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Beruf:Pilot-Chancen, Möglichkeiten


wareager

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Bataleon

Danke, sry wenns falsch verstanden wurde

Es wurde nicht falsch verstanden, Du hast es falsch gesagt. :rolleyes: Entgeltliche Flüge können von ein Privatpiloten durchgeführt werden - und das ist vorderhand auch ein wichtiges Argument pro PPL! Wir wollen ja nicht Neuligen von einer Ausbildung abhalten, sondern sie darauf hinweisen, dass Kosten auch durch entgeltliche Flüge etwas abgefedert werden können.

Item: Auch die Info, dass man für eine Berufspilotenausbildung 100'000.- brauche, ist nicht richtig. Siehe die korrigierten Zahlen in diesem Thread. Und nein, meine Ausbildung war nicht teurer, sondern nur mal gerade die Hälfte davon - das war noch zu Zeiten, wo Du noch zur Schule gegangen bist. :005:

 

Wieso ich hier leicht genervt (:008:) reagierte: Es kam eine Frage von einem Neumitglied, das sich für eine Pilotenkarriere interessiert. Ich finde es dann zuweilen schon etwas müssig, wenn dann im ersten Post bereits völlig falsche Informationen gegeben werden. Unser Newcomer möchte ja schliesslich richtig beraten werden. Zum Glück haben das dann die restlichen Forumskollegen auch gemacht.

 

Danke!

Philip

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Meiner Meinung nach ein "Larifari"-Artikel, wo es vorwiegend um die Sorge geht, daß zuviele Ausländer in den Arbeitsmarkt drängen.

 

Wer wirklich was über die Schattenseiten betreffend Cockpit-Jobs erfahren will, muss das in einschlägigen Piloten-Foren (meist in Englisch) tun und dabei noch erkennen können, was von den Aussagen Gehalt hat und was nicht. Und selbst dann handelt es sich nicht um das "Ende eines Traumberufes". Es handelt oft "nur" über das Ende von Träumereien.

 

Swiss, LH und AUA bieten neben anderen Carrieren vergleichsweise gute Arbeitsbedingungen. Wenn man als Expat nach Asien oder in den "Sandkasten" geht, dann kann es schon anders aussehen. Was man über Airlines wie z.B. Qatar, Air India, Korean und sogar Renommier-Airlines unter britischem Management hört, kann das für Europäer und Amerikaner recht gewöhnungsbedürftig sein...und da reden wir noch nicht von China. Da geht es schnell mal um gravierende safety-issues und/oder orwell'sches Personalmanagement.

Biz-Jet Netzwerke wie NetJets steigen in der Gunst vieler, weil dort vergleichsweise gute Rahmenbedingungen herrschen. Neben all dem soll es auch noch einige übriggebliebene "Perlen" geben, wie etwa Cargolux.

 

Piloten "jammern" - aus der Sicht anderer - nicht selten auf hohem Niveau. Nichts desto trotz hat sich in den vergangenen Jahren einiges verändert, und jeder muß sich die Frage stellen, ob dies zum Besseren war. Ich kann es zumeist nachvollziehen wenn es heißt: Nein!

 

Dennoch - wer Pilot werden will, soll es anpacken und sich reinhängen, falls er/sie dazu geeignet ist, und sich nicht alles madig machen lassen! In den meisten anderen Berufsbildern wird es nämlich auch nicht unbedingt einfacher im Vergleich zu früher, wo anscheinend alles besser war :005:

 

Gruß

Johannes

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Ich sag's ja nicht gerne (hier in einem Pilotenforum) - aber: vergiss es.

In meinem Bekanntenkreis haben sich 3 Leute den ATPL selbst finanziert und dabei runde 70.000 Fränkli abgelegt. Heute sicher noch erheblich mehr.

Keiner bekam einen Job, und mit viel Glück konnte ich einem (Neffe!) einen Insidertipp geben, worauf er rasch noch einmal eine Bewerbung schrieb - heute fliegt er bei der AUA.

Dem Zweiten tat das Geld nicht ganz so weh, der Dritte stottert seit Jahren als LKW-Fahrer seinen Kredit ab, den er aufnehmen musste. Er hatte nicht einmal mehr das Geld, um seinen Schein zu halten.

Ohne Abi nimmt Dich keine Airline, um Dich von Grund auf (gegen Verpflichtung) auszubilden.

 

Das Kriterium sind heute, wenn man ins Geschäft kommen will, immer und überall die Flugstunden. Als Schlepper - nein danke. Ungünstig sind Deine mangelnden Englischkenntnisse, sonst gibt's nur eines: Ab in die USA und preiswert und kompakt über den PPL den CPL/IFR erfliegen. Ab dann gibt's mehrere Möglichkeiten: Als Instructor Stunden sammeln, oder bei irgend einer der vielen, kleinen Frachtflieger anheuern. Zu meiner Zeit war das "Scheck-Fliegen" ein begehrter Auftrag von den Großbanken. Mein damaliger Fluglehrer hat sich eine abgef**kte Baron gekauft, die Sitzmöbel rausgeschmissen und täglich nachts mehrere Stunden abgespult.

Das wäre der kostengünstigste Weg zum US-ATPL. Wie weit der hier anerkannt wird (z.B. Ryan) weiß ich nicht, und wenn, dann sollte die JAR-Theorieprüfung kein allzugroßes Problem sein - Hauptsache, man hat seine Stunden. Bei der General Aviation gibt es zahlreiche N-zugelassene Jets, wo man ab 1.000 Stunden (allerdings Turbine!) anheuern kann (ohne ATPL). Aber da müsstest Du an Deinem Englisch noch gewaltig arbeiten...

 

Vielleicht hilft Dir das weiter.

