Phil Geschrieben 18. Oktober 2010 Geschrieben 18. Oktober 2010 Hier also die Fortsetzung von Teil 1, meiner sechstägigen Reise in den USA. Nach drei ereignisreichen Tagen in Seattle flog ich am 22. August weiter, via Long Beach nach Boston und nach geplanten 12 Stunden Aufenthalt in der Ostküstenstadt weiter nach Chicago. Flug JetBlue B6 295 STD: 1455 PDT ATD: 1505 STA: 1720 ATA: 1715 Load: ca. 100% Aircraft: N520JB ''Blue Velvet'' Während mein Onkel mit LH 491 nach Frankfurt zurückflog hatte ich einen kurzen Flug nach Long Beach vor mir. Delta ist sehr präsent am internationalen Satelliten, unter anderem Langstreckenflüge nach Amsterdam, Tokio, Osaka und Peking Fast pünktlich um 15 Uhr hob der A320 Blue Velvet im bewölkten Seattle mit Ziel Long Beach California ab. Ich hatte es mir an einem Fenstersitz gemütlich gemacht und schaute mir während den 2 Stunden Flug ein NFL Football Spiel im Live TV an Ein ruhiger Flug mit einer freundlichen Crew ging so schnell vorbei und ehe ich mich versah waren wir über dem Pazifik vor Los Angeles im Decent. Leider war auf diesem Flug meine Fensterscheibe mit einer Fettschicht versehen, weshalb die Bilder nicht so herauskamen, wie ich mir das wünschte. Unser Anflug auf die 3000 Meter lange Runway 30 verlief zuerst südwestwärts über dem Pazifik, anschliessend der Turn südlich von Long Beach. Der Final Approach führte uns über ein grosses US Army Camp und schliesslich über den schier endlosem Suburbia von LA. Los Alamitos Air Force Base Wie erwähnt, das In-Flight Entertainment von Jet Blue. Der Passagier hat die Möglichkeit, zwischen etwa 50 TV-Sendern, einem grossen On-Demand Angebot sowie ca 50 Radiosendern auszuwählen. Als ich als einer der letzten Passagiere den Airbus über die Rampe (für die Amerikaner wären Treppen wohl ein bisschen zuviel des Guten) verliessen traf mich fast der Schlag. Die 30 Grad Hitze von L.A. war schon etwas heftig verglichen mit den kühlen 15 Grad von Seattle. Jet Blue ist der dominante Carrier in Long Beach, einem Airport der jährlich etwa 1,45 Millionen Passagiere abfertigt, über 80 Prozent davon mit den Blauen Da ich in Long Beach nur gute 3 Stunden Aufenthalt hatte reichte es mir leider nicht, die Umgebung zu erkunden. Immerhin ist nicht allzuweit weg vom Airport die Queen Mary angedockt und auch sonst soll es der Hafen hier in sich haben. Die Zeit bis zum Weiterflug nach verbrachte ich unter anderem im Terassenrestaurant über der kleinen Check-In Halle im rechten Bildrand zu sehen. Das beinah antike Terminalgebäude. Der Flughafen platzt aus allen Nähten, die Gateräume wirken alle ein bisschen zusammengewürfelt und provisorisch. Die Port Authority von LA hat vorgesorgt und so wird in den nächsten 2 Jahren ein neuer Terminalkomplex entstehen, der Alt und Neu verbinden soll. Während die Abendsonne die Kalifornier verbrutzelte genoss ich im Restaurant ein Chicken-Avocado Sandwich und sah dem Treiben auf dem Vorfeld zu. Leider war dasjenige im Gegenlicht und die Terminalzelte machten das fotografieren auch nicht einfacher. Auf der gegenüberliegenden Seite der Hauptpiste liegt der Fabrikkomplex von Boeing, in dem die C17 gefertigt werden Während es dunkel wurde begann schliesslich das Boarding für meinen Red-Eye Flight nach Boston Montag 22.8.2010 Flug: Jet Blue B6 488 STD: 2130 PDT ATD: 2155 STA: 0530 ET +1 ATA: 0520 Load: 100% Aircraft: N603JB ''Viva La Blue'' Flightaware Map Da es dunkel war während des gesamten Fluges konnte ich keine Fotos machen. Die Route führte uns über den Hafen von Long Beach, 180 Grad Turn, danach über Las