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Neues Objektiv muß her - Was hat es mit dem Umrechnungsfaktor auf sich???


Marco Burger

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich bräuchte eure Hilfe:

Hatte diese Woche einen Unfall mit meinem 300mm Objektiv, das dabei schwer beschädigt wurde und ersetzt werden muss.:002:

 

Obwohl ich dieses Jahr zehnjähriges Spotterjubiläum feiern darf ist mein Fachwissen doch sehr klein vorallen weil ich immernoch analog unterwegs bin und so Experimente nur bedingt Sinn machen - also Kamera auf automatic. Wobei ich sagen muß, dass sich die Ergebnisse doch sehen lassen können. Das nur zur Erklärung vorweg.

 

Jetzt habe ich auf ebay ein hervorragendes Angebot für ein

Sigma AF 70-300mm / 4-5.6 DG Macro gefunden. (Die Testberichte lassen darauf schließen dass es gut zum spotten geeignet ist). Jetzt habe ich beim Verkäufer angefragtzwecks Kompatibilität zu meiner EOS 50. Es passt wohl

 

ABER ich solle den Umrechnungsfaktor von 1.6 beachten und dass es ggf zu Qualitätseinbußen kommt!?

Also google ich, werde aber wegen meines kleinen Wissens nicht wirklich schlau.

 

So habe ich folgende Fragen:

 

Offenbar hat es mit dem festgehaltetenen Bildausschnitt zu tun.

 

Würde meine EOS50 jetzt quasi etwas außen, von dem was ich durch den Sucher sehe, wegschneiden, sodass der Flieger etwas näher erscheint als mit gewöhnlichen 300mm???

 

Oder ist es gerade anders herum, dass mehr fotografiert wird als ich sehe und ich so "weiter weg" wäre???

 

Oder habe ich da alles komplett falsch verstanden?

 

Auch das mit der Qualität macht mich stutzig.Ich denke wenn das Objektiv 10+mio Pixel aufzeichnen kann sollte es doch für einen simplen Dia Film keine allzugroßen auswirkungen haben, oder?

 

Ich hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich formuliert und würde mich sehr über eure Hilfe freuen!

 

Gruß Marco

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Ja, das hast du falsch verstanden. Diese 1.6 Faktor betrifft digitale Kameras mit APSC Sensor. Dagegen digitale Kameras mit Vollformatchip (die gibt es auch ... vor allem im Profibereich), da ist kein Faktor zu berücksichtigen. Nur leider passen solche Objektive (bei Canon mit EF-S bezeichnet) nicht an die Vollformat Kameras. Bei Spotter sind die Crop-Cams sehr beliebt, da man die 1.6 Verlägerung sehr gerne entgegen nimmt. Landschaftsfotografen, die vorwiegend weitwiklige Objektive verwende, sind mit dem Cropfaktor nicht so glücklich. Ein EF Objektiv kann man an Kamera mit APSC Sensor verwendet. Ob so ein EF-S Objektiv auf einer analogen Kamera verwendet werden kann, kann ich nicht sagen. U.U. nicht, da EF-S Objektive konstruktiv tief in das Gehäuse tauchen und somit die Spiegelmechanik beschädigen oder zumindest die Auslösung behindert könnten.

 

Gruss Toni

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Hallo Marco

wie Du richtig sagst betrifft der Cropfaktor den Ausschnitt des Bildes. Da der Chip in der genannten Cam um den Faktor 1.6 kleiner ist gegenüber den 24x36 mm der bisherigen Camera, hast Du eben an Bildinformationen all das fehlend, was die grösserformatige Kamera aussen rum noch auf ihre grössere Filmfläche bannen konnte. Möchtest Du mit der grösserformatigen Kamera denselben Bildausschnitt, den andere auf einer APS-C Kamera wie EOS 20, 30, 40 oder 50 D erreichen dann müsstest Du auf der grösserformatigen Kamera ein um den Faktor 1.6 längeres Objektiv verwenden.

Würde meine EOS50 jetzt quasi etwas außen, von dem was ich durch den Sucher sehe, wegschneiden, sodass der Flieger etwas näher erscheint als mit gewöhnlichen 300mm???

Ja. Nur dass Du das weggeschnittene im Sucher auch nicht siehst, ist auch dort schon weg. Aber ansonsten genau so ist es.

Klar? Ansonsten nochmals fragen. Mit dem Objektiv hat es nix zu tun, nur mit dem Ausschnitt.

Wenn Du hauptsächlich weiter entfernte Objekte mit Teleobjektiv oder Telezoom fotografieren möchtest dann macht die EOS 50 Sinn, ein 300 mm Tele ist günstiger als das Pendant mit 400 mm Brennweite, welche die Vollformatsensor Cam benötigen würde.

Wenn Du hauptsächlich Objekte in Räumen fotografierst, welche ein Weitwinkelobjektiv benötigen dann empfehle ich Dir eher eine EOS 5 mit Vollformatsensor.

Gruss Hans

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Hallo Marco,

was Hans geschrieben hat ist korrekt. Nur hat man leider für die Crop-Kameras spezielle Objektive entwickelt die dann nicht Vollformat Sensor Kameras kompatibel sind. Die wollten da etwas an Herstellungskosten sparen und die Objektive etwas kompakter machen. Ich bin der Meinung, ein Unsinn der wirklich nicht nötig war.

