Urs Wildermuth Geschrieben 8. Januar 2011 Geschrieben 8. Januar 2011 Hallo Berchi, Die Schweiz hat noch mehr; sie hat noch Waffen zu Hause (Betonung auf noch). Das fürchen Politiker wie der Teufel das Weihwasser, denn damit kann sich ein Volk im Extremfall noch wehren und einen Bürgerkrieg entfachen. Die restlichen EU-Bürger sind ganz im Willen der Politiker schon längst entwaffnet. Dass dies in der Schweiz passiert, glaube ich nicht, in der EU hingegen gehe ich eigentlich davon aus. Das einzige Szenario, wo der Schweizer Bürger gegen den eigenen Staat zur Waffe greift sehe ich in einem forcierten EU Beitritt, oder eben bei einem Anschluss gemäss Jucker. Genau aus diesem Szenario heraus ist es allerdings auch extrem blauäugig, dass die heutige Schweizerarmee derart zurückgefahren wird, ich persönlich denke nämlich, die Bedrohungslage war noch nie seit dem 2. Weltkrieg prekärer. Ich sehe in letzter Zeit einiges, wie sich Bürger gegen die allherrliche Obrigkeit zu wehren beginnen, von unbewaffneten Streiks bis hin zu ganz gezielten Anschlägen gegen Ämter und Politiker. Ich wage zu prophezeien, dass solche Gewaltsakte gegen die Obrigkeit zunehmen werden, solange die Gewaltakte der Obrigkeit gegen das Volk auch weiter zunehmen. Hat ja schon angefangen, ist aber ebenfalls eine massive Gefahr. Bereits heute vergleichen Experten dies mit dem RAF Terror in den 70ern. Dieser hat aber schlussendlich gar nix gebracht sondern war NUR destruktiv. Soweit darf es nicht kommen. Es ist aber klar, wo Verzweiflung zunimmt, wird es auch Leute geben, die bereit sind so weit zu gehen. Auch gegen die GA ist es schon zu Terroranschlägen gekommen (Fürstenfeldbruck). Im Moment sehe ich die Gefahr eher in den Ländern, wo die Bürger zu tode besteuert werden auf Grund von EU Massnahmen. Was wird wohl in Griechenland und Spanien bei den nächsten Wahlen passieren? Ungarn ist ein Warnsignal, weitere werden folgen. In derartigen Kriesen, wo es um das Ueberleben jedes einzelnen geht, haben Nationalisten immer enormen Zulauf. 1) Angst: Man suggeriert der Bevölkerung Angst, sei es vor Terroranschlägen, Schweinegrippe, herabstürzenden Flugzeugen, Kinderspielzeugen, oder was auch immer, hauptsächlich man fühlt sich bedroht und erlaubt damit der Obrigkeit, neue Gesetze unter dem Deckmantel der Sicherheit einzuführen. Mehr noch, viele Leute sind schon so verängstigt, dass sie selber nach neuen Gesetzen rufen. "Sicherheit" - ich mag diese Wort aus dem Munde eines Politikers schon gar nicht mehr hören, das ist nur reine Lüge! Das Schlimme dabei ist vor allem, dass die Bevölkerung genau wie Du das hier schreibst irgendwann genau zu diesem Schluss kommt und JEDE Vorsichtsmassnahme ignoriert. Ist genau so wie das ständige Gezwängel gegen alles andere. Die Leute können es nicht mehr hören. Wenn dann aber WIRKLICH eine enorme Gefährdung eintreten sollte, hört keiner mehr hin und es kommt zur Apokalypse. Man sieht solche Mechanismen immer wieder. Angst als politisches Mittel ist alt und bewährt. Leider. Unter Angst werden die Leute zu reinen Schafen, die panisch ins Schlachthaus rasen. Natürlich kann man ein riesengrosses Problem daraus machen (und das Volk spielt wacker mit), und man kann dann damit einen totalen Überwachungsstaat rechtfertigen und damit z.B. den gesamten Internetverkehr und das Verhalten der Bürger aufzeichnen und analysieren. Wer glaubt, dass man damit etwas gegen Kindesmissbrauch erreicht, der darf ruhig weiterträumen; was man aber sicher erreicht ist die Überwachung und Unterdrückung des Volkes, und darum geht es doch eigentlich. Derartige Themen gibt es immer wieder. Auch da ist enorme Propaganda dabei. Ebenso eignen sich solche Themen sehr gut, Widersacher zu beseitigen, sowohl politisch, im Beruf und privat. Bis jemand seine Unschuld bewiesen hat, ist er schon arbeitslos, gesellschaftlich geächtet (etwas bleibt immer hängen) und damit erledigt. Prozess durch die Presse spielt da auch noch gewaltig mit (siehe etwa die Kachelmann Saga). 