Flüssigkeiten über 100ml

[hercules123]

Hallo zusammen,

 

ich komme eben von meinem Madeira-Urlaub wieder. LPMA ist einfach was besonderes:-)

 

Mir ist heute morgen etwas aufgefallen, was ich nicht so recht sortiert bekomme.

 

Meines Wissens, dürfen ja keine Flüssigkeiten grösser 100ml je Behälter mit an Board genommen werden. An der Sicherheitskontrolle habe ich auch mitbekommen, dass dort ein Pax deswegen sein Getränk abgeben musste.

 

Nun sehe ich aber in der Abflughalle eine Dame, die gemütlich eine 1l Flasche mit Madeirawein verstaut.Diesen hatte sie soeben in einen der kleinen Läden erworben, die sich HINTER der Sicherheitskontrolle befinden. Diese Dame wird ja nun nicht mehr kontrolliert und hat somit diese Flasche aus Glas mit an Board genommen.

 

Wie passt das denn bitte zusammen? Auf der einen Seite keine scharfen Gegenstände, Messer oder Flüssigkeiten und auf der anderen Seite kann man diese im Duty-Free-Bereich gemütlich einkaufen und mitnehmen, ohne dass davon jemand Wind bekommt!?

 

Die Frau war sicherlich keine Bedrohung, aber verstehen tu ich es nicht....:-)

 

 

Denkfehler meinerseits?

 

 

Helft mir mal auf die Sprünge.

[D-ERIK]

Weil die Getränke im Duty Free-Bereich bereits bei Anlieferung kontrolliert werden. Dort kann dann nichts mehr weiter eingschmuggelt werden.

[Tis]

Obwohl du im Endeffekt mit dem Nichtverständnis durchaus Recht hast, gilt es zu unterscheiden.

 

Die Flüssigkeitsregelung rechtfertigt sich (versucht sich zu rechtfertigen) primär durch die Abwehr von Angriffen mit Flüssigsprengstoff.

 

Dann gibt es noch die bereits länger bekannte Regel mit den scharfen Gegenständen. Und auch da hast du in meinen Augen recht - man könnte auch mit einer vollen Weinflasche oder daraus gewonnenen Scherben genügend Unheil anrichten, wenn man determiniert genug wäre (ähh, und jetzt nicht durch trinken natürlich ;))

 

Man kann ja (denke ich jetzt mal) im Duty Free auch Schweizer Sackmesser kaufen. Und auch an Bord bekommt man in einigen Airlines/Klassen metallene Messer...

 

 

Im Ende sind die Sicherheitskontrollen meiner Meinung nach von drei Zielen motiviert:

a) Ein Gefühl/"Trugbild" von Sicherheit zu schaffen

b) Gelegenheitstaten zu verhindern, indem die meisten dafür geeigneten Gegenstände abgenommen werden.

c) Plumpe Ganoven-Versuche der Gefahrenstiftung zu unterbinden (à la "ich laufe jetzt mal mit 5 Pistolen in den Flieger rein")

 

Ich bin aber weiterhin der Ansicht, dass keine Sicherheitskontrolle so gut ist/sein kann, dass sie gezielt geplante und koordinierte Angriffe konsequent verhindern könnte. Totale Sicherheit lässt sich eben nie erreichen.

 

 

Grüessli,

 

Tis

[planefreak]

Lest mal das http://dmm.travel/news/artikel/lesen/2010/03/journalist-ueberlistet-sicherheitskontrollen-in-schiphol-27503/

einfach nur zum totlachen

[N251AY]

Lest mal das http://dmm.travel/news/artikel/lesen/2010/03/journalist-ueberlistet-sicherheitskontrollen-in-schiphol-27503/

einfach nur zum totlachen

 

Ja, oder schlicht und einfach bedenklich :002:

[planefreak]

Ja, oder schlicht und einfach bedenklich :002:

 

Ja so kann man es auch ausdrücken:D

Nein Spass beiseite. Ist echt beängstigend:002:

[tamiko]

Die 100ml Flüssigkeits-Regelung gilt nur für das Passieren der Sicherheitskontrolle.

Im Sicherheitsbereich dahinter (der is prinzipiell sicher, drum heisst er ja Sicherheitsbereich :D ) interessiert es dann niemanden mehr, was man in den Flieger mitnimmt.

