Thomas Geschrieben 24. Oktober 2010 Teilen Geschrieben 24. Oktober 2010 Danach fragt doch keiner. Doch, ich frage danach... und Joe Ackermann war nur ein Extrembeispiel, das mir persönlich egal ist. Wenn der Mann einen guten Job macht, dann kann er wegen mir auch aus Timbuktu kommen. Geh' in der Geschichte der Menscheit bis in die Stammeskulturen - da gab es immer schon so eine Art Adel und Privilegierten-Schicht. Daran hat sich nichts mehr geändert und das mit der Demokratie scheint irgendwie auch nicht mehr so ganz zu funktionieren. Ja.. nur das wir jetzt auf dem Papier eine Schein-Freizügigkeit hat, die auch hier im Forum (bei internationalem Publikum) sehr deutlich infrage gestellt wird. Ich persönlich achte jedenfalls darauf, den/die beste Kandidaten/Kandidatin für eine freie Stelle einzustellen, unabhängig von Nationalität, Geschlecht, Herkunft oder sonstigen nicht die Qualifikation betreffenden Eigenschaften. Ich habe noch nie zwei exakt gleich qualifizierte Kandidaten erlebt. Das ausdrückliche Hervorheben der Staatsbürgerschaft (was ist daran eigentlich ein persönlicher Verdienst?) zeigt mir eher, dass diese Eigenschaft in der Realität höher gewichtet wird als die Qualifikation. Dementsprechend sollten die heuchlerischen Abkommen gekündigt werden. Aber dann bitte alle und nicht nur die, bei denen sich die eine Seite benachteiligt fühlt. Gruss, Thomas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
sirdir Geschrieben 24. Oktober 2010 Teilen Geschrieben 24. Oktober 2010 Ja.. nur das wir jetzt auf dem Papier eine Schein-Freizügigkeit hat, die auch hier im Forum (bei internationalem Publikum) sehr deutlich infrage gestellt wird. Ich persönlich achte jedenfalls darauf, den/die beste Kandidaten/Kandidatin für eine freie Stelle einzustellen, unabhängig von Nationalität, Geschlecht, Herkunft oder sonstigen nicht die Qualifikation betreffenden Eigenschaften. Ich habe noch nie zwei exakt gleich qualifizierte Kandidaten erlebt. Das ausdrückliche Hervorheben der Staatsbürgerschaft (was ist daran eigentlich ein persönlicher Verdienst?) zeigt mir eher, dass diese Eigenschaft in der Realität höher gewichtet wird als die Qualifikation. Dementsprechend sollten die heuchlerischen Abkommen gekündigt werden. Aber dann bitte alle und nicht nur die, bei denen sich die eine Seite benachteiligt fühlt. Was soll das eigentlich? heuchlerische Abkommen? Wieviele zehntausende Deutsche arbeiten nun eigentlich in der Schweiz? Also alle wieder rauschmeissen, weil die Abkommen heuchlerisch sind? Ha. Ha. Es geht nicht um Staatsbürgerschaft, es geht z.B. um Ausländer, die auf eine bestimmte Stelle hin in die Schweiz ziehen würden (wenn möglich mit der ganzen Familie). Diese Verantwortung würde ich nicht übernehmen, wenn ich eine lokale Alternative hätte. So jemanden wieder zu entlassen würde mir, auch wenn's gute Gründe dafür gäbe, sehr schwer fallen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Thomas Geschrieben 24. Oktober 2010 Teilen Geschrieben 24. Oktober 2010 Was soll das eigentlich? heuchlerische Abkommen? Wieviele zehntausende Deutsche arbeiten nun eigentlich in der Schweiz? Also alle wieder rauschmeissen, weil die Abkommen heuchlerisch sind? Ha. Ha. Nun, einige würden das wohl am liebsten tun? Es geht nicht um Staatsbürgerschaft, es geht z.B. um Ausländer, die auf eine bestimmte Stelle hin in die Schweiz ziehen würden (wenn möglich mit der ganzen Familie). Diese Verantwortung würde ich nicht übernehmen, wenn ich eine lokale Alternative hätte. So jemanden wieder zu entlassen würde mir, auch wenn's gute Gründe dafür gäbe, sehr schwer fallen. Eine sehr soziale und grundsätzlich begrüssenswerte Haltung - aber warum betrifft das nur Ausländer? Wenn jemand aus Genf mit der Familie nach St. Gallen zieht und dort arbeitslos wird, ist das dann weniger schlimm, als wenn jemand von Karlsruhe nach Basel zieht? Gruss, Thomas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