3) Tabuisierung gewisser Themen: Wir gehen in grossen Schritten ins Mittelalter zurück, wo Meinungsfreiheit noch ein Fremdwort war. Man darf heute nicht mehr öffentlich über Religionen und deren Probleme, Kulturen und deren Probleme, Kindesmissbrauch, Ausländer(-kriminalität), Minderheiten, und anderes debatieren; es ist nur eine einzige Meinung erlaubt. Stattdessen versucht man, mit gezielter Tabuisierung und Verboten die Realität zu vertuschen, bzw. die offene Diskussion und Auseinandersetzung zu verhindern. Ein öffentliches Meinungsäusserungsrecht gibt es faktisch nicht mehr. Auch hier, geht in die gleiche Richtung wie 2. Solche Dinge eigenen sich perfekt, um unliebsame Zeitgenossen zu stigmatisieren und auszugrenzen. Speziell Deutschland kann das sehr gut, aber ich war auch in den USA sehr überrascht, welche Mechanismen dort spielen. Wenn in Deutschland einer irgendwas sagt, dass man mit der NS Vergangenheit in Verbindung bringen kann, ist er/sie weg, aus. Einmal mehr, Prozess durch Presse und Pranger. Dabei sind genau diese Methoden aus dem Buch der Nazis abgeschrieben. 4) 100%-Wahn: Es ist immer möglich, etwas noch weiter zu verbessern (oder meinetwegen zu verschlimmbessern). Das haben leider auch die Politiker gelernt und sie lieben es, Argumente zu finden, weshalb hier und dort noch zusätzlicher Regulierungsbedarf besteht. Weisst Du, ich habe mir selber schon lange gesagt, dass es wohl ein Grundbedürfnis der Menschen ist, anderen vorschreiben zu wollen, wie sie zu leben haben. Das macht jeder mit jedem. Jeder will der grosse Zampano sein, der alles besser kann uns weiss und daher muss sich der andere anpassen. Geht nicht, widerspricht den fundamentalsten Grundsätzen, aber ist genau so. Macht hat derjenige, der diese Dinge eben auch durchsetzen kann! Trotzdem frage ich mich, wie lange sich bei uns Politiker noch frei und ohne Bodyguards bewegen können. Solange sie es unterlassen, gegen das Volk zu politisieren? Wobei welcher von denen tut das nicht? Da glaube ich persönlich nicht mehr dran, stattdessen hinterlassen wir den zukünftigen Generationen einen totalitären Kommunismus mit minimalen Freiheitsgraden - schön sozial und alle Bürger sind sich gleich, Individualismus ade. Tja, solange wir die UDSSR noch als Feindbild hatten, konnte sich keiner wirklich erlauben, derartige Staatsgebilde als Vorbildfunktion hinzuhalten. Heute ist das einfacher. Europa als Einheitsstaat, das hat Napoleon versucht, die Römer, Hitler und andere. Es hat nie funktioniert und wird nie funktionieren. Ich hoffe nur, dass es diesmal ohne Weltkrieg abgeht. Die Hoffnung ist aber klein. Zitieren
Stephan E. Geschrieben 8. Januar 2011 Geschrieben 8. Januar 2011 Bin weder ein besonderer Freund der EU, noch habe ich etwas übrig für den (nicht nur in der GA) um sich greifenden Regulierungswahn, aber vom ursprünglichen einen Schtutz sind wir nun beim drohenden 3. Weltkrieg gelandet. Das scheint mir dann doch ein ganz, ganz, ganz klein wenig übertrieben:) Zitieren
