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Tupolev 154 wird aus dem Verkehr gezogen


raphi_charlieecho

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Das Kind mit dem Bade ausgeschüttet !

 

Aber auch die modernen westlichen politisch/wirtschaftlich verbrämten Schnellschüsse scheinen nun bis zum Polarkreis vorgedrungen zu sein.

 

Gruss Walti

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Alte Flugzeuge sind für uns natürlich etwas Schönes. Trotzdem bin ich dafür, dass man veraltete Muster - besonders bei so vielen Zwischenfällen - aus dem Verkehr zieht. Das ist meine Meinung.

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Wie hier von besonnener Seite schon mehrfach erwähnt, ist die Aviatik ein System, und die Hardware ist nur ein Teil davon. Leute, die die Russischen Maschinen geflogen sind, bemerken immer wieder ihre Robustheit. Es kann also nicht nur an den Mustern liegen, dass sie dauernd vom Himmel fallen. Es liegt vielmehr daran, dass das Training schlechter ist, die Procedures, die Unterstützung am Boden usw.

 

Wenn nun also die alten Muster ersetzt werden z.B. durch Airbusse, dann werden diese Leute umgeschult, und mit modernen Safety-Philosophien vertraut gemacht. Airbus selber scheut sich auch nicht davor, unfähige Piloten einfach heimzuschicken (oder auch nur wenn sie zu wenig Englisch verstehen), habe ich gerade letzten Monat in Toulouse mehrfach von vertrauenswürdigen Leuten gehört.

 

So entsteht das Problem, dass einerseits die Hardware langsam alt ist, nicht sonderlich gut gewartet, die schlechtesten Leute bleiben drauf - da kann es natürlich nicht gut gehen.

 

Sonst aber scheinen viele Operators den gleichen Gang zu nehmen wie seinerzeit Egypt Air: Sie mussten keinen einzigen Tu-154 grounden, denn sie sind alle - einer nach dem anderen - gecrasht... :eek:

 

Dani

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Bleibt relaxed - wie Michel oben schon geschrieben hat, sind davon nur die Versionen Tu-154B-2 (produziert bis 1982) betroffen. Es stehen in ganz Russland offenbar nur noch insgesamt 14 Exemplare im aktiven Dienst.

 

Quelle: pprune.com

 

Gruß

Johannes

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Noch eine Meinungäusserung einer Fremdenführerin in Sibirien: Als ich sie fragte, wie sie nach Moskau reise, da sagte sie mit dem Flugzeug und fügte an, Tupolew Flugzeuge seien sicherer als französische (!) Airbus. Sie fliege jeweils mit Aeroflot. Sie habe volles Vertrauen in diese Gesellschaft. Dies war 2006. Wie fliegt sie wohl heute, nachdem offenbar Aeroflot keine Tupolew mehr fliegt?

 

Durch Sibieren fuhren wir übrigens von Moskau nach Peking mit der Bahn. Ein Bericht bringt daher was die Fleigerie anbelangt beinahe nichts. Wens trotzdem interessiert wird hier fündig: http://ernst-joss.ch/transsib2006.htm

 

Gruss

Ernst Dietikon

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Wie hier von besonnener Seite schon mehrfach erwähnt, ist die Aviatik ein System, und die Hardware ist nur ein Teil davon. Leute, die die Russischen Maschinen geflogen sind, bemerken immer wieder ihre Robustheit. Es kann also nicht nur an den Mustern liegen, dass sie dauernd vom Himmel fallen. Es liegt vielmehr daran, dass das Training schlechter ist, die Procedures, die Unterstützung am Boden usw.

 

Wenn nun also die alten Muster ersetzt werden z.B. durch Airbusse, dann werden diese Leute umgeschult, und mit modernen Safety-Philosophien vertraut gemacht. Airbus selber scheut sich auch nicht davor, unfähige Piloten einfach heimzuschicken (oder auch nur wenn sie zu wenig Englisch verstehen), habe ich gerade letzten Monat in Toulouse mehrfach von vertrauenswürdigen Leuten gehört.