 

Vom Heli-Fliegen weiß ich nur, dass die Ausbildung sauteuer ist und Du damit noch gar nichts anfangen kann - weil es bei der Frachtfliegerei um Minuten und Sekunden geht, suchen die Unternehmungen möglichst versierte Piloten, die den Betonkübel im ersten Versuch dort abladen, wo er hingehört (und das Zentimetergenau). Das erfordert viel Übung, die man sich kaum irgendwo erfliegen kann.

 

Mein Tipp: Mach' erst einmal den PPL, sammle Stunden und schau, wie es Dir gefällt. Ich selber hatte nie andere Ambitionen, und bin langsam über das IFR in eine qualitative Streckenfliegerei geraten, wo ich eines Tages einem Industriellen begegnete, dem ich die Anschaffung einer Malibu ans Herz legen konnte - das war vor 12 Jahren. Seither übe ich mein Hobby mit einem Traumflugzeug aus - und das ohne eigene Kosten, ja sogar einem zusätzlichem Taschengeld nebst Aufenthalten in schönen Hotels und hervorragendem Essen :p

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Hoi Othmar,

 

...absolut 100% Zustimmung, genau wie Du es schilderst habe ich es selber erlebt, n.b. gehöre auch zu denen welche kaum mehr als ein bisschen PPL fliegen jetzt noch davon haben.

 

Zum "Scheck-Fliegen" oder ähnlicher Kleinfrachtfliegerei müsste man noch anfügen, dass man natürlich ein US-Arbeits-Visum benötigt, ein nahezu unüberwindbares Hindernis, speziell in der heutigen Zeit mit den für die USA-Wirtschaft so ruinösen Arbeitslosenzahlen.

 

.... glaubt mir's ich habs auch versucht, über 10 Jahre bis heute ohne jeglichen Erfolg.

 

Beste Grüsse

Andy

 

P.S. ...das einzige was zum Stundensammeln funktioniert ist mittels Studenten-Visa "unbezahlt" als CFI bei einer US-Flugschule für einen gegebenen Zeitraum zu fliegen. Als Bezahlung erhält man dann vielleicht, wenn's ganz gut läuft, ein paar Aircraft-Rental-Hours for free :009:

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Ich sag's ja nicht gerne (hier in einem Pilotenforum) - aber: vergiss es.

 

D'Ähre!

 

Naja - immerhin hat einer aus Deinem Umfeld die Kurve gekratzt und fliegt bei der AUA. A ka Schaas - oda?

Bei den anderen beiden stellt sich die Frage, warum es nicht weiterging bzw. was versucht und unversucht gelassen wurde. Zudem sollte auch erwähnt werden, daß private Flugschulen hüben wie drüben auch frozen ATPL'ler ausspucken, die im Sinne von Airlines nicht unbedingt den internen Anforderungen entsprechen - und da redet noch keiner vom DLR-Test.

 

Die Branche hat sich - wie soviele andere - verändert und wenn ich mich in anderen Sparten umsehe, die bislang ein gutes Renommé hatten (z.B. Banker, Mediziner, Management, etc.), muß man feststellen, daß es auch hier zunehmend sogenannte all-in-Verträge gibt und man aufpassen muß, daß man in jungen Jahren nicht ausbrennt. Also vergleichbar mit den Rostern bei diversen Airlines, die das Letzte aus der Truppe rausholen.

Als junger Arzt (auch so ein "Traumjob") eine Turnus-Stelle zu finden ist auch kein Honiglecken. Und wenn man dann im letzten Provinz-Spital doch was gefunden hat, kann man sich noch paar Jahre von den eingesessenen Diplomschwestern (="Schaastrommeln") schikanieren lassen ("Na Herr Dokta - bring' ma's leicht ned zamm?"). Wer durchbeisst und sich nicht entmutigen läßt, ist dann eines Tages Oberarzt in dem Fachbereich, der ihn am meisten interessiert bzw. selbständiger praktischer- od. Facharzt.

 

Ich würde jedenfalls den Jungen nicht pauschal den Pilotenjob ausreden wollen! Wenn die Voraussetzungen passen, dann kann man auch selbstfinanziert ins Rennen gehen. Birgt ein gewisses Risiko, aber eben - es gab immer jene, die diesen Weg einschlugen und es geschafft haben, und warum soll es in Zukunft nicht so sein. War schon in den 80ern nicht anders - man darf sich halt von wegen der beruflichen Eignung und medizinischen Tauglichkeit nichts vormachen, denn nicht wenige private Flugschulen halten einen nicht vehement davon ab, wenn man die Tausender auf den Tisch blättert.

Von wegen 80er Jahre und so: Bei LTU und Hapag Lloyd etwa gab es nicht nur ehemalige Starfighter-Piloten, sondern auch jene, die den damals bereits recht steinigen Weg der Eigenfinanzierung gegangen sind und am Ende auch einen Tristar oder A310er in die Finger bekamen.

Auch hier im Forum fliegen genug Members, die sich die Ausbildung selbstfinanziert haben nun unter guten Logos aus dem Business fliegen.

 

Daß es bezüglich Stundensammeln in den Staaten nicht mehr so rosig aussieht, ist klar. Dann muß man sich nach Alternativen umsehen. Für flexible Menschen ist immer noch vieles möglich, und in jüngeren Jahren beißt man auch leichter mal in den sauren Apfel, um an Flugstunden zu kommen. Es gibt z.B. welche, die in Brasilien, Neuseeland und dergleichen gelernt und gesammelt haben. Canada gibt es auch noch. Eltern und Großeltern mit Geld und Einsicht sind natürlich von unbezahlbarem Vorteil - aber es gibt eben auch Fälle, die es wirklich alleine hinbringen.