 

Man kann problemlos seine 2 Liter Flasche (die man ausgeleert natürlich durch die Sicherheitskontrolle mitnehmen darf) auf den Toiletten mit Leitungswasser auffüllen, oder aber man greift in einem der Läden zu einem Softdrink - Preisspannen extrem variierend zwischen ~1,30€ für 0,5l Cola in Innsbruck (das ist günstiger als an so mancher Qualitätstankstelle! sic!) bis zu fast fast 4€ für ein Mineral an manchen deutschen Flughäfen... Oder man macht seinen Verwandten eine Freude und kauft eben noch einheimischen Wein.

 

Selbstverständlich verboten ist der Verkauf aller Gegenstände die einem an der Sicherheitskontrolle abgenommen werden würde. Also Waffen, Messer, scharfe Gegenstände, stumpfe Waffen (Eishockeyschläger zb. ist ein No-Go im Handgepäck). Handelsüblicher Schraubenzieher über einer gewissen Länge zählt auch als Waffe. Dass natürlich diverse Shops im Sicherheitsbereich für den Eigengebrauch Schere und Heftklammermaschine haben, oder Restaurants im Sicherheitsbereich in der Küche scharfe Messer haben, ist ein anderes Thema :rolleyes:

 

 

Wichtig bzgl. der Flüssigkeiten ist noch, dass wenn man nicht nonstop nach Hause fliegt, sondern umsteigt einem der Shop im Sicherheitsbereich die Flüssigkeit versiegeln muss.

 

Sie kommt dann in einen speziellen überdimensionalen Plastikbeutel, der sich einmal original verschlossen nach der Öffnung nicht mehr rückstandsfrei wieder verschliessen lässt, und die Rechnung kommt auch gut sichtbar in den Beutel. So sicher verpackt darf man dann seine 1liter Weinflasche ganz "legal" durch alle Sicherheitskontrollen Europas mitnehmen ;)

 

Lg,

 

 

Joseph

[juanes]

@ Joseph: Bei der Heimkehr aus Mauritius (Flug mit AF über CDG nach STR) wurde mir damals keine 0,75l Rumflasche verkauft - mit Hinweis darauf dass ich in CDG den Transitbereich verlassen werde und danach wieder durch die Sicherheitsschleuse in den Schengenbereich eintreten werde.

Lag das in diesem Fall daran dass CDG verschiedene Terminals für Schengen/Non-Schengen Flüge benutzt?

[hercules123]

Das erklärt natürlich einiges. Aber ein gewisses Kopfschütteln bleibt trotzdem bzw. kommt erst auf, da den Menschen durch diese Aktionen eine gewisse Sicherheit vorgegaugelt wird. Meiner Meinung nach verhindert man damit tatsächlich nur die Aktionen von Spontantätern, auf keinen Fall aber die von Profis.

 

Ein Flasche zerschlage ich und habe dann schöne grosse und sehr scharfe Scherben, welche sich bestens als Waffen eignen würden.

 

Anderes Beispiel:

 

Mein Laptop wurde z.B. einzeln durchleuchtet.Aber mein Ersatzakku, der nicht gerade klein ist, wurde schlicht nicht beachtet. Sieht man bei der Taschendurchleuchtung auch den Inhalt eines solchen Akkus?

In diesem könnte ja auch allerlei übles Zeug versteckt sein.

 

 

Nur zu Klarstellung: Ich möchte keinesfalls mehr oder schärfere Kontrollen. Ganz im Gegenteil, die vorhandenen Maßnahmen scheinen mehr oder weniger Show zu sein, was mich an derren Notwendigkeit ein wenig zweifeln lässt.

 

Grüssle

 

Thomas

[sirdir]

Sieht man bei der Taschendurchleutung auch den Inhalt eines solchen Akkus?

In diesem könnte ja auch allerlei übles Zeug versteckt sein.

 

In dem Akku ist eh schon ziemlich übles Zeug ;)

[hercules123]

In dem Akku ist eh schon ziemlich übles Zeug ;)

 

Auch wieder wahr :rolleyes:

[Brax]

Man kann problemlos seine 2 Liter Flasche (die man ausgeleert natürlich durch die Sicherheitskontrolle mitnehmen darf) auf den Toiletten mit Leitungswasser auffüllen, [...]

Ich habe es stets so verstanden, dass man keine Behälter, die mehr als 100 ml fassen können, durch die Sicherheitskontrolle bringt. Egal ob voll oder leer. Habe ich dies falsch verstanden?

 

Gruss Oli

[Hummelix]

Gude aus Äthiopien!