sirdir Geschrieben 24. Oktober 2010 Teilen Geschrieben 24. Oktober 2010 Nun, einige würden das wohl am liebsten tun? Kann schon sein. Aber nicht weil's heuchlerisch ist ;) Eine sehr soziale und grundsätzlich begrüssenswerte Haltung - aber warum betrifft das nur Ausländer? Wenn jemand aus Genf mit der Familie nach St. Gallen zieht und dort arbeitslos wird, ist das dann weniger schlimm, als wenn jemand von Karlsruhe nach Basel zieht? Naja, es ist schon nicht ganz dasselbe, z.B. schon was die ALV angeht. Aber klar, das würde ich mir auch sehr, sehr gut überlegen. Allerdings ist die Chance nen Genfer nach St. Gallen zu kriegen kleiner als nen Deutschen in die Deutschschweiz ;) Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
josch Geschrieben 25. Oktober 2010 Teilen Geschrieben 25. Oktober 2010 Nachvollziehbare Argumente, keine Frage! Aus Deutschland hat in den vergangenen Jahren eine erhöhte Abwanderung eingesetzt. Deutsche Klientel erzählt mir oft, warum und das erscheint auch zumeist nachvollziehbar. Es scheint schneller wirtschaftlich und sozial "kälter" geworden zu sein bei unseren nördlichen Nachbarn, und deshalb schaut man sich nach naheliegenden Alternativen um. Wobei - Wien ist natürlich einzigartig und alleine deshalb schon eine erstrebenswerte Metropole zum Leben :D Mein Vater wiederum ging in den frühen 70er Jahren, als in AUT noch angeblich der Muff der Post-Nachkriegsära hing, nach Deutschland, wo er schnell soviel verdiente, um in der Heimat ein Haus zu bauen zu lassen. Dereinst war in Westdeutschland eben was für uns damalige "Lederhosen-Hinterwäldler" zu holen. ;) Heute kommen die Deutschen zu uns. Auf der Wiener Medizinischen Fakultät beispielsweise studieren um einiges mehr mehr Deutsche, als Österreicher und erhalten auch noch Stipendien und Beihilfen vom Gastgeber-Staat. Deutschstämmige Arbeitslose gibt es auch immer mehr und so regt sich auch in AUT mehr und mehr Missmut (man spricht von der "Invasion der Piefkes.") Ich finde das recht betrüblich, denn die eine Seite der Globalisierungs-Medaillie (Billiger Urlaub, billige Flüge, billige Lebens- und Kleidungsmittel, billige Unterhaltungselektronik, billige Putz- und Pflegefrauen, freier Warenverkehr, und so weiter) wurden ja allzu gerne gebilligt. Daß die andere Seite der Medaillie eben bedeutet, daß auch Menschen sich über Grenzen hinweg bewegen und niederlassen, das sickert erst jetzt durch. Und damit meine ich eben nicht nur die stereotyp angeprangerte "Balkan- und Bosporus"-Fraktion, sondern auch andere EU-Staaten und die Schweiz. Natürlich gibt es dadurch Probleme. Bei uns hier hat jede Stadt bzw. Bezirk mittlerweile sein "Klein-Istanbul" und auf manchen Spitalsabteilungen meint man, in Hannover zu sein und nicht in einer österreichischen Provinzklinik. Das gefällt vielen Einheimischen nicht und das ist, wenn man sich in die Menschen hineinversetzt, auch wiederum verständlich. Nicht jeder ist weit gereist wie Thomas, ich und andere hier im Forum. Viele waren ihr Leben lang zuhause und fühlen sich nun von einer Art Invasion bzw. Infiltration in ihrer als sicher klassifizierten Heimat und Existenz bedroht - egal aus welchem Land, denn wenn der Job weg ist ist er weg. Somit erscheint es auch systemimmanent, daß gewisse politische Strömungen immer mehr Zuspruch erhalten. Man darf gespannt sein, wie es sich weiterentwickelt... Schwarz-Weiss-Malerei geht hier also irgendwie nicht. Es ist in 30 Jahren alles viel zu schnell und ohne wirkliches Konzept geschehen. Gruß Johannes Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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