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2.11.2010 | PA46 D-EXTA | EDCD| Absturz im Landeanflug


Urs Wildermuth

Empfohlene Beiträge

Eine Piper Malibu ist im Anflug auf den Flughafen Cottbus-Drewitz verunfallt, beide Insassen kamen dabei ums Leben. Die Maschine war in Karlsruhe gestartet und im Anflug auf den Flughafen in ein Sumpfgebiet gestürzt.

 

http://aviation-safety.net/wikibase/wiki.php?id=80428

 

 

Andreas, kannst Du die Regi und Typ im Threadtitel anpassen? Danke.

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Bei Fotos anderer Spotter wird sie unrichtig als Jetprop DLX angeführt.

 

...und so kann man sich täuschen:

 

http://www.jetprop.com/phpix3/view.php?album=JetPROP&pic=JetPROP_177_D-EXTA.jpg&dispsize=512&start=160&picindex=176

 

Sie wurde also nach dem oben zitierten Foto in Spokane umgebaut und war tatsächlich ein JetProp

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An Erfahrung dürfte es ihm nicht gemangelt haben - er hat das Flugzeug aus Spokane/USA (wo es in einen JetProp konvertiert wurde) wohl sicher selber über den Atlantik geflogen. Das Foto wurde vor dem Hangar in Spokane aufgenommen - wie bei allen Conversions (Stand heute: 243 Stück).

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Suche in der polnischen Presse ergibt ein anderes Bild:

 

- Absturz um 1130 Lokal 5 km von Gubin an der Bundesstrasse 32 (wäre recht weit weg vom Platz).

- Maschine in viele Teile zerbrochen und ein 200 m grosses Trümmerfeld.

- Crew war in Kontakt mit Cottbus und meldete dort ein Problem mit der Maschine, danach Abriss der Verbindung, wohlmöglich wegen Frequenzwechsel zum Radar (gem. Bericht) und Absturz einige Minuten später.

- Bericht spekuliert über möglichen Notlandeversuch.

- Wetter Nebel mit Untergrenzen 50 m und Sicht von einigen hundert m.

- Platz hat ein NDB-DME Verfahren.

 

quellen:

Altair (Polnisch)

 

und

 

Gazeta.pl

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Hallo,

 

Siehe folgender Link:

 

http://www.jetphotos.net/showphotos.php?regsearch=D-EXTA

 

War es nun eine Jetprop oder nicht? 2006 ist die D-EXTA eine Jetprop, 2009 dann eine Mirage. Meine Vermutung dazu ist, dass der Besitzer von einer Jetprop auf die Mirage gewechselt und die Kennung (D-EXTA) "mitgenommen" hat. Dazu passt auch das auf dem 2009er Bild zu sehende Stadtwappen von Baden-Baden unter dem Cockpitfenster.

 

Gibt es denn zum Unfall selber etwas neues? Ein "typischer" Zerleger wie bei einigen Malibuunfällen beim Anflug durch zu hohe Geschwindigkeit schließe ich bei den Bildern vom Wrack fast aus (großer Streuradius, Flächen am Rumpf etc.). Mögliche Erklärung: Der Pilot meldete wohl technische Probleme. Könnte ein Triebwerkausfall gewesen sein (war ja anscheinend doch nen Kolbenrüttler) mit anschließendem Versuch einer Notlandung, die bei Sichtweiten um die 50 m dann in beschriebenen Unfall endete. :(

 

Grüße

Paul

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Hallo Malibuflyer,

 

Ich glaube da liegt ein Denkfehler vor. 2006 gibt es Bilder von einer Jetprop mit der Kennung D-EXTA, eine ehemalige Malibu (ich glaube keine Mirage - siehe Lackierung etc.(?)). Im Jahre 2009 dann fliegt eine Mirage mit der Kennung D-EXTA rum (2008 auf Lanzarote und 2009 in Samedan sogar mit dem Stadtwappen von Baden Baden!). Da kann also kein Umbau von Mirage auf Jetprop stattgefunden haben. Der Pilot hat sich eine Mirage geholt und die Kennung übernommen. Wie die frühere D-EXTA Jetprop jetzt rumfliegt weiß ich nicht.

 

Oder liegt der Denkfehler bei mir?

 

Grüße

 

PS: malibuflyer, der linkt geht leider nicht...

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Tja, jetzt wird's schwierig. Jedenfalls wurde die D-EXTA Ende 2007 (ein paar Nummern vor meiner #219) in den USA mit diesem Kennzeichen umgebaut und vom abgestürzten Piloten übernommen (siehe meinen Link).

Theoretisch könnte folgendes passiert sein: Er hat den Flieger bald wieder verkauft, und er ist N-registriert worden. Der Unglückspilot hat sich dann wieder eine Mirage zugelegt und "sein" altes D-Kennzeichen angenommen (ich weiß nicht, wie lange abgemeldete Kennzeichen ruhend bleiben müssen, ehe sie neu vergeben werden).

Dass ein JetProp-Halter, der gut 500.000 $ in mehr Sicherheit investiert hat, dann wieder auf den Kolbenschüttler zurückgeht, halte ich schlicht für unwahrscheinlich.

Und ob die Simmer ihre Bilder mit tatsächlichen Daten veröffentlichen, wage ich nicht zu beurteilen. Irgend was ist jedenfalls komisch dabei - ich bin ja angangs selber darauf hereingefallen.

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...aber ich denke genauso wird es gewesen sein. Wenn der Umbau nun noch 2006 gewesen sein könnte statt 2007 (Nr. 177), dann geht das auch mit den Bildern im Netz auf!