Heinz Richner Geschrieben 8. Januar 2011 Autor Geschrieben 8. Januar 2011 Hallo die Eureglierer haben auch die Transpörtler voll im Griff, der grüne Moritz hat denen Tür und Tor geöffnet: - der Führerausweis für schwere Motorfahrzeuge alleine berechtigt nicht mehr, ein solches zu führen. Da muss zusätzlich eine 'Fahrerkarte', jedes Jahr mit 100 Stutz berappt, mitgeführt werden. - Kaufst du dir einen Truck, darfst du erstmals gar nichts. Bevor du den ersten Transport durchführst, hast du einen 2-wöchigen Kurs für ca. CHF 3'600.-- zu absolvieren. - die Erfassungsgeräte für die Schwerverkehrsabgabe in der CH sind nicht europatauglich. Ergo, Frist im Jahr 2011 das Gerät gegen ein EU-taugliches zu ersetzen. Kosten pro Lastwagen incl. Montage: etwas mehr als CHF 4'000.-- - jeder Lastwagen ist jährlich zu TÜVen, auch alle Brandneuen. - Strassensteuer pro Jahr im Kanton Bern für einen Lastwagen mit Hebekranaufbau: CHF 12'000.-- so, haben Betriebe der Lebensmittelbranche noch mehr an Regulierungen zu bieten als Aviatik und Transpörtler? :001::001::001: Gruss Heinz Zitieren
mds Geschrieben 8. Januar 2011 Geschrieben 8. Januar 2011 .Neustes Beispiel: damit sich der Verband Schweizer Flugplätze (in welchem ich auch seit Jahren Mitglied bin) nach Aufwand finanzieren kann, werden ab 2011 von jedem VSF-Aktivmitglied einen Franken pro Landung als Beitrag entrichtet. Wer 1+1 zusammenzählen kann, wird als Resultat ertragen müssen, dass dieser Beitrag eher über kurz weder lang jeden einzelnen Piloten erreichen wird.Am Flughafen Birrfeld wurden die =178"]Landegebühren entsprechend per 1. Januar 2011 erhöht:Ab 1. Januar 2011 wird jede Landetaxe im Birrfeld um je einen Franken erhöht. Dieser eine Franken geht vollumfänglich an den Verband Schweizer Flugplätze, welcher sich für die Erhaltung und Unterstützung der aktuell vorhandenen Infrastruktur in der Schweiz einsetzt. Notwendig wurde dieser Mehraufwand durch die Bearbeitung der dutzenden von neuen Gesetzeserlassen aus der EASA. Auch das Birrfeld profitiert täglich von den Bemühungen des VSF. Wir sind überzeugt, dass es sicher im Sinne jedes Piloten ist, die Flugplätze in der heutigen Form zu erhalten und unsinnige neue Vorschriften abwehren zu wollen. Für das Verständnis möchten wir uns hiermit bedanken.Martin Zitieren
Heinz Richner Geschrieben 9. Januar 2011 Autor Geschrieben 9. Januar 2011 Hallo Bearbeitung der dutzenden von neuen Gesetzeserlassen aus der EASA. eine davon wird dann sein, dass aufgrund gestiegener Landetaxen das Landetrainig der Piloten die Sicherheit in Frage stellt. Also werden jährlich 100 Landungen als Minimum vorgeschrieben. Die Konsequenz daraus: null Starts und null Landungen, Punkt, Schluss. Gruss HB-UBS Zitieren
Berchi Geschrieben 10. Januar 2011 Geschrieben 10. Januar 2011 Jetzt passt aber bloss auf, dass sich ob soviel Pessimismus, Schwarzmalerei und düsteren Zukunftsperspektiven ... Pessimistisch? Ja, ehrlich gesagt schon ein bisschen, wenn ich über die heutige Zeit hinaus auch etwas an die Zukunft denke. Wenn ich die Veränderungen in der Beziehung Staat<->Bürger der letzten 20-30 Jahre auf die nächsten 20-30 Jahre projiziere (wobei das tendentiell ja immer schneller geht), dann wird mir übel, was wir möglicherweise unseren folgenden Generationen hinterlassen. Damit meine ich nicht nur die exponentiell zunehmende Paragraphenvielfalt, sondern auch der fast noch gefährlichere subtile Wechsel zu einem totalitären System, welches nur noch 'konforme' Bürger toleriert. Individualismus, und sei es nur in Form von Privatpiloten, wird es über kurz oder lang nicht mehr geben. Die Krux daran ist, dass der Staat über die oben erwähnten Methoden immer mehr der konformen und braven Bürger auf seiner Seite hat, während andere dann als Abtrünnige und womöglich schon bald als Staatsfeinde bezeichnet werden. ... aber vom ursprünglichen einen Schtutz sind wir nun beim drohenden 3. Weltkrieg gelandet. 