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Lufhansa-Streik - Thread


Basti P.

Empfohlene Beiträge

Kann sich ein Selbstständiger nicht selbst versichern?

 

Könnte er theoretisch, wenn er im Geld schwimmen würde. In der Praxis zahlt er zwar in die ganzen Versicherungen ein, kriegt aber nix wenn er's brauchen würde.

 

Darum bin ich nicht selbstständig weil mir die Investition fehlt. Kredit nehm ich keiner auf, weil wenn's mich Verhaut ich diesen nicht mehr zurückzahlen könnte. Das Problem ist das zuviele ungesichert in die Selbständigkeit

Aha. Jetzt hast du doch grad lang und breit erklärt dass das alles ganz einfach ist. Warum soll nun der, der sich die Mühe gemacht hat dieses Kapital anzusparen 'nicht mehr verdienen als ein Angestellter'? Welche Motivation hat er denn, sowas überhaupt zu riskieren?

 

treten... Selber Schuld. Bei einer Grossfirma die länger existiert und die Startinvestition amortisiert hat, besteht die möglichkeit frühzeitig das Ruder

Siehst du, da haben wir's. Wenn's schief geht: Selber Schuld. Wenns glatt geht: Schmarotzer der seine Angstellten ausbeutet.

 

rum zu reissen oder frühzeitig abzuspringen... dann betrift es aber alle und nicht nur einzelne. Ich hab nicht gewusst, dass man zwangsläufig expandieren muss um in der Wirtschaft zu bestehen. Ich bin davon überzogen, dass die Idee mehr Umsatz zu machen vor dem Erhalt der Arbeitsplätze steht. Und dass es auf und ab geht, das weiss jeder. Wenn's eine Firma an Selbsterhaltungskosten lüpft, weil die Kurve wieder 0.1% runter ging, dann muss keiner sagen, dass expandieren nötig war. Das ist doch alles ein Spielchen mit den Arbeiter um an mehr Kohle zu kommen. Läufts gut, dann komm, läufts schlecht dann geh wieder.

Könnt ich ja nun auch sagen: Selbst schuld.

Ja, ein guter Teil unserer Wirtschaft basiert nunmal leider auf Expansion. Ist ja bei der AHV auch nicht anders: Wenn du nicht 4 Nachfolger hast, die deine AHV bezahlen, fällt das System zusammen.

 

Warum muss ein Einzelner so investieren, dass wenn etwas schief geht alles den Bach ab geht? Das passiert nur wenn man von 0 auf 100 in 3 Sekunden will. Viele Betriebe sind ohne Schockinvestition und Kredite entstanden.

Ja und? Wenn du Mieten und Löhne und Steuern zahlen musst, aber zuwenig einnimmst, dann geht das ganz schnell. Ich habe ja zusammen mit einem Kollegen einen Betrieb mit aufgebaut. Ohne Kredite. Und es war mehr als einmal verdammt eng. Ich möchte den Angestellten sehen, der dem Gründer dann was zugesteckt hätte, wenn's ihn 'verjagt' hätte. Ach ja, ich vergass: Selber Schuld. Sich anstellen lassen und über die bösen Arbeitgeber jammern ist ja viel einfacher.

 

Langsam vor 100Jahren aus Familienbetrieben hinaus. Heute haben viele eine Idee, dann muss sie her und man rennt auf die Bank. Schon klar, dass es hier etwa die Hälfte verhaut.

 

Es verhaut leider auch viele dieser 100jährigen Familienbetriebe. Aber das ist ja genau das: Die haben klein Angefangen und sich durchgekämpft, wenn sie alles richtig gemacht haben sind sie heute noch da, wenn nicht, hast du nie was von ihnen gehört.

Und jetzt, soll das ein Hinweis darauf sein dass es so einfach ist? Oder darauf, dass man heute keine Firma mehr gründen sollte?

 

@Touni: Kann ich auch nicht nachvollziehen, aber solange die Aktionäre das abnicken, soll es auch nicht mein Problem sein.