 

Aber was reden wir - jene die vom Aviatik-Virus infiziert sind, werden sich ohnehin von der "alten Garde" nichts ein oder ausreden lassen. Das war schon immer so und wird auch so bleiben ;)

Vorher den PPL machen und schauen, ob es einem überhaupt liegt, ist wohl ein guter Tipp. Ausser bei ab-initio, denn zumindest die AUA wünscht sich eher "unbeschriebene Blätter", weil da noch nix verpfuscht sein kann. Aber selbst da gibt es Ausnahmen von der Regel, wie man sieht :)

 

Gruß

Johannes

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Ist mir schon klar, dass "Hände weg" ein bissl drastisch ausgedrückt war.

Was meinst, wie viele verzweifelte Bewerbungen meine 3 Beispiele verschickt haben. Auch mein Neffe hatte sich längst - und erfolglos - bei der AUA beworben gehabt und stand nach 1 Jahr des Wartens und Hoffens kurz davor, einen "anständigen" :p Beruf zu wählen, als ich durch gute Freunde erfuhr, dass man eine Hand voll Leute aufnehmen würde. Alle, die zum Vorstellungsgespräch eingeladen wurden, hatten gerade aktuell eine Bewerbung geschickt. Möchtest Du auf sooo viel Zufall eine Karriere begründen und weit mehr als 50.000 Euronen investieren?

 

Wir alle kennen den allgemeinen "Level" unseres Flugbegeisterten nicht, aber alleine seine eingestandenen Englisch-Mängel sind ein erheblicher Grund, lieber kleine Brötchen zu backen - und hier das Fliegen zu genießen. Zumal er ja selber sagt, in der Linienfliegerei (quasi als fliegender Buschauffeur) nicht landen zu wollen.

 

Also: Auf zum PPL (wobei ihm hoffentlich die Folgekosten klar sind - unter 50 Stunden/p.a. sollte niemand unterwegs sein.

 

Happy landings!

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Es ist jetzt einige Zeit vergangen und ich dachte, ich schau wieder mal ins Forum rein. Ziemlich tragisch was hier so steht.

 

Ich war am Infoabend von Horizon. Das Bild kompletiert sich langsam. Eine Finanzierungsrechnung ist auch gemacht. Möglich ist alles. Jetzt (neben 100% Arbeiten) lerne ich jeden Abend mindestens eine Stunde Englisch. Meine Schwester studiert, was mir hinsichtlich Teaching und Schulmaterial sehr zugute kommt. Auch wenn ich die Standortbestimmung bestehe und in der Ausbildung stecke will ich hier weiterlernen.

 

Die Motivation ist da. Auch was den Linienflug angeht, da bin ich nicht mehr so abgeneigt. Am ehesten sehe ich mich in der Buiseness Aviation. Die grossen Passagierflugzeuge sind eine wachsende Perspektive. Mein vorheriges Urteil dies würde langweilig sein ist wohl doch sehr rasch gefällt worden.

 

Und natürlich sind da die Bedenken. Job, sinnlose Investitionen... Horizon sagt 85% von ihren Leuten finden einen Job. Ausserdem geben sie bevorzugte Anstellungen bei Helvetic raus. Das hört sich alles sehr nach Propaganda an. Aber wenns wirklich so ist, wenn es wirklich 85% sind, dann heisst das für mich grünes Licht.

 

Auch die Ausbildung zum Fluglehrer schwirrt mir da durch den Kopf. Aber ich denke da hat man gar keine Chancen...

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"Tragisch"? Wohl eher ernüchternd ;)

 

Wenn man Deinen Aussagen durch den Thread so folgt, dann ergibt sich das Gefühl, daß Du nicht so wirklich weisst, was Du eigentlich willst, sondern eher, was Du nicht willst. Das ist kein Problem und viele kennen das. Allerdings ist es zumeist Anzeichen dafür, daß man sich in der Neuorientierung ganz am Anfang befindet und eben nicht konkret weiß, was man will. Dies zu erkennen ist zugegebenermassen oft nicht ganz einfach und es gehört eine gewisse Portion Selbsteinschätzung dazu, welche in jüngeren Jahren naturgemäß nicht so ausgeprägt sein muß. Sprich - wenn man weiß, wer man ist (und somit auch nicht ist) und was man wirklich anstrebt, ist es leichter sich auf die nächsten Jahre hinaus nachhaltig zu entscheiden.

 

Es gibt zwar keine 100%igen Wahrheiten und Schemata, wie was für jeden einzelnen zu erfolgen hat, aber gewisse Muster lassen sich im Laufe der Zeit erkennen.

Betreffend die Fliegerei kann man es so zusammenfassen, daß es bei ab-initio Ausbildungen (Screening bei Airline oder Militär und großteilige Übernahme der Ausbildungskosten bzw. anteilige Ratenrückzahlung später im Streckendienst - siehe LH, Swiss, Austrian, etc.) viele aufgenommene BewerberInnen hat, die es "einfach so" probiert haben, ohne bislang etwas mit der Fliegerei am Hut gehabt zu haben. Die haben einfach "Glück" und sind als passende KandidatInnen zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Jene, die ab initio seit langem anstreben und schaffen, landen natürlich den "Jackpot."

Bei den Selbstfinanzierern sieht es da schon anders aus. In dieser Gruppe gibt es naturgemäß einen sehr hohen Anteil von Enthusiasten und "Kinderschuh-Pilotenanwärtern", die sich ihren Traum - unter zum Teil großen Entbehrungen - erfüllen. Da dieser Weg bekanntlich steinig ist, braucht man neben den im Thread weiter oben bereits erwähnten beruflichen Eignungen auch wahren Idealismus und Motivation, um die beinahe zwangsläufigen "downs" (sprich wenn es mal nicht so gut oder ganz mies läuft) zu meistern.

 

Ich kenne selbstfinanzierte Piloten (Airline sowie Heli), die nach Jahren von Entbehrungen endlich Zusagen für einen Job, der zum Durchbruch führen sollte (sprich - man kann davon leben und muß nebenbei nicht mehr LKW-Fahren oder CNC-Maschinen programmieren) hatten und wo das dann im letzten Moment doch nix geworden ist.

