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Big Bang - Cross Country [54*1000px]


Joel Vogt

Empfohlene Beiträge

Jede Reise findet irgendwann mal ein Ende, so auch mein England-Trip im vergangenen Juli. London hab ich mir nicht zu knapp gegeben und danach gings via Luton ans RIAT nach Fairford. Der 19. Juli, der Abflugtag am RIAT war gleichzeitig auch der Start in die zweite Halbzeit auf dem für mich acht-tägigen Trip durch das Land der Linksfahrer und Teetrinker.

 

Hier könnt ihr, so ihr denn wollt, noch einmal die anderen Berichte nachlesen:

 

Preview: http://www.flightforum.ch/forum/showthread.php?t=79901

 

Gatwick & Heathrow: http://www.flightforum.ch/forum/showthread.php?t=80284

 

Heathrow & Luton: http://www.flightforum.ch/forum/showthread.php?t=80368

 

Fairford (RIAT 2010): http://www.flightforum.ch/forum/showthread.php?t=81639

 

Dieser letzte Teil startet unmittelbar nach der Abfahrt von Fairford. Zunächst ging es "just down the road", wie der Speaker am RIAT erwähnt hatte - nach Brize Norton. Brize Norton ist der wichtigste Stützpunkt der Royal Air Force für Truppen- und Materialtransporte. Auf dem Platz, der auch über ein Passagierterminal verfügt, sind die L-1011 Tristar, Vickers VC-10 und die sieben britischen C-17 Globemaster III stationiert. Ein Teil der Truppentransporte und Versorgungsflüge wird auch mit zivilen Maschinen erledigt. So stand zB gerade die blaue B757-200 G-STRW von Astraeus in Brize auf der Rampe. Und ...

 

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... äh, ja, sehen die auch was ich sehe?!

 

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Jawohl, HM3221 aus Port Stanley (Falklands) via St. Helena (Insel im Südatlantik), einer der erwähnten Verbindungs- und Versorgungsflüge.

 

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Und diesen Lynx mussten wir überholt haben, denn der war zuvor wie wir noch in Fairford drüben.

 

Die Fahrt führte uns dann gen Osten, vorbei an der Rennstrecke von Silverstone und der momentan vor allem für ihr starkes Rugby-Team bekannten Stadt Northhampton bis nach Peterborough. In Peterborough, einer an sich typischen englischen Stadt bezogen wir unser Quartier für die folgenden Tage. Bevor es zu Bett ging stand allerdings noch ein letzter Stopp an einem Flugfeld an. Sibson/EGSP, ein paar wenige Kilometer von Peterborough entfernt:

 

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Eindeutig England: Schier vor jeder zehnten Backsteinhütte steht so ein Flieger auf dem Gras ... :p

 

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Eigentlich hatten wir ja eher sowas gesucht, zB eine Cessna 208 aus der tagsüber Fallschirmspringer abgesetzt werden.

 

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Äh, ich habe ehrlich gesagt schon fittere Rockwell Commanders gesehen.

 

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Und auch die Let-410, unser erklärtes Ziel in Sibson, wird den Platz wohl auch nicht mehr fliegend verlassen. Bei der HA-LAQ handelt es sich übrigens um eine Maschine, die einst für Farnair Hungary im Einsatz war. Dürfte demnach bestimmt auch mal in Basel zu sehen gewesen sein.

 

Also irgendwann gabs dann doch auch noch eine Mütze Schlaf. Am nächsten Morgen gings allerdings gleich wieder weiter, an zwei neue Plätze. RAF Mildenhall und RAF Lakenheath, beide für den Betrieb der US Air Force überlassen, waren unser Tagesziel. Wie Fairford und Brize Norton sind auch diese beiden Basen nur wenige Kilometer von einander entfernt. Es kann sich also durchaus das Risiko lohnen, mal ein wenig hin und her zu fahren. Wir starten @ "The Heath":

 

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Trifft man in Europa amerikanische F-15 an, sind es zu über 95% welche aus Lakenheath, zu erkennen am "LN" im Heck.

 

Die Beleuchtung war doch eher mies und drüben @ "the Hall" drehte ein Tanker Runden. Also nichts wie rüber:

 

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Das wär der Tanker, 62-3499, eine KC-135R, vom in Mildenhall stationierten 100th Air Refueling Wing.

 

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Der Anflug ist nicht sonderlich gut einsehbar auf der Ostseite, aber was da daher zu brummeln kam, war nichts weniger als eine türkische Hercules. Merhaba!

 

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Die Herky verliess die Bahn, die trainierende KC-135 verzog sich ins Holding, es startete erst ein Tanker ...

 

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... gefolgt von noch einem Tanker ...

 

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... und schliesslich der Herky aus Savannah, GA, die schon in Fairford auf der Show ausgestellt war.

 

Die Ausbeute in Mildenhall war nicht übel, also zogen wir dann wieder los, zurück über die paar Kilometer bucklige und mit Halteverbotsschildern geschmückte Strasse, in den Anflug von Lakenheath. Die nächste Runde hätte ... *gähn* ... eigentlich ... *streeeetch* ... jederzeit losfliegen können. Denkste!

