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CPL?


PA 1010

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Hallo zusammen

 

Nachdem ich nun rund 200 h rumgeflogen bin, stellt sich mir die Frage nach einer fliegerischen Weiterbildung. Dabei habe ich auch ans CPL gedacht (ohne tatsächlich berufliche Absichten zu hegen). Auf den Sites der diversen Flugschulen finde ich zwar Kosten, Aufnahmebedingungen usw. keine konkreten Hinweise aber, was die theoretische und praktische Ausbildung inhaltlich bietet.

 

Frage: Wer kann mir weiterhelfen? Was wird theoretisch konkret gebüffelt? Was kann ich in Sachen praktischer Fliegerei, was ich vorher noch nicht konnte?

 

Vielen Dank, schönen Abend

 

Benjamin

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Ciao Benjamin.

 

Ich versuche einmal betreffend der praktischen Ausbildung einige Hinweise zu geben. (Ausgangslage VFR single Engine; also das was du vermutlich vorher als PPL auch gemacht hast)

 

In der Ausbildung wird ein höherer Standard verlangt als beim PPL. Toleranzen werden kleiner, der Schwierigkeitsgrad dafür erhöht. Das soll in keiner Weise heissen, dass eine PPL schlecht sei oder dass PPL Piloten nicht seriös fliegen:005:

 

Vielmehr wird die Ausbildung darauf hinzielen, dass du auch unter schwierigeren Situationen operieren kannst. Es wird davon ausgegangen, dass ein CPL Inhaber in der Lage sein muss, kommerzielle Flüge zu absolvieren.

 

Eventuell könnte man es mit einer Autoprüfung im Bezug auf eine Taxi- oder Lastwagenprüfung vergleichen.

 

Mögliche Beispiele dafür:

 

-erschwertere Wettersituationen

-anspruchsvollere Flugplätze

-Navigation in unbekannten Gebieten

-komplexeres Flugzeug / inkl. Avionik

-konsequente Briefings

-Entscheidungsfindung

 

Die CPL Ausbildung (wenn auch "nur" als Hobby ausgeführt) ist eine tolle Bereicherung und macht auch wirklich Spass. Sie stellt eine gute Weiterbildung zum bestehenden PPL dar. Der Aufwand für Theorie und Praxis darf aber nicht unterschätzt werden.

 

Gerade auch die Theorie gestaltet immer wieder Probleme...

Allenfalls kannst du dir auch überlegen, die Theorie kombiniert CPL/IR zu machen, falls IR auch später ein Thema sein sollte.

 

Und noch folgendes: Class 1 Medical solltest du vorgängig im Sack haben um keine bösen Erfahrungen zu machen.

Natürlich kannst du die Theorie und Praxis auch ohne Class 1 absolvieren, jedoch dann nie eine offizielle Prüfung ablegen (und somit auch keine CPL erhalten).

 

Gruss Roger

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Roger hat eigentlich alles schon gesagt. Kurz zusammengefasst aus meiner Sicht (Unterschied PPL/CPL):

 

1. Medical 1 (oft der entscheidende Knackpunkt, Stichwort: Augen)

2. Theorieprüfung (happig, Aufwand ist nicht zu unterschätzen)

3. Praxis: Eigentlich das selbe wie PPL-Fliegen, bloss von allem etwas mehr (Night-VFR, komplexes Flugzeug, internationale Flughäfen, tiefere Meteo-Grenzen, allgemein kleinere Toleranzen in Bezug auf Speeds, Flughöhen etc.)

4. Kosten: Theorieunterricht (inkl. Literatur und Prüfungsgebühren): ca. CHF 10'000, Praxis (je nach Fähigkeiten des Kandidaten): ca. CHF 15'000

 

Ich schliesse mich Roger an, auch wenn man keine beruflichen Ambitionen hegt, als Weiterbildung jederzeit zu empfehlen. Voraussetzungen: gute Gesundheit, Wille, Durchhaltevermögen und etwas Geld auf der Bank.

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Käme mir jetzt nie in den Sinn den CPL für was anderes zu machen als für's Geld verdienen. Schon nur der Theorie-Leerlauf...

