Chrigu G. Geschrieben 3. August 2010 Geschrieben 3. August 2010 Hallo Martin Auf deine Frage, welche weiteren Vorkehrungen ich als notwendig erachte, kann ich schon ein paar Vorschläge machen. Ich bin mir jedoch bewusst, dass ich dies als Zuschauer und Laie tue, was mir hier dann sicher wieder Riesenschelte einbringen wird, wo sich wahrscheinlich ebensolche Laien über meine (so furchtbar hinterwälderisch- schweizerische) Gedanken aufregen werden, usw. - aber trotzdem: Eben gerade NICHT mit dem Ziel, solche Anlässe zu VERHINDERN, sondern eben gerade MIT DEM ZIEL, sie auch in Zukunft ZU ERMÖGLICHEN (man halte mir dies bitte zugute), würde ich sicher mal an folgenden Punkten ansetzen - Sicherheitszäune beziehungsweise Sicherheitsnetze zwischen box und Publikum in ausreichender Dimension - Supervision während des Anlasses, vielleicht sogar aus dritter, sprich neutraler Warte, durch eine Fachperson oder Jury, die letzendlich den Piloten für nächste Anlässe sperrt, der zu nahe über das Publikum steuert, denn blosse Mahnfinger und/oder Geldbussen erachte ich hier eher als unwirksam - Neue Anstrengungen in der Funktechnik der Fernsteuerung, um Sabotagen von aussen zu verhindern, denn so wie es Computerhacker usw. gibt, kann ich mir durchaus vorstellen, dass es auch "Witzbolde" geben kann, die sich einen Sport daraus machen, sich hier zu betätigen. Gerade dieser Punkt verdient meiner Meinung nach Beachtung, da das Gefahrenpotential durch die Grösse der Maschinen in letzter Zeit wohl stärker gewachsen ist als die Härte der Sicherheit in der Funkübertragung. Digitale, bessere Codierung/Verschlüsselung der Signale und/oder zum Beispiel auch im Empfängerteil ausschliessliche Zulassung von zwei gleichzeitigen, aber von zwei verschiedenen Sendern stammenden Signalen wären schon nur mal zwei Ansatzpunkte. Gerade in diesen Dingen stehen wir heute sicher vor einer neuen Situation, die ebenso Kreativität und neue Lösungen erfordert. In der Gewissheit, dass wir nun eine Reihe von ganz tollen Gegenargumenten werden lesen dürfen, grüsse ich dich, Martin, schon mal bestens... Zitieren
Karsten Sanders Geschrieben 3. August 2010 Geschrieben 3. August 2010 Fassen wir mal eben zusammen: Es hat hier niemand aktuelle Erfahrung, was auf solchen Veranstaltungen derzeit an Auflagen erfüllt werden muss. Insofern sind alle Spekulationen über die Abwesenheit von Regeln hinfällig. Insofern sind alle lauthals vorgebrachten Forderungen zur Verschärfung von Regeln wenigstens absurd. Gänzlich abwesend ist die Erkenntnislage zum Umgang mit der aktuellen Technik. Offenbar kennt niemand die Art und Weise, wie z.B. mit Sendern umgegangen wird. Der größte Feind solcher Veranstaltung ist der "mal eben" eingeschaltete Sender 30 m neben dem aktiv steuernden Piloten. Dafür gibt es bei solchen Geschichten hervorragende Regeln. Wer übrigens wissen will was passiert, wenn von militärischer bzw kommerzieller Seite die Regeln dann gebeugt werden: Zwei Tote Selbstverständlich hätte, könnte, würde, und meistens geht es gut, nur diesmal eben nicht. Das ist tragisch, das ist traurig, das nervig. Vor allem zwei Sachen stören wirklich. Schleppende Ermittlungen zur Klärung der WIRKLICHEN Ursachen und kommentare wie viele hier zu lesen, die vor Selbstgerechtigkeit und Polulismus strotzen. Das ist genau das, was man als Opfer just in der Sekunde lesen will und sollte. Und bis die genaue Ursache feststeht, sind beide Parteien Opfer. Karsten Zitieren
