Frank Hadeler Geschrieben 30. Mai 2010 Geschrieben 30. Mai 2010 Hallo zusammen, da sich hier ja einige ambitionierte Fotografen herumtreiben, wende ich mich mal mit etwas nicht-fliegerischem an das Forum. Es geht nicht um mich persönlich, sondern um meinen Vater. Er fotografiert seit Jahrzehnten relativ professionell, inzwischen ist seine Kamera aber ein echter Oldtimer (Olympus, seinerzeit High-End). Aus gegebenem Anlass möchte er endlich umsteigen auf die digitale Fotografie, hat aber keine Ahnung davon. Wie viel ist beim eigentlichen Fotografieren identisch mit dem altertümlichen analogen Fotografieren? Kann ein erfahrener Fotograf sofort "durchstarten" oder muss das Fotografieren "neu gelernt" werden? Sind Zoom-Objektive empehlenswert, oder stellen sie immer nur einen Kompromiss dar, sodass man lieber mit Wechsel-Objektiven arbeiten sollte? Welche Software ist empfehlenswert, um Bilder nachzubearbeiten und ggf. auch gleich zu organisieren? Welches Foto-Magazin (in D) ist empfehlenswert und kann einen guten Marktüberblick geben? Mein Vater möchte die Kamera auf keinen Fall online, sondern im Fachgeschäft kaufen. Bevor er sich eines sucht, will er aber zumindest grundlegend informiert sein. Er liest schon fleißig Testberichte, aber vielleicht hat hier ja auch jemand einen Tipp.;) Würde ihn gerne vor einem Fehlkauf bewahren. Der Preisrahmen soll um die 1000€ liegen. Wenn es lohnt, sicherlich auch etwas mehr. Beste Grüße Frank Zitieren
Marc_H Geschrieben 30. Mai 2010 Geschrieben 30. Mai 2010 Wie viel ist beim eigentlichen Fotografieren identisch mit dem altertümlichen analogen Fotografieren? Kann ein erfahrener Fotograf sofort "durchstarten" oder muss das Fotografieren "neu gelernt" werden? Beim fotografieren gibt es kaum Unterschiede, gut, du musst keine Filme mehr wechseln und kannst das Foto sofort auf dem LCD betrachten. Aber wenn man "professionell" fotografieren will, kommt man um Rohdaten nicht herum. Und das ganze "post-processing", das früher das Labor gemacht hat, muss/darf/kann man heute am PC erledigen. Dadurch hat man unendlich mehr Möglichkeiten, muss sich aber auch erstmal einarbeiten. Des Weiteren müssen die Bilder auch katalogisiert werden. Hier bieten sich leistungsstarke Verwaltungsprogramme wie Lightroom an. Generell bieten Festbrennweiten die bessere Bildqualität, aber oft hat man einfach keine Zeit die Optik zu wechseln. Diese Flexibilität kann man sich mit Zoom-Objektiven (mit etwas schlechterer Bildqualität) erkaufen. Das hängt aber davon ab, was man fotografieren will. Im Studio hat man z. B. alle Zeit der Welt Objektive zu wechseln, dagegen sieht das bei Events oder Sportveranstaltungen schon ganz anders aus. Es wäre ganz hilfreich, wenn du sagen könntest was dein Vater hauptsächlich fotografiert und mit welchen Objektiven. Zitieren
Danix Geschrieben 30. Mai 2010 Geschrieben 30. Mai 2010 Da dein Vater eine Olympus hatte, kommt es ja nicht so auf den Objektivanschluss an. Sonst könnte er nämlich alle bisherigen Objektive weiterverwenden. Oder hat Olympus eine Norm, die man an Canon, Sony oder Nikon anhängen könnte? Die Optik hat sich in der digitalen Fotografie nicht verändert - es gelten immer noch die gleichen Hinweise: Es kommt sehr wohl auf die Qualität drauf an. Das einzige, was du berücksichtigen musst bezüglich Objektive: Geräte um 1000 CHF/€ haben einen reduzierten Belichtungschip, weshalb die Brennweite verlängert wird. So wird ein 35mm-Objektiv zum Normalobjektiv. Ein 50er ist bereits ein leichtes Tele. Vollformat-Gehäuse haben diesen Nachteil nicht - sind aber wesentlich teurer (3000 bis nach oben offen). Dani Zitieren
