Ecureuil350 Geschrieben 12. Mai 2002 Teilen Geschrieben 12. Mai 2002 Hallo zusammen Die Fa. Lions Air AG besitzt nach dem crash vom 30.04.2002 in Zermatt nur noch einen Heli: Nach der Übernahme des Helikopters http://mypage.bluewin.ch/aviationworld/heli/history/hb-xjc.htm (HB-XJC) auf dem Heliport Zermatt startete der Pilot das Triebwerk. Nachdem der Anlassvorgang abgeschlossen war und der Pilot sich zum Start bereit machte, verspürte er starke Vibrationen mit Bodenresonanz. Augenzeugen vernahmen einen aufheulenden Lärm. Der Helikopter hob unkontrolliert ab. In ungefähr 1 m über Grund leitete der Pilot eine Autorotation ein. Der Helikopter drehte sich dabei ca. 90° nach rechts und landete hart auf den Kufen. Ein sichtbarer Schaden wurde am Uebergang Rumpf/Heckausleger festgestellt. So wie es aussieht, kann der Helicopter wieder repariert werden, sodass der "vollkommenen" Fusion der Firmen nichts mehr im Wege steht! Gruss B.S./ZG Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Schmidi Geschrieben 12. Mai 2002 Teilen Geschrieben 12. Mai 2002 Hallo Bruno Könntest Du mir erklären wae eine Bodenresonanz ist? Danke. Gruss Michael Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Ecureuil350 Geschrieben 12. Mai 2002 Autor Teilen Geschrieben 12. Mai 2002 In der Helikoptertheorie unterscheidet man zwischen Eigenresonanz und Bodenresonanz. Eigenresonanz: -------------- entsteht, wenn Haupt- und Heckrotor mit der gleichen Frequenz schwingen. Diese harmonische Schwingung kann sich in kürzester Zeit so stark aufschaukeln, dass die Festigkeit des Rumpfes überschritten wird und der Hubschrauber zerstört wird. Man vermeidet das Entstehen dieses unangenehmen Zustandes dadurch, indem man konstruktiv ganzzahlige Verhältnisse der Rotordrehzahlen vermeidet. Dadurch kann im Betrieb keine Resonanz auftreten. Vor allem bei Neukonstruktionen können auch andere Resonanzerscheinungen auftreten, z.B. zwischen Heckausleger und Fahrgestell. Die ausgedehnten Bodenläufe vor der eigentlichen Flugerprobung dienen unter anderem zur Untersuchung von Resonanzerscheinungen. Bodenresonanz: -------------- tritt auf, wenn Fahrwerkstösse den Rotor in Schwingungen versetzen. Dieses Phänomen ist sehr gefährlich und führt meistens zur Zerstörung des Hubschraubers. Es tritt am häufigsten bei Drei-Blatt Rotoren (HB-XJC Ecureuil) bzw. und vor allem bei Helis, welche Räderfahrwerk besitzen (Alouette III). Die Blätter eines solchen Rotors sind gegenseitig um 120° versetzt. Die Schlag- und Schwenkgelenke gestatten jedoch eine, wenn auch begrenzte, Bewegung um die Mittellage. Wie der Name andeutet, tritt Bodenresonanz ein, wenn der Hubschrauber bei Start und Landung den Boden gerade berührt. Wenn nun zufällig auf nur einem Rad oder auch Kufe zuerst aufgesetzt bzw. ungleichmässig abgehoben wird, überträgt sich ein seitlicher Stoss auf den Rotor und ein zweiter, wenn das andere Rad/Kufe aufsetzt. Der erste Stoss versetzt das Rotorblatt in eine Schaukelbewegung. Falls der nächste Stoss diese verstärkt, entsteht eine pendelähnliche Schwingung des Hubschraubers, die sehr schnell (in Sekunden) so stark wird, dass der Hubschrauber aufschaukelt und zerstört wird. Die ganze Angelegenheit bzw. das Verstehen, wie eine Resonanz genau zu Stande kommt ist der komplex. Ich hoffe, dass ich dir das Phänomen des „das durch gleiche Schwingungszahl angeregte Mitschwingen“ ein wenig erklären konnte. Gruss Bruno/ZG Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Schmidi Geschrieben 12. Mai 2002 Teilen Geschrieben 12. Mai 2002 Danke Bruno für deine Erklärung. Da hab ich wiedermal war gelernt. Gruss Michael Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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