Einige waren nach mehreren Rückschlägen soweit, wirklich den Hut drauf zu schmeissen - da hatte es beispielsweise bei einem konkreten Fall (ca. Mitte 20) schon über 1.500 Stunden mühsam gesammelt auf Kolbenhelis (mehr als 1 Jahr im Ausland). Nach einer "Rappel-Phase" hat er doch noch den Fluglehrer gemacht und zielt nun weiter in Richtung Turbine. Noch mehr dieser Geschichten kenne ich von der Fläche.

 

Fazit: Du wirst eine Menge Biss brauchen, wenn Du es selber bezahlen willst! Zudem solltest Du dann 100%ig davon überzeugt sein, daß es DAS ist, was Du willst (was immer dies dann sein mag)! Am besten Schritt für Schritt anfangen (PPL) und schauen, ob die Fliegerei überhaupt Deines ist. So mancher "zukünftige Jet-Pilot" war angesichts der vielen Regeln und Vorschriften bereits beim PPL dermassen abgetörnt, daß er hinschmiss und lieber Drachenflieger (Hängegleiter) wurde ;)

 

Zu guter Letzt: Die Bizjet-Fliegerei (Geschäftsflugzeuge) ist für Einsteiger mitunter auch kein Honiglecken. Klar, wenn Du in Oxford die ATP-Ausbildung gemacht hast und vorne dabei bist, kannst Du - falls denn gerade "Frischlinge" aufgenommen werden - beispielsweise gleich zu NetJets gehen.

Aber nicht selten bedeutet der Biz-Einstieg, als Copi auf einer abgerittenen Citation eines eher weniger denn mehr seriösen Lufttaxiunternehmens anzufangen. Soll heissen: Wenn am Sonntag um 7:30 das Handy läutet und der Chefe sagt, daß man schnell paar Kunden in Kiev abholen und nach Olbia bringen muß - und zwar "zackig", dann gibt's kein Zittern und Zagen! Rein in die selbstgekaufte Uniform und ab geht's - mit einem schlechtgelaunten Captain, der eigentlich mit seiner Freundin gemütlich im Bett brunchen wollte :005:

Kenne jemanden, der das am Anfang seiner Jet-Fliegerei drei Jahre so erleben "durfte", um entsprechend Stunden zu sammeln (quasi immer auf Standby). Nun ist er Captain auf einem modernen BizJet. Angefangen zu Fliegen hat er mit 17, danach innert weniger Jahre bis frozen ATPL. Heute ist er um die Vierzig. Dazwischen waren - wegen massivem Fliegerei-Frustes - mehrere Jahre in einem Job abseits der Fliegerei.

 

Also - erstmal hinsetzen und überlegen, was Du willst und ob das realistisch und von den Fähigkeiten, Mitteln und zeitlichen Betrachtungen her überhaupt sinnvoll möglich ist. Kleiner Tipp zum Schluß: Kauf Dir von Hesse/Schrader das Buch "Der Pilotentest"! Nicht nur sind da Musterfragen bezgl. Englisch drinnen, sondern auch betreffend Skills, die man als Pilot mitbringen sollte.

 

Viel Erfolg!

 

Gruß

Johannes

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Ziemlich gute Analyse Dr. Watson!:)

 

Ist auch so - bin auf der Suche nach dem Job, Zukunftsorientierung usw.... Weiss einfach, dass ich für meine Zukunft etwas haben muss, dass passt. Es geht dabei nicht unbedingt um den Job des Lebens. Sondern mehr um das Berufsfeld des Lebens.

 

Wenn ich will. Und zwar wirklich will. Dann kann ich ziemlich Gas geben. Ich möchte für meinen Job leben, aber es muss der Job sein, der mich glücklich macht. In meinem Leben gibt es viele Sachen, die ich mal angefangen habe...

Es gibt aber einige davon, die ich bis jetzt durchgezogen habe. Und eines davon ist der Modellflug. Ich weiss, dass Modelle und "Echte" nicht ganz das gleiche sind, aber die Fasziantion Aviatik spricht da zweifelsohne heraus. Ich werde sicherlich einige Rundflüge machen und ich denke auch den PPL. Wenn ich dann noch immer überzeugt bin - dann gehts los. Und zwar so richtig. Nebenbei versuche ich meinen aktuellen Job mit möglichst viel Motivation zu meistern. Vielleicht in den nächsten drei Jahren sogar aufsteigen. Aber eben; Der Enthusiasmus hat sich schon Anfang Lehre verabschiedet.

 

Ich brauche endlich wieder einen Sinn dafür jeden besch... Morgen aufzustehen und ohne Frühstück in den Wagen zu steigen. Und seit ich jeden darauffolgenden Abend Englisch lerne, für einen Test, für den ich mich noch nicht einmal angemeldet habe, geht es einiges besser. Das ist ziemlich bemerkenswert. Und es ist auch sehr typisch für mich. Was mich packt, da versuche ich immer das Beste zu geben.

 

Aber alles in allem: gute Tipps! Danke Leute. Die Quintessence des ganzen ist für mich: Mach den PPL! Und das ist, denke ich eine gute Zwischenlösung.

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Generell sollte alles über diverse Foren verteilte mit ein wenig Menschenverstand gesehen werden (heutzutage ja nicht mehr unbedingt selbstverständlich sowas...).

 

Fakten:

 

Es wird immer jede Menge wannabees, drop-outs und Negativbeispiele geben, die's eben nicht geschafft haben. Von denen wirst du das ganze schlechte Zeug hören.

 

Dann gibt's natürlich noch jede Menge Piloten, die es über den ein oder anderen Weg geschafft haben. Manchmal einfach, mit Glück oder auch sehr langwierig und beschwerlich. Von denen gibt's die guten Details.