 

Die Herren hatten sich die dritte Runde für den Abend aufgespart. Was also ursprünglich mal ein actionbeladener Tag in den Karnickelwiesen um Lakenheath hätte werden sollen, entwickelte sich zu einer ausgewachsenen Ausdauerübung. Immerhin hatte zu später Stunde auch die Sonne noch Erbarmen:

 

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Schläft jemand noch? Jetzt garantiert nicht mehr!

 

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Und noch ein Päärchen ...

 

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Zwei mehr noch. Es war aufs Mal echt was los.

 

Doch als dann die ersten Flieger reinkamen, war da plötzlich eine andere Silhouette über uns anzutreffen:

 

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Das sind doch nicht etwa ... ?!

 

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Doch, die F-22 aus Fairford kamen "heim" auf ihre vorübergehende Basis Lakenheath, wo sie zu Beginn der vorangehenden Woche zu viert aus Elmendorf AK eingetroffen waren.

 

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Noch die Vorführmaschine 06-4108 und dann war für uns Feierabend.

 

Ein Tag voller interessanter Motive lag hinter uns, ein selbiger vor uns. RAF Cottesmore (wo in früheren Jahren auch schon Tattoos stiegen) und RAF Coningsby (die Heimat der britischen Eurofighter) standen auf dem Tagesprogramm für den Mittwoch. Los gings von P'borough gen Norden, raus aufs Land nach Cottesmore. Wer einen ehemaligen Tattoo-Standort im Kopf hat, denkt an viiiiel Traffic und so weiter. Aber auch hier, denkste. Da war auch erst mal eine Weile Sendepause. Bis:

 

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Bis da endlich mal ein Paar Harrier daherzurollen kam. Zum Glück sind die gerollt. Wenn die schweben, legt auch der beste Gehörschutz seine Ohren an ...

 

Die Harrier tobten sich irgendwo aus, wir harrten der Dinge, leerten mal eine Dose Coke, verdrückten ein paar Biscuits, und iiiirgendwann war sogar wieder mal was im Anflug:

 

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In der Not frisst der Spotter Fliegen, oder eine G115 Tutor von einem der Cadet-Plätze in der Umgebung, Barkston Heath oder Cranwell.

 

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Noch mehr Flugschule, diesmal ein Eichhörnchen bei seinem täglichen Auslauf.

 

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Sau-laut! So ein Harrier bei gedrosselter Geschwindigkeit geht hart an die Schmerzgrenze.

 

Mehr war da nicht. Also hopp zurück ins Auto und weiter, erst an den erwähnten Flugschul-Plätzen vorbei. Immerhin schafften wir innerhalb einer Stunde in Barkston Heath und Cranwell fast 20 Tutors und an letzterem Platz auch eine Menge Beech 200 der RAF. Allerdings war diese Ware nur für den Notizblock bestimmt, fotografisch war da nichts zu holen. Ausser vor einem der zahlreichen Gebäude in Cranwell:

 

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XW353, eine Hunting Jet Provost.

 

Sogleich gings weiter, wir wollten die Mittagspause nicht unnötig verlängern, sondern rechtzeitig zur Action wieder an einem Fighterplatz sein. Coningsby war das Ziel für den Nachmittag und als wir ankamen drehten die Eurofighter Typhoons schon fleissig ihre Runde. Es sollte so schnell nicht aufhören damit, also haben wir mal tüchtig gepixelt:

 

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Wozu gibts eigentlich Doppelsitzer, wenn dann doch nur einer drinsitzt? :p

 

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Das wär dann schon eher die Standard-Variante, mit nur einem Sitzplatz.

 

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Ab und an gings aber auch eher gemächlich zu und her im Anflug: Die DC-3 des BBMF (Battle of Britain Memorial Flight) drehte ebenfalls fleissig Runden.

 

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WRRRRUUUUUMMMM!!! Und gleich wieder mit Afterburner weg ...

 

Aufs Mal ertönte von innerhalb des Palisadenzauns ein eher softeres Geräusch:

 

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Ich traute meinen Augen kaum: Eine Jetstream 41 der Eastern Airways! Die fliegt dort offenbar unter der Woche einen regelmässigen Kurs für Mitarbeiter von BAE Systems.

 

Abends gings dann noch um den Pistenkopf herum an eine andere Fotoposition:

 

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Coningsby war eine echte Genugtuung, mit wirklich stetig laufendem Betrieb vom frühen Nachmittag bis in die Abendstunden. Aber auch hier mussten wir irgendwann mal wieder los ...

 

Der letzte Tag in England stand an und lange bevor in Stansted ein Airbus auf uns wartete sollten noch ein paar Amis dran glauben müssen. Lakenheath und Mildenhall zum zweiten:

 

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Jawoll, ein zwei Pains au Chocolat und eine Cola eingeworfen und dann einen Bossbird aus Alaska erlegt. So müsste man in jeden Tag starten können. :)

 

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Die Locals wollten selbstverständlich nicht hinten anstehen und spielten brav mit den F-22 mit.