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Ready for Takeoff

Hier ein Versuch nochmal näher ans Topic heranzukommen:

 

Es geht um Lufthansa Piloten, die streiken. Piloten, die im Aufsichtsrat der LH vertreten sind, gut vernetzt. Piloten, die man durchaus als Kader bezeichnen darf (wären es Angestellte einer Bank - man würde sie heute als Abzocker bezeichnen?). Piloten, von denen kein einziger in den letzten 10 Jahren eine Kündigung aus wirtschaftlichen Gründen hinnehmen musste.

 

Hey Leute, hier geht es nicht um Neid. Aber man darf die Perspektive nicht verlieren! LH Piloten sind innerhalb der arbeitenden Bevölkerung zu den top-privilegierten zu zählen (oberste 5%), und das ist von mir aus auch gut so.

 

Gemäss Bundesamt für Statistik (per Nov 2009) verdienen in der Schweiz 90% der Beschäftigten weniger als 126'500 Fr. / Jahr (=84'000 EUR) brutto, inklusive 13. und Bonus. Die 95% Grenze ist 158'200 Fr. / 105'500 EUR. In Deutschland wird dieser Wert wohl etwas tiefer sein. Vergleicht das mal mit den Zahlen, die Falcon Jockey vorher genannt hat... Ist nicht die Welt? :)

 

Wir reden nicht von

- Piloten, die für eine US-Regionalgesellschaft zu unwürdigen Bedingungen fliegen

- Niedere Angestellte, welche von "rücksichtslosen Managern" gedrückt werden

- sozial ausgebeuteten Arbeiterschichten.

 

Würde das Frankfurter Flughafenreinigungspersonal streiken - von mir aus.

 

Für streikende LH-Piloten hingegen habe ich unter den gegebenen Umständen 0.0% Verständnis - nicht als Passagier, nicht aus Solidarität und schon gar nicht wenn ich ein normaler Angestellter von LH wäre. Vom Pilotenkorps würde ich eher einen konstruktiven Beitrag und Ideen erwarten, wie man mithelfen kann die Passage konkurrenzfähiger zu machen.

 

Von der Position, der Ausbildung, dem Einkommen, und der Verantwortung sind alle LH Piloten dem Kader gleichzustellen. Man darf mehr erwarten!

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Genau hier doch das Problem, die Piloten sind praktisch im Kader und versuchen Besitstands Wahrung zu betreiben, was ihr gutes Recht ist. Haette die Aeropers damals einfach nachgegeben waeren sie wohl von der Swiss zu Crossair Konditionen uebernommen worden. Die LH Piloten versuchen vorzubeugen dass noch mehr Strecken ausgelagert werden. Es ist ein Geben und ein Nehmen, das gehoert auch zum Aufagbenbereich des Managments. Klar ist es schade dass es zum Streik kommen musste, aber so sind nunmal die Spielregeln.

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@Sirdir:

 

Hast Du eigentlich grade Urlaub?

Nicht wenige (natürlich die "nur" Angestellten) dürfen in der Firma nicht privat surfen geschweige denn was posten (wird u.U. zentral über Server-Logfiles gecheckt). Beim dritten Vorfall fliegt man in der Regel raus.

 

Gruß

Johannes

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@Sirdir:

Hast Du eigentlich grade Urlaub?

Nicht wenige (natürlich die "nur" Angestellten) dürfen in der Firma nicht privat surfen geschweige denn was posten (wird u.U.zentral über Server-Logfiles gecheckt). Beim dritten Vorfall fliegt man in der Regel raus.

 

Nö, ich bin nur noch mir selbst verantwortlich.

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@Sirdir:

 

Hast Du eigentlich grade Urlaub?

Nicht wenige (natürlich die "nur" Angestellten) dürfen in der Firma nicht privat surfen geschweige denn was posten (wird u.U.zentral über Server-Logfiles gecheckt). Beim dritten Vorfall fliegt man in der Regel raus.

 

Gruß

Johannes

das ist bei der so Bösen LH, die ihre armen Mitarbeiter in den Streik getrieben hat:005: :p nicht so - da darf man surfen wohin man uns solang man will (vorausgestetzt die Arbeit leidet nicht darunter und es befindet sich im gesetzlichen/moralischen Rahmen)

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Ready for Takeoff
@Sirdir:

 

Hast Du eigentlich grade Urlaub?