 

Letztendlich kommt's darauf an, was du selbst für dich machen willst, und das solltest du dann durchziehen.

 

Zu bedenken wäre noch:

 

- MATURA!!!!! Jede halbwegs grosse / angesehene Airline (Ausnahmen sind selten, bsp. noch Swiss European) setzt Matura / Abitur voraus. Abgesehen davon ist die ATPL Theorie vom Lernaufwand gut mit der Matura vergleichbar, um das büffeln kommst du also sowieso nicht herum.

 

- Realitycheck: Mach deine Hausaufgaben. Einen Kredit über 100,000 Franken aufzunehmen wäre unsinnig wenn die Ausbildung auch deutlich billiger möglich ist. Ebenso solltest du dir halt auch noch überlegen, wie es weiter geht, wenn du körperlich / medizinisch mal nicht mehr fliegen kannst.

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Ich habe mir das heute nochmal durch den Kopf gehen lassen. Ich meine - wie viele Leute haben Berufe erlernt und konnten sie aufgrund mangelnder Nachfrage nicht ausüben? Beispielsweise studiert jemand Journalismus. Selbst wenn er irgendwann einen Job hat - die Konkurenz ist gross. Die Beispiele gibt es in allen Berufsbranchen.

 

Und das mit dem Geld ist halb so wild. Ich zahle 20.000Sfr an. Dann zahle ich während der Ausbildung 2000.- pro Monat in die Flugschule ein und wenn ich nach 3 Jahren fertig bin bin ich praktisch Schuldenfrei. Mein Vorteil ist, dass ich noch zu Hause wohne und das für diese Ausbildung auch noch weiterhin tun kann. Danach schau ich das ich ausziehe. Ob mit Pilotenjob oder ohne. Wer 100% arbeitet und (so wie ich) cirka 1000.-/Monat Ausgaben hat für den ist das gut machbar.

 

Tja und dann ist das mit der Matura. Nein, die hab ich nicht. Was auch daran lag, dass der erlernte Job mir keine Motivation gab mich da irgendwie weiterzubilden. Ich dachte nur die wenigsten verlangen Matura. Und auch nur dann, wenn die Ausbildung über die Fluggesellschaft finanziert wird.

 

Ich habe jetzt also ziemlich alle Bereiche abgedeckt. Englisch - kann ich lernen. Ich meine, das wichtigste kann ich ja ohnehin schon. Jetzt bin ich wie wild dabei National Geographic Hefte zu übersetzen. Nachdem ich dann irgendwann einen Haufen Vokabular gelernt habe kommt dann der mündliche Teil und Zeitformen usw. dran.

Das Geldproblem ist in meiner Situation durchaus machbar. Schreiner sind momantan sehr gesucht und der Lohn ist für einen Handwerker ganz akzeptabel (im Vergleich zu Deutschland auf jeden Fall). Tja und das Durchbeissen während der Ausbildung das krieg ich hin. Wichtig ist vorallem: Nach dem PPL eine Besinnungspause machen. Und wenn ich mir wirklich sicher bin (habe ein gutes Gefühl), dann einfach nie daran denken, man könne keinen Job bekommen. Ich hoffe dass bald eine Krise kommt - dann kann ich meine Ausbildung beginnen. Denn Erfahrungsgemäss ist immer bei Ausbildungsabschluss wieder Hochkonjunktur und die Nachfrage an ausgebildeten Piloten.:007:

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Ich wiederhole mich nur ungern, mach's aber trotzdem:

 

MATURA...!

 

Klingt vielleicht nicht sonderlich wichtig momentan, und vielleicht findest du sogar einen Job ohne... wenn dann allerdings der erste Glanz des Fliegens abgenützt ist, und du dir nach ein paar Jahren vielleicht eine Firma mit besseren Karrierechancen / beruflicher Sicherheit / mehr Stabilität suchen willst, wirst du's schwer haben ohne.

 

Zu bedenken ist einfach, dass selbst wenn Airlines die Matura / das Abitur nicht als MINDESTANFORDERUNG angeben kannst du dir trotzdem sicher sein, dass die meisten anderen deiner Mitstreiter um einen der begehrten Plätze im Cockpit die Matura haben werden, und somit einen Vorteil dir gegenüber.

 

Überleg's dir mal... Zwei völlig gleichwertig talentierte und ausgebildete Piloten, einer mit Matura, einer ohne. Da hast du einen nicht zu unterschätzenden Nachteil, und zumindest eine Abendmatura ist vom Aufwand her nicht die Welt, bringt dich aber weit. Auch ausserhalb der Luftfahrt übrigens.

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Jetzt muss ich mich auch noch einmal melden. Sorry, Sebi: Du zahlst 3 Jahre lang monatlich 2.000 Fränkli für die Flugausbildung an die Flugschule? Und ein Tausender bleibt Dir dabei noch zum Leben?

Entweder bist Du ein Träumer - oder Du solltest bei Deinem tollen Beruf bleiben. Denn so viel verdienst Du - vielleicht als Freelancer - in der GA ganz sicher nicht.....

Aber wenn Du tatsächlich 2.000 sfr monatlich für Dein Hobby erübrigen kannst, dann wirst Du nach dem PPL über kurz oder lang Dein IFR machen und schöne Zeiten ganz nach eigenem Ermessen, Fahrplan und Zielen machen. Das ist allemal besser als ein Pilotenleben, wie von @josch sehr stimmig beschrieben. Wenn Du überhaupt so weit kommst.

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Ich verdiene auf die Stunde 34.50 Das gibt pro Monat 5600.- Sfr (brutto)

 

Davon gebe ich 1750.- an die Flugschule ab.