Haslivet Geschrieben 3. August 2010 Geschrieben 3. August 2010 Fassen wir mal eben zusammen: Es hat hier niemand aktuelle Erfahrung, was auf solchen Veranstaltungen derzeit an Auflagen erfüllt werden muss. Insofern sind alle Spekulationen über die Abwesenheit von Regeln hinfällig. Insofern sind alle lauthals vorgebrachten Forderungen zur Verschärfung von Regeln wenigstens absurd. Gänzlich abwesend ist die Erkenntnislage zum Umgang mit der aktuellen Technik. Offenbar kennt niemand die Art und Weise, wie z.B. mit Sendern umgegangen wird. Der größte Feind solcher Veranstaltung ist der "mal eben" eingeschaltete Sender 30 m neben dem aktiv steuernden Piloten. Dafür gibt es bei solchen Geschichten hervorragende Regeln. Wer übrigens wissen will was passiert, wenn von militärischer bzw kommerzieller Seite die Regeln dann gebeugt werden: Zwei Tote Selbstverständlich hätte, könnte, würde, und meistens geht es gut, nur diesmal eben nicht. Das ist tragisch, das ist traurig, das nervig. Vor allem zwei Sachen stören wirklich. Schleppende Ermittlungen zur Klärung der WIRKLICHEN Ursachen und kommentare wie viele hier zu lesen, die vor Selbstgerechtigkeit und Polulismus strotzen. Das ist genau das, was man als Opfer just in der Sekunde lesen will und sollte. Und bis die genaue Ursache feststeht, sind beide Parteien Opfer. Karsten Mit den neuen Gigaherz-Steuerungen sollte dies eigentlich nicht mehr passieren können, oder bin ich da falsch? Zitieren
Flying-Andy Geschrieben 3. August 2010 Geschrieben 3. August 2010 Andy, wieviel Erfahrung hast Du eigentlich mit der Organisation solcher Modellsport Veranstaltungen, den Modellen und deren Technik? Wenn ich das so lese wäre meine Schätzung null. Es mag ja jeder gerne über ein Mehr an Sicherheit philosophieren und das auch gerne fordern. Albern wird das aber, wenn man so garkeine Ahnung hat, wie sowas wirklich abläuft und dennoch die lustigsten Forderungen aufstellt. Karsten Hallo Karsten, Vielen Dank für Deine ausgesprochen fachliche Einschätzung meines Wissens und meiner Person. Es freut mich immer, wenn andere Forumsleser meine Meinung so sehr schätzen. Beste Grüsse Andy :006: Zitieren
Flying-Andy Geschrieben 3. August 2010 Geschrieben 3. August 2010 Mit den neuen Gigaherz-Steuerungen sollte dies eigentlich nicht mehr passieren können, oder bin ich da falsch? Also meines Wissens ist jede Funkverbindung welche "ungerichtet" verbreitet wird (ohne Parbolantennen) irgendwann störbar ! Es ist einzig und allein die Feldstärke des störenden Senders am Empfangsort massgebend. Wenn das Störsignal das Nutzsignal dermassen überlagert durch seine Feldstärke dann geht auch der best codierte Empfänger irgenwann in die Knie. Dagegen dürfte jedoch eine "gerichtete" Funkverbindung" praktisch störungsfrei funktionieren, ist aber für den Modellbausport nicht praktikabel. Es wäre interessant zu wiseen, gegebenfalls einmal zu erforschen, ob denn z.B. das Senden mit einem regulären Flugfunkgerät möglicherweise durch Oberwellen (Vielfaches der Nutzfrequenz) einen Empfänger eines Modelflugzeuges stören könnte. Auch "unsere" Transponder, wenn aktiviert, könnten da in diesem Zusammenhang in Frage kommen. (ebenfals vorallem die unerwünschten Oberwellen). Sehr viele, der immer noch in Gebrauch stehenden Geräte sind mittlerweile, aus technischer Sicht gesehen, zu echten