 

Gruss Toni

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Hallo Hans, hallo Toni,

 

vielen, vielen Dank für euere schnellen Antworten! Ihr habt mir wirklich sehr weitergeholfen!

 

Gruß Marco

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Zum Crop-Faktor hat Ing. Walter Preiß auf seiner Website http://www.fen-net.de/walter.preiss/d/slomoinf.html eine meiner Ansicht nach geniale Skizze erstellt, die ich dem Forum nicht vorenthalten möchte.

 

(Ich habe Herrn Preiß für die Veröffentlichung seiner Skizze und seinem dazugehörenden Text in diesem Forum angefragt und habe sein Einverständnis am 6.3.10 per E-Mail erhalten, was ich jederzeit belegen kann).

 

 

Im Voraus kurz ein paar Hinweise zum schnelleren Verständnis:

 

- Es wird in der linken Bildseite eine gelb-schwarze, senkrechte Linie gezeigt, die durch das Objektiv auf der Sensorfläche in der rechten Bildseite abgebildet wird.

 

- Der innere, blaue Sensorbereich entspricht zum Beispiel dem APS-C-Format (ca. 25 x 16 mm). Auf ihn fällt der Blickwinkel, der vor dem Objektiv ebenfalls blau dargestellt wird.

 

- Der daran anschliessende, rote Sensorbereich entspricht dem Kleinbild-Format (ca. 36 x 24 mm). Auf ihn fällt zusätzlich zum blauen Blickwinkel der Blickwinkel, der vor dem Objektiv ebenfalls rot dargestellt wird.

 

- Damit wird demonstriert, dass es sich optisch in der Kamera überhaupt nicht um eine Brennweitenverlängerung handelt, wie Ing. Preiß anschliessend so treffend beschreibt.

 

Und jetzt kommt der Kernsatz:

- Der EFFEKT der Brennweitenverlängerung tritt erst dann auf, wenn das Bild des kleineren (blau dargestellten) Sensors auf die SELBE Monitorgrösse (oder die SELBE Papiergrösse beim Druck) übertragen wird wie das Bild des grösseren Sensors.

 

- Anstelle der fünf dargestellten Segmente (schwarz/gelb/schwarz/gelb/schwarz) im kleineren, blauen Sensorbereich könnte man sich übrigens auch einen von oben betrachteten Flugzeugrumpf in gleicher Länge vorstellen (von dem dann noch die Flügel bis zum linken und rechten blauen Sensorrand erstreckten). Dieses Flugzeug würde auf dem grösseren, roten Sensor in exakt gleicher Grösse erscheinen (also nicht bis zum Rand des grossen Sensors), wie es ja hier auch die schwarz/gelben Segmente tun.

 

(autorisierte) Wiedergabe der Skizze:

cropfactor.gif

 

 

(autorisiertes) Zitat:

"...Die Abbildung illustriert den Crop-Faktor, auch Brennweitenverlängerung genannt. Das ist eigentlich ein Pseudoeffekt, denn die Brennweite ist eine unveränderliche Eigenschaft des jeweiligen Objektivs. Der unterschiedliche Bildeindruck, speziell der Bildwinkel (auch Öffnungswinkel, Blickfeld), entsteht lediglich dadurch, dass bei der Darstellung auf einem Monitor (oder Ausdruck) das Bild eines kleineren Sensors (B) stärker vergrößert wiedergegeben wird. Seine Pixel liegen enger beieinander als die beim großen Sensor (A) und werden sozusagen gespreizt dargestellt, freilich ohne dass dadurch die Qualität leidet..."

 

 

 

Anmerkung zum Qualitätsaspekt

 

Hier wird ein anderes Gebiet angeschnitten, zu dem sich die oben gezeigte Erklärung nicht äussert und für das sie auch nicht erstellt worden ist.

 

Zum letzten Satz des Zitates dürfte angemerkt werden, dass sich diese Aussage auf den rein optischen Aspekt bezieht. Sensor-physikalisch kommt in der Praxis das Rauschen hinzu, da auf einen kleineren Pixel auch weniger Licht einfallen kann, was weniger Signalstärke ergibt und deshalb stärker verstärkt werden muss, und dies seinerseits wiederum Rauschen ergibt (Signal, das nicht aufgrund des optischen "Reizes" entstanden ist). Wenn dem nicht so wäre, erübrigten sich ja all diese klein-, mittel- und grossformatigen Kameras im Profibereich, was jedoch kein Fachmann ernstlich befürworten würde, wenngleich die Verbesserungen zur noise-reduction schon grosse Fortschritte gemacht haben.

 

Dazu kommt auch die ganze Thematik des Glases. Man stösst jetzt schon an optisch-physikalische Grenzen, um im APS-C Format noch schärfer abbilden zu können. Schon deshalb ist der Crop-Faktor leider kein "Allerweltsmittel" für kleinere und noch schärfere Kameras...

 

Ich danke an dieser Stelle Herrn Ing. Walter Preiß für seine (im wahrsten Sinn des Wortes...) einleuchtende Erklärung und bin froh, dass ich diese hier habe wiedergeben können.

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Hallo Marco

 

Da ich selber das Sigma 70-300 in Kombination mit der Canon EOS 1000D besitze kann ich dir nur sagen, dass es super funktioniert...

 

Gruss Michi

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