 

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Diese Form ist einfach speziell und das spezielle Oberflächenmaterial gibt je nach Licht das seinige dazu ...

 

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Bossbird? Haben wir auch beim 48th Fighter Wing, bzw. dessen Untereinheit, der 493 Fighter Squadron.

 

Bei dem schönen Wetter waren mal wieder so einige Spotter in Lakenheath am Zaun und drinnen auf der Base stand einsam eine C-17 rum. Mit einer Transport-Base gleich um die Ecke ist das nicht grad so selbstverständlich, aber einem geschenkten Gaul schaut man ja nicht ins Maul. Die C-17 machte sich alsdann auf den Weg ans andere Pistenende ...

 

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... um mit einem Affenzahn über die Piste daher gebrettert zu kommen ...

 

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... und in bester Airshow-Manier steil hoch zu ziehen!

 

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Auf einem kurzen Mittagsabstecher zu den Tankern in Mildenhall erblickten wir vom dortigen Spotterhügel drei startende Raptoren. Also nichts wie noch ein letztes Mal im Tiefflug über die Bodenwellen, rüber nach Lakenheath ...

 

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... für ein paar letzte spektakuläre Bilder ....

 

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... des spektakulären Flugsauriers aus Elmendorf.

 

Es ging fortan wieder südwärts. Noch bis am späteren Nachmittag hatten wir Zeit, um Stansted zu erreichen. Nach einem Tankstopp bei Cambridge legten wir aber erst noch einen fotografischen Halt im Flugzeugbastler- und renovierer-Paradies von North Weald ein:

 

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Da steht nämlich nicht nur eine DC-4 ...

 

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... sondern gleich auch noch eine zweite!

 

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Ansonsten trifft man in North Weald vor allem Warbirds wie zB diverse Folland Gnat, die einst bei der RAF gedient haben.

 

Den Abschluss gabs dann vor Ort in Stansted. Als einer der fünf Verkehrsflughäfen Londons ist Stansted natürlich ein lohnenswertes Ziel. LCCs auf Kurz- und Langstrecke geben sich hier seit Jahren ein Stelldichein mit diversen Frachtern und Bizjets vorzugsweise der grösseren Sorte (nämliche jene, die in Luton nicht landen können).

 

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Einer der beiden Homecarrier, aber mehr zusammengeflickt als schön bemalt.

 

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"Ich bin auch ein A319", aber einer der exekutiven Sorte ...

 

Man erlebt ja als Spotter immer mal wieder dies und jenes, manchmal positives, manchmal negatives. Aber wie wärs zB wenn man erst eine Viertelstunde durchs Dickicht fährt, aus dem Auto aussteigt und dann im Anflug gleich sowas erblickt:

 

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Ich war zunächst grad mal saumässig zufrieden!

 

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Grad komplett wollten wir den lokalen Platzhirschen natürlich auch nicht unterschlagen.

 

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Aber selbstverständlich waren wir eher auf sowas scharf ...

 

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... oder sowas, Star1 Airlines, aus Litauen.

 

Wie zuvor schon weiter nördlich näherte sich eine Regenfront, aber davor gabs von neben dem Terminal noch zwei allerletzte Notschüsse, aus doch eher grosser Distanz:

 

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Mit den beiden Asiaten im Gepäck war ich nun sogar mehr als zufrieden, und als ich eigentlich nur noch ans heimfliegen dachte, mich mit viel zu vielen einzelnen Dingen in viel zu wenigen Händen rumschlug, da ergaben sich noch einmal Gelegenheiten, zu nicht alltäglicher Ware zu kommen:

 

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Nach der easy-5er vor einer Woche in Gatwick, nun noch eine in Stansted. Wenigstens das ...

 

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... und zum definitiven Abschluss noch die B767 von ABX Air, die drüben in der Fracht stand.

 

Das wars nun endgültig mit meiner Englandreise Version 2.010. Ich hoffe, ich habe euch die fliegerische Vielfalt jenes Landes ein wenig rüberbringen können. Es wird auch bestimmt nicht mein letzter England-Besuch gewesen sein ... :008:

 

Gruss

 

JOEL

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Ansonsten trifft man in North Weald vor allem Warbirds wie zB diverse Folland Gnat, die einst bei der RAF gedient haben.

 

Hallo Joel

 

Interessante Fotos aus Grossbritannien. Hier noch eine kleine Korrektur: bei diesem Flugzeug handelt es sich nicht um eine Gnat, sondern um eine tschechische Aero L-29 Delfin. Das Flugzeug war der Standardostblocktrainer in den 60ern und frühen 70ern, es wurden mehr als 3000 Stück davon gebaut. Teilweise fliegen die heute als Privatflugzeuge.

 

Gruss

Jürg

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Da hat mich mal wieder was geritten beim Schreiben ... Natürlich ist das ein Delfin und keine Gnat. Aber das ändert nichts daran, dass in North Weald sehr viel Material zugegen ist, das in seiner "Aktiv-Karriere" bei der Royal Air Force beschäftigt war, darunter eben auch zahlreiche ehemalige Maschinen der Red Arrows. Merci für den Hinweis! :008:

 

Gruss

 

JOEL

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