 

So entsteht das Problem, dass einerseits die Hardware langsam alt ist, nicht sonderlich gut gewartet, die schlechtesten Leute bleiben drauf - da kann es natürlich nicht gut gehen.

 

Sonst aber scheinen viele Operators den gleichen Gang zu nehmen wie seinerzeit Egypt Air: Sie mussten keinen einzigen Tu-154 grounden, denn sie sind alle - einer nach dem anderen - gecrasht... :eek:

 

Dani

 

Klingt wie ne Airbus Marketing Aktion! Die Flieger fallen nicht vom Himmel, weil da ne Horde Deppen drauf sitzt, sondern weil drumherum ne Menge Mist gemacht wird und das betrifft nicht nur die Flugzeuge selbst, wie der Fall Domodedowo gezeigt hat. Ich würde mit solchen (Vor)Urteilen mal schön auf dem Teppich bleiben.

 

Dennoch finde ich es in Ordnung, wenn die Flieger jetzt vorsorglich gegroundet und verschrottet werden. Wenns nicht mehr geht, dann gehts halt nicht mehr. Nostalgie hin, Nostalgie her.

 

Gruß

Thomas

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Meine bescheidene Meinung dazu, auch wenn es niemand interessiert.... :

 

Ich finde wir leben im 21. Jahrhundert... und die Russen, welche bisher noch Maschinen vom Typ Tupolew-154B /-B2 betrieben haben, sind wohl auch etwas oldschool süchtig.... die Tupolevs sind schon fast die ältesten Maschinen die überhaupt noch betrieben werden. Und ehrlich gesagt finde ich, es wird auch langsam Zeit dass die alten Schrottkisten durch Airbusse (wie es Aeroflot auch schon gemacht hat) ersetzt werden.... vorallem schon nur wegen der Sicherheit.

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Ich finde auch, dass wir im 21. Jahrhundert leben, allerdings sind ältere Maschinen, sofern richtig gewartet mit allem was dazugehört, in Sachen Sicherheit nicht merklich schlechter als neue Flugzeuge, denn auch neue Airbusse und Boeings stürzen ab.

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Hi,

das Wort "Schrottkiste" würd ich so jetzt mal ungern stehen lassen, denn dieser "Schrott" hat sich interessanterweise über mittlerweile fast 50 Jahre bewährt. Und mit deinem Argument müssten aber auch alle DC-9, 727, 737-200 oder 747-200 (von denen noch sehr viele Maschinen rumfliegen) auch gegroundet werden, diese sind ebenfalls so alt, wie die Tu154B-Serie, trotzdem werden sie noch stark benutzt. Wie sicher jetzt die Tu154B im Vergleich zu den von mir genannten Maschinen ist, lässt sich jetzt aber wohl kaum feststellen. Bei guter Wartung sind die bestimmt nicht unsicherer, als moderne Maschinen.

 

Sicher wär es sinnvoll, alte Maschinen möglichst schnell durch moderne Flugzeuge zu ersetzen, aber bei vielen kleineren Airlines besteht das Problem wohl auch darin, dass die sich eben nur diese alten Maschinen überhaupt leisten können. Ich meine was kostet eine ausgemusterte Tu154B im Vergleich zu einem gebrauchten A320? Ich denke da gibt es schon einen großen Unterschied.

 

Wobei mir da wieder eine Anekdote einfällt, die bezogen auf den letzten Kolavia Unfall mal wieder zutrifft (auch wenns etwas makaber klingt). Im August 2001 wollte ich mit Siberia (heute S7) von Hannover nach Omsk fliegen, Maschine war eine Tu154M. Auf der Startbahn hieß es allerdings, es gäbe Probleme mit den Triebwerken, der Flug wird gecancelled. Einer der Passagiere meinte daraufhin irgendwas von "Typisch russische Technik", worauf die Flugbegleiterin konterte: "Amerikanische Flugzeuge gehen in der Luft kaputt, unsere wenigstens noch auf dem Boden."

