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Hydrauliksystem bei Helis


Gast

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Hallo zusammen,

 

mich beschäftigt gerade mal wieder en neues Thema::cool:

 

Und zwar die Hydraulik: Die dient ja dazu die Steuerkräfte des Piloten zu verstärken gell.? Ahnlich ner Servolenkung beim Auto.

 

Wird die Pumpe, welche den Hydraulikdruck erzeugt, direkt über einen Nebenantrieb vom Triebwerk angetrieben oder?

 

Heißt das, der Pilot kann bzw. braucht beim Start diese gar nicht selbst zuschalten???

Sobald das Triebwerk läuft ist dann auch das Hydrauliksystem aktiv??

Und bei Triebwerksausfall fällt dann auch das Hydrauliksystem aus?

Oder ist das redundant ausgelegt und es gibt noch ne Notfunktion??:cool:

 

Vielen Dank schonmal

 

Gruß

Andre

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Hallo Andre

Die Hydraulikpumpe wird bei allen Helis vom Hauptrotorgetriebe angetrieben. Beim Start der Turbiene setzt die Hydraulik verzögert ein (Rotor muss zuerst drehen).

Bei Triebwerksausfall bleibt die Hydraulik aktiv (dank Freilauf)

 

Gruss Patrik

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Die Hydraulikpumpe wird bei allen Helis vom Hauptrotorgetriebe angetrieben.

 

Ausnahmen gibt es allerdings: Beim Bell 47 ist die Hydraulikpumpe am Motor befestigt und wirkt sich deshalb im Falle eines Engine-Failures nicht gerade positiv aus.. :004:

 

Viele Grüsse

Matthias

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Hallo Andre,

 

die Steuerkräfte sind deutlich fühlbar - aber zu bändigen.

Selbst einen Jetranger kann man noch mit ausgefallener Hydraulik fliegen und landen.

Wenn die Kraft des Piloten bei einem Hydraulikausfall nicht ausreicht, bekommt der Hubi eine zweite, redundante Hydraulik verpaßt.

 

Gruß Udo

Flying Bull

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Wenn die Kraft des Piloten bei einem Hydraulikausfall nicht ausreicht, bekommt der Hubi eine zweite, redundante Hydraulik verpaßt.

 

Welche dann auch sofort automatisch aktiviert wird (ohne Pilotenhilfe) oder??

Oder muß der Pilot diese dann zuschalten?

 

Gruß

Andre

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Hallo Andre,

 

es gibt mehr als eine mögliche Hydraulikstörung....

Vom Druckabfall (gerissene Leitung, lose Verschraubung, Pumpenausfall), bei dem das andere System im Regelfall automatisch übernimmt - bis hin zur Blockage (z.B. durch Verunreinigung der Hydraulikflüssigkeit).

Für diesen Fall gibt es dann einen Schalter zum Umschalten vom ersten auf das andere Hydrauliksystem.

Gleichzeitig werden dann ein paar Umleitungen im System 1 geöffnet, damit dies frei laufen kann und nicht das System 2 blockiert.

Ist recht aufwändig....

 

Gruß Udo

Fyling Bull

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Andi Rotorchopf

Salü Zäme,

 

Beim Jet-Ranger ist die Hydraulikpumpe am Hauptrotorgetriebe angeflanscht und arbeitet auch bei Motorausfall weiter. Bei einer Störung (z. B. Bruch der Pumpenwelle) ist der Hydr.-switch auf <OFF> zu stellen, weil sich in diesem Fall die Aktuatoren nicht mehr bewegen lassen. Der vorgenannte Schalter steuert ein elektromagnetisches Ventil an, welches die Druck- und Rückleitungen zu den Aktuatoren kurzschliesst und das Hydraulikfluid in den Kolben der Aktuatoren zirkulieren lässt. Dies ist ein aktives System und es ist darauf zu achten, dass genügend elektrischer Strom vorhanden ist; wer zwecks Feuerverhütung BAT und GEN ausschaltet nimmt dem Ventil die Haltekraft und es fällt in die ursprüngliche Lage zurück, die Servos (Aktuatoren) blockieren.

Beim obgenannten Heli gibt es zwei Servos für die zyklische Steuerung (Kippen der Taumelscheibe in alle Richtungen) und ein drittes, welches die Taumelscheibe am Rotormast entlang bewegt, wobei die zyklischen Servos im gleichen Weg nachgeführt werden (Steuerungsdesign). Im Hydraulikleerlauf (HYDR. OFF) ist der kollektive Pitchhebel am schwersten zu handeln, da auch die drei Servos bewegt werden müssen. Pedale -> Heckrotorsteuerung haben keine hydraulische Unterstützung.