Wenn ich mich für mich selbst fliegerisch weiterbilden wollte, würd ich eher IR machen. Da ist zwar auch viel Theorie-Leerlauf dabei, bringt dann aber auch einen klaren Mehrwert.

 

Meine Meinung

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Es gibt halt auch noch Leute, die ein vertieftes Hintergrundwissen nicht als Leerlauf, sondern als Horizonterweiterung verstehen.

 

Ich liebe Hintergrundwissen. Schon in der PPL-Theorie gibt es leider eher jede Menge 'auswendiglern Wissen' das man für nichts anderes als die Theorieprüfung brauchen kann. Ich möchte gar nicht wissen wie viel höher der Anteil beim CPL ist. Irgendwie muss man ja eine Woche Prüfungen rumkriegen.

Ich mach ja auch nicht den Lastwagenausweis nur um mehr Hintergrundwissen zum Thema Autofahren zu erreichen. Da mag ich lieber nen Fahrkurs.

Wenn ich besser fliegen will, dann kann ich das auch sonst mit einem FI erreichen (mach ich auch regelmässig) und brauche dafür keinen CPL.

 

Aber bitte, jedem so wie er will. CPL ist für mich die Eintrittshürde für Berufspilot. IR würde mir einen echten Mehrwert bringen.

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Hallo zusammen

 

Besten Dank für Eure Statements!

 

Frage an Thomas: bei Horizon habe ich von CHF 3'500.-- + Kursmaterial + Prüfungsgebühren für den Theorieteil gelesen. Wie kommt's zu den 10'000.--?

 

Irgendwo habe ich aufgeschnappt, dass man mit dem CPL dann auch special VFR machen kann. Stimmt das so?

 

Schönen Nachmittag

 

Benjamin

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Hallo Benjamin

 

nur ein Gedanke meinerseits: kann es sein, dass die Kosten bei Horizon für das CPL Distant Learning sind?

 

SpecialVFR hat eigentlich nix mit PPL oder CPL zu tun, sondern erlaubt es dir, innerhalb einer CTR mit tieferen Meteoverhältnissen als normal gefordert, zu fliegen. Bsp. die Sicht ist zu tief um unter den normalen gesetzlichen Bedingungen einen Flugplatz innerhalb der CTR anzufliegen: Dann kannst Du SVFR verlangen. Das bedeutet für den Controller jedoch höheren Aufwand, da Du quasi intensiver von ihm betreut wirst, als sonst. Dies ist unter anderem ein Grund, warum SVFR in Zürich nicht verfügbar ist (Ausnahmen wie SAR/Polizeiflüge, etc vorbehalten).

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-anspruchsvollere Flugplätze

 

Naja, ich glaube nicht dass Hans ein CPL hat und aber wahrscheinlich schon auf allen Altisurface war...

 

Markus

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Gast Hans Fuchs
Naja, ich glaube nicht dass Hans ein CPL hat und aber wahrscheinlich schon auf allen Altisurface war...
Hatte mal ein BB, aber dieses mit über 50 zu halten, macht kaum mehr Sinn, wenn man keine gewerbliche Rundflüge machen will.

 

"gewerbliche Rundflüge " sind derzeit in der Schweiz eine grosse Baustelle. Selbst grosse Flugschulen haben ihre Bewilligung dafür sistiert und operieren teilweise mit PPL Piloten. Ein Flugschulleiter hat es einmal so formuliert: "Jetzt kann ich sogar gute Piloten einsetzten und bin nicht mehr ausschliesslich auf solche angewiesen, bei denen die Papiere stimmen".

 

Hans

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Ciao Markus.

 

Natürlich ist es so, dass sehr viele PPL Piloten über eine grosse Erfahrung verfügen und sich auch unabhängig der Lizenz (PPL / CPL / ATPL) weitergebildet haben. Da ist ja nicht nur die reine Lizenz, sondern auch wie du antönst das Gebirge (oder auch Akro, NVFR, NAV, Auslanderfahrung, IR, Segelschlepp, Voice, MEP, Heckrädler etc)

 

Mein Statement bezog sich mehr auf die Ausbildungsstufen und in keiner Weise auf die persönliche Einzelleistung.