 

Also hier ist es ähnlich, wie beim ersten Eintrag! Ich hatte z.B. einen riesigen Aufwand, um eine Blut-(bzw. Serum)probe von meinem Hund durch den Check zu bekommen (0,2cl), jedoch ist es überhaupt kein Problem versiegelte (Plastikfolie über dem Deckel) 1,5 Literflaschen Wasser durch die Kontrolle zu bekommen. Auch wollte ich eine Flasche Bier für meinen Vater mitbringen, was natürlich verboten wurde (ist ja auch ok). Allerdings bekam ich dann im Flieger die Flasche ohne Probleme ausgehändigt, auch Metall-Bestecke sind an Bord erlaubt.

Ich denke daß das eigentliche Problem darin liegt, daß die Airport-Sicherheit einen guten Job machen will, die Airlines allerdings auch, was bedeutet, daß die Kundenfreundlichkeit sich mit den Bestimmungen bekämpft. Wie man dies allerdings lösen könnte, weiß ich sicher auch nicht. (Bin allerdings in meinem Fall recht froh, daß ich die Wasserflaschen durch kriege, hier ist's halt heiß.)

 

Gruß Tobi

[tamiko]

Hallo

 

@ Joseph: Bei der Heimkehr aus Mauritius (Flug mit AF über CDG nach STR) wurde mir damals keine 0,75l Rumflasche verkauft - mit Hinweis darauf dass ich in CDG den Transitbereich verlassen werde und danach wieder durch die Sicherheitsschleuse in den Schengenbereich eintreten werde.

Lag das in diesem Fall daran dass CDG verschiedene Terminals für Schengen/Non-Schengen Flüge benutzt?

 

Das lag ganz einfach daran, dass Mauritius nicht in der Europäischen Union (+Schweiz) liegt. Habe es oben nicht angeführt um das Posting nicht unnötig komplizierter zu machen, aber diese "Mitnahmemöglichkeit" von Flüssigkeiten im versiegelten Beutel + Rechnung gibt es nur an Flughäfen innerhalb der EU (+Schweiz). Alle anderen da "draussen" (egal ob Provinzairport oder Megahub ala DXB, SIN) gelten als "unsicher"

 

 

Ebenso ist es mit der Sicherheitskontrolle beim Umsteigen. An manchen Airports muss man ja nicht mehr erneut durch die Sicherheitskontrolle. In Palma de Mallorca zb. dockt man an der Fluggastbrücke an und steigt direkt beim Gate-Einsteigebereich bereits im Sicherheitsbereich aus und geht ohne weitere Sicherheitskontrolle zum nächsten Gate für den Weiterflug.

Das ist aber nur erlaubt wenn der Flieger aus einem EU-Airport (+Schweiz :) ) angekommen ist - alle non-EU Airports gelten widerum als "unsicher" (so quasi: die EU hat keinen Einblick in welcher Qualität dort die Sicherheitskontrollen durchgeführt werden und wie die lokalen Behörden das überprüfen)

 

Kommt jemand zb. mit Emirates aus DXB nach ZRH an und fliegt international weiter mit Tunis Air nach Tunis (also ein Transitgast ohne Passkontrolle, da er ja in die Schweiz nicht einreist) - muss der Flieger so positioniert werden, dass die Aussteigenden Passagiere nicht im Sicherheitsbereich ankommen und die Umsteiger erneut eine Sicherheitskontrolle passieren... Da die Emirates ja aus DXB und somit non-EU angekommen ist

 

Ich habe es stets so verstanden, dass man keine Behälter, die mehr als 100 ml fassen können, durch die Sicherheitskontrolle bringt. Egal ob voll oder leer. Habe ich dies falsch verstanden?

 

 

Ja, das hast du falsch verstanden ;) Auch das leere 10 Liter Behältnis könntest du im Handgepäck durch die Sicherheitskontrolle mitnehmen - sofern es sich nicht mit den etwaigen Handgepäcksbestimmungen der Airlines (1 piece only etc.) spiesst.

 

LG,

 

 

Joseph

[Brax]

Ja, das hast du falsch verstanden ;) Auch das leere 10 Liter Behältnis könntest du im Handgepäck durch die Sicherheitskontrolle mitnehmen - sofern es sich nicht mit den etwaigen Handgepäcksbestimmungen der Airlines (1 piece only etc.) spiesst.

Ich habe nun nochmals bei SWISS das entsprechende Informationsblatt betreffend Flüssigkeiten gelesen. Und dies stützt nun wiederum meine Meinung:

In compliance with international security regulations, any liquid items (including gels, pastes and similar) which are carried into the aircraft cabin must be packed in individual containers with a capacity of not more than 100ml (1 dl).