Thomas Geschrieben 30. Mai 2010 Geschrieben 30. Mai 2010 Geräte um 1000 CHF/€ haben einen reduzierten Belichtungschip, weshalb die Brennweite verlängert wird. So wird ein 35mm-Objektiv zum Normalobjektiv. Ein 50er ist bereits ein leichtes Tele. Vom Bildausschnitt her korrekt, von der Verzerrung jedoch nicht. Ein Bild mit einem 35mm-Objektiv auf einer Kamera mit kleinerem Chip (z.B. Faktor 1.6 bei Canon 7D) wird anders aussehen als ein Bild mit 35mm x 1.6 = 56mm auf einer Vollformatkamera (z.B. Canon 5D). Gruss, Thomas Zitieren
Danix Geschrieben 30. Mai 2010 Geschrieben 30. Mai 2010 Deshalb gibt es eigentlich nur eine Kamera, die was taugt: Die Sony Alpha 900! (oder ihre kleinere Schwester). Eine Vollformat-Nikon kostet ca. 3 mal mehr (und der Chip ist auch von Sony). Oh, ich sehe gerade, Olympus macht ja ganz viele DSLRs! Da würde ich natürlich bei Olympus bleiben, wegen den Objektiven. Da spart man sich ein Vermögen (vor allem wenn man schon schöne, gute, liebgewordene Linsen hat). Dani Zitieren
Viktor D. Geschrieben 30. Mai 2010 Geschrieben 30. Mai 2010 Oh, ich sehe gerade, Olympus macht ja ganz viele DSLRs! Da würde ich natürlich bei Olympus bleiben, wegen den Objektiven. Da spart man sich ein Vermögen (vor allem wenn man schon schöne, gute, liebgewordene Linsen hat). Leider sind viele Linsen, die man in der analogen Zeit als schön, gut und liebgewonnen bezeichnet hat, an einer DSLR über ihren Grenzen der Leistungsfähigkeit. Durch den 2x-Cropfaktor (im Fall von Olympus) kann es auch passieren, dass eine Linse die man oft benutzt hat, plötzlich vieeel zu lang ist. Eine DSLR und die Betrachtung am Bildschirm stellen weiterhin ganz andere Anforderungen an Objektive. Wenn man nicht gerade die teuersten Linsen besitzt, lohnt es sich zwei mal hinzusehen, für welches System man sich entscheidet. Und gerade bei Olympus ist man ja mit dem FourThirds-Standard auf einer Schiene, die nicht jedem gefallen muss. Bringt ja auch nichts, wenn man sich jetzt einen Body kauft und dann feststellt, dass die Linsen eh nicht mehr taugen - dann hätte man lieber gleich einen Komplettwechsel erwägen können. Ein Kollege ist letztens von einer analogen SLR auf eine DSLR umgestiegen nach mehreren Jahrzehnten Fotografieren. Er war am Anfang ziemlich überfordert, aber hat nach kurzer Zeit die Vorteile zu schätzen gelernt. Dazu zählen auch zum Beispiel die für uns selbstverständliche Änderung der Empfindlichkeit - früher war man einen Film lang daran gebunden ;) http://www.dpreview.com wäre übrigens noch für Vergleiche zu empfehlen. Zitieren
Danix Geschrieben 30. Mai 2010 Geschrieben 30. Mai 2010 Oh - doppelte Brennweite? :002: Das ist aber ein bisschen viel. Hat da Olympus beim Chip gespart? Ich sag's ja - da kommt eigentlich nur die Vollformat Sony in Frage. Aber Achtung: Man muss alle Objektive neu kaufen! Sony empfiehlt sogar speziell fürs Vollformat optimierte Objektive. Das wird dann aber teuer. Da reichen 1000€ nicht. Dani Zitieren