 

Fakt ist, dass bei einer CPL Ausbildung mehr gefordert wird als bei einer PPL Ausbildung. Dies nicht nur an der Prüfung, sondern während der ganzen Lernzeit. Wer hier bereits viel mitbringt hat es sicher leichter. Andere müssen dagegen wieder hart für den Erfolg arbeiten.

 

Zudem stellt die Theorie eine echte Herausforderung dar. Ob nun alles in der Praxis gebraucht werden kann lassen wir besser einmal offen.... Einiges davon mag eventuell auch einen "Selektions Charakter" haben.:D

 

Wie dem auch sei; Tatsache ist nun mal dass eine Lizenzstufe eine theoretische Prüfung beinhaltet. Diese gilt es zu bestehen.

 

Ich bin der Überzeugung, dass eine Weiterbildung als PPL Pilotiker eine gute Sache ist. In welche Richtung man nun geht hängt wohl stark vom persönlichen Interesse ab. Eine CPL ist sicher eine gute Wahl.

 

Gruss Roger

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Noch zum Thema Theorie/Hintergrundwissen/Zusammenhänge verstehen etc.:

 

Ich war mal vor ein paar Jahren an einem GPS-Kurs. Einige Teilnehmer wollten einfach wissen, welchen Knopf sie drücken müssen, um sich vom GPS von A nach B lotsen zu lassen. Andere wollten auch mehr über die Sateliten etc. erfahren, die das Ganze überhaupt erst ermöglichen, die EU-Projekte zur Verminderung der Abhängigkeit von den USA etc. etc. So verschieden sind'se eben... Aber wer wär ich, darüber zu urteilen, was nun besser sei...?

 

Schönen Abend

 

Benjamin

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Was man vielleicht auch noch erwähnen sollte, der CPL Theorieteil ist in Englisch und nicht mehr in Deutsch wie beim PPL, für manchen sicher auch nicht grad einfach.

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Noch zum Thema Theorie/Hintergrundwissen/Zusammenhänge verstehen etc.:

 

Ich war mal vor ein paar Jahren an einem GPS-Kurs. Einige Teilnehmer wollten einfach wissen, welchen Knopf sie drücken müssen, um sich vom GPS von A nach B lotsen zu lassen. Andere wollten auch mehr über die Sateliten etc. erfahren, die das Ganze überhaupt erst ermöglichen, die EU-Projekte zur Verminderung der Abhängigkeit von den USA etc. etc. So verschieden sind'se eben... Aber wer wär ich, darüber zu urteilen, was nun besser sei...?

 

Schönen Abend

 

Benjamin

 

Richtig. Das darf man ja auch gerne alles behandeln. Prüfungsstoff sollte aber IMHO sein was relevant ist, also mit welchen Problemen man zu rechnen hat. Systembedienung gehört sicher weniger in eine Therieprüfung. Und in welchem Jahr der erste GPS Satellit mit welcher Trägerrakete von welchem Weltraumbahnof aus gestartet wurde (das wäre in etwa die Frage die ich erwarten würde...) eher gar nicht.

Oder man könnte natürlich anhand des Schattenwurfes von Sat. Nr 35 errechnen, wo man sich gerade befindet ;)

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Beat Achermann
Was man vielleicht auch noch erwähnen sollte, der CPL Theorieteil ist in Englisch und nicht mehr in Deutsch wie beim PPL, für manchen sicher auch nicht grad einfach.

 

Einspruch, zumindest bis vor zwei Jahren konnte man die Prüfung auch in Deutsch ablegen (nur CPL-Teil, IR-Teil nur in englisch möglich), was aber nicht empfehlenswert ist. Der Aufwand die englische Theorieliteratur dann ins Deutsche zu übersetzen ist aufwändig und fehlerbehaftet. Ich habe das in einem Fach gemacht, bin dann aber rasch zum englischen zurückgekehrt.

 

Gruss Beat

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Stattgegeben! :009:

 

Wusste ich nicht und hab ich auch noch nie gehört. Kurz recherchiert, hast Recht Beat, danke!

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Roger

 

Du hast natürlich schon recht, hab' Dich nur ein Bisschen aufgezogen...:005:

 

Die Ausbildung ist wohl in jeder Hinsicht eine Bereicherung und wenn das jemand zum Hobby tun will dann find' ich's toll.

 

 

Markus

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