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Sphair Screening


maldivianairtaxi

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maldivianairtaxi

Hoi zäme!

 

Ich habe das Screening am 21. Juli 2010 in Dübendorf erfolgreich absolviert. Eigentlich wollte ich keinen Erfahrungsbericht schreiben, aber da auch ich von solchen profitieren konnte, werde ich mir nun auch die kleine Mühe machen ;).

Ich und sieben andere Kandidaten fanden uns also um 9:00 beim FIA in Dübendorf ein und mussten noch einige Minuten warten, bis wir von der Betreuerin abgeholt und in den Testraum geführt wurden.

 

Angefangen haben wir mit dem Englischtest (wie DLR-Version):

Uns wurden 60 Fragen aus den Bereichen Grammatik, Synonyme und Redewendungen gestellt. Da der Test noch ziemlich schwer war, bin ich um die Multiple-Choice-Antworten froh gewesen. Naja, bei diesem Test kann man sich eigentlich nicht speziell vorbereiten, entweder man hat Glück und kennt das Wort oder die Redewendung oder eben nicht. Sonst muss man halt das Sprachgefühl walten lassen :).

 

Der nächste Test war glaub ich der Raumorientierungstest (Wie DLR-Version):

Die Anweisungen werden hier akustisch über Kopfhörer gegeben. Es gibt etwa drei Geschwindigkeiten. Am Schluss geht es ziemlich zügig voran, also ca. zwei bis drei Anweisungen pro Sekunde. Naja, hier habe ich einfach die Augen geschlossen und versucht, die Bewegungen vorzustellen. Die Lautstärke der Kopfhörer sollte man nur genug laut einstellen, da man leicht die Geräusche der anderen Kopfhörer im Raum hört.

 

Psychomotorik und Mehrfachanforderung:

Zuerst bekommt man eine ausführliche Instruktion wie man mittels Joystik, Leistungshebel und Pedalen Kurs, Höhe und Leistung steuern muss. Dann muss man in einer ersten Phase das "virtuelle Flugzeug" auf Kurs/Höhe/Leistung halten, während man abrupt von Turbulenzen gestört wird. Es gibt auch ein Abschnitt, in dem man verschiedene Manöver fliegen muss, z.B. Linkskurve und steigen, Leistung beibehalten -> Joystick nach links hinten und etwas Leistung erhöhen.

In der zweiten Phase muss man dann noch zusätzlich auf akustische Zahlenreihe reagieren. Wenn eine Kombination von drei geraden Zahlen folgt, muss man den grünen Knopf drücken, bei drei ungeraden den roten und bei sonst muss man nicht reagieren. Hier empfiehlt sich ein wenig Abstand vom Bildschirm zu halten, um eine möglichst gute Übersicht zu haben. Wenn man auch Simmer und nicht völlig ein Joysticklegasteniker ist, ist dieser Test gut zu schaffen. Nur nicht aus der Ruhe kommen, wenn man mal ein Instrument vergisst und plötzlich nicht mehr auf Kurs ist.

 

Kopfrechnen:

Hier werden zuerst zwölf Fragen digital und anschliessend zwölf über Kopfhörer gestellt. Wenn man gut ist im Kopfrechnen, ist dieser Test gut zu bewältigen. Da auch zwei vierstellige Zahlen subtrahieren muss, empfiehlt es sich im akustischen Teil zumindest die erste Zahl schon einmal in das Aufgabefeld einzutippen, damit man sie sich nicht merken muss :).

Gedächtnis (wie Sphair-Seite):

Bei diesem Test musste man sich eine Buchstabenreihe während 15 Sekunden einprägen und anschliessend einzelne Buchstaben wiederekennen. Ich habe mir die Buchstaben in Abschnitte immer wieder schnell aufgesagt und dann war es eigentlich kein Problem. Nur werden die Ketten relativ lang, etwa bis 10 Buchstaben oder so.

 

Technikverständnis (ähnlich wie DLR):

Dieser Test war ziemlich anspruchsvoll, da ich nicht ein gerade ein Physikfreak bin. Bei uns wurden Fragen aus den Bereichen wie Druck, Gewichtskraft und Rädersysteme.

 

Nun war auch schon Mittag und wir hatten ca. eine Stunde Mittagspause. Die meisten von uns gingen in die Kantine des Flugplatzes. Tipp: Nicht zu fettiges Zeugs essen!