 

Btw: wenn du von vornherein schon meinst, dein Post würde niemanden interessieren, dann nimmst du ihm selbst schon jegliche Existenzgrundlage. Von daher vorher etwas darüber nachdenken, was du schreibst, denn ich finde diese Meinung sehr interessant, da du sicher nicht der einzige bist, der diese vertritt. Und ganz unrecht hast du damit sicherlich nicht, aber so einfach lässt sich dieser Wunschgedanke leider nicht umsetzen - so schön das auch wäre.

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Mir dünkt, daß russische Piloten vom handwerklichen her mitunter besser aufgestellt sind, als so manche "Systemmanager" in westlichen Modellen.

 

Es wird wohl stimmen, daß bezgl. SOP's und CRM Unterschiede bzw. Rückstände im Vergleich zu westlichen Top-Carriern vorliegen, aber ich getraue mich zu behaupten, daß ein russischer Pilot sein Flugzeug unter herausfordernden Bedingungen von Hand zu fliegen versteht, wenn es drauf ankommt. Es sollte auch nicht vergessen werden, daß viele der russischen Muster noch bis zu fünf Crew-Mitglieder (Cockpit) aufweisen.

Wenn allerdings die maintenance schlampt bzw. nicht mehr ordentlich gewartet wird, dann hilft das alles auch nichts mehr - wie schon Danix oben angemerkt hat.

 

@Danix: Woraus schließt Du, daß "die schlechtesten Leute" auf den alten Mustern bleiben?

 

Gruß

Johannes

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Mir dünkt, daß russische Piloten vom handwerklichen her mitunter besser aufgestellt sind, als so manche "Systemmanager" in westlichen Modellen.

 

Es wird wohl stimmen, daß bezgl. SOP's und CRM Unterschiede bzw. Rückstände im Vergleich zu westlichen Top-Carriern vorliegen, aber ich getraue mich zu behaupten, daß ein russischer Pilot sein Flugzeug unter herausfordernden Bedingungen von Hand zu fliegen versteht, wenn es drauf ankommt. Es sollte auch nicht vergessen werden, daß viele der russischen Muster noch bis zu fünf Crew-Mitglieder (Cockpit) aufweisen.

Wenn allerdings die maintenance schlampt bzw. nicht mehr ordentlich gewartet wird, dann hilft das alles auch nichts mehr - wie schon Danix oben angemerkt hat.

 

@Danix: Woraus schließt Du, daß "die schlechtesten Leute" auf den alten Mustern bleiben?

 

Gruß

Johannes

 

Genauso sehe ich das dann auch. Die älteren Piloten sind allesamt aus russischer Militärschule. Die sind von Kindesbeinen an geflogen, wurden bis zum geht nicht mehr ausgesiebt und nur die Besten sind da durchgekommen. Ich weiß nicht, wie es heute mit der Disziplin steht, aber rein handwerklich wird man hierzulande nur mit viel Glück Piloten finden, die auch nur annähernd die gleiche Ausbildung genossen haben und ähnliche Fertigkeiten besitzen. Es geht nicht nur darum, 30 Jahre unfallfrei den A/P ON Schalter zu drücken. Auch die Verkehrsfliegerei ist manchmal noch mehr als Knöpfe drücken.

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Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei........:005:

 

Finde es auch schade, den die TU-154 zählt für mich zu einem der schönsten Flugzeugen!

Aber irgendwo werden immer welche fliegen............

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Problematisch wird es dann, wenn neben einer allfällig schlechten/nicht erfolgten maintenance der airframe seine offizielle Lebensdauer überschritten hat. Dann werden die Fluggeräte definitiv zum "Seelenverkäufer", um es mal in der Sprache der Seefahrer auszudrücken.

 

Meist beschliessen derartige Seelenverkäufer ihr Leben als Frachter (falls sie nicht vorher schon welche waren):

Absturz nach T/O |Aerolift IL76 in Entebbe | März 2009 (Siehe zweiter Absatz)

 

Gruß

Johannes

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.........Wenn allerdings die maintenance schlampt bzw. nicht mehr ordentlich gewartet wird, dann hilft das alles auch nichts mehr - wie schon Danix oben angemerkt hat...............