 

Beim Ecureuil siehts so aus, dass die Hydraulikpumpe über ein Mehrfachkeilriemen von der Heckrotorwelle angetrieben wird.

Da dieser Heli ohne Hydraulik praktisch unsteuerbar wird, hat man jedes Servo mit einem Druckspeicher (Hydraulic Accu) versehen (drei Servos für die Taumelscheibe, eins für die Pedale), welche zum Notlanden genügend lang Druck auf das Fluid liefern.

 

dunlop.jpg

Silbrige Flaschen auf den Aktuatoren

 

ImageDisplay.ashx?img=2868

Eine Auswahl...

 

Wenn der Pilot aber nicht bemerkt, dass er nur noch auf den Akkus steuert, sind diese dann leer. Die Krux ist, dass nicht alle gleichzeitig ihre Hilfe einstellen, sondern Einer nach dem Andern, je nach Beanspruchung der einzelnen Servos (Je mehr Bewegung, desto eher ist der Druck weg) und sieht dann so aus:

 

Gruess Andi

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Salü Zäme,

 

Wenn der Pilot aber nicht bemerkt, dass er nur noch auf den Akkus steuert, sind diese dann leer. Die Krux ist, dass nicht alle gleichzeitig ihre Hilfe einstellen, sondern Einer nach dem Andern, je nach Beanspruchung der einzelnen Servos (Je mehr Bewegung, desto eher ist der Druck weg) und sieht dann so aus:

 

Nur 'ne kleine Korrektur: Beim Ecureuil sieht das Verfahren bei Hydraulic-Failure so aus:

Bei Ausfall der Hydraulik kommt eine Akustische Warnung zusammen mit dem Hydraulic-Warnlicht. Die Akkumulatoren ermöglichen nun eine kontrollierte Speed-Reduktion auf 60-70kts IAS. Danach wird vom Piloten die Hydraulik bewusst abgeschaltet und nun mit sehr viel höheren Steuerkräften eine Landung durchgeführt. Bei der Landung ist es wichtig, mit einer Geschwindigkeit zu landen, die über der Translation liegt. Je nach Fluggewicht kann ansonsten der Heli tatsächlich unsteuerbar werden (d.h. die nötigen Steuerkräfte werden für den Piloten zu hoch...).

Dieses Manöver wird regelmässig geübt.

Ich bin mir beim obigen Video nicht ganz sicher, ob es sich hier wirklich um einen "simplen" Hydraulic-failure handelte...

gruss, wale

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Andi Rotorchopf

Salü Zäme,

 

wird vom Piloten die Hydraulik bewusst abgeschaltet
...dies hat der arme Tropf im Video scheinbar nicht gemacht...aber lest selbst:

NTSB-Report

 

Gruess Andi

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Kleine Frage:

 

Warum ist der Ecureuil im Gegensatz zum Jet Ranger bei Hydraulik failure nicht mehr steuerbar? Sind doch beide ziemlich gleich groß und schwer oder hat das ne andere Ursache?

 

Gruß

Andre

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Hallo Andre,

 

gleichgroß und schwer ist nicht der Fall...

JetRanger leer ca. 777 kg, max. 1451 kg

As 350 leer ca. 1018 kg, max. 2250 kg

 

da liegen fast 800 kg zwischen!!!!!

 

Außerdem sind beim Eichhörnchen drei Blätter im Starflexkopf zu bewegen, beim JetRanger nur zwei Blätter....

 

Gruß Udo

Flying Bull

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Auf das "FLEX" ist auch noch zu Achten.

 

Beim Ranger sind die Blatthalter Gelagert, beim Ecureuil wird das ganze "verzogen"

 

gruess Consti

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Andi Rotorchopf

Sali Zäme,

 

...auch kann man die Starflex/ Spheriflex- systeme zu den artikulierten Rotoren zählen, welche eine starke Tendenz haben sich genau radial um die Rotormastachse auszurichten. Braucht von da her schon etwas mehr Kraft zu steuern. Zweiblatt- Schaukelrotoren folgen der Taumelscheibenverstellung williger.

 

Auch können statische (Elastomerlager beim AS350/ Bendixknochen beim B06) als auch aerodynamische Rückstellkräfte unterschiedlich sein, welche mal mehr oder weniger Einfluss haben.

 

Hydraulikausfälle sind aber doch eher selten...

 

Gruess Andi

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