 

1000.- sind Kosten die ich monatlich brauche um mindestens Freizeit, Auto, und Abgabekosten Zuhause zu decken.

 

Freelancer ist deine Interpretation meines aktuellen Standes. Ich bin auf der Suche nach einer Festanstellung. Tritt dieser Fall ein habe ich ein regelmässiges Einkommen. Der jetzige Standpunkt ist liegt dem schon sehr nah. Es ist also einiges mehr, dass ich als Cash in der Hand habe.

 

Aber es geht weder um Geld, noch um Träumereien.

 

Ich mache mein PPL. Ich schaue dann was ich weiter will - vermutlich mache ich den CPL.

 

Ich sehe die Schwierigkeiten die da auf mich zukommen. Ich kann mir durchaus vorstellen(Variante A), dass ich in 5 Jahren irgendwo in nem Stuhl sitze und zB einen Appron Controller Job durchziehe während ich privat etwas Piper fliege.

 

Es kann aber auch sein (Variante B) - und ich denke die Wahrscheinlichkeit ist durchaus gering, dass ich in einem Flugunternehmen fliege, dass rein zufällig in der Schweiz vorzugsweise Wohnort Zürich sitzt.

 

Ist mir klar, dass es nicht unbedingt realistisch ist. Aber im Leben gehen immer wieder irgendwann irgendwo Türen auf. Und zu bemerken sei, dass ich in beiden Fällen glücklich wäre.

 

Auf jeden Fall eines weiss ich sicher: Ich werde nicht länger Zuhause rumsitzen und mich jeden Morgen auf der Autobahn bemitleiden wie perspektivlos und unerfüllt der Tag für mich wird. (Variante C) Denn in dieser Variante werde ich nicht glücklich sein.

 

Ich bin jung. Wenn nicht jetzt, wann dann? Das einzige, dass ich aus deinem Kommentar höre malibuflyer - und es ist nicht mein Stil das zu sagen aber ich bin in Rage - ist deine persönliche Enttäuschung. Was Josch geschrieben hat war wirklich informativ und sinnvoll. Dein Kommentar lässt auf die Weisheit eines erfahrenen Mannes sprechen der dem jungen Heisssporn seinen Idealismus ausreden will. Aber ich bitte dich mir diese Erfahrung selbst machen zu lassen.

 

Anderes Beispiel: Mein Vater macht gerade eine Ausbildung zum Jäger. Nicht weil er Geld übrig hat, nciht weil er darauf arbeiten will. Sondern nur um seinem beschissenen Job zu entfliehen. Er ist vielleicht zu alt um beruflich was aus der Jägerei zu machen. Aber ich habe immerhin die Chance in den Kreis an Leuten zu kommen, die mich interessieren. Mit der AUsbildung zum PPL werde ich einige Erfahrungen sammeln, was ich will, wer ich bin, wohin ich will. Das Ziel ist nach wie vor der CPL. Vielleicht weiss ich in einem Jahr nachdem ich 50h flugerfahrung gemacht habe wohin ich wirklich will. Ein Traum von mir ist beispielsweise das Bauen historischer Flugzeuge. (ich weiss - ich Träume nur von den unrealistischen Sachen).

 

Ich weiss nicht, was genau ich wirklich will. Deshalb gebe ich mir selbst die Richtung vor. Mehr kann ich von niemandem fordern. Nicht von mir, nicht von der Welt. Die Zukunft ist zu ungewiss um sich für einen Weg zu entscheiden. Das einziges, was mir bleibt ist mich selbst in dir Richtung zu bugsieren, die mich interessiert. Und wann ist die Chance besser, als dann, wenn man noch keine Verpflichtungen hat. Natürlich kann ich hier in die Scheisse fassen. Ist gut möglich. Aber dann kann ich mir wenigstens jeden Morgen vor der Arbeit sagen: "Hey, du bist eidgenössisch diplomiertere Berufspilot." Und dann beginnt ein toller 9h Arbeitstag.

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Von der Matura würde ich dir abraten, Aufwand und Ertrag lohnt sich nicht. An deiner Stelle würde ich mir überlegen, die Berufsmatura nachzuholen, denn ohne die wirst du wohl schwer erste Wahl sein bei einer Selektion. Zudem brauchst du diese mindestens, um beispielsweise bei SWISS International eine Chance zu bekommen.

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Sebi,

 

Gutes Posting!

Seine eigenen Ziele soll man verfolgen. Deine persönliche Situation kennst du am besten, und du hast ja eine Ausbildung, einen Beruf, auf den du zurückfallen kannst, falls es nicht klappt. Lieber versucht und aus irgendwelchen Gründen nicht geschafft als sich ein Leben lang vorwerfen den Schritt nicht getan zu haben.

 

Bez. Berufsmatura muss ich meinem Vorposter jedoch nochmals zustimmen. In Zürich verlangt neben der Swiss Intl auch Helvetic und Edelweiss einen Maturaabschluss. Ausser einigen GA Unternehmen bleibt da dann nicht mehr so viel übrig. Ich würde übrigens wetten, dass bei Swiss European auch sehr viele die Matura haben.

 

Anyway - viel Glück...geh deinen Weg!

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Hallo zusammen

 

Es ist spannend, Eure Texte zu lesen. Vom Pessimisten bis zum Optimisten sind alle dabei. Ich möchte den Unsicheren hiermit Mut machen!

 

Ich selber wollte immer Pilot werden. Oder genauer gesagt, fliegen. Wo, was, wann für wen war mir pipegal. Der Weg war das Ziel. Ich war in der Realschule, für die Sekundarschule hat es bei mir nicht gereicht. Damit war allerdings FVS (vorgänger von Sphair) sowie auch SLS für mich nicht möglich. Also habe ich eine Mechanikerlehre gemacht und Geld gespart. Mit 19 hatte ich 3'500 Franken, genug für den Segelflugschein. Leider besass ich lediglich ein Fahrrad und hatte daher keine Möglichkeit auf einen Flugplatz zu kommen, um fliegen zu lernen. Also habe ich ein Auto angeschafft, allerdings waren dann 3'300 Franken hin. Und der Segelflugschein ebenfalls.