Gruß

Johannes

 

Fast genau um das gehts ! Und ums es gleich am Anfang ganz klar zu sagen, nach meiner bescheidenen Meinung würden die Jungs der Maintenance, welche sich täglich die Hände schmutzig machen, noch so gerne einen Super-Job abliefern, wenn sie es denn auch nur könnten.

Und warum können sie es nicht (mehr) ? Habt Ihr schon mal so überlegt, wie es der Russischen Wirtschaft überhaupt wirklich geht ? Nicht die an den Hauptstrassen Moskaus, wo die Superreichen der Welt einkaufen, nein ich meine jene Ort wo "Iwan-Normalverbraucher" lebt und arbeitet. Da wird man wohl froh sein müssen, wenn überghaupt noch irgenwelche brauchbaren Ersatzteile irgendwoher erhältlich sind. Viele der Zuliefer-Fabriken, die damals die ganzen Teile hergestellt haben, existieren ja seit Jahren schlicht und einfach nicht mehr. Nicht umsonst werden desshalb all die alten, abgestellten Flugzeuge "kanibalisiert". Dabei findet man aber leider nur gebrauchte Ersatzteile, welche dann, mit viel Glück, in einem noch brauchbaren und etwas besseren Zustand sind als das grad zu ersetzende Teil.

 

Das dürfte wohl einer der Hauptgründe sein, für die, wie es jedenfalls momentan aussieht meisstens technisch bedingten Unfälle und Abstürze, Unfälle welche durch Versagen von maroden technischen Systemen enstehen.

 

Beste Grüsse

Andy

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ältere Maschinen, sofern richtig gewartet mit allem was dazugehört, in Sachen Sicherheit nicht merklich schlechter als neue Flugzeuge, denn auch neue Airbusse und Boeings stürzen ab.

 

Genauso sehe ich das dann auch. Die älteren Piloten sind allesamt aus russischer Militärschule. Die sind von Kindesbeinen an geflogen, wurden bis zum geht nicht mehr ausgesiebt und nur die Besten sind da durchgekommen.

 

Mir dünkt, daß russische Piloten vom handwerklichen her mitunter besser aufgestellt sind, als so manche "Systemmanager" in westlichen Modellen.

 

Also diese Aussagen können nicht einfach unbeantwortet bleiben. Sämtliche Statistiken sprechen die absolute gegenteilige Sprache. Die Anzahl Tote pro Mio geflogenen Km liegt in Osteuropa ca. 3 mal so hoch wie im Westen. Gemäss JACDEC gab es allein in Russland 870 Tote in den letzten 15 Jahren, das ist ungefähr die Hälfte was in ganz Europa passierte (und in Europa gibt es wesentlich mehr Luftverkehr).

 

Natürlich ist es richtig, dass die angegraute Boeings, McDos und Airbusse auch langsam ein Sicherheitsproblem bereiten, weil sie auch nicht mehr in den besten Händen sind. Tatsächlich liegt die Tu-154 statistisch ungefähr in der Region einer Vintage-737 oder DC-9.

 

Auch bin ich keineswegs der Meinung, dass ehemalige Militärpiloten aus der Sowjetunion bessere Airline-Piloten sind. Der Unfall in Überlingen sollte das ausführlich gezeigt haben. Die ex-UdSSR-Aviatik ist wesentlich weniger sicherheitsbewusst als die westliche, und alle modernen Sicherheitstechniken

kommen aus dem Westen. Wollt ihr das etwa auch abstreiten?

 

Ich verstehe ja, dass so mancher den alten Typen nachtrauert (auch den westlichen), aber Zeugs ist nun einfach uralt. Bitte nicht ästhetische Vorlieben mit Sicherheitsüberlegungen verwechseln!

 

Es erstaunt mich ja immer wieder, wie hier die gesamte Luftfahrt verteidigt wird. Ich erinnere mich an die Diskussionen welche Airlines sicher sind und welche weniger. Es ist nun einfach ein Fakt.