Nicht wenige (natürlich die "nur" Angestellten) dürfen in der Firma nicht privat surfen geschweige denn was posten (wird u.U. zentral über Server-Logfiles gecheckt). Beim dritten Vorfall fliegt man in der Regel raus.

 

Gruß

Johannes

 

Ah, ein konstruktiver Beitrag zum Thema. :006:

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...Für streikende LH-Piloten hingegen habe ich unter den gegebenen Umständen 0.0% Verständnis - nicht als Passagier, nicht aus Solidarität und schon gar nicht wenn ich ein normaler Angestellter von LH wäre. Vom Pilotenkorps würde ich eher einen konstruktiven Beitrag und Ideen erwarten, wie man mithelfen kann die Passage konkurrenzfähiger zu machen.

 

Von der Position, der Ausbildung, dem Einkommen, und der Verantwortung sind alle LH Piloten dem Kader gleichzustellen. Man darf mehr erwarten!....

 

ad Philip:

 

Eine weitere fest zementierte Perspektive von unten nach oben. Wer über 105.000 €/Jahr verdient hat also unter allen Umständen die Schnauze zu halten, oder ?

 

ad Patrick:

"verdient" Geldverdienen kann man also nur, wenn man sich im derzeiten Haifischbecken der Weltwirtschaft der Gewinnmaximierung unterwirft und das hohe Lied auf freies Unternehmertum singt, oder? Alle anderen sind Almosenempfänger, manche kriegen ein paar Krümel mehr weil sie gerade unverzichtbarer sind, andere weniger, gerade so das es reicht. Aber das wird sofort geändert sobald sich die Gelegenheit bietet.

 

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so einfach ist....

 

Gruss einstweilen

 

Bernhard (LSZH)

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ad Patrick:

"verdient" Geldverdienen kann man also nur, wenn man sich im derzeiten Haifischbecken der Weltwirtschaft der Gewinnmaximierung unterwirft und das hohe Lied auf freies Unternehmertum singt, oder? Alle anderen sind Almosenempfänger, manche kriegen ein paar Krümel mehr weil sie gerade unverzichtbarer sind, andere weniger, gerade so das es reicht. Aber das wird sofort geändert sobald sich die Gelegenheit bietet.

 

Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so einfach ist....

Verdient Geld verdient jeder, der das kriegt, was er mit seinem Chef ausgemacht hat. Wenn er mehr will und er kriegt es nicht kann er kündigen und nach Ablauf der Kündigungsfrist gehen. SO läuft das zivilisiert ab und nicht mit Erpressung. Mal schauen wann's dem ersten einfällt im Holding zu streiken bis seine Forderungen erfüllt sind - oder der Treibstoff alle...

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Verdient Geld verdient jeder, der das kriegt, was er mit seinem Chef ausgemacht hat. Wenn er mehr will und er kriegt es nicht kann er kündigen und nach Ablauf der Kündigungsfrist gehen. SO läuft das zivilisiert ab und nicht mit Erpressung. Mal schauen wann's dem ersten einfällt im Holding zu streiken bis seine Forderungen erfüllt sind - oder der Treibstoff alle...

 

Na dann ist doch alles Butter. Die LH-Piloten "handeln" halt gerade ihre Arbeitsbedingungen mit dem Konzern aus. Die Zukunftspersepektive gehört halt auch zur Verhandlungsmasse. Ist halt auch eine Errungenschaft der Zivilsation....

An dieser Stelle sei auch erwähnt, dass die LH-Piloten keine Forderung an Lohnzuwachs stellen. Sie wollen nur nicht, dass im Konzern eine Konkurrenz gezüchtet wird, dass halte ich für verständlich. Immerhin haben sie bisher auch massgeblich daran mitgearbeitet, die LH- "Mitbewerber" gut auf Distanz zu halten.

Aber jetzt wird es schon wieder zu kompliziert..

 

Gruss einstweilen

 

Bernhard (LSZH)

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Verdient Geld verdient jeder, der das kriegt, was er mit seinem Chef ausgemacht hat.

 

Stimmt - in vielen Firmen geht das. Gibt öfter böses Blut, weil gute Verhandler mehr für sich herausschlagen können, als andere. Frauen sind in solchen Gesprächen auch meist weniger offensiv und steigen schlechter aus. Kann man aber nicht gänzlich verallgemeinern.