 

Also weiter gespart, gearbeitet wie ein Idiot, wo, was, wann für wen war mir pipegal, Hauptsache die Kohle kam. Nach der RS und einem weiteren Jahr arbeiten wie ein Idiot, hatte ich genügend Geld für das PPL. Eigentlich wollte ich Hubschrauber fliegen, aber dazu fehlte noch ein mächtiges Stück Geld. Also PPL auf Flächenflugzeuge. Mit dem PPL Schein habe ich mich bei einer Segelflugschule beworben als vollamtlicher Saison Schlepppilot, um Stunden zu sammeln. Für sieben Franken pro Tag konnte ich fliegen und mir die Stunden fürs CPL zusammen raffen. Nebenbei, bei schlechtem Wetter und an Wochenenden habe ich gearbeitet wie ein Idiot, wo, was, wann für wen war mir pipegal, Hauptsache die Kohle kam. Ende Saison hatte ich genügend Geld zusammen für die IR/CPL Theorie, welche ich noch im selben Spätherbst begann.

 

Nun waren verschiedene Optionen offen, Taxifahrer Nachts und Fluglehrer am Tag, oder was auch immer. Dank einer glücklichen Fügung, meinem Optimismus und etwas Glück konnte ich ein super Darlehen ergattern, mit dem ich das IFR CPL multiengine absolvieren konnte. Und weil ich immer auf den Flugplätzen rumhing und offen für alles war, wusste ich immer wieder wann irgendwo eine Chance auf einen Job bestand, ich habe mich überall beworben. Mir war auch egal, wo, was für wen, Hauptsache fliegen. So kam ich mit vierundzwanzig und etwas Glück zu einem Copi Posten auf einem Business Jet. Dort konnte ich dann das ATPL noch nachholen und praktisch jeden Tag fliegen. Kaum hatte ich die Schulden abbezahlt habe ich natürlich den Segelflugschein nachgeholt. Ehrensache.

 

Nach einem Firmenwechsel wurde ich Kapitän, und ein Jahr später mit etwas Glück für mich und Pech für meinen Vorgänger wurde ich Chefpilot und Geschäftsführer in einer Fluggesellschaft. Mit siebenundzwanzig!

 

15 Jahre später habe ich dann endlich den Heli PPL Schein gemacht, just for fun. Ein weiteres Traumziel erreicht. Mit etwas Glück, aber auch mit Ausdauer und Geduld und der Einstellung, der Weg ist das Ziel, egal wo, was, wann für wen.

 

Fazit nach zwanzig Jahren Fliegerei: meistens ist es möglich. Ich habe jahrelang auf Ferien und Gimmick, schöne Autos und Ausgang verzichtet, aber mein Ziel nie aus den Augen verloren. Und daran geglaubt. Heute sind die Aussichten viel besser als auch schon, Piloten werden benötigt, und gute Piloten sind nach wie vor begehrt. Eine Chance, wenn man gewillt ist zu arbeiten, egal wo, was und für wen.

 

Also, good luck!

 

Ruedi

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Na, wunderbar, dieses Beispiel von Ruedi. Ich habe nie bestritten, "dass es geht", wenn man Ausdauer UND Glück hat. Meinen Glücksfall habe ich ja schon weiter oben beschrieben.

Dennoch fand ich es wichtig, die Kehrseiten und Hindernisse aufzuzeigen. Niemand soll ungewarnt ins Messer rennen wie so viele. Aber wenn es Dich, Karsten, provoziert und zu "jetzt erst recht" bewegt hat und Du es dann letztlich schaffst, dann freue ich mich für Dich.

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Kleine Lebensgeschichte zur Abschreckung oder Inspiration.

 

Ich habe den Weg ins Cockpit als sehr steinig erlebt. Die ersten Flugstunden konnte ich im Rahmen der FVS Kurse I und II sammeln. Nach der Matur habe ich mich bei der Swissair beworben, doch ohne ein Ingenieurstudium (am liebsten ETH) oder eine Militärpilotenkarriere war man für die Swissair uninteressant. Es war mir nicht möglich neben dem ETH-Studium genug zu arbeiten, dass ich es selber finanzieren konnte, deshalb entschied ich mich dann für das Sekundarlehrerstudium. Ich arbeitete einige Jahre als Sekundarlehrer und habe mich dann trotzdem wieder bei der Swissair beworben. Ich wurde im Jahr 2001 zur Selektion aufgeboten. (Jetzt reichte schon die Matur um sich bewerben zu können.) Dann kam 9/11 und das Grounding der Swissair. In dieser Zeit bot nur noch Horizon die Ausbildung zum Linienpiloten in der Schweiz an. Ich habe mich entschieden diesen Weg zu gehen. Die Pilotenausbildung habe ich berufsbegleitend gemacht. Die Theorie konnte ich im Distant Learning absolvieren, sonst wäre es zeitlich gar nicht machbar gewesen. 2002 hatte ich das PPL in der Tasche. 2003 folgte das "Stundensammeln" und die ATPL-Theorie. 2004 machte ich das NVFR, und da ich keinen Instruktor für die IR-Ausbildung auf der Seneca III hatte, noch den Fluglehrerkurs. 2006 hatte ich dann das CPL/MEP/IR bestanden und den MCC-Kurs absolviert. Nun war ich ein "Frozen ATPL" mehr auf dem Stellenmarkt. Ich habe mich mehrmals bei der Swiss oder anderen Airlines beworben, doch mein Alter war ihnen immer zu hoch. Swiss wollte keine Ready Entries sondern lieber Ab Initios. Schade. 2007 konnte ich meine erste Stelle als F/O auf Citation Bravo antreten. An den Kosten des Type Ratings musste ich mich zur Hälfte beteiligen. Gesamthaft hat mich meine ganze Ausbildung bis zur Anstellung ca. Fr. 150.000.- gekostet. Den Schuldenberg schiebe ich heute noch vor mir hin. Als F/O muss man zuerst mal ein paar Jahre unten durch und verdient nicht so fürstlich, dass man viele Schulden abzahlen kann. Nach einem halben Jahr gab es ein Difference Training auf die Citation Ultra. Wieder ein Jahr später wurde ich ins Citation Excel Type Rating geschickt. Bis heute fliege ich Citation Ultra und Excel.

