Tobisky Geschrieben 6. Oktober 2010 Geschrieben 6. Oktober 2010 Hallo Bobby-Piloten Was ist die Entscheidungsgrundlage ob eine Landung mit 30° oder 40° Flaps durchgeführt wird? Wie ist das bei euch? Zitieren
Hans Tobolla Geschrieben 7. Oktober 2010 Geschrieben 7. Oktober 2010 Gute Frage. Ich lege als FS-Pilot mit der PMDG 738 mal etwas vor: 30° Klappen erzeugen einen geringeren Widerstand als 40°, liefern aber immer noch einen akzeptablen Auftrieb. Das ist ein Vorteil, wenn man plötzlich durchstarten muss, zumal man dann auch die Klappen schneller zurückgefahren bekommt. Allerdings muss man etwas schneller anfliegen, was wiederum bei gutem Gegenwind hinsichtlich der GS kein Problem ist. Mit 40° Klappen kann man leider nicht besonders schnell fliegen, 162 Kts. Bei starken Böen, wenn man ohnehin 20 Kts zur Vref addieren muss, sind 162 Kts oft einfach zu wenig. Mit 175 Kts für 30° Klappen kommt man zu einem breiteren Bereich, in dem die IAS variieren darf. Da bei solchen Wetterlagen meistens auch ein stetiger Wind von 20 bis 30 Kts dabei ist, hat man bezüglich der GS auch keine Probleme. Mal sehen, was die Fachleute dazu sagen. Gruß! Hans Zitieren
Robin Geschrieben 7. Oktober 2010 Geschrieben 7. Oktober 2010 Also Flaps 40 ist eigentlich ein Thema vor allem fuer kurze Landedistanzen. In der Tat ist bei diesem Flapsetting der Aufschlag fuer starken Wind ein Thema und man wird durch die max. Flapspeed limitiert. In meiner 737 Karriere bin ich mehrheitlich mit Flaps 30 gelandet. Im Falle des Go Around ist die Retraction auf Flaps 15 ob von F30 oder F40 vernachlaessigbar. Zitieren
Tobisky Geschrieben 7. Oktober 2010 Autor Geschrieben 7. Oktober 2010 Danke für die Antworten! Wenn ich gleich noch eine Frage anhängen darf (ich weiss die Frage wurde auch schon gestellt) Wie geht das mit dem Zuschlag auf VREF? 0-5kts = 5kts Zuschlag und wie weiter nach Oben? Zitieren
Robin Geschrieben 7. Oktober 2010 Geschrieben 7. Oktober 2010 Mindestens 5 Knoten und fuer jeden Knoten Headwind nochmal einen drauf bis maximal 20 Knoten oder die max. Flap Placard Speed minus 5. Sollten auch gusts vorhanden sein, so wird die Haelfte der Headwindkomponente derselbigen draufgeschlagen. Boeing Jockeys vor. Meine Lizenz ist zwei Jahre abegelaufen ;) Zitieren
Manfred J. Geschrieben 7. Oktober 2010 Geschrieben 7. Oktober 2010 Hallo, interresant Robin und danke! Was fliegst jetzt eigentlich lieber die B737, oder der Spielzeugflieger :p A320?? Die 737 ist doch bestimmt nicht schlechter oder ? :cool: Nach mittlerweile einiger Zeit kann man das doch bestimmt nun beurteilen wo Vorteile und Nachteile jeweils liegen bzw Gesamtfazit Netter Gruss Manni Zitieren
Bobby Geschrieben 8. Oktober 2010 Geschrieben 8. Oktober 2010 Hallo, ich ergänze Robins Aussagen noch ein wenig: F40 benötigt ein höheres Powersetting - verbraucht im Approach ca. 15kg mehr im Vergleich zu F30. Ist sicher nicht die Welt, aber auch das summiert sich zusammen... Bei Low-Visibility ist F40 zu empfehlen, da die benötigte Pitch niedriger ist. Daraus resultiert ein besserer Blick nach draußen, wenn am Minimum entschieden werden muss, ob der Anflug fortgesetzt werden darf oder durchgestartet werden muss. Im Falle einer kurzen (und nassen) oder gar kontaminierten Bahn spricht wiederum recht wenig für Flaps 30, da die benötigte Landing-Distance wiederum für F40 geringer ist. Sehr windiges Wetter, ggf. Windshearpotential, spricht für Flaps 30, da der Flieger doch etwas agiler ist und die Marge zur Flap-Placard-Speed bei F30 wesentlich höher ausfällt. Wer jetzt mitgedacht hat, stellt sich wahrscheinlich die Frage: was machen, wenn die Bahn kurz und nass ist, aber es auch kräftig windet!?! ;) Dann muss man sich situativ für das geringere Übel entscheiden! Gruß Felix p.s. Jeder hat beim Flap-Setting wahrscheinlich seinen Favoriten - ich persönlich finde Flaps 40 fast einfacher zum Landen. Aber dennoch nutze ich meist Flaps 30 für die Landung...:005: Zitieren
Gulfstream Geschrieben 8. Oktober 2010 Geschrieben 8. Oktober 2010 wie machen es die bbj's in samaden - F40 weil kurze bahn, bessere sicht oder f30 weil mehr flexibilität? danke & gruss markus Zitieren
Binford Geschrieben 8. Oktober 2010 Geschrieben 8. Oktober 2010 Mindestens 5 Knoten und fuer jeden Knoten Headwind nochmal einen drauf bis maximal 20 Knoten oder die max. Flap Placard Speed minus 5. Sollten auch gusts vorhanden sein, so wird die Haelfte der Headwindkomponente derselbigen draufgeschlagen. Boeing Jockeys vor. Meine Lizenz ist zwei Jahre abegelaufen ;) Approachspeed 140kts, Wind ist 10kts, böen 20kts auf die Nase. Wäre dann eine Approachspeed von 160kts? Sprich 140kts + 10kts Headwind + Halbe Böen 10kts = 160kts? Zitieren
Walhalla Geschrieben 11. Oktober 2010 Geschrieben 11. Oktober 2010 F40 benötigt ein höheres Powersetting - verbraucht im Approach ca. 15kg mehr im Vergleich zu F30. Ist sicher nicht die Welt, aber auch das summiert sich zusammen... Wobei das Thema schon zu laaangen Diskussionen geführt hat. Was bringen mir 15kg im Anflug sparen wenn ich anschliessend bei ein oder eineinhalb Stunden turnaround die apu rennen lasse, obwohl es einen Stecker gibt? ;) Zitieren
Luftibus Geschrieben 12. Oktober 2010 Geschrieben 12. Oktober 2010 Bei mir wars so: B737-300/700 meist Klappen 30°, es sei denn, die Bahn ist kurz oder Autoland. B737-800 bevorzugt Klappen 30° es sei denn, kurze Bahn, Autoland oder viel Verkehr mit schwerem Flieger, weil andere (z.B. A320, A330 und B757?) sind langsamer und ich will dem voranfliegenden nicht zu nahe aufrücken. Zudem, Klappen 30° gibt meist die schöneren Landungen :009: Zitieren
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