Oldtimern, zu Dampfradios geworden (Alter dieser Funkgeräte von teilweise 20 - 30 Jahre !) Hat man damit eigentlich schon Erfahrungen / Messungen gemacht ? Beste Grüsse. Andy :) P.S. Ich lass jetzt mal etwas die Katze aus dem Sack - Ich traue mir jetzt mal zu, hier öffentlich über Funktechnikaspekte zu schreiben, und zwar desshalb, weil ich mal, zwar schon vor einigen Jahren, einen 2 Jahre dauernden Lehrgang als Funktechniker Fachrichtung Seefahrt in Hamburg mit Erfolg abgeschlossen hatte. Heute arbeite ich täglich in der Automatisationstechnik im Unterhalt unseres computer-gesteurten Waren-Lagers. Zitieren
Karsten Sanders Geschrieben 3. August 2010 Geschrieben 3. August 2010 ... P.S. Ich lass jetzt mal etwas die Katze aus dem Sack - Ich traue mir jetzt mal zu, hier öffentlich über Funktechnikaspekte zu schreiben, und zwar desshalb ... Oh Gott, oh Gott, oh Gott ... Andy, laß gut sein. Du hast von der Organisation keine Ahnung und beim Funk schwuímmst Du auf einer anderen Scholle. Aber tolle Ideen hast Du, wie man sowas zukünftig vermeiden kann. Wirklich! Und ernst nehmen wird dich bestimmt auch jemand. Karsten Zitieren
jezi Geschrieben 3. August 2010 Geschrieben 3. August 2010 Liebe Forumbenützer Ich persönlich und ich denke ich kann auch für die anderen beteiligten Piloten sprechen, bin zutiefst bestürzt und erschüttert über das Geschehene. Mein Beileid gilt speziell, der Ehefrau und den beiden Kinder, die das Ganze mit ansehen mussten. Bevor hier weiter sinnlos und unqualifiziert spekuliert wird, möchte ich ein paar Sätze als direktbeteiligter zum guten geben, das Ganze mit der Hoffnung verbunden, dass hier keine reiserischen Unwahrheiten und unnötige Vermutungen mehr in die Welt gesetzt werden! Die Flugshow war absolut professionell und perfekt organisiert. Alle Standarts, die ich auch von anderen Flugtagen kenne, waren erfüllt und alle Piloten freuten sich auf einen wunderschönen Flugtag! Jedem Pilot wurde vorgängig ein Flugprogramm zugestellt, woraus man ersehen konnte, wann die Einsätze waren. Das Briefing unmittelbar vor Beginn der Flugvorführungen war ebenfalls informativ und wir wurden unter anderem alle darauf hingewiesen die Flugzone einzuhalten. Ich wurde hierzu vom Untersuchungsrichter befragt und habe dies auch so ausgesagt. Alle anwesenden Piloten waren sehr erfahren und die meisten Modelle bewegten sich vom Materialwert her in einem fünfstelligen Frankenbereich. Es liegt in der Sache der Natur, dass bei diesem Materialwert, der verbauten Technik, der Geschwindigkeit und des Gewichtes der Modelle, alle Piloten immer in höchstem Masse bestrebt sind die Flugzeuge nach der Vorführung wieder sicher und heil zu landen! Betreffend Funktechnik waren die meisten Modelle mit der weniger störungsanfälliger und moderneren 2,4GHz Technologie ausgerüstet. So wie ich das beobachten konnte, waren zwei Piloten mit der alten, 35Mhz Technologie im Einsatz. Der Unglückspilot war einer dieser beiden. Hier sind Kanal-Doppelbelegungen möglich aber durch die Registrierung beim Flugleiter waren diese auf Platz zumindest ausgeschlossen. Zum Zeitpunkt des Absturtzes waren zwei Warbirds in der Luft, die zusammen ein Programm flogen. Da ich im Vorbereitungsraum stand und als nächster drangewesen wäre, habe ich nur kurze Passagen des Unglücksfluges beobachten können. Kurz vor dem Anlassen meines Triebwerkes schlug in rund 15 Meter Entfernung das