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Kombinierte Ausbildung USA - CH


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Geschrieben

Hallo

 

Ist es möglich, einen ersten Teil der Ausbildung in den USA oder Kanada zu machen und den Rest in der Schweiz?

 

Grund meiner Frage: Ich kann nur 4 Wochen am Stück Ferien eingeben und mir wurde von verschiedener Seite her geraten, nicht zu versuchen, in 4 Wochen eine PPL im Ausland durch zuziehen, auch wenn es entsprechende Angebote gibt (z.B. http://www.us-ppl.de/index.html). Auf der BAZL Seite hab ich zu dem Thema leider nichts gefunden.

 

Im Ausland lernen würde ich einerseits wegen den tieferen Preisen, andererseits damit ich und v.a. mein Freund noch was von den "Ferien" hätten. :)

 

Danke für Infos!

Geschrieben

Salut

 

Also ich weiss nicht genau was da administrativ noch alles zu erledigen ist für das BAZL damit die Lizenz gültig ist.

Was ich sicher weiss ist, dass Du auf jeden Fall in der Schweiz noch einen Alpenflug absolvieren musst. Jedoch kann es auch sein, dass wegen den Rocky Mountains in Kanada :008: dieser Check wegfällt.

 

Gruss

Fabian

Geschrieben

Hallo Talia,

viele Fragen bleiben offen (ich nehm an dass du den von Dir angegebenen Link schon durchgelesen hast)

Geht es um US-PPL? oder JAR-PPL? Falls es um JAR-PPL geht, gibt JAR FCL 1.065 (b) zumindest eine Teilantwort:

In circumstances agreed by both Authorities, an applicant who has commenced training under the responsibility of one Authority may be permitted to complete the requirements under the responsibility of the other Authority (usw usw.)
(Ob die zwei erwähnten Authorities im Falle des im Link erwähnten 'british JAR-PPL' das U.K und die Schweiz wäre, ist abzuklären). Mitten in der Ausbildung plötzlich Geographie, Wetter, Lufträume etc. (u.U. völlig) anders. Dazu ein anderer Stil der Flugschule, neuer Fluglehrer. Das bisher gelernte wäre nicht mehr gültig oder nur noch teilweise. Ob ein Aufteilen der Ausbildung überhaupt Sinn macht? Könnte mir schon vorstellen dass da die Behörden gewisse Schranken setzen, abhängig vom konkreten Fall.
Geschrieben

Hi Armin

 

Ja, JAR-PPL (macht noch jemand was anderes heute?). Ich hab überhaupt kein Problem damit, dass Luftraum und Reglemente nicht dieselben sind. Wenn man vorhat, später in verschiedenen Ländern & Lufträumen zu fliegen, dann darf man sich vorm Lern- und Lese-Aufwand nicht abschrecken lassen. :005:

 

Ich hab nur nicht Lust, ALLE Ausbildungsstunden, v.a. grundsätzliche Theorie mehrmals machen zu müssen. Ich gehe davon aus, dass man auf der ganzen Welt dieselbe Theorie zu Meteorologie etc. lernen muss - und das JAR Theorie-Examen müsste auch auf der ganzen Welt dasselbe sein. Oder?

Geschrieben

... grundsätzliche Theorie mehrmals machen zu müssen. Ich gehe davon aus, dass man auf der ganzen Welt dieselbe Theorie zu Meteorologie etc. lernen muss - und das JAR Theorie-Examen müsste auch auf der ganzen Welt dasselbe sein. Oder?

 

Grundsätzlich ist es so, dass JAR Examen sich ähneln und im jeweils anderen JAR-Land anerkannt sind.

Aber jetzt wirds spannend, JAR ist grob gesagt "europäisch" Die USA/Canada haben andere Regeln (und andere Prüfungen!). Es gibt aber (europäische) Flugschulen die da drüben nach JAR ausbilden.

Andernfalls müsstest Du die Theorieprüfung sowie einen praktischen Prüfungsflug nochmals machen (Den passenden Link hast Du ja schon gefunden).

  • 2 Monate später...
Geschrieben

Also, liebe Fliegerfreunde, ich hab's abgeklärt: Gemäss BAZL muss sowohl die theoretische als auch die praktische Ausbildung in der Schweiz gemacht und abgeschlossen werden.

 

Wir sind von wegen Vereinheitlichung weltweit also noch gar nirgends. Aber wen erstaunt das, Autofahren darf ich in vielen Ländern ja auch nicht mit meinem Schweizer Fahrausweis. :o

Geschrieben

Hallo zäme

 

Eine kleine Zusatzfrage. Wie siehts aus mit der Aufteilung zwischen Theorie und Praxis. Ist es möglich, den theoretisch Teil z.B CPL/IR in der Schweiz zu machen und dann den Praktischen Teil in konstengünstigere Länder z.B USA abzuschliessen?