Vegas, Denver, Chicago, Buffalo nach Boston. Leider ist kurz nach dem Start mein IFE ausgefallen. Der FA war hilfsbereit, konnte aber das System nicht reparieren oder einzeln neu starten. Mir wars letzlich eigentlich egal, so war ich wenigstens nicht vom schlafen abgelenkt. Ich erwachte, als wir uns bereits im Anflug auf BOS befanden. Nur konnte ich leider nichts sehen, da es erstens noch dunkel war und wie sich später herausstellte die Maschine in dichtem Nebel flog. Wir konnten trotzdem direkt auf der Runway 4R landen. Jetzt war ich also in Boston, und es war erst 6 Uhr morgens. Ein bisschen durcheinander von der Müdigkeit(die Flüge heissen nicht umsonst Red-Eyes) und dem Wetterchaos holte ich am Gepäckband meinen Koffer und wollte mir ein Schliessfach suchen, um ihn für den Weiterflug dann wieder abzuholen. Doch nichts da, es gäbe am Flughafen keine Schliessfächer und auch sonst keine Stelle, wo man solche komischen Objekte wie Gepäckstücke deponieren könne. Also blieb mir nichts übrig als mit dem Koffer in die Stadt zu fahren. Der Blue Line Bus brachte mich in etwa 20 Minuten zum Hauptbahnhof, der South Station. Hier fand ich schliesslich nach mehrmaligem Erkunden im obersten Stock des Parkhauses einen Paketdienst der Post, wo man für eine Gebühr von 5 Dollar auch Koffern deponieren kann. Es geht doch... nur so eine kleine Anekdote nebenbei. Ich konnte mein Gepäck übrigens nicht durchchecken, da mein Aufenthalt in Boston länger als 5 Stunden war (letzlich war ich sogar sehr froh darüber). Für den etwa 8 stündigen Layover in Boston hatte ich mir so einiges vorgenommen. Das miese Wetter drückte meine Reisestimmung allerdings beträchtlich. So blieben vom verregneten Stadtspaziergang letzlich nicht viel mehr als nasse Schuhe und wenige Bilder übrig. Den Rest des Morgens verbrachte ich grösstenteils im Bücherladen Barnes and Nobles, wo mir unter anderem dieses Buch auffiel, geschrieben von einem Verkäufer des Stauffacher Buchladens in Bern. Habs in etwa einer halben Stunde überlesen, wirklich ein amüsanter Beschrieb des Schweizer Verhaltens :) http://www.jskesliencharles.com/wp-content/uploads/2010/04/SwissWatching-final-cover-190x300.jpg Die Innenstadt von Boston hatte ich gesehen, die Stores zur Genüge durchkämmt, es war also Zeit mich wieder zum Logan Airport zu begeben. Als ich dort am Automaten einchecken wollte, machte mich das System darauf aufmerksam, dass mein Flug gestrichen worden sei. Schlechte Neuigkeiten, insbesondere als mein geplanter Jet Blue Flug der letzte an diesem Tag nach Chicago war. Nach etwa einer halben Stunde Warten am Check-In Schalter wurden mir die News bestätigt. Wegen dem schlechten Wetter hätten viele B6 Flüge gestrichen werden müssen. Der nächste Flug ginge erst wieder am nächsten Tag, da auch via JFK nicht viel liefe. Ich hätte nun die Möglichkeit bis morgen zu warten und mir auf eigene Kosten ein Hotelzimmer zu nehmen, oder bei einer anderen Airline den Flug nach ORD zu buchen. Die Dame am Check-In war strikt aber auch hilfsbereit und bot mir an, bei American Airlines nachzuschauen, wie teuer ein Ticket bei denen wäre. Ganze 580 Dollar wollten die für den One-Way nach Chicago. Angesichts der Tatsache, dass ich andernfalls die Kosten für eine Nacht in Boston zu zahlen gehabt hätte und kostbare Zeit in Chicago draufgegangen wäre, entschied ich mich, dass mir diese Last-Minute Fare soviel wert war. Ich hatte schon meine Kreditkarte gezückt, da bekam ich die erste gute Nachricht. Jetblue habe gerade entschieden, die Passagiere kostenlos auf Partnerairlines zu buchen, die noch