Flugzeug ein. Mein Helfer und ich konnten durch die Geräuschveränderung lediglich die letzten 1-2 Sekunden des Unglücksfluges beobachten. Ob der Pilot in der geflogenen Synchronrolle durch die Höhenluft einen Abriss hatte oder ob ein technisches Problem die Ursache war, wird zur Zeit durch die Behörden geklärt. Eines möchte ich aber noch gesagt haben. Ich bin überzeugt, dass der Pilot nicht fahrlässig über die Zuschauer geflogen ist. Vielleicht war er wirklich etwas von der Pistenachse abgekommen und durch das Wegkippen 2 Meter hinter das Fangnetz bzw. den Absperrzaun gestürzt. Normalerweise reichen die 40 Meter von der Pistenachse bis Zaun aus. Wären es am Sonntag 42 Meter gewesen, wäre niemandem was passiert. Das Ganze kann leider nicht mehr rückgängig gemacht werden. Und zu guter letzt noch was. Ich finde es äusserst befremdend, wenn gewisse Modellflieger hier und in anderen Foren den Unglückspiloten vorverurteilen. Wenn ich dann unter http://www.tagesanzeiger.ch Überschriften wie: „Der Tod fliegt mit“ (wurde gestern Abend noch korrigiert) lese, dann kann ich nur sagen: „Der grösste Feind des Modellfliegers, ist der Modellflieger selbst!“ Ich bin überzeugt, dass aus diesem tragischen Unglück die richtigen Schlüsse gezogen werden und der SMV weitere Massnahmen, die zur Förderung der Sicherheit dienen, einleiten wird. Verbessern kann man sich immer! Angesichts der vielen Flugbewegungen in den letzten Jahrzehnten und der sehr tiefen Unfallquote mit Personenschaden, beweisen wir jetzt schon, dass die grosse Mehrheit der Modellflieger pflichtbewusst und nach dem Gedanken „safety first“ dieses schöne, interessante und erfüllende Hobby ausübt! Gruss Julius Zitieren
Flying-Andy Geschrieben 3. August 2010 Geschrieben 3. August 2010 Oh Gott, oh Gott, oh Gott ... Andy, laß gut sein. Du hast von der Organisation keine Ahnung und beim Funk schwuímmst Du auf einer anderen Scholle. Aber tolle Ideen hast Du, wie man sowas zukünftig vermeiden kann. Wirklich! Und ernst nehmen wird dich bestimmt auch jemand. Karsten Hallo Karsten, Bist wirklich ein echter Freund, ich rechne Dir das hoch an. :009: Ich wünsche Dir noch einen schönen Abend. Beste Grüsse Andy :D Zitieren
Niggi Geschrieben 3. August 2010 Geschrieben 3. August 2010 Hallo Julius Vielen Dank für das erste sachliche, themenbezogene und qualifizierte Posting in diesem Thread! Weiterhin sichere Flüge und viel Spass mit Deiner Monstermühle und beste Grüsse Niggi Zitieren
papajoe Geschrieben 3. August 2010 Geschrieben 3. August 2010 Danke Julius, deine sachliche Darstellung gibt mir die Gewissheit das dieser Anlass wie alle Anlässe vorher gewissenhaft und korrekt organisiert war. Gruss Joe Zitieren
Flying-Andy Geschrieben 4. August 2010 Geschrieben 4. August 2010 Hoi Julius Auch von mir vielen Dank für Dein ausführliches und fundiertes Posting welches uns allen auch ein wenig einen Einblick in die Organisation hinter die Kulissen solch einer Veranstaltung gibt. Es freut mich sehr zu lesen, dass Du damit eigentlich auch bestätigts, dass meine Anregungen aus meinem Posting #31 eigentlich gerechtfertigt und gar nicht so abwägig sind und ja auch schon längstens umgesetzt werden. Es ist beruhigend zu wissen, dass von der Seite der Organisatoren und Piloten alles nur mögliche getan wird für eine sichere Durchführung solch einer Modellflugshow. Dann habe ich dann wohl nur zusätzliches Wasser in den Rhein getragen. :005: Beste Grüsse Andy P.S. ......und wie man sehen kann, es geht auch ohne "User-Bashing" auf sachliche Art und Weise Zitieren
