Körpergröße und eher beschränkten finanziellen Mitteln um selber eine Ausbildung zu stemmen, werde ich wohl nie in diese Situation kommen!

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Hehe, vielen Dank! Das werde ich auch. Ich habe ja nie geschrieben, dass ich mich selbst anzweifle. Ich war nur verwundert, wie negativ überall berichtet wird.

Habe mich auch noch bei Lufthansa schlauer gemacht. Echt ein feiner Laden auch! Jetzt muss ich zuerst mal alles verarbeiten, dann wird ein nüchterner Entscheid gefällt.

@geranie: Was wäre ein jeder Pilot, wenn seine Flieger nicht von Leuten, wie dir abgelichtet werden... Und das Modellfliegen habe ich auch im Blut ;-) Und etwa zu den anderen 50% auch der -bau (vorallem Segler)

 

lg

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Hallo Samuel

 

Ich sage nicht, dass die Business-Aviation schlecht ist, oder man zuviel arbeiten muss. Auch die Luftwaffe fliegt für den Bundesrat die Jets! Es ist eine andere Art in der Fliegerei, als kleines Unternehmen muss man halt vieles selber machen, hat keinen Dispatch etc. Hat alles Vor- und Nachteile. Ich habe selber 20 Jahre in der Flugsicherung gearbeitet, und mir dann einen neue Herausforderung gesucht, und gefunden. Klar, ich verdiene jetzt weniger, aber ich habe einen Riesenspass an dem Job. Bin Dispatch, Pilot, Mädchen für alles etc in einer Person, bei einer Airline wäre ich eine Nummer, bei mittleren Unternehmen wird man vielleicht noch als Person wahrgenommen. Jedem das seine, ich denke, bei einer Airline wäre mir irgendwann langweilig, der Kontakt zu den Kunden fehlt! Dasselbe bei Militärpiloten, Du schreibst ja auch, dass Du nach dem "abverdienen" des Militärpiloten frei bist, dann hast Du eine gute Basis, kannst je nach dem bei einer Airline anheuern, bei Business Unternehmen oder beim Militär bleiben und noch ein Studium nebenbei machen.

Versuche Deine Träume wahr zu machen, sonst trauerst Du noch Chancen hinterher, es gibt auch später immer wieder Wege die sich teilen, oder Du beginnst wieder neu, auch wenn es schwierig ist. Auch mir ist es nicht leicht gefallen, dass ich plötzlich wieder der Neuling bin, das gibt sich dann wieder. Behalte Dein Selbstvertrauen, und lass Deine Träume wahrwerden.

 

Claudia

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Also, ich möchte, wenn ich kann schon länger beim Militär bleiben. Da ist man alles andere als eine Nummer. In der Schweizer Luftwaffe kennt jeder jeden. Und es würde mir ja sogar noch die Helifliegerei offen stehen. Von dem her ist es für mich überhaupt nicht ein abverdienen. Ich sagte das nur als Gegenpol, als einer sagte Militärpilot sei langweilig. So eine Person hat für mich einen Knall in der Schüssel, zumal es völlig aus der Luft gegriffen ist. Aber klar, es gibt eben auch diejenigen, welche sich nach Sphair nicht mehr melden; solls auch geben. Ich verstehs halt nicht:rolleyes:. Sogar, wenn ein Airlinepilot sagen würde, dass Militärpilot langweilig sei, ich kaufte es ihm nicht ab!

So, die Diskussion ist grösstenteils offtopic geworde

Ich werde nun weniger schreiben, sondern durch Taten brillieren;).

Der Thread könnte meines erachtens eigentlich aus dem Verkehr genommen werden:007:

Ich danke aber nochmals allen, welche sich auch negativ geäussert haben. Ihr hat mir doch auch ein wenig die Augen geöffnet, an der Entscheidung ändert sich aber nichts...

 

Gruss

Samuel

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  • 4 Wochen später...