 

Gruss

Scoobi

Geschrieben

Hallo,

und wie wär's mit dem Erwerb eine US-PPLs, dies lässt sich bei guter Homestudy-Vorbereitung gut in vier Wochen machen, und dann anschließender Validierung und später Konvertierung in der Schweiz in einen JAR-PPL?

 

Beste Grüße,

 

Mike

Geschrieben

Ja, das mit dem Homestudy und dann 4 Wochen ratz-fatz war eigentlich der Plan, aber mehrere Schulen in Kanada (USA hab ich nicht mehr angefragt) meinten, selbst Kadetten mit Ultralight-Erfahrung bräuchten mindestens (!) sechs Wochen und so lange konnte ich einfach nicht frei nehmen.

 

Ich fliege jetzt in Wangen-Lachen, aber das Ziel ist irgendwann schon Flugferien in Kanada. Koste es was es wolle. :003:

Freizeitcaptain
Geschrieben

Hi Talia,

 

in Kanada kann ich mir gut vorstellen, dass das 6 und mehr Wochen dauert.

In den sonnigeren Regionen der USA sollte das aber problemlos in 3 Wochen zu machen sein. Insbesondere, wenn Du Dir die Theorie schon zuhause angeeignet hast.

 

Die durchschnittlich benötigte Stundenzahl bis zum PPL liegt in den USA wohl bei ca. 55 - 60 Stunden. Teilt man das z. B. durch 20, kommt man auf gerade mal 3 Stunden pro Tag. Wenn das Wetter mitspielt und man den ganzen Tag Zeit hat, ist das stressfrei machbar.

 

Außerdem - wenn man täglich fliegt, braucht man meist weniger Stunden, wie wenn sich die Ausbildung über viele Monate hinzieht und zwischen den einzelnen Flugstunden teilweise Wochen und Monate liegen.

 

Viele Grüße,

 

Oliver

americanflyyer
Geschrieben

Hallo,

 

muss meinem Vorredner zustimmen. In den südlicherne Gefilden, z.B. Florida, ist der PPL in 4 wochen machbar. Der US Durchschnitt liegt laut meinem zukünftigen Fluglehrer bei etwa 65 Stunden. Europäer kommen wohl tendenziell mit weniger hin (seine Erfahrung).

Mit entsprechend guter Vorbereitung und wenn man den written test schnell schafft sind 4 Wochen schon machbar. Muss allerdings vom Wetter her passen. wenn dann grad ein Hurricane durchzieht wirds schwierig.

 

Kanada ist zwar Landschaftlich bestimmt reizvoll aber Wettermäßig unsicherer und daher für eine fest geplante Flugausbildung die in so kurzer Zeit gelaufen sein muss eher ungeeignet.

 

Ich presönlich werde im Juni nach Florida gehen und da die Ausbildung bis hoch zum CPL machen und habe für den PPL Teil auch etwa 4 Wochen eingeplant.

Geschrieben

Das meiste wurde ja schon gesagt; zu folgender Frage aber noch eine Antwort mit Bezug auf die USA:

Wie siehts aus mit der Aufteilung zwischen Theorie und Praxis. Ist es möglich, den theoretisch Teil z.B CPL/IR in der Schweiz zu machen und dann den Praktischen Teil in konstengünstigere Länder z.B USA abzuschliessen?

Wenn du eine vollwertige FAA-Lizenz (also keine Validierung) anstrebst, dann kannst du die FAA-Theorie hier bis zur Prüfungsreife lernen und dann in den USA die Theorie-Prüfung vor oder während der praktischen Ausbildung ablegen. CPL und IFR sind übrigens zwei unabhängige Theorie-Prüfungen. JAR-Theorie nützt nicht viel, da die Materie nicht unbedingt vergleichbar ist. (Auch die praktische Prüfung ist nicht unbedingt so vergleichbar, wie man sich das vielleicht wünschen würde.)

 

Dass z.B. das Wetter in Europa und den USA nicht immer vergleichbar ist, konnte ich gerade heute sehr praxisnah erfahren. Meine Frau und ich sassen hier in Wichita, Kansas (wo die Cessnas gebaut werden), in einem Hotel fest, während alle Radio- und Fernsehsender während zweier Stunden nur über das lokale Wetter berichteten. Das war übrigens sehr lehrreich und zeigte mir beispielsweise, dass man trotz modernster Radars zur eindeutigen Erkennung von Tornados nach wie vor auf Beobachter angewiesen ist. Nur gerade 5 km nordwestlich von hier, wo wir eigentlich einkaufen gehen wollten, wurden um 17 Uhr alle Leute wegen Tornados und Funnel Clouds in Schutzräume geschickt; wir hier kamen mit Extrem-Regen und Hagel davon; es war so dunkel, dass man ohne Licht nicht mehr lesen konnte. Nur 50 Minuten später, also um 17:50 Uhr Lokalzeit, schien bereits wieder die Sonne.