Milhouse Geschrieben 4. August 2010 Geschrieben 4. August 2010 Hi Andy und andere die auf 2.4GHz arbeitenden Fernsteuerungen verwenden Spread Spectrum, entweder frequenzagil (frequency hopping) oder mit stark gespreizten ("direct sequence spread spectrum") Signalen. Für schmalbandige Störungen sind sie daher viel weniger anfällig. Eine Störung müsste schon sehr breitbandig und entsprechend stark sein, um ein solches System zu stören. Auf 35MHz oder 40MHz sind Störungen schon eher möglich, und nehmen in den letzten Jahren/Jahrzehnten immer mehr zu (Schaltnetzteile, Frequenzumrichter, PLC, Phasenschnittsteuerungen etc.). Dass ein VHF Flugfunkgerät, auch wenn es 30 Jahre alt ist, Oberwellen erzeugt welche eine 2.4GHz Funkverbindung stören, erachte ich als sehr unwahrscheinlich. Gruss Ueli Zitieren
jezi Geschrieben 4. August 2010 Geschrieben 4. August 2010 und der "Blick" war wieder mal dabei... "Dieses Spielzeug tötete den UBS-Banker" "Der Pilot ist stolz. Er lässt sein Modell über die Zuschauer kreisen. Tödlicher Leichtsinn? " Wie sensationsgeil ist unsere Gesellschaft den schon geworden? Ich bin fassungslos und demjenigen der das Ganze noch mit Fotos dokumentiert hat, würde ich am liebsten in die Weichteile treten!!!:mad: Gruss Julius Zitieren
consti Geschrieben 4. August 2010 Geschrieben 4. August 2010 tja, das ist BLICK! und JEDER liest es... Finde es übrigens auch unterstes Niveau gruess Consti, Zitieren
Karsten Sanders Geschrieben 4. August 2010 Geschrieben 4. August 2010 Andy, du verbuchst die Schilderung der wirklichen Umstände noch aus Bestätigung deiner Position? DAS ist WIRKLICH BEEINDRUCKEND! Ich hätte iegentlich vermutet, dass Dir dein Geschreibe nun peinlich sein müßte, aber so kann man sich täuschen. Karsten Zitieren
DNovet Geschrieben 4. August 2010 Geschrieben 4. August 2010 Julius, VIELEN DANK für deine ehrlichen und aufklärenden Worte! Wohl der erste, der sein dazu nicht nur aus Zeitungen und Schundblättern gewonnenes Fachwissen zum Vorfall kund tat! Karsten, Mal kurz 'ne Frage... Hast auch du schon mal Modelle geflogen...? Und ich beziehe mich dabei nicht auf billige 100€ Komplettsets ausm blauen C... Auch mal an Showpilot an Flugtagen...? Als ich Andy's Gedanken weiter oben las, dachte ich: Schön und gut, nur längstens umgesetzt... ;) Aber hey, endlich mal einer, der sich sachliche Gedanken zum "root-cause" macht, und dann noch lernwille anzeigt... Deine Reaktion kann ich daher überhaupt nicht verstehen. Andy, Das Problem ist die Funkstrecke an sich... Ein Elektronik-Kollege hat mal so einen wunderschönen Vergleich gemacht... Dein Sender ist eine Pipette, die sorgfältig rote Farbe vom Himmel und am abgemachten Ort tröpfeln lässt. Dein Flieger fliegt schön, du bist glücklich, alle sind glücklich. Nun kommt ein zweiter Modellpilot auf den Platz, und nun hat es eine zweite Pipette am Himmel, die gelbe Tropfen gezielt und sorgfältig runterkommen lässt. Nun kommt einer, der nicht mal auf die Idee kam, dass es Vorschriften, Gesetze und nur schon Empfehlungen gibt, kauft sich ein Verstärkermodul, und sendet nun mit seiner Funkkamera mit 500mW. Im Vergleich mit den Farbtropfen regnet es nun wie aus Kübeln blau um dich herum. Findest du noch deinen roten Tropfen...? Klar, Gegenargumente