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Schwebeflugtechniken


HHS

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Hi,

 

Welche Techniken werden beim Schwebeflug wirklich benutzt?

 

Einige amerikanische Seiten geben Attitude Flying als Technik beim Hovern an.

Sprich die Position des Helis relativ zum Horizont.

 

Allerdings sagen wiederum einige hiesige RTH-Piloten, das sie beim Schwebeflug (Winchen z.B.) einen nahen Referenzpunkt z.B. Baum im Auge behalten und anhand dessen den Heli in einer Position halten.

 

Beim Lastenliegen aber funktioniert ersteres nicht, da der Pilot ja Sichtkontakt zur Last haben muss.

 

EDIT: Und auch der Wind spielt doch sicherlich eine Rolle? Hovert er gegen starken Wind, muss er den Heli doch mehr nach vorne beugen. Doch wieviel weiß er doch erst, wenn er merkt das der sich nicht mehr relativ zum Boden bewegt....

 

Kann es sein, das es eine Mischung aus beiden ist? Welche Technik ist es wirklich?

 

Danke

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Hallo Heiko,

 

das ist nicht mit wenigen Worten zu erklären und man muss es sich bewusst machen, wie man selbst arbeitet, um es zu beschreiben.

Grundsätzlich und am Anfang der Karriere fängt man mit dem „Attitude-Hovern“ an, sprich man hält die Maschine in der Schwebe, in dem man auf den Horizont (besser ca. 100 Meter entfernt) schaut und so über das periphere Sehen mit bekommt, wenn sich die Maschine bewegt und das dann ausgleichen kann.

Je enger die Plätze werden, in denen man schwebt, umso mehr lernt man, das periphere Sehen damit zu verbinden, sich auf einen Gegenstand zu konzentrieren.

Sich nur auf einen Gegenstand zu fixieren funktioniert – je nach Gegenstand – nicht, da man auf der Sichtlinie Auge-Gegenstand sich auf den Gegenstand zu und von ihm weg bewegen kann, ohne dass sich das Bild gravierend ändert – bei gleichzeitiger Änderung der Position und Höhe.

Bei einem Baum sieht man das, weil der Äste hat, so dass man sieht, wenn man sich nähert und das Verhältnis vorderer/hinterer Äste sich verändert.

Hast Du einen undefinierten Hintergrund, z.B. Schnee oder Wasser etc. und schwebst z.B. mit Referenz zu einem Pfosten, Maulwurfshügel etc. kann es passieren, dass Du Dich auf der Sichtlinie auf das Objekt zu bewegst.

Gleiches passiert, wenn man z.B. zur Nachtzeit mit Restlichtverstärkerbrille fliegt und z.B. in 1000 Fuß Höhe hovern muss. Wenn man da nicht ab und zu den Blickwinkel ändert und flink mal auf den Höhenmesser schaut und sich, z.B. nur auf eine Straßenkreuzung konzentriert, dann kann man schon mal ein paar hundert Fuß verlieren, obwohl der Blick auf die Kreuzung immer noch der gleiche ist.

Blöd wäre dass, wenn da dann z.B. ne Hochspannungsleitung unter einem ist….

 

Gruß Udo

Flying Bull

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Das kann sicherlich ganz unterschiedlich ausfallen. Bei Logging Beispielsweise ist der Blick ja effektiv durchs Bubble Door auf die Unterlast gerichtet. Wer schonmal bei sowas dabei war weis sicherlich wie stark der Pilot so am korrigieren ist und wie unruhig sich das anfühlt im Heli. Das ist ja wie mit nem Pendel in der Hand. Die position des Helis spielt so ja nur eine untergeordnete Rolle. Und man versucht die Unterlast so ruhig wie moglich zu halten und korrigiert den Heli um die Unterlast herum. (schwierig zu erklären)

Die koordination zwischen Unterlast und Heli inkl. Popometer :005: ist ja wirklich was für erfahrene Piloten. Distanzen richtig einschätzen und das Gefühl für die bewegung des Helis zu seiner Last.

 

 

Bei einer Seilrettung ist ja vielfach ein Rettungssanitäter am Seil der dem Piloten genaue anweisungen gibt über position und höhe auf der er sich zum gewünschten Absetzungspunkt befindet. Da der Pilot ja vermutlich eine Felswand vor der Nase hat uns sich gänzlich dort auf einen Punkt fixiert.

Meistens informiert der die Person die die Seilwinde bedient den Piloten auch noch über die Distanz zwischen Rotor und Felswand.

 

Ih denke meistens ist das Situationsbezogen. In einer Ebene mit 50 Meter Seil unterm Heli wird man nichts finden für einen geeigneten fixpunkt. Auf solche Distanzen wäre das auch alles andere als Hilfreich.

 

Naja nicht umsonst ist Unterlastfliegen was für Erfahrene Piloten.

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Hallo Udo,

 

Danke für Deine Antwort!

 

Ich habe leider nur "Erfahrungen" bezüglich eines physikalisch korrekten Heli-Sims (FlightGear) und einen Flugzeug-Rundflug, bei dem mir das Attitude-Flying gezeigt und erklärt wurde.

das ist nicht mit wenigen Worten zu erklären und man muss es sich bewusst machen, wie man selbst arbeitet, um es zu beschreiben.

Grundsätzlich und am Anfang der Karriere fängt man mit dem „Attitude-Hovern“ an, sprich man hält die Maschine in der Schwebe, in dem man auf den Horizont (besser ca. 100 Meter entfernt) schaut und so über das periphere Sehen mit bekommt, wenn sich die Maschine bewegt und das dann ausgleichen kann.

 

So wie ich es also verstehe, geht ohne peripheres Sehen nix. Der reine Vergleich Horizont-Helikopterreferenzpunkt allein reicht demnach nicht.

 

Korrekt?

 

 

Je enger die Plätze werden, in denen man schwebt, umso mehr lernt man, das periphere Sehen damit zu verbinden, sich auf einen Gegenstand zu konzentrieren.

 

Habe ich richtig verstanden, das damit das Attitude Flying in solchen Situationen dann mehr und mehr in den Hintergrund gerät? Oder wird es statt mit dem Horizont nur mit dem Gegenstand verbunden?

 

Sich nur auf einen Gegenstand zu fixieren funktioniert – je nach Gegenstand – nicht, da man auf der Sichtlinie Auge-Gegenstand sich auf den Gegenstand zu und von ihm weg bewegen kann, ohne dass sich das Bild gravierend ändert – bei gleichzeitiger Änderung der Position und Höhe.

Das habe ich glaube ich recht gut verstanden- Das hat ja auch mit der Entfernung und dem Sichtwinkel zu tun. Je weiter weg, desto enger der Sichtwinkel. Dieser ändert sich dann nur sehr gering- zumindest zu gering um es richtig erkennen zu können.

 

Das habe ich im Sim gut nachfliegen können. Erstaunlich wie schnell man die Höhe verlieren kann, ohne es wirklich zu merken.:eek:

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