Plätze frei hatten. So ergatterte ich mir den letzten Platz auf dem Spätnachmittagsflug von American Airlines nach Chicago O'Hare. Nun war ich auch froh, hatte ich mein Gepäck bei mir. So lief ich ins Terminal B rüber und checkte bei AA ein. 23.8.2010 Flug: American Airlines 2281 STD: 1740 EDT ATD: 1844 EDT STA: 1930 CET ATA: 1943 CET Flugdauer: 1h59min Aircraft: Boeing 737-800 N762AN Load: 100% Flightaware Map In Boston wurde das Security-Screening übrigens von einem Ganzkörperscanner gemacht. Ich hatte noch ein Stück Papier in meiner Hosentasche, was sogleich durch das Personal bemerkt wurde. -''Do you have something in there Sir? Please take it out'' -''The pocket is empty ma'am'' -''There is nothing there'' -''No you have something there'' -''Just a piece of paper'' -''Alright, show it to me'' Echt mühsam dieses Verfahren. Und ich war nicht der einzige, der sich deswegen nervte. Na gut, ich war eigentlich nur froh, wenigstens einen Flug nach Chicago zu haben. Da waren dann der Gangplatz und die Verspätung von einer Stunde nebensächlich. Der Flug mit American Airlines war angenehm. On-Board Entertainment war durch Overheadscreens vorhanden. Es wurden verschiedene Programme von NBC gezeigt (30 Rock) während wir im Sonnenuntergang dem schönen Sommerwetter in Chicago entgegenflogen. Nach der Landung in O'Hare das Gepäck geholt und mit der U-Bahn 50min zur Grand Avenue gefahren. Mein Hotel in Chicago war das Comfort Inn and Suites an der East Ohio Street, so gelegen, dass ich fast alle Attraktionen zu Fuss besuchen konnte. Die nächsten 2 Tage verbrachte ich mit Sightseeing in Dowtown Chicago, wo ich zuvor noch nie war. Am Mittag hakte ich ein erstes To-Do ab, eine Bootstour durch den Hochhausdschungel von Chi-Town Das Wrigley Building Mekka für Hochhausliebhaber Das Navypier, eine der von Touristen überfüllten Attraktionen in Chicago John Hancock Tower (459m mit Antenne) Am Abend befand ich mich schliesslich auf dem Topdeck des eben gesehenen Hancock Building. Eine Glasscheibe trübte leider die Aussicht, konnte mir aber nicht die Freude nehmen, die Skyline während etwa einer Stunde so gut wie möglich abzulichten. Blick auf das Navypier von 380 Metern Beautiful Skyline at Night Objekt der Begierde vom nächsten Tag: Willis Tower (ex-Sears Tower) Am nächsten Tag fand leider schon mein Rückflug nach München statt. Der Flug ging erst am Abend, so hatte ich noch genug Zeit, Chicago abzulatschen. Am Mittag hatte ich den Besuch des Willis Towers geplant. Aussicht vom 430 Meter hohen Skydeck des Willis Towers. Gut zu erkennen sind die beiden andern Skyscrapers, der Hancock Tower und der Trump Tower Die neuste Attraktion Chicagos. In Glaskästen kann man 430 Meter Luft unter den Füssen fühlen Chicago Midway, mit dem charakteristischen Pistenkreuz Trump Tower Nach dem Hochhauswahn brauchte ich vor dem Flug nach Europa noch ein bisschen Ruhe und fand ein gemütliches Plätzchen im Grant Park. Dort fand zu der Zeit auch ein Festival statt, wo sich die zahlreichen Partnerstädte Chicagos präsentierten. Leider fand ich keine Präsenz von Luzern... Am früheren Nachmittag fuhr ich raus nach O'Hare. Eingecheckt hatte ich schon im Hotel, wo ich bemerkt hatte, dass der Flug erheblich verspätet sein würde, da offensichtlich ein A340-300 anstatt dem -600er aus München kam wegen eines Technicals. Dieser Wechsel wurde mir beim Baggage Drop im Terminal 1 bei Lufthansa bestätigt, wo der Agent von einer Verspätung von etwa 90 Minuten ausging. Das würde meine Connection in München knapp werden lassen. Mittwoch, 25.8.2010 Lufthansa Flug