Feldstärke, Abstand des Störsenders usw, aber wir können den Squelch und die Algorithmen zur Filterung im Empfänger nicht beeinflussen... Wir kennen nicht mal deren Einstellungen... Und die meisten Piloten sind sich nicht den Themen Dämpfung, Signalabdeckung usw einer Antenne bewusst, was den "pre-load" ans "Störungen" schon erhöht... Das war bei 40, 35 und 27Mhz schon so und ist mit den 2,4Ghz noch immer genau so, Physik ist und bleibt Physik, nur haben wir immerhin heutzutage dank dem Protokoll des 2,4Ghz Datenbuses das Schwein, dass keine Fremdsignale akzeptiert werden, womit das Modell immerhin keine Querelen oder Zucker mehr macht, sondern der Empfänger einfach nur noch in einen definierten Zustand (den Fail-Safe) geht - gabs übrigens auch beim 27, 35 und 40Mhz schon, nannte man PCM, wurde aber von den meisten (Klugscheissern? Risikopiloten?) verschmäht, da teurer... :001: Aber selbst mit dem Fail-Safe bleibt Physik nun halt mal Physik, wenn 200g Verpackungsmaterial (auch bekannt als Schaumwaffel oder gar hochtrabend Modellflieger... ;) ) diesen Vektor haben, dann werden sie initial mal diesem Vektor folgen, und wenn 20kg Holz, Metall und Bespannung jenen Vektor haben, werden sie initial jenem Vektor folgen. Wie schon zuvor, und wie auch Julius mit seinen fachlichen vor-Ort Beobachtungen, möcht ich bitten, grundsätzlich mal Anschuldigungen zu unterlassen. Wenige der hier schreibenden sind selbst aktive Modellpiloten. Noch weniger von den übriggebliebenen fliegen für sich ein vordefiniertes und wiederholbares Programm ab. Und noch weniger davon haben je an einem Flugtag ein solches Programm vorgeflogen und wissen daher, wie es mit den Umständen zu und her geht und dem Stresslevel eines Piloten bestellt ist. Und an einer Hand kann man die anwesenden Personen abzählen, die live vor Ort waren. Sachlich vorgebrachte Verbesserungsideen empfinde ich persönlich jederzeit als willkommen, nur werden die meisten wahrscheinlich schon implementiert sein... ;) Cheers, Dani Zitieren
papajoe Geschrieben 4. August 2010 Geschrieben 4. August 2010 und der "Blick" war wieder mal dabei... "Dieses Spielzeug tötete den UBS-Banker" "Der Pilot ist stolz. Er lässt sein Modell über die Zuschauer kreisen. Tödlicher Leichtsinn? " Wie sensationsgeil ist unsere Gesellschaft den schon geworden? Ich bin fassungslos und demjenigen der das Ganze noch mit Fotos dokumentiert hat, würde ich am liebsten in die Weichteile treten!!! Gruss Julius Du hast recht Julius Das ist Schmierenjournalismus pur, erhöht die Auflage und ist leider normaler Zeitugsalltag Ich nenne sowas schlicht Rufmord gegenüber dem Piloten und dies müsste eigentlich Strafrechtliche Konsequenzen haben, wird aber unter Journalistischer Freiheit erlaubt geduldet oder was auch immer. PS die Fotos stammen von Zitat neben den Fotos: Dardo Rigamonti / KAPO Solothurn / KVG Gruss Joe / Jet ScaleTeam Zitieren
sirdir Geschrieben 4. August 2010 Geschrieben 4. August 2010 Sachlich vorgebrachte Verbesserungsideen empfinde ich persönlich jederzeit als willkommen, nur werden die meisten wahrscheinlich schon implementiert sein... ;) Wieso? Bereits umgesetzte Verbesserungsideen sind eigentlich nichts anderes als Unterstellungen. Wenn einer schreibt: Wenn ihr mal aufhören würdet, euch vor den Shows zu besaufen würde das ganze auch sicherer, wäre das ja auch so ein Verbesserungsvorschlag... Spekulieren ist IMHO kein Problem, aber bevor man irgendwas 'fordert', sollte man sich vielleicht mal über den Status Quo informieren. Zitieren
