fm70 Geschrieben 29. Juli 2010 Geschrieben 29. Juli 2010 In einem Flughandbuch habe ich zwei verschiedene Manövergeschwindigkeiten angetroffen: Die Maximum Operating Maneuvring Speed und die Design Maneuvring Speed. Die beiden sind im Handbuch so erklärt: Operating Maneuvring Speed: Maximum speed at which the airplane may be stalled without exceeding strucutural limitations. Es sind mehrere Grenzgeschwindigkeiten angegeben, abhängig vom Gewicht. Design Maneuvring Speed: Do not make full or abrupt control movements above this speed. Does not provide protection from possible overstressing the airplane. Es ist nur eine Geschwindigkeit angegeben, die deutlich höher ist als die der Operating Maneuvring Speed. Mir ist das überhaupt nicht klar. Ich habe bis jetzt immer nur eine Manövergeschwindigkeit gekannt (die allenfalls vom Gewicht abhängt), und zwar als die Geschwindigkeit, unterhalb derer das Flugi auch dann die Ohren nicht anlegt, wenn ich voll am Knüppel reisse (einmal und in einer Richtung). Kann mir jemand die beiden verschiedenen Manövergeschwindigkeoten erklären? (Vielleicht jemand mit CPL … :005:) Zitieren
SupermotoSM Geschrieben 30. Juli 2010 Geschrieben 30. Juli 2010 Guten Morgen Fritz, Meiner Auffassung nach sieht die Sache mit den von dir erwähnten Speeds folgendermassen aus: Maximum Operating Manoeuvring Speed, Vo: Vo <= Vs x sqrt(n) --> verhindert das Überschreiten des load factor limits (d.h. die Strömung reisst ab, bevor strukturelle Limitationen erreicht werden) Design Manoeuvring Speed, Va: Va >= Vs x sqrt(n) --> load factor limit kann überschritten werden --> einzige Bedingung: die Steuerflächen müssen bei dieser Geschwindigkeit volle oder abrupte Ausschläge aushalten Viele Hersteller setzen Va = Vo. Damit entfällt die Notwendigkeit, diese Geschwindigkeiten zu unterscheiden. Wie dem auch sei, nicht alle machen das. Ich hoffe, es ist einigermassen verständlich erklärt. Zitieren
fm70 Geschrieben 30. Juli 2010 Autor Geschrieben 30. Juli 2010 Maximum Operating Manoeuvring Speed, Vo:--> verhindert das Überschreiten des load factor limits (d.h. die Strömung reisst ab, bevor strukturelle Limitationen erreicht werden) Design Manoeuvring Speed, Va: --> load factor limit kann überschritten werden --> einzige Bedingung: die Steuerflächen müssen bei dieser Geschwindigkeit volle oder abrupte Ausschläge aushalten Aha. Wenn ich das richtig verstehe, dann heisst das dann also für mich als Pilot in der Praxis einfach gesagt: – Höhenruder voll ziehen oder stossen bis Vo – Querruder oder Seitenruder voll ausschlagen bis Va Oder habe ich was übersehen? (Es geht hier nur um Kleinflugzeuge.) Zitieren
SupermotoSM Geschrieben 30. Juli 2010 Geschrieben 30. Juli 2010 Bei Vo hast du recht, du kannst die Ruder voll ausschlagen, ohne damit irgendwelche load limits des Flugzeuges zu überschreiten. Denn bevor maximum g load erreicht wird, befindet sich das Flugzeug im Stall. Bei Va kannst du die Ruder abrupt oder voll ausschlagen, ohne dass diese aufgrund der aerodynamischen Last Schaden nehmen. Allerdings ist zu bedenken, dass das Überschreiten des load factor limit möglich ist (falls Va>Vs): z.B. Ziehen des Höhenruders = grösserer Anstellwinkel = mehr Auftrieb bei gleichem Gewicht = höhere g-Loads auf die Struktur des Fliegers (load factor n = lift/weight). Da hier die Geschwindigkeit Va höher ist als Vs, geht das Flugzeug nicht in den Stall über, bevor die limits erreicht werden. Soweit mein Verständnis der ganzen Thematik. Zitieren
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