Habe das selbst mal erlebt. Konnte mich auf Jahre von den KollegInnen quasi aufziehen und blöd anreden lassen, weil ich für weniger Arbeitszeit gleichviel oder mehr bekam, als andere für mehr Arbeitszeit. Unfair? Meiner Ansicht nach ja, aber das ist ja die Crux - jede/r kämpft nur mehr für sich selbst und gewinnen tun meistens jene, die entweder gut blenden können, oder echtes Selbstbewusstsein haben.

 

In Berufsbildern wie bei den Piloten, wo es Dienstgrade und Senioritätslisten hat und es zudem sowas wie Prämien, Boni und dergleichen weniger gibt, steht man eher für sich als Gruppe ein, denn es sitzen alle im selben Boot. Man stelle sich vor, jeder Pilot müsste sich vorm Chefpiloten und einem Personaler "verkaufen" und ein Gehalt ausmachen...

 

Also bitte nicht wieder alles und jeden in einen Topf werfen.

 

Gruß

Johannes

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Also bitte nicht wieder alles und jeden in einen Topf werfen.

 

Meinetwegen, dann verhandelt halt als Gruppe. 'Wenn ihr nicht macht was wir wollen gibt's am nächster Woche täglich einen Millionenschaden' ist trotzdem keine sehr faire Verhandlungstaktik, nicht?

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Die Manager sind sicher auch nicht fairer, so hat man wenigstens ein Druckmittel, scheint fair genug zu sein fuer beide wenn man sich einigt.

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Von der Position, der Ausbildung, dem Einkommen, und der Verantwortung sind alle LH Piloten dem Kader gleichzustellen. Man darf mehr erwarten!

 

Genau da sehe ich einen Zwiespalt - einerseits reklamieren die LH-Piloten ein Managementgehalt, das ihre schwierige, teure Ausbildung und hohe Verantwortung reflektiert; ausserdem wollen Sie anscheinend auch bei der Gestaltung der Geschäftspolitik mitreden. Andererseits wollen sie aber den selben Schutz, den die kleinen Nicht-Kader-Angestellten durch Tarifvertrag, gewerkschaftliche Vertretung usw. haben - einschliesslich Arbeitsplatzgarantie. Sieht man sich denn nun als Führungskraft oder als kleiner Angestellter? Welche erdgebundene Führungskraft hat einen derart hohen Schutz? Und man stelle sich vor - auch dort gibt es Leute mit guter (wenn nicht gar besserer und teuerer) Ausbildung, strenger Selektion und grosser Verantwortung...

 

Durchsetzen lässt sich dieser Spagat nur, weil man mit <4% der Belegschaft die Macht hat, 96% der Mitarbeiter und nahezu 100% der Kunden als Geisel zu nehmen.

 

Gruss,

Thomas

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Vom Pilotenkorps würde ich eher einen konstruktiven Beitrag und Ideen erwarten, wie man mithelfen kann die Passage konkurrenzfähiger zu machen.

 

Das könnte man unterschreiben.

 

Problem dabei ist, wer entscheidet was ein konstruktiver Beitrag ist? Wenn "konstruktiv" dahingehend reduziert wird dass man Abstriche an Arbeitsbedingungen akzeptieren soll, aber alles andere als unlautere Einmischung oder Beschneidung des unternehmerischen Spielraumes betrachtet wird, dann muss man nicht erstaunt sein, wenn das Gegenüber sich schmollend in die Gewerkschafterrolle verkriecht.

 

Man lasse sich nicht täuschen. Die LH Führung ist taktisch äusserst geschickt vorgegangen. Sie liessen sich nicht auf Diskussionen ein, bestimmten wo's langgeht, hielten sich nicht an Abmachungen/Verträge. Sie wussten genau, dass dies kein Verband durchgehen lassen kann (siehe BA Kabinen Verträge, wo sich der Konflikt ja deshalb weiterzieht). Jeder Versuch eines Gesprächs seitens des Verbandes wird abgewürgt. Man weiss haargenau, das man dabei die einzig verbleibende Möglichkeit, den Streik, provoziert. Wenn dieser dann eintritt, so lamentiert man über verlorenen Öirelis und moniert eine kleine, verwöhnte Gruppe halte die anderen Mitarbeiter und die Kunden als Geisel. Wie unzählige Beiträge weiter oben schön demonstrieren, fallen die Meisten in dieselbe Kakophonie ein, ohne ein bisschen über Ursache und Wirkung nachzudenken. Vor allem wenn es um die verhassten privilegierten Piloten geht, da schaltet bei vielen das Gehirn auf Neid, das weiss Mayrhuber genau.