DNovet Geschrieben 4. August 2010 Geschrieben 4. August 2010 Wieso? Bereits umgesetzte Verbesserungsideen sind eigentlich nichts anderes als Unterstellungen. Du hast a bissl recht... Ich war gedanklich von Vorschlägen wie Andy's ausgegangen, die, wenn man nicht insider mit Fachwissen ist, aber dafür technisches Verständniss und Interesse an der Ausmerzung des realen Problems hat, durchaus berechtigt sind... Ich war jedoch nicht von ziemlich sinnfreien ausgegangen... ;) Müsste man wohl anders formulieren, ich denke aber, dass die meisten einigermassen kapieren, was gemeint ist... ;) Cheers, Dani Zitieren
fm70 Geschrieben 4. August 2010 Geschrieben 4. August 2010 und der "Blick" war wieder mal dabei...… Ich bin fassungslos … Aber offenbar liest Du den Blick trotzdem immer noch. Zitieren
Karsten Sanders Geschrieben 4. August 2010 Geschrieben 4. August 2010 Schon man Modelle geflogen? Witzige Frage ... aber die Antwort ist ja. Auf Veranstaltungen. Als Veranstalter und als Industrie. Daher kenn ich ich die vielen Ämter und Ämterlein, die dabei ein Wörtchen mitreden wollen. Ich kenne die Fachgruppen der FAI, die manchmal dabei ganz hilfreich, manchmal eher hinderlich sind. Ich kenne die Funktions-Teams des DMFV, des DAEC und den Stress der entsteht, wenn beide glauben, sie seien Herrscher aller Reusen. Ja, ich kenne die Fangzäune, die Abstände, die Mittagsruhen, die vielfachen Sicherungsmechanismen rund um Funk und deren Lösungen und ich kenne auch die Erkenntnis, dass man nochsoviele Sender einsammeln und wegschließen kann - irgendein Dösbaddel aus den Teilnehmer oder Besuchern hat immer etwaqs dabei, was trotzdem stört. Ich kenne auch die Erleichterung, als endlich 2.4 GHz salongfähig wurde und die Bestürzung, dass 2.4 GHz zwar die 40, 41, 42, 35 und 70/72 MHz Nachteile weitgehend ausschaltet, dafür aber neue Probleme bereitet, die nur noch niemand kennt und für die man (noch) keine Lösungen hat. Deswegen werden solche Veranstaltungen so gerne auf bestehenden Flugplätzen abgehalten, weil da ohnehin viel Grundsicherheit besteht und in der Folge nicht mehr mit 20 Einzelämtern geredet werden muss, denen man allen nacheinander erklärt, was ein Modellflugzeug mit Turbine oder E-Motor ist, sondern nur mit einem Amt, dass im Thema ist, das Problem kennt und jemand fragen kann. Wenn dann trotzdem etwas passiert, ist es in allererster Linie tragisch für beide Opfer. Das hat niemand gewollt und niemand hat bewußt Lebens auf's Spiel gesetzt. Man muss die unmittelbaren Probleme lösen: Familie und dann kann man sich gerne daran machen herauszufinden, welche Ursachenkette zu welchen Erkenntnissen führt. Aber dazu muss man wissen, was gewesen ist und was gemacht wurde. In einem Aviatik-Forum fern der Veranstaltung ein paar Tasten zu betätigen ohne Kenntnisse dessen, was gemacht wurde und passiert ist, gehört auf der langen Liste der Notwendigkeiten nicht erkennbar dazu. Es ist nicht hilfreich und es tut nichts Gutes. Wäre ich ein viel garstigerer Zeitgenosse würde ich anmerken, dass deine Zeilen primär dem eigenen Ego dienen, indem man mal was fordert und sich damit moralisch auf die Seite der Leute stellt, die immer das richtige machen. Mehr Sicherheit fordern z.B. "Ich habs schon immer gewußt" und sowas. oder wie hat es der "Blick" formuliert: "Der Pilot ist stolz. Er lässt sein Modell über die Zuschauer kreisen. Tödlicher Leichtsinn? " - das ist keinen Deut besser als deine Vermutzungen und Forderungen - nur kriegen die dafür wahrscheinlich sogar Geld. Wärst du vor Ort gewesen und hättest mit organisiert oder geholfen oder geflogen, würdest du nicht soeinen Schmarn geschrieben haben. Du wärst dir 100% sicher, dass alles getan wurde, was getan werden konnte. Du könntest nicht verstehen, was passiert ist, weil es doch sonst auch immer hervorragend geklappt hat. Du hättest das dringende Bedürfnis, den Leuten, die GENAU JETZT mit den ewigen "Ich habs doch immer schon gesagt"-Sprüchen daher kommen, aus Herzenslust gegen das Schienbein zu treten, du kannst es aber nicht, weil deine eigene Fassungslosigkeit dich fast lähmt. Was man besser machen kann? Zuerst sollten man einen Maulkorb für die Besserwisser verteilen. Dann das Geschehene in aller Ruhe aufarbeiten und dann mal feststellen, was WIRKLICH passiert ist. Karsten Zitieren
sirdir Geschrieben 4. August 2010 Geschrieben 4. August 2010 Du hast a bissl recht...Ich war gedanklich von Vorschlägen wie Andy's ausgegangen, die, wenn man nicht insider mit Fachwissen ist, aber dafür technisches Verständniss und Interesse an der Ausmerzung des realen Problems hat, durchaus berechtigt sind... Ich war jedoch nicht von ziemlich sinnfreien ausgegangen... ;) Müsste man wohl anders formulieren, ich denke aber, dass die meisten einigermassen kapieren, was gemeint ist... ;) Ich denke auch, dass ich dich verstanden habe, aber du mich wohl nicht. Wenn man im Zuge eines tragischen Unfalls Verbesserungen fordert, die bereits Standard sind, dann unterstellt man ja gleichzeitig, dass diese Vorkehrungen nicht getroffen wurden. Dass die Vorschläge sinnvoll sind macht es IMHO nicht besser, sondern die Unterstellung eher noch schlimmer. Angebrachter wären IMHO Fragen. Ist es denn heute nicht so... ? Zitieren
jezi Geschrieben 4. August 2010 Geschrieben 4. August 2010 PS die Fotos stammen von Zitat neben den Fotos: Dardo Rigamonti / KAPO Solothurn / KVG Danke Joe Die Google-Bild-Suche nach diesem Namen scheint auf einen professionellen Fotograf/Journalisten hinzuweisen. Der wird sehr wahrscheinlich noch schön Kohle für diese Bilder gekriegt haben. Einfach nur erbärmlich solche Zeitgenossen!!! Schade habe ich diesen Herrn bei seinem Tun nicht gesehen. Vielleicht hätte es dann noch einen Verletzen gegeben... War gerade am Abhören einer Voicemail wie auf einem der Bilder zu erkennen ist. Gruess Julius Zitieren
jezi Geschrieben 4. August 2010 Geschrieben 4. August 2010 Aber offenbar liest Du den Blick trotzdem immer noch. Grundsätzlich nicht. Habe den Onlinelink von einem Vereinskameraden heute gemailt gekriegt. Sorry gäll! Zitieren
DNovet Geschrieben 4. August 2010 Geschrieben 4. August 2010 Hallo Karsten! Und wann, in deiner anscheinend umfänglichen Karriere hast du jemals gute Erfahrungen gemacht, wenn du nicht-Modellpiloten aggressiv angegangen bist? Jeder deiner Posts hat eine aggressive Note... Ich bin der Meinung, dass wir es uns hier in der Schweiz nicht leisten können, nicht-Modellflug-Personen mit einer technischen Frage aggressiv übers Maul zu fahren, da wir einfach zu dicht aufeinander hocken. Aber gemäss deinem Text weisst du das ja ebenfalls... :001: Und tschüss... Zitieren
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