 

Anschliessend ging es weiter mit dem Konzentrationstest (wie auf Sphair-Seite):

Ziel ist es, so schnell wie möglich die Dreiecksreihen zu bearbeiten. Ich habe mir immer die Regeln eingeprägt, also z.B. zuerst Orientierung (oben), dann Farbe (unten) und meinen Zeigefinger direkt vor dem Touchsreen platziert. Dann habe ich immer die Merkmale des betreffenden Dreiecks für mich gesagt, also z.B. links grün...... links blau (oben)....rechts blau (unten)....usw. Mit dieser Methode bin ich ziemlich gut gefahren.

 

Optischer Wahrnehmungstest:

Ich habe hier einfach die gesuchten Zahlen von oben links nach rechts unten schnell versucht abzulesen. Wenn man eine Zahl nicht sehen konnte, hat man die Möglichkeit einen "Nicht gesehen"-Button zu drücken. Dieser Test ist wirklich Übungssache, wenn man ein bisschen mit der DLR-Version übt, ist man sehr gut vorbereitet.

 

Mathematiktest (wie DLR oder Sphair):

Hier wurden etwa 24 Fragen gestellt. Hauptsächlich Dreisätze und Gleichungen, sowie Umrechnungen km/h in m/s und so. Die Fragen sind ähnlich wie auf der Sphair Seite oder wie bei der DLR-Version. Auch dieser Test ist zeitlich begrenzt.

 

Tracking und selective Attention:

Man muss per Joystick, Leistungshebel und Pedalen einen Punkt, einen Kreis und einen Balken steuern. Dieser Test ist eigentlich wie auf der Sphair-Seite präsentiert. Man hat auch genügend Instruktions- und Übungszeit.

Später muss man dann noch zusätzlich auf Buchstabenkombinationen reagieren (Dreierkombinationen, bis zu drei Kombinationen, die man sich merken muss), die akustisch vorgesagt werden.

Das Tracking wird aber auch mit dem Information Ordering und dem Memorization kombiniert, in dem der Bildschirm in eine obere und eine untere Hälfte geteilt wird.

 

Dies war der letzte Block bei unserem Screening. Wir waren alle froh, dass es nun vorbei war, weil der letzte Test sich ziemlich in die Länge gezogen hat. Aber ich denke, dass soll auch so sein, denn Pilotenanwärter müssen schliesslich solchen psychischen Belastungen standhalten können. Es war auf jeden Fall ein spannender, aber auch fordender Tag. Ich hoffe, dass ich mit meinem Bericht einigen Kandidaten helfen konnte und wünsche allen viel Erfolg! Zuletzt noch ein Tipp, der für mich das A und O ist: Einfach ruhig und gelassen bleiben, egal wie stark man unter Druck gesetzt wird oder wenn man merkt, dass man sich vertippt hat...

Gruss

curdin

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  • 2 Wochen später...

Hi Curdin

 

Vielen Dank für dein äusserst hilfreichen und ausführlichen Bericht.

 

Ich habe was den English und Physiktest angeht eine Frage. An diesen Test ist ja speziell, dass es um Wissen geht, sprich man weiss es oder eben nicht. Sind die Fragen am Screening identisch oder ähnlich mit denen im DLR-Programm? Macht es Sinn das ganze Vokabular oder alle Physikfragen herauszuschreiben und dann zu lernen?

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Hoi Andi

 

was du dem Englischtest betreffend geschrieben hast, stimmt halb :) Bei den Grammatik-Fragen kann man sich auf sein Vokabular und Sprachgefühl verlassen (war zumindest bei mir so). Bei den Sprichwörtern, einfach übersetzen wenn man kann und dann sinnesgemäss die Antwort wählen die Sinn macht. Bei den Synonymen hat man hat man leider das Pech, dass kein Kontext dabei ist. Man hat nur die Wörter, sprich, wie du gesagt hast, entweder man weiss es oder eben nicht.

 

Wenn man beide Tests mit DLR übt hat man eig. soweit keine Probleme.

 

Beim Physiktest, kommt nichts über Stromkreise o. ä. Einfach logisch überlegen und alle möglichen Antworten lesen. Dann hat man eig. keine Probleme.

 

mfg Tim

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maldivianairtaxi

Hoi Andi

Zum Englischtest gibt dir die Antwort von Tim genügend Auskunft. Bei den Physikaufgaben macht es nicht viel Sinn alle Aufgaben rauszuschreiben. Wenn du in Physik gut bist, sollte es eigentlich gehen. Die Logik spielt bei den meisten Aufgaben eine entscheidende Rolle. Üb einfach mal mit dem DLR und pass in den Physik-Stunden bei den oben im Bericht genannten Themenbereichen ein wenig auf :), sofern du eine Schule besuchst, an der Physik unterrichtet wird.

lg und vil glück bim screening!

Bearbeitet von maldivianairtaxi
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