 

Ich kenne die genauen Bedingungen nicht gut genug um die LH Piloten zu unterstützen oder sie zu verurteilen. Das geht aber höchstwahrscheinlich vielen Anderen die hier beitragen auch so. Ich wundere mich manchmal über gewisse Meinungen, denn wenn es um die Einhaltung eigener Vereinbarungen ginge, mit einem ebenso sturen Gegenüber, so würde ein jeder sich genauso berechtigt fühlen in den Ausstand zu treten, da bin ich überzeugt. Man denke hier nur an Pensionierungsalter oder Umwandlungssatz, Mehrwertsteueransatz (für die Unternehmenslastigen) oder Hypothekarzins und damit verbundenen Mietzinsen. Da sind wir dann plötzlich auch relativ stur.

 

Dass das Deutsche Arbeitsgericht den Streik nicht untersagen konnte, wie in England, und zum Dialog aufrief, zeigt hier jedenfalls deutlich, dass das LH Management rechtlich etwas auf Sand gebaut hat.

 

Versuchen wir einfach mal auszublenden was die LH Piloten für gute Bedingungen haben (die ich auch gerne hätte, by the way) und legen wir das Argument "sie hätten sowieso genug, ergo sollen sie auch noch mehr hergeben" beiseite. Diese Argument ist sehr gefährlich und wir hören es auch nicht gerne von der Dritten Welt, wenn es um deren Forderungen an uns geht. Versuchen wir einfach mal gemeinsam unsere Obrigen, Chefs und Politiker, dazu anzuhalten sich an Vereinbarungen zu halten. Dann werden sie kooperativere Bürger und Angestellte erhalten, vor allem in Krisenzeiten. Was jetzt geschieht wurde schon während der Hochkonjunktur angeteigt, als die Gewinnmitnahme sehr einseitig ausfiel. Kein Wunder dass jetzt die Schallmeigesänge von Solidarität und alle sollen den Gürtel enger schnallen wirkungslos verpuffen.

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Ich finde, daß diese Diskussion viel zu oberflächlich geführt wird.

Wie man sieht, befindet es niemand für notwendig (ausser "niemand"), über die Hintergründe nachzudenken und darauf hinzuweisen. Viele schiessen sich zu oberflächlich drauf ein - ähnlich wie nun übrigens viele Lybier auf die Schweiz.

 

Es geht/ging bei diesem LH-Streik nicht um's Gehalt, sondern um die Zukunft der Ausrichtung des Konzerns (Verhältnis der Bedingungen und Strategien zwischen zugekauften Töchtern zum Konzernkern, also allem voran LH-Passage).

 

Die Piloten sehen sich offenbar deswegen veranlasst, sich in die Geschäftspolitik einzumischen, weil es anscheinend für Insider - also wenn man LH-Pilot ist - irgendwie klar zu sein scheint, wohin die Sache zukünftig laufen dürfte.

Da Piloten dafür bezahlt werden, stets in die Zukunft zu denken ("always be ahead of your plane"), schätze ich die Fähigkeiten betreffend einer fundierten Evaluierung und Betrachtung betreffend Arbeit und Absicht des Vorstandes als gegeben ein.

 

Zudem denke ich, daß Piloten aus einer Systemimmanenz heraus eine Sonderstellung innehaben. Nicht, weil es sich um eine ach so privilegierte und elitäre Gruppe handelt, sondern weil es sich um ein ganz spezielles Berufsbild handelt, daß mit einem Manager in der Wirtschaft nicht verglichen werden kann (Äpfel und Birnen).

Wenn Piloten auf Wirtschafter treffen, dann ist das wohl eine spezielle Mischung, denn die Piloten sehen sich gewiß auf Augenhöhe - auch was gewisse Kompetenzen anbelangt.