 

Die Aviatikbranche ist ein kriesenanfälliges Business. Da sind Auswirkungen von Finanzkriesen und Aschewolken zu spüren. Flugzeuge werden gekauft und verkauft. Frimen werden umstrukturiert oder aufgelöst. Man weiss nie, wann man plötzlich ohne Job da steht. Auch jetzt bin ich gerade mal wieder in der Aufbruchphase.

 

Trotzdem finde ich den Pilotenberuf immer noch einer der vielseitigsten Jobs, die es gibt. Leider ist man in der Fliegerei durch das Geld limitiert. Wenn man viel Kohle zur Verfügung hat, ist praktisch alles möglich. Ansonsten braucht man eine sehr grosse Portion Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

 

L.G. Benno

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Na da sieht man's - so wie sich bei so manchem Piloten die Dinge auf dem Weg ergeben haben, haben sich hier im Thread nun auch paar wirklich wertvolle Inputs durch aktive Profis ergeben.

 

Gruß

Johannes

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Ja ich wollte mich auch mal bedanken. Es gab da sehr vielseitige Hinweise. Manche von Leuten die gerne was reinschreiben, andere die Urteilen als seien sie zu Höherem bestimmt und hätten die Welt gesehen. Aber hauptsächlich sehr informative, unverblümte aber auch faire Aussagen. Ich werde mich über Zeitschriften oder persönliche Kontakte auch weiter bilden um mir klarer zu werden, was da auf mich zukommt. Aber bis jetzt hat mich (zum Glück) noch niemand davon abgeschreckt den CPL zu machen.

 

Ich denke ich würde die Ausbildung nicht machen, wenn bereits ausgezogen wäre. Ausziehen konnte ich nicht, da ich keine Festanstellung bekommen habe. Und zufälligerweise habe ich vor wenigen Stunden die Zusage auf eine feste Stelle bekommen. Wäre das vor wenigen Monaten bereits passiert hätte ich mir den Traum vom Piloten vermutlich abschmieren können, denn dann wäre ich ausgezogen. Das Leben ist manchmal ziemlich kurvig. Und das sage ich mit 20 Jahren! (wie wirds dann erst aufs Alter hin:rolleyes: )

 

Mein Vorteil ist, dass ich damit rechne die Ausbildung ohne Schulden abzuschliessen. Nur schon das sind unglaubliche Perspektiven, die nicht jeder hat. Aber der Threat ist eigentlich klasse. Ist mir auch schon persönlich von einer Pilotin gesagt worden: "Du findest alles. Die total unglücklichen und die total erfüllten."

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  • 1 Jahr später...
Als F/O muss man zuerst mal ein paar Jahre unten durch und verdient nicht so fürstlich, dass man viele Schulden abzahlen kann. Nach einem halben Jahr gab es ein Difference Training auf die Citation Ultra. Wieder ein Jahr später wurde ich ins Citation Excel Type Rating geschickt. Bis heute fliege ich Citation Ultra und Excel.

 

Die Aviatikbranche ist ein kriesenanfälliges Business. Da sind Auswirkungen von Finanzkriesen und Aschewolken zu spüren. Flugzeuge werden gekauft und verkauft. Frimen werden umstrukturiert oder aufgelöst. Man weiss nie, wann man plötzlich ohne Job da steht. Auch jetzt bin ich gerade mal wieder in der Aufbruchphase.

 

Trotzdem finde ich den Pilotenberuf immer noch einer der vielseitigsten Jobs, die es gibt. Leider ist man in der Fliegerei durch das Geld limitiert. Wenn man viel Kohle zur Verfügung hat, ist praktisch alles möglich. Ansonsten braucht man eine sehr grosse Portion Glück, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

 

L.G. Benno

 

Mhm da kann ich dir schon in einigen Punkten zustimmen. Trotz Krisen und Problemen in der Pilotenindustrie ist es doch ein Beruf, den man, wenn einmal ausgeführt, einfach nicht mehr missen möchte. Ich habe mir nach ewiger Zeit einen fixen Zeitplan erstellt, um mit dem Leben auch klar zu kommen und nicht in schlechte Fitnessmuster zu verfallen.

 

Das mit den Schulden kenne ich nur zu gut, nachdem ich sie wirklich jahrelang vor mich hergezogen habe, konnte ich sie vor einem halben Jahr endlich mit der letzten Rate bezahlen - hat mich auch ziemlich viel gekostet und ich musste auch einiges an wichtigen Utensilien wie meiner PlayStation, meinem neuen Herrenvelo, meinem Plasmafernseher und so weiter verkaufen. Aber im Endeffekt hat es sich gelohnt, weil ich diese Dinge immer wieder bekommen kann, aber eine wirklich gute und fundierte Ausbildung hat meistens doch eine gewisse Altersgrenze, die man nicht einfach Mal so überwinden oder ignorieren kann.

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Der Thread ist doch ein Jahr alt...? Aber wenn er schon ausgegraben ist; Sebi, wie läufts?! :) Ich bin auf einem ähnlichen Weg, jedoch mit FAA Ausbildung.

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