Hallo Samuel

 

Viele Piloten sind Ewige Jammerer

 

Mein Ziel war es immer Pilot zu werden; egal wo und auf was, ich war (bin) vom Virus befallen - und werde es wohl auch bis ans Lebensende bleiben.

 

Für mich war es ein harter, steiniger Weg; Heute habe ich einen Platz an der Sonne (links vorne im Airbus). Ich fliege oft mit Kollegen die herumjammern und nur das schlechte suchen. Zuwenig Geld, zuviele Redeyes, Earlies, Lates etc etc.

 

Das sind meistens Leute, die nie etwas anderes als Fliegen gemacht haben, und denen es zu einfach im Leben gemacht wurde. In den letzten Jahren sind es auch zunehmends Leute, die äusserlich keinen Unterschied sehen zwischen einer A321 und einer B757. Oder sich nur abschätzig äussern wenn in SVO eine TU154 oder TU134 angerauscht kommt. Falls sie mal jemanden hören, der sich aus FL 450 meldet, staunen sie bloss; "Ist das jetzt ein A380 oder was?" Wenn man erwähnt, dass dies einer dieser sexy Bizjets sein könnte, geht das staunen weiter; die Fliegerei besteht für diese Art von Piloten aus einem Porsche (vor dem OPS), einem Airbus und einer riesen Villa. Und mindestens zwei Freundinnen nebst der Ehefrau.

 

Ich denke, Pilot ist eine Berufung, und kein Job. Ich habe ganz, ganz selten Tage wo es mir "stinkt" fliegen zu gehen. Was wäre die Alternative? Als Gynäkologe in Feuchtgebiete vorzudringen, die seit dreissig Jahren niemand gesehen hat? Oder im Büro irgendwelche abstrakten Sachen am PC verarbeiten zu müssen (mit einem Flugifoto als Background), wobei Dir der Nachbar von seinem tollen Urlaub auf Mallorca erzählt? Oder auf dem Bau, bei minus fuenf Grad Abläufe einlegen oder Radiatoren setzen? Als Schreiner die tollen dreifachverglasten (und superschweren) Fenster in den vierten Stock zu tragen? Du hast die Wahl! Ich habe sieben Jahre auf dem Bau gearbeitet, damit ich meinen Traum vom Fliegen wahrmachen konnte; diese Erfahrung möchte ich nicht missen. Allerdings möchte ich auch nicht zurück. Studiert habe ich "nebenbei". Das geht und ist sicher auch notwendig, denn ein ATPL alleine ist nichts wert.

Und nochwas; Militärpilot ist langweilig? Wer sagt denn so etwas? Ich habe sechs Monate als Stabsoffizier für die KFOR im Kosovo "gearbeitet", und die Missionen der CH Super Pumas geplant. Ich glaube nicht, dass auch eine einzige dieser Missionen langweilig war - aus Sicht eines Linienpiloten. Das Militär ist unglaublich interessant, nicht nur in der Fliegerei.

 

Falls Du überzeugt bist, mach es. Höre nicht auf die ewigen Jammerer, denn eines Tages könntest Du es bereuen.

 

Gruss Sepp

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  • 1 Monat später...
Samuel Jaccard

Hi Joe-Sepp:rolleyes:

 

Mal ein Wort!

Ich hatte mit Sébastien Bart meinen Kontrollflug im Sphair-Kurs. Er ist im SP-Display-Team und war auch im Kosovo. Den kennste mal, nehme ich an (Gross und Schwer:cool:).

Es hat sich hier jemand geäussert, dass die Schweiz für einen Militärpiloten zu klein sei, um fliegerisch interessant zu sein. Soll was davon halten, wer will.

Bezüglich der oberflächlichen Piloten bin ich einer Meinung mit dir. Ich war an einem Infotag der Swiss, bei vielen waren genau diese Gedanken im Vordergrund. Dazu gesellen sich noch die guten Fähigkeiten und schon hat man einen unzufriedenen, mühsamen Kollegen an der Seite. Zu weit verbreitet ist das Bild, dass der Beruf des Piloten nur Vorteile hat.

 

Gruss

 

Samuel

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