Alexander_31 Geschrieben 31. August 2010 Geschrieben 31. August 2010 Schwerpunkt | BARBAROSSA | 31.08.2010 | 21:15 Uhr Vor 35 Jahren: Absturz in Leipzig Zur Herbstmesse nach Leipzig wollten die westdeutschen Fluggäste an jenem 1. September 1975. Der Messejet der "Interflug" kam aus Stuttgart, beim Landeanflug auf Schkeuditz geriet die Maschine bei schlechter Sicht plötzlich ins Trudeln und stürzte ab. Der LPG-Traktorist Paul Leskowitz gehörte zu den Ersthelfern, die die 12 Überlebenden aus dem brennenden Wrack bargen. LPG-Traktorist Paul Leskowitz gehörte zu den Ersthelfern.Ersthelfer vor Ort Am Morgen des 1. September 1975 will der LPG-Traktorist Paul Leskowitz eigentlich nur das Feld pflügen. Doch dann wird er Augenzeuge einer Katastrophe. Aus unmittelbarer Nähe beobachtet er, wie ein Flugzeug beim Landeanflug auf den Flughafen in Leipzig-Schkeuditz ins Trudeln kommt und abstürzt. Als Paul Leskowitz die ersten Schreie hört, rennt er los. Am Wrack angekommen, bietet sich ihm ein schrecklicher Anblick: "Da guckten nur ein paar Arme und Beine heraus." Mit einem Kollegen versucht er, Passagiere zu bergen. Plötzlich knallt es, das Wrack beginnt zu brennen. Unter Einsatz ihres Lebens bergen Paul Leskowitz und die anderen Ersthelfer zunächst fünf Passagiere lebend. Einer wird später an den Folgen der starken Verbrennungen sterben. Zu spät hatte der Flughafentower auf die Katastrophe reagiert und wertvolle Zeit verstreichen lassen, bis endlich Feuerwehr und Rettungskräfte alarmiert wurden und sich einen Weg zum Wrack der TU-134 bahnen konnten. ARD-Korrespondent Lothar Loewe berichtete von der "gesamtdeutschen Tragödie".Lothar Loewe berichtet live fürs Westfernsehen Wenige Stunden nach der Katastrophe trifft der erst kürzlich verstorbene ARD-Korrespondent Lothar Loewe am Schkeuditzer Flughafen ein. Er hatte auf der Leipziger Herbstmesse das Gerücht vom Absturz der Maschine mit der Flugnummer IF1107 gehört und sich mit seinem Team auf den Weg gemacht. Vor Ort sieht er immer noch grauenvolle Bilder: Überall Wrackteile, aufgeschlitzte Koffer, zerrissene Körper. "Uns war klar, dass das eine gesamtdeutsche Tragödie war", sagt Lothar Loewe später in einem Interview von 1999. Das Logo der DDR-LuftfahrtgesellschaftHaftstrafen für Pilot und Kopilot Doch was ist eigentlich am 1. September 1975 genau passiert, wer verantwortet die Katastrophe? In den folgenden Wochen bemühen sich nicht nur westdeutsche Medien, sondern auch Polizei, Kripo und Stasi fieberhaft, den Absturz aufzuklären. Fest steht anscheinend schon vorher: Technische Schlamperei darf nicht die Ursache am Tod von schließlich 27 Westdeutschen in der DDR sein. Am Ende werden Pilot und Kopilot, die den Absturz überlebt hatten, zu Haftstrafen verurteilt. Die Erinnerungen überfallen Paul Leskowitz bis heute.Bilder, die man nicht vergisst Paul Leskowitz und die anderen Ersthelfer bekommen Lebensrettermedaillen und je 500 Ostmark. Doch selbst nach 35 Jahren kann Paul Leskowitz die Bilder vom Flugzeugabsturz nicht vergessen, er spürt wieder den Brandgeruch in seiner Nase, hört nachts das Wimmern der Verletzten ... Aber was jener 1. September 1975 ihm auch brachte, ist eine enge Freundschaft: Bis heute hält er engen Kontakt zu Udo Klinner, den er damals aus dem brennenden Wrack befreite. Zuletzt aktualisiert: 31. August 2010, 15:41 Uhr -------------------------------------------------------------------------------- Drucken Link versenden Empfehlen Facebook Twitter VZ-Netzwerke Der MDR ist nicht für den Inhalt externer Internetseiten verantwortlich! Links in MDR.DE Lexikon: Die Interflug Links ins WWW "Katastrophenflug IF 1107" - Ausstellung in Delitzsch Der MDR ist nicht für den Inhalt externer Internetseiten verantwortlich! Zurück zur letzten Seite Nach oben -------------------------------------------------------------------------------- Kontakt Impressum Datenschutz Rechtliche Hinweise © 2010 MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK Sobald es die Sendung in der MDR Mediathek gibt, werde ich den Link hier posten!!! Gruß Alexander Zitieren
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