 

Warum er nun wieder auf die Mirage gewechselt hat, macht sicher auf den ersten Blick kein Sinn (vlt. Kostengründe, verändertes Einsatzspektrum usw.).

 

Eigentlich aber eine traurige Ironie falls er in IMC mit nur einem Kolbetriebwerk und Triebwerksproblemen gegroundet ist, was ihm mit nem PT-6 vlt nicht passiert wäre...

 

Grüße

Paul

 

PS: auf dem Bild vom Wrack (http://img185.imageshack.us/img185/9010/z8602695xwypadekawionet.jpg) ist auch Teilweise die rötliche Lackierung zu erkennen, was für die Mirage spricht.

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Ich darf zur weiteren Verwirrung beitragen: Ja, der Jetprop muss wohl schon 2006 umgebaut worden sein - siehe Bilder.

Und die Mirage, die (angeblich!!!) 2009 fotografiert wurde, wird im Begleittext jedoch falsch als JetProp DLX bezeichnet.

Jetzt bist Du wieder dran ;-)

Ich habe übrigens an "Jetphotos" gemailt und um Überprüfung des Datums gebeten und den Sachverhalt geschildert.

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...ist ja letztendlich auch für den Sachverhalt nicht wichtig. Ich bin mir aber relativ sicher das da eine Piper Malibu Mirage bei den Polen im Wald liegt.

 

Keine schöne Sache, egal was für eine Maschine es war!

 

Grüße

Paul

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  • 2 Wochen später...

Gut Ding braucht Weil, aber jetzt kann ich dan "Fall" aufklaeren.

Der verunglueckte Pilot hat seinen Jetprop 2 Monate nach dem Atlantik-Ueberflug in Europa "an die Versicherung verkauft", wie das bei einem Totalschaden (Landeanflug) so umschrieben wird. Diesen Unfall hat er jedenfalls ueberlebt.

Mit der Abfindung hat er sich eine Mirage gekauft und mit "seinem" alten Kennzeichen angemeldet. Ein begnadeter Pilot duerfte er wohl nicht gewesen sein, denn der Absturzort liegt erheblich von allen veroeffentlichten Prozederes (selbst MA) in EDCD entfernt.

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Ein begnadeter Pilot duerfte er wohl nicht gewesen sein, denn der Absturzort liegt erheblich von allen veroeffentlichten Prozederes (selbst MA) in EDCD entfernt.

Bin eigentlich auch ehr kritisch, aber... Mag sein das es nicht im Rahmen der Prozeduren lag, keiner von uns kennt die Probleme die er gehabt hat. Immerhin hat er ein Flugzeug aus USA überführt, so unbegnadet dürfte er nicht gewesen sein.

 

Zwei Unfälle ist schon merkwürdig, aber wer hat das nicht auch schon einmal erlebt das zu einem "Unfall" sich schnell ein zweiter gesellt.

 

Wir kennen auch nicht seine Stundenzahl, obwohl das nicht unbedingt über die Qualität eines Piloten aussagt :009:

 

Nick

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  • 2 Monate später...

..der Unfallbericht ist nun erschienen.

 

http://www.bfu-web.de/cln_005/nn_223968/DE/Publikationen/Bulletins/2010/Bulletin2010-11,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Bulletin2010-11.pdf

 

Mich würde ja mal interessieren was die Malibuflieger dazu meinen, aber in meinen Augen war der gute Mann mit dem Anflug völlig überfordert :001:

 

Sportlicher CFIT würde ich mal sagen!

 

Grüße

Paul

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..der Unfallbericht ist nun erschienen.

 

Nein, das ist "nur" ein Statusbericht - der Unfallbericht mit allen Angaben und Analyse folgt später.

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also entweder bin ich total schusselig oder in dem Bericht steht überhaupt nichts über den Unfallhergang. Wo findest du genau die Angaben zu CFIT?

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CFIT seh ich auch nicht, aber definitiv zu hohe Geschwindikeiten für das Eindrehen in den Endanflug. Der Hinweis auf die benötigte Querlage von 30°, was nicht wirklich viel ist, könnte auf eine deutlich engere Kurve in den Final hindeuten, unter Umständen mit deutlich mehr als 30° bank. Dabei kann es zum Kontrollverlust kommen, aber vielleicht kan Othmar dazu was beitragen.

 

Ich erinnere mich an einen Fall in Samedan, wo eine Malibu beim Versuch die Wolkendecke zu durchstossen ins Flachtrudeln geriet. Ist die Maschine für sowas eventuell anfällig bei Overbank?

 

Ueberforderung und CFIT wären hier zu schnelle Schlüsse, aber der Anflug entsprach auf Grund der Angaben nicht dem normalen Profil

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Mich würde ja mal interessieren was die Malibuflieger dazu meinen, aber in meinen Augen war der gute Mann mit dem Anflug völlig überfordert :001:

 

 

Ich denke, das steht schon recht genau im Statusbericht. 200 kt Groundspeed bei Null Wind wäre bei der Kolben-Malibu (und um eine solche handelte es sich) hart am roten Strich (IAS) - mit so einer Speed fliegt man keine Procedere-Turns, nicht einmal in VMC. Und schon gar nicht in heavy IMC. Die Turbinenversion (JetProp) ist übrigens sogar mit 172 kt IAS limitiert.

 

Ich habe in einem früheren Posting gemutmaßt, dass der Pilot, der immerhin 2 Malibus verschrottet hat, kein "begnadeter Pilot" gewesen sein dürfte.

Dem habe ich nach dem Studium dieses Rohberichtes nichts hinzuzufügen. Über Tote soll man ja nur Gutes sagen. :(

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  • 7 Monate später...

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