tino-dietsche Geschrieben 31. Mai 2010 Geschrieben 31. Mai 2010 Ich sag's ja - da kommt eigentlich nur die Vollformat Sony in Frage. Aber Achtung: Man muss alle Objektive neu kaufen! Sony empfiehlt sogar speziell fürs Vollformat optimierte Objektive. Das wird dann aber teuer. Da reichen 1000€ nicht. Schön zu lesen, dass SONY auch mal in eine Empfehlung rein kommt! Als Alpha 850 Benutzer kann ich dies natürlich nur unterstreichen! Zum Thema der Objektive, ja es stimmt, mit dem Umstieg auf Digital und Sony müssten die nötigen Objektive neu erworben werden, zum Punkt der für Vollformat optimierten Objektive, da ist die Sache aber nicht ganz so schlimm! So können an den neuen SONY-Vollformat Kameras unzählige alte Minolta-AF Linsen eingesetzt werden, welche teilweise auf dem Gebrauchtmarkt zu erträglichen Preisen erhältlich sind. Soweit ich weiss, besteht diese Möglichkeit bei anderen Herstellern nicht in diesem grossen Umfang. Ein weiterer Punkt der für die SONY sprechen würden, wäre der stabilisierte Sensor im Gehäuse, dies spart ebenfalls Geld bei den Objektiven. Für weitere Infos über die SONY Alpha 850/900 empfehle ich gerne folgende Links: Kamera: http://artaphot.ch/dslrs/132-sony-alpha-900 Objektive: http://artaphot.ch/lens-reviews (verschiedene Vergleiche mit neuen und alten Objektiven) http://www.dyxum.com/lenses/index.asp Gruss vom Bodensee, Tino Zitieren
Frank Hadeler Geschrieben 31. Mai 2010 Autor Geschrieben 31. Mai 2010 Liebe Leute, vielen Dank für den zahlreichen Input und die Links! Ich werde das alles weiterleiten und bin sicher, dass es meinem Vater helfen wird. Wenn spezielle Fragen auftauchen, werde ich die hier posten... LG Frank EDIT: Mein Vater ist kein Spotter. Allgemein wird es weniger um das Ablichten sich bewegeneder Objekte gehen. Mehrheitlich wird die Kamera wohl für Landschaftsaufnahmen gebraucht werden, teilweise Porträts. Klassische Urlaubsfotos eben. Zitieren
tino-dietsche Geschrieben 31. Mai 2010 Geschrieben 31. Mai 2010 Hallo Frank, also für die Landschaftsfotografie wäre die Alpha 850/900 erst recht mehr als ggeignet. Hier gleich mal noch ein Link zu Landschaftsbildern der Sony Alpha... Komme da selber immer wieder ins schwärmen! http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/38980 oder auch hier: http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/6450 Gruss Tino PS: Bei mir in der Fotocommunity gäbe es noch weiteres Material aus verschiedenen Bereichen. (siehe Link in der Signatur) Zitieren
rudolf.m Geschrieben 31. Mai 2010 Geschrieben 31. Mai 2010 Oh - doppelte Brennweite? :002: Das ist aber ein bisschen viel. Hat da Olympus beim Chip gespart? Nein. Ein neuer Standard: Four Thirds Michael Zitieren
danydj718 Geschrieben 22. Juni 2010 Geschrieben 22. Juni 2010 Guten Abend allerseits. Ich möchte mir ebenfalls eine Digitale Spiegelreflex-Kamera kaufen und würde mir gerne Eure Meinungen zu Gemüte führen. Ich dachte da an ein Einsteiger-Modell, denn ich fotografiere nicht regelmässig und habe auch nicht vor, die Bilder stundenlang zu bearbeiten, dafür bin ich einfach zu wenig enthusiastisch. Ziel des Kaufs wäre es bessere Bilder zu erhalten. Bis anhin benutzte ich eine Canon SX200IS, ganz nett für zwischendurch, aber etwas Besseres wäre halt schon schön :) Preislich dachte ich an 500.- bis 600.- und da bin ich unter anderem auf Sony Alpha 330L, die Nikon D3000 und die Canon EOS 1000D gestossen. Was würdet Ihr mir nun empfehlen und auf was muss ich besonders achten? Es wäre natürlich toll, wenn die Objektive austauschbar wären. Zitieren
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