 

Dani

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Versteh mich bitte nicht falsch - wenn eine "superschöne" vintage-Maschine nicht mehr airworthy ist, dann haben Sentimentalitäten natürlich keinen Platz!

 

Meine Erfahrungen mit der russischen Luftfahrt halten sich in Grenzen, weshalb ich mich nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen kann. Aber vielleicht ist es noch sinnvoll zu erwähnen, daß die Luftfahrt in RUS/UDSSR schon länger als in Europa zum Alltag gehört. In der UDSSR gab es LCC durch den Staat - also die Flüge in AN24, Yak40 und TU134 mit Hühnerkäfigen zum Marktplatz eines regionalen urbanen Zentrums.

 

Betreffend Sicherheitsbewusstsein und vor allem englische Sprachkenntnisse kann man wohl diskutieren. Diverse Pre-flight-"Vodka-Geschichten" habe ich ebenfalls schon aus zuverlässigen Quellen erfahren dürfen ;). Dennoch sollte man die russische Luftfahrt nicht generell bashen!

 

Man darf auch nicht vergessen, daß RUS eigentlich ein Schwellenland ist. Würde man die kleinen Airlines mit dem westlichen Standard vergleichen, wären das Äpfel und Birnen. Und wie Andy bereits oben geschrieben hat, ist grade für die Kleinen das mit den Ersatzteilen gewiß ein wesentliches Thema. Ich würde da auch nicht einsteigen sondern mit Aeroflot, S7 oder dem Zug reisen ;)

 

@Danix: Frage zum Schluß - wo stiegest Du eher ein, in eine Turboprop eines US-Commuters zu den bekannten Rahmenbedingungen (Buffalo läßt grüßen), oder in eine Yak-42 einer russischen Provinzairline? Modernes Gerät kontra Haudegen im linken Sitz :005:

 

Gruß

Johannes

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OFF-Topic:

 

Natürlich ist es richtig, dass die angegraute Boeings, McDos und Airbusse auch langsam ein Sicherheitsproblem bereiten, weil sie auch nicht mehr in den besten Händen sind. Tatsächlich liegt die Tu-154 statistisch ungefähr in der Region einer Vintage-737 oder DC-9.

 

Da kommen mir gerade Crashes wie den, der Alaska Airlines Flight 261, United Airlines Flight 585 oder US Air Flight 427 in den Sinn... Jeder dieser Unfälle führte zur Verbesserung der Maintenance. Trotzdem, wie auch schon erwähnt wurde, auch die Westliche Maintenance / Fliegerei ist nicht mehr die sicherste. Jeder dieser Unfälle kann wieder vorkommen.

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auch die Westliche Maintenance / Fliegerei ist nicht mehr die sicherste

 

Du meinst also die Fliegerei sei in den letzten Jahren unsicherer geworden?:confused:

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Mir dünkt, daß russische Piloten vom handwerklichen her mitunter besser aufgestellt sind, als so manche "Systemmanager" in westlichen Modellen.

 

Einspruch. Ich schliesse mich Danix' Post vollkommen an: Hinter der ästhetischen, klischeebehafteten Fassade robuster Flieger und kühner russischer Piloten sieht die Realität ein bisschen anders aus.

Guten Morgen, wir sind hier nicht im Film "Space Cowboys". Alte heisse Kisten und abgebrühte Militärpiloten, die aus Prinzip so selten als möglich den Autopilot verwenden, nützen der Flugsicherheit leider nicht soviel wie in Hollywood gerne gezeigt wird. Aber solange zwischendurch mal wieder jemand als Held gefeiert wird, weil er sich aus irgendeiner (selbstverschuldeten) misslichen Lage wieder herausretten konnte (natürlich weil er die grössten Eier hatte), wird sich dieses Bild wohl nicht ändern.

Ich entdecke manchmal Parallelen zum gerne gepflegten Bild der abgehärteten, trinkfesten Russen. Dabei wird gerne übersehen, dass der Alkohol ein Drittel der russichen Männer dahinrafft (ja, tot!). Ich frage mich, warum diese Misere hierzulande immer noch so glorifiziert wird.