 

Ich muß klarstellen, daß auch ich es argwöhnisch beäuge, wenn eine Gruppe, die wirklich in nahezu jeder Hinsicht (Einkommen, Prestige, Berufsbild, etc.) ganz oben angesiedelt ist, sich für zusätzliche Privilegien ins Gefecht wirft, aber wie bereits gesagt geht es hier wohl um eine längerfristige Absicherung dessen, daß die LH-Passage noch die Euro-Feeder selber fliegt, und nicht zu einer reinen Langstrecken-Partie wird.

 

Gruß

Johannes

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Wie man sieht, befindet es niemand für notwendig (ausser "niemand"), über die Hintergründe nachzudenken

Wobei mich dieser Satz gerade ein wenig zum schmunzeln brachte :D Das "(ausser "niemand")" hättest Du weglassen können :005:

 

aber wie bereits gesagt geht es hier wohl um eine längerfristige Absicherung dessen, daß die LH-Passage noch die Euro-Feeder selber fliegt, und nicht zu einer reinen Langstrecken-Partie wird.

Wo liegt denn hierbei das Problem? Ich frage mich schon, auf welchem (hohen) Niveau gewisse Leute streiken/meckern/ihre Zukunft in Gefahr sehen...

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Ja viele lassen hier ihren Unmut raus, wahrscheinlich Neid. Sogar viele bei uns hier im Sand meckern darueber warum die LH Piloten streiken da es ihnen doch so viel besser gehe wie uns, schliesslich sollen die doch froh sein in der heutigen Zeit einen Job zu haben, so gehe dass nicht weiter mit diesen grossen Airlines, bla, bla , bla....

Und dann eine Minute spaeter meckern sie ueber unsere Airline, dass alles beschissener wird, die Flight Duties schlechter werden, der Lohn mit der Inflation nicht standhaelt etc. Vergessen dabei dass wir ja selber schuld sind, weil hier ja Keiner nur aufmucken darf ohne dass er gefeuert wird, aehnlich wie bei den Low Cost oder noch schlimmer.

Dabei merken sie nicht dass gerade die LH Piloten auch uns helfen den Standard aufrecht zu erhalten, bevor der Job noch total vor die Hunde geht in der Zukunft.

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Einer der wichtigsten und entscheidensten Saetze in dieser Diskussion:

Dabei merken sie nicht dass gerade die LH Piloten auch uns helfen den Standard aufrecht zu erhalten, bevor der Job noch total vor die Hunde geht in der Zukunft.
Und das betrifft nicht nur die Piloten. Mehr Geld in den Taschen der Arbeitnehmer = mehr Steuereinnahmen im Inland = mehr Jobs/Geld im Umlauf = gut fuer Deutschland!! Im Endeffekt solltet ihr nicht neidisch, sondern dankbar sein.
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Mehr Geld in den Taschen der Arbeitnehmer = mehr Steuereinnahmen im Inland = mehr Jobs/Geld im Umlauf = gut fuer Deutschland!! Im Endeffekt solltet ihr nicht neidisch, sondern dankbar sein.

 

Das ist wirtschaftswissenschaftlich falsch. Höhere Löhne fördern nicht den Umsatz einer volkswirtschafts. Das gleiche behaupten unsere Gewerkschaften (also die Sozialdemokraten). Höhere Löhne im Vergleich zur Konkurrenz fördert die Auslagerung von Arbeitsplätzen. Schaut euch doch nur an wie weit wir gekommen sind: Industrie existiert nicht mehr, wurde alles nach Asien ausgelagert.

 

Das gleiche passierte ja in der Luftfahrt: u.a. sind die Wüstenairline so erfolgreich, weil die europäischen zu teuer sind.

 

Noch was zu LH und D: Es ist eben nicht so, dass Piloten sich in die wirtschaftlichen Entscheidungsprozesse ihrer Arbeitgeber einsetzen dürfen. Wohin das führt hat man gesehen. Das Management wird zu hilflosen Handlangern der Pilotengewerkschaften. So kann man keine Firma führen. LH weiss das sehr genau, und versucht das zu umgehen. Piloten sind selbst dann noch bereit für ihren Lohn zu streiken, wenn ihr Bankrott schon längst entschieden ist. Und dass ein Deutsches Gericht den Streik nicht abblasen kann wie ein Englisches, liegt nicht daran, dass der Streik gerechtfertigt ist, sondern dass das Deutsche Streikrecht viel stärker ist als in UK.

