Maxrpm Geschrieben 23. Januar 2010 Teilen Geschrieben 23. Januar 2010 Kann mir hier jemand ein konkretes Beispiel bringen, wo bei uns durch diese Sicherheitsmaßnahmen wesentliche Freiheitsrechte eingeschränkt sind? Hans Ja kann ich Dir nennen: Am Tag muß ich bis zu 4 mal durch die Sicherheitssperre. Jeden zweiten Tag spricht die Statisikwarung an und ein wildfremder Mann tastet mich von oben bis unten ab. Der fremde Mann kann nichts dafür, aber der Prinz in meinem Kopf der mit Turban und Maschinenpistole der schon. Der Prinz lächelt, denn meine Feiheit ist eingeschränkt und das ist ein Sieg. Ich stehe vor dem Sicherheitschleuse meines alten Segelflugplatzes. Mein geliebter Segelflugplatz wo ich früher einfach nach der Arbeit hereingeschneit bin um mit meinen jungen Flugschülern und den alten Kameraden zu tratschen. Jetzt kann ich nicht hinein. Denn ich habe zwar eine Security Schulung für meine alten Segelflugplatz, eine sichtbar getragene Erlaubniskarte und einen persönlichen Code für die Sperre. Aber mein kleiner Sohn an meiner Hand der hat heute keinen Pass dabei und damit darf ihn sein Vater nicht mit durch die Sperre nehmen. Und wenn ich heimgefahren bin, seinen Pass geholt habe und schließlich doch mit den Kameraden im Hangar auf neue Jahr anstoße dann ist mir die Freude eigentlich schon vergangen. Ich schau auf meine Buben hinter seiner Cola und ich spüre, dass der nie wissen wird was ein Hangarfest eigentlich ist. Und in meinem Kopf lächelt eine Prinz mit Turban und Maschinenpistole denn er weiss es ist sein Sieg. Denn mein Bub wir meine alte Freiheit nicht einmal mehr kennen. Und jetzt glauben wir zitternd wir müssten meinen und Deinen Bauch und mein und Dein Genital jeden Tag öffentlich machen. Das schränkt meine Freiheit ein um Deine weiss ich nicht. Aber eines weiss ich. Der lächelnde Prinz mit Turban und Maschinenpistole der läßt Frauen töten wenn sie ihr Gesicht zeigen. Welcher Sieg für ihn, dass es ihm gelingt uns dahin zu bringen unsere Scham zu zeigen und auch noch froh drüber zu sein? Das ist mein Feind. Ihn täglich mehr siegen zu sehen schränkt meine Freiheit ein. Wolfgang Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
D-EBIP Geschrieben 23. Januar 2010 Teilen Geschrieben 23. Januar 2010 Einfach mal ein Dankeschön an dich, Wolfgang, für diesen Post - wollte mich nur nicht einfach auf den Danke-Button beschränken, wenngleich ich deinem Post eigentlich nichts hinzuzufügen habe... Du drückst genau das aus, was auch mir schon lange im Kopf herumgeht - danke dafür. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Benot Geschrieben 23. Januar 2010 Teilen Geschrieben 23. Januar 2010 Die Fragen, wenn man mit Franklin argumentieren will, müssen also lauten: Geben wir wirklich grundlegende Freiheit auf, wenn wir die Sicherheitsprüfung über uns ergehen lassen oder lediglich eine vernachlässigbare wie etwa die Bewegungsfreiheit durch das Anlegen des Gurtes? Ist die dadurch gewonnene Sicherheit mehr als nur ein bisserl oder ist sie dauerhaft? Sind wir jetzt bei den Äpfel und Birnen angekommen? Die Pflicht, dass ich den Gurt anlegen muss oder mich bis auf meine Scham von völlig fremden Menschen durchleuchten zu lassen muss, sind wohl kaum vergleichbar. Ich denke, dass die Frage längst beantwortet ist, ob wir bereits die grundlegende Freiheit aufgegeben haben. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Thomas Geschrieben 23. Januar 2010 Teilen Geschrieben 23. Januar 2010 Danke Wolfgang für Deinen sehr treffenden Beitrag. Weitere Beispiele wären z.B. die aktuellen Einreisebestimmungen in den USA, wo man als Ausländer seien Fingerabdrücke hinterlassen muss. Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der Fingerabdrücke lediglich von konkret eines Verbrechens verdächtigen Personen abgegeben werden mussten. Als ich an einem englischen Flughafen am Zaun stand und mein Flugzeug fotografierte, wie es gerade ans Gate rollte, wurde ich von der Flughafen-Security festgehalten, mein Ausweis gefordert und ich so lange über meine offenbar sinistren Absichten verhört, dass ich beinahe den Flug verpasst hätte. Als ich an Bord eines Flugzeugs meines Arbeitgebers auf dem Weg von Mexiko nach Europa in den USA zwischenstoppte, musste ich mich von einem US-Immigration Officer in tiefster Nacht anbellen und auffordern lassen, ihm den Inhalt meines Laptops (auf dem sich nur interne Firmendaten befanden) zu zeigen. In meinen Augen ist das ein erheblicher Freiheitsverlust. Der ganz normale, ehrliche, steuerzahlende, spiessige Bürger steht heute bereits unter Generalverdacht, ein Verbrecher zu sein. Mag sein, dass andere da entspannter sind und erst aufwachen, wenn abends der Schlüssel an ihrem Schlafzimmer von aussen herumgedreht wird. Doch bereits der ansatzweise Verlust der Freiheit und Entfaltungsmöglichkeiten, die eine aufgeklärte, pluralistische Gesellschaft eigentlich bieten sollte und in der Vergangenheit auch schon geboten hat, ist jedes Mal ein kleiner Sieg für die Fanatiker. Gruss, Thomas Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Hans Tobolla Geschrieben 23. Januar 2010 Teilen Geschrieben 23. Januar 2010 @maxrpm Hallo Wolfgang, ich kann nun nachempfinden, wie sehr dich diese Einschränkungen betroffen machen. Ob du nun in wesentlichen Freiheitsrechte eingeschränkt bist oder nicht, ich hier sicher eine Sache der persönlichen Bewertung. Die normalen Sicherheitskontrollen, wie z. B. hier in München, empfinde ich als lästig aber immer noch als erträglich. In die USA mag ich zur Zeit nicht reisen, weil ich nicht eine ganze Anzahl meiner persönlichen Daten preisgeben, und mir obendrein auch keine Fingerabdrücke abnehmen lassen will. Außerdem mag ich nicht das Risiko eingehen, von irgendeinem Passkontrolleur nach dessen Lust und Laune wie ein Schwerverbrecher behandelt zu werden, wie es kürzlich einem Geschäftsreisenden aus Österreich passiert ist. In 3Sat gab es einen ausführlichen Bericht darüber. In einem wesentlichen Freiheitsrecht, nämlich der Reisefreiheit, bin ich natürlich nicht eingeschränkt, denn ich kann und darf ja jederzeit in die USA reisen. Gruß! Hans Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Benot Geschrieben 24. Januar 2010 Teilen Geschrieben 24. Januar 2010 Ich lese da gerade auf 20minuten Nacktscanner können alles zeigen - ausser Sprengstoff: In bestimmten Fällen bleiben Explosivstoffe unentdeckt. Eine weitere Schwachstelle könnte bedeuten, dass man am Flughafen bald den Mund aufmachen muss wie beim Zahnarzt. Wie vermutet - der Nacktscanner bringt keine "zusätzliche Sicherheit", da Sprengstoff also unentdeckt bleibt - aber weiter Zumutung für die Passagiere - jetzt muss man auch noch den Mund öffnen. Bis zur Darmspiegelung ist es also nicht mehr weit. Die Welt spinnt endgültig - wer setzt dem Wahn ein Ende? Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
cx291 Geschrieben 24. Januar 2010 Teilen Geschrieben 24. Januar 2010 @Wolfgang Für mich schaut es so aus. In meiner entfernten Verwandtschaft hab ich einen Cousin, der meint er müsse sich immer und überall einmischen, zum einen weil er sich davon wirtschaftliche Vorteile verspricht zum anderen weil er immer alles besser weiss, insbesondere wie die Leute in unserem Dorf und in den Nachbardörfern leben sollen. Viele der Leute die mit Ihm und seinen Methoden in Berührung kamen haben eine ziemliche Wut auf Ihn. Ja manchmal macht er Dinge die man positiv erwähnen würde aber auch die macht er eigentlich nur weil er eigene Interessen dahinter hat. Man sagt er hat auch schon viele Leute auf dem Gewissen, meist sind es Leute die nicht das gemacht haben, was er wollte, bzw. seinen Interessen im Wege standen. Er hat überall aber erzählt das seien sehr schlechte Leute die nur böses wollten und er die Lichtgestalt hätte wenn überhaupt nur schlechte Dinge gemacht weil er ja nur das Beste wolle. Und falls er mal ganz böse Dinge gemacht hätte dann sei das natürlich nicht das gleiche wie es die schlechten Leute gemacht hätten. Weil er nun mein entfernter Cousin ist macht einen Vielzahl meiner Verwandten die Augen zu oder versucht seine Taten besser darzustellen als sie sind. Häufig liegts daran das meine Verwandten von seinen Taten