Ist also trotzdem das Fassungsvermögen und nicht der tatsächliche Inhalt entscheidend?

 

Gruss Oli

[FalconJockey]

Das nennt sich im Endeffekt: Gefuehlte Sicherheit. Alles der reinste Wahnsinn. Bis zur naechsten Unterhosenbombe, mit der sich einer die Eier verbrennt. Immerhin kann er sich dann so nicht fortpflanzen und daemmt seine eigene Dummheit ein wenig ein.

[Shadow]

Viel schlimmer finde ich die kontrollen in MUC, ohne vorzeigen des boarding passes durch den security check, mein beutel mit flüssigkeiten hab ich gar nicht erst rausgeholt...

:004:

[Tis]

Ich habe nun nochmals bei SWISS das entsprechende Informationsblatt betreffend Flüssigkeiten gelesen. Und dies stützt nun wiederum meine Meinung:

 

Ist also trotzdem das Fassungsvermögen und nicht der tatsächliche Inhalt entscheidend?

 

Gruss Oli

 

Meines Erachtens nicht. Ich verstehe es so:

Wenn du eine Flüssigkeit hast, muss diese in einem Behälter von höchtens 100ml sein. Denn wenn du einen grösseren Behälter hättest, hätten sie keine Chance zu messen, wie viel Flüssigkeit denn dort effektiv drin ist (bspw. "etwas" Cola in einer 1,5L-Flasche - wie viel Cola ist da nun drin?)

Geht es aber um einen komplett leeren Behälter, ist dessen Grösse egal, weil es gar nichts zu messen drin hat.

 

Grüessli,

Tis

[planefreak]

Das mit den 100 ml finde ich nen Blödsinn.

Man sagt doch, dass man für solche Liquid-Bombs eine Gewisse Menge Flüssigkeit braucht. Was ist also wenn eine ganze Horde Terroristen je 100 ml von dieser gefährlichen Flüssigkeit mit an Bord nehmen würden und an Bord mischen würden.

[Rolf]

Man kann ja (denke ich jetzt mal) im Duty Free auch Schweizer Sackmesser kaufen.

 

Ich bin ziemlich sicher, dass man das nicht mehr kann. Soviel ich weiss, hatte das einen beachtlichen Umsatzeinbruch bei Victorinox zur Folge, ich habe mal von 15 - 20 % gelesen.

[Basti]

Viel schlimmer finde ich die kontrollen in MUC, ohne vorzeigen des boarding passes durch den security check, mein beutel mit flüssigkeiten hab ich gar nicht erst rausgeholt...

:004:

 

Dazu fällt mir auch noch was ein. Bei meinen letzten Flügen, jeweils von Köln aus und innerdeutsch (München & Friedrichshafen) war es nämlich ähnlich.

 

Ich musste zwar meine Boardkarte vorzeigen, aber nicht einmal meinen Personalausweis. Es ist doch so, dass die Flugtickets nicht übertragbar sind, also muss doch eigentlich kontrolliert werden, ob ich der rechtmäßige "Inhaber" des Tickets bin, oder?

[Shadow]

Seit Schengen gibt es auf inner europäischen Flügen keine Passkontrolle mehr.

Ich finds halt bedenklich, dass jeder mann ohne boardingpass in MUC einfach durch die sicherheitskontrolle kann (andererseits, wenn ich mal wieder in MUC bin und die immer noch nicht kontrollieren, werde ich zu einem kostenlosen kaffee von den LH automaten nicht nein sagen :005:)

[Maxrpm]

Ich musste zwar meine Boardkarte vorzeigen, aber nicht einmal meinen Personalausweis. Es ist doch so, dass die Flugtickets nicht übertragbar sind, also muss doch eigentlich kontrolliert werden, ob ich der rechtmäßige "Inhaber" des Tickets bin, oder?

 

Die Terroristen von 9/11 hatte First Class Ticket auf ihren eigenen Namen ausgestellt sie waren nicht nur die rechtmäßigen Besitzer der Tickets sondern hatten auch die entsprechenden Ausweise um das zu beweisen.

 

Gleiches gilt für die diversen Schuh und Unterhosenbomber.

 

Für die Flüssigkeitssprenger gilt das nicht. Sie brauchten keine Tickets, sie waren nie an Bord. Eine angsterfüllte Vision hat für diesen Sieg unserer Feinde genügt.

 

Wolfgang