 

Bei dieser Gelegenheit ein Dank an alle Piloten, die auf ganz unspektakuläre Art und Weise durch gutes Airmanship tagtäglich Unfälle schon im Ansatz verhindern und manch kritische Situation gar nicht ermöglichen.

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Die ex-UdSSR-Aviatik ist wesentlich weniger sicherheitsbewusst als die westliche, [...]. Wollt ihr das etwa auch abstreiten?

Ja, das muß ich definitiv abstreiten. Die ex-UdSSR-Aviatik und ihre Sicherheitsphilosophien ist sehr verschieden von der westlichen, aber nur schwerlich als mehr oder weniger sicherheitsbewußt zu bezeichnen.

Einige Beispiele:

Sovietische Flugzeuge haben noch nie Sauerstoffmasken für Passagiere gehabt. Es ist noch nie ein Passagier in einem solchen Flugzeug an Sauerstoffmangel gestorben (die Fälle von Druckverlust sind Dank der solideren Strurktur auch seltener als bei uns). Dafür hatten wir schon einen Totalverlust mit reichlich Toten ausgelöst durch die Sauerstoffgeneratoren, die die Russen eben nicht haben.

Russische Flugzeuge sind deutlich solider gebaut, heute nennt man das "unwirtschaftlich schwer". Es hat aber dazu geführt, das die Russen noch nicht ein einziges Verkehrsflugzeug durch Materialermüdung verloren haben. Wir hatten mehrere solche Fälle.

Die Russen haben keine MEL/MMEL. Wenn etwas kaputt ist, wird es repariert. Bis dahin steht der Flieger. Bei uns ist es üblich das Flugzeuge trotz einer vielzahl bekannter Defekte unter bestimmten Bedingungen weiterfliegen (bestenfalls ausreichende Redundanz vorhanden, schlimmstenfalls Risiko statistisch akzeptabel)

 

Unbestreitbar ist die Unfallstatistik in der ex-UDSSR schlechter als bei uns, aber das beinhaltet auch die Unfälle mit dort betriebenen westlichen Mustern. Und man muß auch mal sehen, unter welchen Bedingungen die noch fliegen! In Frankfurt oder London steht bei 30 cm Schnee und -10° alles still, in Novosibirks ist das so etwa der meteorologische Jahresdurchschnitt (In Tomsk ist z.B. die Jahresdurchschnittstemperatur -3°, Brrrrrrrr), und der Flugbetrieb findet bei -30° und im Schneesturm (Russisch "Buran", wie die Raumfähre :D) selbstverständlich statt. Auch die Infrastruktur (Navigationshilfen, Flugplatzdichte) ist nicht vergleichbar. Würden die Russen nur westliche Flugzeuge fliegen (und vergleichen wir bitte die 154B mit der 737-100 !) hätten sie vermutlich eine noch schlechtere Statistik. Man bedenke z.B. dass die 737-100/200 eine um den Faktor 2.93 höhere tödliche Unfallwahrscheinlichkeit hat, als die 737-300/400/500 (Quelle: Boeing 2009), das ist etwa der genannte Faktor

Die Anzahl Tote pro Mio geflogenen Km liegt in Osteuropa ca. 3 mal so hoch wie im Westen.
Bei 747-100/200/300 im Vergleich zur 747-400 ist das Verhältnis noch krasser.

Die Il 86/96 besticht darüberhinaus mit genau 0 (in Worten: Null) Toten im kommerziellen Einsatz. (In der Flugerprobung der 86 hat es wohl Tote gegeben). Eine derartige Statistik können nur wenige westliche Produkte vorweisen.

 

Es ist daher wohl ein korrekter Schritt, die 154B bis zur klärung der genauen Ursache zu grounden. Es wäre aber völlig Falsch daraus den Schluß zu ziehen, alle Tupolevs oder die ganzen Russischen Flugzeuge wären katastrophal unsicher oder generell schlechter als westliche Produkte.

 

Gruß

Ralf

 

P.S.

Wie wäre es mit einer Titeländerung des Threads ?