wirtschaftlich profitieren. Zu behaupten das er meine Verwandten teilweise für solche Dinge unter Druck steht ist schwer, da alle das leugnen. Nun gabs aber mal wirklich mächtig Streit mit einem Prinzen aus einem entfernten Dorf, der Prinz und mein Cousin haben früher mal gemeinsam Geschäfte gemacht, aber irgendwie hatte der Prinz genug von meinem Cousin. Und mein Cousin von ihm, seit dem der Prinz sich sehr ähnlich verhält wie mein Cousin. Dummerweise haben sich eben ein Teil meiner engeren Verwandten von meinem Cousin in den Streit reinziehen lassen und erzählen mir nun laufend das sei eine Familienangelegenheit und wir müssten dem Cousin nun beistehen.. Aber ich frag mich jeden Tag wem sollte ich, falls ich es mache, zuerst eine auf den Kopf hauen. Meinem Cousin oder dem Prinzen? Unter dem Strich sind aus meiner Sicht beides Idioten, wobei die Buchhaltung mir sagt, dass mein Cousin viel viel mehr auf dem Kerbholz hat. In nackten Zahlen von Leuten die er auf dem Gewissen hat, aber auch gefühlt. Ich bin für mich zum Schluss gekommen, nur weil ich entfernt mit dem Cousin verwandt bin muss ich einen skrupellosen Idioten noch lange nicht unterstützen. Schliesslich kann man sich die Verwandtschaft ja nicht aussuchen. Am besten haben es meine Verwandten im fernen Osten, denen geht das ganze ziemlich am ... vorbei. Sie meinten mein Cousin sei eh ein Auslaufmodell und konzentrieren sich dafür umsomehr auf die Geschäfte. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Volume Geschrieben 25. Januar 2010 Teilen Geschrieben 25. Januar 2010 Na bitte, wie schon vermutet war natürlich die ganze Geschichte nichts anderes als ein Fehlalarm und ein zutiefst peinliches Versagen des gesamten Sicherheitskonzepts, wie z.B. Aero.de heute berichtet. Der Mann ist nicht geflüchtet, sondern brav wie alle anderen ein zweites mal durch die Kontrolle gegangen, diesmal natürlich ohne Alarm. Er war also, wie schon weiter oben vermutet Opfer eines Fehlalarms, nicht Verdächtiger oder potentieller Terrorsist. Wo bleibt die Förmliche Entschuldigung der Sicherheitsgesellschaft diesem Mann gegenüber ??? Und auch die ganze Videoübrwachung wird wiedermal als völlig lächerlich entlarvt. Da gibt es Videobilder von dem Vorgang, aber anstatt bei der zweiten Kontrolle allen Sicherheitsleuten einen Ausdruck eines Videostandbilds zu geben und gezielt nach dem Mann zu suchen, geht er einfach nochmal unbehelligt durch. Und die Videos werden Tage später analysiert. Es bestätigt sich, was die Engländer sich schon seit gut einem Jahr trauen öffentlich zu diskutieren: Durch die weitreichende Videoinstallation (England ist da echt Vorreiter!) konnte nirgens die Kriminalitätsrate gesenkt werden, die Aufklärungsquote hingegen stieg. Gegen Selbstmordattentäter hilft Videoüberwachung also nachweislich kein bischen, da die ja eine Aufklärung nicht mehr zu fürchten brauchen! Immerhin fühle ich mich jetzt wieder ein bischen sicherer beim Fliegen, denn ich habe wieder demonstriert bekommen, das Terroristen auch heute noch unbehelligt machen können was sie wollen. Zum Glück wollen sie aber offensichtlich gar nicht, und die ganze "Gefahr" ist nur ein Hype. Gruß Ralf Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Maxrpm Geschrieben 25. Januar 2010 Teilen Geschrieben 25. Januar 2010 und die ganze "Gefahr" ist nur ein Hype. Gruß Ralf In unserer immer mehr zu Hysterie neigenden Gesellschaft sind Hypes die wirklichen Gefahren. Wolfgang Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Benot Geschrieben 25. Januar 2010 Teilen Geschrieben 25. Januar 2010 Zum Glück wollen sie aber offensichtlich gar nicht, und die ganze "Gefahr" ist nur ein Hype. Die ganze "Sicherheitsindustrie" ist offenbar ein so wichtiger Wirtschaftsfaktor geworden, dass fast keine Kritiken kommen und fast alle mit den Schultern zucken. Und die Entwicklung und Installation von neuer Technik bringt den "Sicherheitsfirmen" Umsatz und Gewinn. Einmal mehr sind wir in unserem Wirtschaftssystem gefangen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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