LH 435 STD: 1950 CET ATD: 2120 STA: 1205 +1 EST ATA: 1315 Flugzeit: 8h35min Aircraft: Airbus 340-300 Regi unbekannt Load: ca. 70% Ich fand mich schon ziemlich früh beim Gate am nördlichen Ende des Terminal 1 ein, wo noch überall United Flüge abgefertigt wurde. Das Terminal 1 ist meiner Ansicht nach eines der angenehmsten in den USA, auch wenn es schon in die Jahre gekommen ist. Mit diesem Flug war ich das sechste Mal am Flughafen von Chicago, habe aber die Stadt das erste Mal besucht ;) Es hat sich allemal gelohnt. Ich nahm mit einem Gangplatz in der Mittelreihe Vorlieb, konnte so gut schlafen. Das Essen war ansprechend und die Crew wie gewohnt bei Lufthansa vorzüglich. Nach einer verspäteten Ankunft in München musste ich mich jetzt sputen. Doch geschätzte 10 Minuten nach Verlassen des Flugzeugs war ich bereits am Gate meines Weiterfluges nach Zürich angekommen. So etwas ist wohl fast nur in München möglich. Das Boarding hatte bereits begonnen. Donnerstag 26.8.2010 Flug Swiss LX 1105 STD: 14:00 ATD: 14:15 STA: 15:05 ATA: 15:00 Flugzeit: 45 Minuten Aircraft: Avro RJ 100 HB-IYS ''Churfirsten'' Load: 50% Mit dem Bus gings zum Jumbolino der Swiss European. Trotz kleiner Verspätung beim Abflug verlief der Hopper nach Zürich planmässig. Über Bayern Nach der Landung auf der Runway 14 und Abfertigung am Fingerdock holte ich mein Gepäck im menschenleeren Baggage Claim (tote Hose um diese Zeit in Zürich) und nahm den Zug nach Hause. Das Fazit dieses kurzen Trips in drei US-Metropolen fällt mehrheitlich positiv aus. Die Flüge mit Swiss und Lufthansa waren alle einwandfrei, der Service für Eco-Verhältnisse top. Das Umsteigen in Frankfurt und München verlief problemlos. Jetblue ist in den USA eine super Alternative zu den früheren Legacy-Carriern. Der Preis für meine drei Flüge war mit 330 Dollar ein bisschen höher als beispielsweise mit United, doch der Service und das gemütliche Umsteigen im heimeligen Long Beach waren den Aufpreis doch wert. Ein bisschen getrübt wurde der Eindruck durch den gecancellten Flug nach Chicago, den ich zuerst selbst hätte berappen müssen, wie bei jeder andern US-Airline wohl auch. Immerhin zeigte sich Jetblue schliesslich kulant und buchte mich gratis auf AA um. Die positiven Eindrücke dieser Reise werden mir lange in Erinnerung bleiben, besonders die tollen zwei Tage in Chi-Town, für mich nun der absolute Geheimtipp für diejenigen, die von NYC genug geseheh haben! Hoffe der Bericht hat gefallen, Feedbacks können nicht schaden :) Gruss Phil PS: Foto Equipment war übrigens eine EOS 400D mit Standard 18-55mm Objektiv sowie ein EF 70-200mm 4.0 L USM Tele. Zitieren
B787 Geschrieben 18. Oktober 2010 Geschrieben 18. Oktober 2010 Den 2. Teil zum Glück rechtzeitig erspäht, darum möchte ich dir auch gleich meinen Dank dafür aussprechen! ;) P.S. Das In-flight Entertainment in den USA ist immer wieder ein Genuss! :005: Zitieren
Tis Geschrieben 30. Oktober 2010 Geschrieben 30. Oktober 2010 Hoi Phil, coole Bilder, und schöne Idee mit den Logos! Vielen Dank dafür! Witzig: Genau in diesem Barnes and Nobles (zumindest denke ich, es war der selbe) verbrachte ich in Boston auch zwei Stunden ;) Und: Deinem Urteil zu Chicago pflichte ich zu 100 Prozent bei! Mir gefiel es (mindestens) ebenso gut wie New York: Flair, Grösse, Baustil, es passte einfach alles. Und ich kann jetzt gleich die Hälfte meiner Chicago-Schüsse aus meinem Bericht kippen, weil wir beide vieles genau gleich abgelichtet haben :D Grüessli und viele Dank! fürs Mitnehmen! Tis Zitieren
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