 

Wie gesagt, ich bin auch dafür, dass wir angemessene Arbeitsbedingungen haben. Aber die von LH sind mit Abstand die besten, zu gut. Sie müssen was abgeben, sonst wird LH immer kleiner. VC kann gegen ihr Management kämpfen, aber nicht gegen die wirtschaftlichen Realitäten.

 

Dani

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Ich zitiere mal aus einem anderen Forum, vielleicht hilft das ja dem einen oder anderen seinen Horizont ein bisschen zu erweitern:

 

1995 flogen 300 Flugzeug für DLH. Alle unter dem KTV.

2010 fliegen 850 Maschinen für den Kranich. Davon 302 unter dem KTV.

 

Also fand nahezu die ganze Expansion bei irgenwelchen Konzerntöchtern statt.

Deswegen gibt es bei DLH Copiloten, die seit 16 Jahren auf ihren 4. Streifen warten.

 

Ein großer Prozentsatz der Expansion widersprach den Bestimmungen des KTV über die 70-Sitzer-Regel. Bei den Töchtern wurden also Stellen geschaffen, die bei korrekter Anwendung der Bestimmungen bei LH-Classic geschaffen hätten werden müßen.

 

Wenn heute bei diesen Töchtern Stellen in Gefahr sind, hebt man nun anklagend den Finger gegen die Classic-Piloten, die jetzt zum wiederholten Male die 100+Sitzer-Arbeitsplätze, sprich Aufstiegsmöglichkeiten, dort einfordern, wo sie schon immer hätten sein sollen.

Bei der Classic im KTV. Wie es in diesem Vertrag seit Ewigkeiten steht.

 

Es geht also primär um Berufsperspektiven und Arbeitsplatzsicherheit.

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Dumm nur, wenn das Geld auf Schweizer Konten liegt :008::005:

 

Was kann die Bank dafür wenn der Kunde sein Vermögen nicht angiebt?

 

Ja, mit dem Streik bin ich nun auch je länger je weniger einverstanden.

 

Es wurde Schaden aus Befürchtung angerichtet. Was wenn ein Richter gegen einen Verdächtigen so urteilen und richten würde? Spekulativ? Verträge wurden konkret auch keine gebrochen. Wenn die LH in Tochterbetriebe investiert, auslagert... wer sagt, dass sie selber davon nicht profitiert und dass dies zuletzt der LH und ihren aktuellen Angestellten zugute kommt? Von Entlasungen oder Lohndumping hab ich bisher nichts gehört. Oder gehts um die Befürchtung, dass man evtl die Homebase wechseln müsste? Ich kapier da gar nichts mehr, bitte um Aufklärung :009:

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Das gleiche passierte ja in der Luftfahrt: u.a. sind die Wüstenairline so erfolgreich, weil die europäischen zu teuer sind.

Dani

 

Die "Wüstenairlines" sind/waren vordergründig deshalb so erfolgreich, weil sie von den Emiraten finanziell bestens subventioniert wurden. Wenn die LH zu Hause nur Bagatellpreise für den Treibstoff zahlen, keine Gebühren an die Flüghäfen entrichten müßte, etc., dann könnte sie es sich auch leisten niedrige Ticketpreise zu nehmen. :001:

 

Z.Zt. sieht es aber gar nicht mehr so rosig aus. In DXB stehen schon etliche Maschinen gut abgedeckt im Layover und seit die Ölquellen nicht mehr so reichlich sprudeln, bzw. das Öl sich nicht mehr so teuer verkaufen läßt, backen die Wüstensöhne auch kleinere Brötchen. Fragt doch mal eure Ex Swissair Kollegen, die dort fliegen, ob es noch so lustig ist wie vor ein paar Jahren.

 

Zu den anderen Einträgen in diesem thread möchte ich sagen, daß kaum einer der Schreiber kapiert worum es wirklich geht, obwohl es schon mehrmals ausführlich dargelegt wurde. Schade eigentlich

 

Fritz

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