Tupolev 154 B Baureihe gegrounded

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Du meinst also die Fliegerei sei in den letzten Jahren unsicherer geworden?:confused:

 

Nein, nicht unbedingt.... ich meine, durch all diese Unfälle wird die Fliegerei ja immer einen Schritt weiter sicherer gemacht. Ich weiss, vielleicht widerspreche ich mir gerade selber... aber bin trotzdem der Meinung (vorallem gerade bei alter Hardware) dass es immer irgendwelche Dinge gibt, welche auch in der Fliegerei immernoch nicht unverhinderbar sind... wie zum Beispiel Metalfatigue wie man so schön sagt. Gerade bei den alten russischen Maschinen, kann ich mir dieses Vorkommnis durchaus vorstellen. Klar wird dies durch gute (oder auch schlechte) Maintenance, verbessert... öfters bei Cracks im Metal welche durch Doblers ersetzt werden. Leider jedoch bringt dies nicht immer sehr viel. Deshalb bin ich durchaus der Meinung, dass es doch zeit wurde, die Russen Tupis wegen mangelhafter Sicherheit im Flugverkehr, einzustellen...

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Ralf, danke für dein ausführliches Posting.

 

Also alles kann ich nicht nachprüfen, da ich kein Spezialist für Russische Flugzeuge bin. Ich weiss aber von wenigstens einem Fall von Materialermüdung: Die Tu-144 fiel buchstäblich in der Luft auseinander, eine davon über Paris. Wahrscheinlicher Grund: Falsche statische Berechnungen. Wieviele andere russische Muster in den letzten 50 Jahren irgendwo in den Einöden von Sibirien "verloren gingen" wissen wir nicht, denn die UdSSR/Russland verfügen über kein transparentes Staatsgefüge. Deshalb ist es auch sehr schwer, ein Sicherheitsdenken heranzuzüchten. In einem Land, wo das einzelne Menschenleben wenig zählt, wird auch die Luftsicherheit nicht hoch geschrieben.

 

Dass die Il-86/96 noch keine Toten verursachte, liegt wahrscheinlich daran, dass sie in sehr kleinen Stückzahlen gebaut worden sind und nur von Aeroflot und Russland selber betrieben werden. Das "Konkurrenzmuster" B777 und A340 haben auch noch keinen einzigen Toten verursacht, obwohl deren Meilenleistung geschätzt das 100fache übertreffen.

 

Zum Thema Winter: Das ist nicht ein Problem der Flugzeugmuster, sondern der Organisation. Westliche Flugzeuge in Finnland, Skandinavien oder Kanada bleiben im Winter auch nicht am Boden.

 

Und Airbasil und Johannes, nur einfach ein paar Flugunfälle aufzuzählen ist wahrscheinlich nicht ein schlagendes Argument. Es kommt immer drauf an, wieviele Unfälle pro Jahr/km/Meilen/Land/Airline oder was auch immer eintreffen. Diesbezüglich glaube ich auch, dass Russische Muster wesentlich weniger Km pro Flugzeug absolvieren. Eine 747-200 mag vielleicht ähnlich hohe Unfallzahlen haben, aber in seinem Leben machte er etwa 10 mal so viele Meilen wie sein Russisches Pendant. Und Unfälle von westlichen Mustern in Russland kann man an einer Hand abzählen (selbst wenn du ein paar Finger verloren hast), und auch dann meistens von alten A300/310 von zweifelhaften regionalen Airlines.

 

Ich betone erneut, dass es ein erheblich grösseres Risiko beinhaltet, in einer Russischen Maschine und/oder einer Russischen Airline eine Reise zu unternehmen. Ich würde so was nie tun.

 

Dani

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Ich betone erneut, dass es ein erheblich grösseres Risiko beinhaltet, in einer Russischen Maschine und/oder einer Russischen Airline eine Reise zu unternehmen.

 

hm...ist es gefährlicher, in einem Aeroflot A320 nach Moskau zu fliegen als in einem LX A320 :confused:

Ansonsten: Zustimmung!

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