 

Nicht zuletzt wegen solcher Phänomene ist auch der Theoriestoff bzgl. Aviation-Wetter zwischen Europa und den USA unterschiedlicher als man vielleicht denken möchte.

 

Noch eine Ergänzung: Eine FAA-PPL ist in vier Wochen schon machbar, trotzdem solle man sich das gut überlegen. Wenn etwas kleines daneben geht, z.B. das Wetter, die eigene Lernfähigkeit oder die Verfügbarkeit der Fluglehrer oder Flotte, dann kann es schnell zur Enttäuschung werden. Wenn schon eine Schnellbleiche (mit allen Vor- und Nachteilen), dann sollte man etwas Reserve, bzw. von vornherein eher 5-6 Wochen einplanen.

 

-- Hene (der sich jetzt wieder zum Shoppen nach draussen getraut)

Geschrieben

Hi Talia,

 

willst du denn jetzt "nur" Flugfgerien oder den kan. PPL machen?

In Kanada kenn ich mich nicht aus, aber zumindest in den USA kannst den JAR PPL einfach umschreiben lassen. (hab ich auch gemacht, und geh fast alle 2 Jahre rüber fliegen)

 

Gruss

Michael

Geschrieben

Hallo Talia

 

Ich habe gerade im April die US-PPL in netto dreieinhalb Wochen in den USA gemacht, ohne vorherige Kenntnisse.

 

Von der reinen Ausbildung her geht das gut, aber folgende Dinge muss man beachten:

 

- Seit 9/11 gibt es ein Programm, bei dem man sich vorher eine Art Security Clearance holen muss (http://www.flightschoolcandidates.gov). Kein Problem, aber es kann gut und gerne 2-3 Wochen dauern, bis die Anmeldung durch ist, und man macht die Anmeldung für eine spezifische Schule. Wenn man dort wechseln will, muss man wieder einen Antrag stellen. Die Bearbeitung geht dann viel schneller (bei mir nur zwei Tage), aber es verzögert doch.

- Betreffend der Stunden habe ich bis und mit Prüfung 68.3 gebraucht, was etwas über dem national average ist, aber mir kam es auch nicht so drauf an, mit möglichst wenig durchzukommen, sondern ich wollte die Praxis.

- Wetterbedingte Verzögerungen können einem durchaus passieren (und nervig sein - ich konnte gerade am Anfang 3 Tage nicht fliegen wegen einem Sturm). Der Grund, warum Florida und Arizona die Orte mit den meisten Flugschulen sind, liegt aber daran, dass sie dort eher selten sind (Hurrican-Saison ausgenommen).

- Betreffend Flugschule sollte man eine nehmen, die nicht zu klein ist (Flieger und Lehrer ausgebucht, wenn Du gerade viel fliegen willst) und nicht zu gross (formalisierte Kadetten-Programme gehen länger als die vier Wochen, ausserdem wollte ich in den Ferien keine Uniform tragen ;-). Ich war an einer Schule in St. Petersburg (http://www.bayair.com), die aus meiner Sicht gerade die richtige Grösse und Professionalität hatte.

- Betreffend Vorbereitung würde ich das Medical sicher wieder in den USA machen - ist an "Fliegerstandorten" eine kleine Sache. Betreffend Theorie ist das eine Frage der Lernphilosophie. Für mich war der amerikanische Ansatz (Theorie zusammen mit der Praxis lernen) gerade richtig, aber wenn Du gerne "theoretisch" lernst, kannst Du mit einem Buch (z.B. von Jeppesen) und einem Online-Kurs (z.B. von den King Schools) sicher "vorarbeiten". Wie gesagt, ich habe alles vor Ort gemacht, und das hat gut in die Zeit reingepasst, und ich hatte keinen Stress, aber ich auch relativ wenig Freizeit dort vor Ort (war nicht in Disney World, aber dafür zwei Tage an einer grossen Flugshow).

- Was die Anerkennung und Umschreibung in der Schweiz angeht, habe ich noch keine Erfahrungswerte, das kommt erst noch. Habe aber mit dem BAZL vorher gesprochen, und sie sagten mir, dass es ein Standardprozess ist, den sie öfters machen (konkrete Anforderungen sind auf der BAZL-Seite).

 

Zusammengefasst hatte ich eine wirklich gute Zeit und würde meinen Weg auch weiterempfehlen.

 

Für weitere Fragen und Erfahrungswerte kannst Du mich gerne auch direkt kontaktieren.

 

Herzliche Grüsse

Tim

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