10 kleine Schritte sind nun mal auch ein grosser Schritt; da gibt es keinen Unterschied. Meine Mutter pflegte zu sagen: "Wehret den Anfängen" - wie recht sie hatte! Wenn in Amerika eine neue Einschränkung für die GA zur Diskussion steht, welche nicht einen nachgewiesenen Sicherheitsgewinn bringt, dann macht die AOPA mit recht ein Höllentheater - eben, wehret den Anfängen! Ganz anders bei uns, wo es immer genügend Leute hat, die sagen: "Ach tut doch nicht so, das werden wir doch wohl noch verkraften können; wenn ihr das nicht verkraften könnt, dann hört doch auf zu fliegen." Heute einen Franken hier, morgen eine neue Beschränkung dort, übermorgen ... Zur EASA-Problematik noch: Eigentlich sind es nicht mal nur die neuen Vorschriften an sich, welche Bauchschmerzen bereiten, sondern alleine die konstante Unsicherheit darum herum ist schon bedenklich und erwürgend. Versucht mal von einem Maintenance-Betrieb eine klare und fundierte Antwort zu einer einfachen Frage zu erhalten. Vielleicht kriegt man tatsächlich eine klare Antwort, nur wird der nächste Betrieb 180 Grad anders antworten. Grüsse, Berchi Zitieren
Urs Wildermuth Geschrieben 10. Januar 2011 Geschrieben 10. Januar 2011 Was sagte doch mal ein Politiker? "Wenn das blöde Volk nicht wäre, könnte ich hier endlich meine Arbeit machen!" sondern auch der fast noch gefährlichere subtile Wechsel zu einem totalitären System, welches nur noch 'konforme' Bürger toleriert. Individualismus, und sei es nur in Form von Privatpiloten, wird es über kurz oder lang nicht mehr geben. Die Krux daran ist, dass der Staat über die oben erwähnten Methoden immer mehr der konformen und braven Bürger auf seiner Seite hat, während andere dann als Abtrünnige und womöglich schon bald als Staatsfeinde bezeichnet werden. Staaten und "Bürgergemeinschaften" die so funktionierten gab es immer. Problematisch ist aber, dass mit einer Organisation wie der EU, die Mechanismen einzelner Länder auf das Ganze übertragen werden. Wenn dann ein Staat eigentlich immer als Bürokratie und mit Unterdrückung des Individuums gearbeitet hat, besteht die Gefahr, dass sich dessen Ordnungssucht über die ganze Organisation ausbreitet. Genau das passiert hier. 10 kleine Schritte sind nun mal auch ein grosser Schritt; da gibt es keinen Unterschied. Meine Mutter pflegte zu sagen: "Wehret den Anfängen" - wie recht sie hatte! Wenn in Amerika eine neue Einschränkung für die GA zur Diskussion steht, welche nicht einen nachgewiesenen Sicherheitsgewinn bringt, dann macht die AOPA mit recht ein Höllentheater - eben, wehret den Anfängen! Ganz anders bei uns, wo es immer genügend Leute hat, die sagen: "Ach tut doch nicht so, das werden wir doch wohl noch verkraften können; wenn ihr das nicht verkraften könnt, dann hört doch auf zu fliegen." Heute einen Franken hier, morgen eine neue Beschränkung dort, übermorgen ... Wobei da noch ein weiterer Unterschied existiert. Die Amerikaner sehen sich als Individuen, die den Erfolg suchen. Bei uns wird der Erfolg von Einzelnen mit Futterneid bedacht und sofort versucht, diesen im Keim zu ersticken. Das Beispiel aus der Bootsausstellung ist immer noch präsent: Ein Ami und ein Europäer stehen auf entgegengesetzten Seiten mit jeweils dem Sohnemann vor einer Luxusjacht. Sagt der Ami zu seinem Sprössling: "Wenn Du viel arbeitest und immer an den Erfolg glaubst, kannst Du Dir eines Tages sowas leisten." Sagt der Europäer auf der anderen Seite: "Sieh nur, mein Sohn, wie die Kapitalistenschweine uns arme Arbeiter ausnehmen und sich dann sowas kaufen!" Genau deswegen hat es die GA in den USA bedeutend leichter als hier. Und auch deswegen, weil man in Europa eher auf "Beschwichtigung" des Gegeners setzt als auf die Konfrontation. Funktioniert aber nicht. Wie Du sagst, wehret den Anfängen, nur hier tut das kaum jemand, aus Angst sich selber in Gefahr zu bringen. Zitieren
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