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IFR Fliegerei


Kjeld

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

ich hab mir mal (für den Sim) das Thema IFR in den letzten Tagen etwas zu gemüte geführt, u.a. mit den Dokumenten von Andreas von der VAAC SAG Seite (kann ich wirklich SEHR empfehlen).

Eine Frage konnte ich jedoch mir nicht beantworten:

Wenn man mit einem Kleinflugzeug (zb C172) IFR fliegt ist das Prozedere doch im Prinzip für gleich, oder?: Nach Start auf SID, von SID auf "Airway", von "Airway" auf STAR, von STAR auf ILS.

Nun fliegt aber doch die Cessna wesendlich langsamer als der andere Betrieb...

Auf Strecke ist das ja egal, weil die Cessna nicht so hoch wie die Jets fliegen aber wie ist das bei den STARs und SIDs? Bremsen da die Kleinflugzeuge den Verkehr gnadenlos aus oder gibts da irgendein Sonderverfahren/Abgekürztes Verfahren?

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Grundsätzlich läufts genau gleich ab...halt mit ein paar Komplikationen für ATC :007:

Wir sind dafür ausgebildet, Performanceunterschiede managen zu können.

Auf dem ILS stört eine C172 - dann wird halt der Nächste mit mehr Abstand aufliniert.

Im Center stört eine C172 eigentlich nicht, da sie auf anderen FL unterwegs ist als das grobe Geschütz. Im Gegenzug stört im Cruise auf FL340 eine Citation, Piaggio Avanti oder u.U. sogar ein Fokker 100, wenn dahinter eine B777 ist....

 

Dein Beispiel der C172: Auf der SID muss halt gewartet werden mit dem nächsten Start, bis eine Separation gewährleistet werden kann. Beispiel Abflug in Genf: ab 4000ft kann die SID verlassen werden (MVA, aber noch unter der 'Lärmschutzzone'....bei einer C172 kann man da eine Ausnahme machen). Der A319, der danach startet muss halt warten, bis die C172 5000ft hat - so kann der Nächste auf 4000ft gestoppt werden und man kann mit Headings arbeiten.

 

Cruise: wie gesagt, kein Problem, da wohl auf FL80-100 unterwegs. Jets einiges höher.

 

STAR: Am Anfang kein Problem, die Schnelleren werden halt 1000ft drüber gelassen, bis sie überholt haben. Und beim Auflinieren aufs ILS wird der richtige Moment abgepasst, die Nachfolgenden früh genug gebremst.

 

Hindernis: ja. Problem: nicht wirklich.

 

Die ganze Erklärung ist vereinfacht - und seit einiger Zeit mache ich nicht mehr APP/DEP, kenne die spezifischen Taktiken nicht mehr....sollte aber reichen fürs Grundverständnis. ;)

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Noch zur Ergänzung von Urs' Ausführungen:

 

Eine STAR bin ich nach Abschluss meiner IFR-Ausbildung nie mehr geflogen (schließt auch Frankreich, Italien, Spanien, Dänemark und Niederlande mit ein). Das Approachverfahren wird schonmal standardisiert geflogen (so z.B. mehrfach erlebt in Spanien), aber in der Regel gibts für Echoklasse-Flieger zum Ende des Reiseflugs Wegpunktzuweisungen (Directs), die in die Nähe des Final Approach Fix (FAF) führen. Von dort gehts dann per Radarvektoren zum Endanflug, meistens ins ILS. Mittlerweile sind viele der Waypoints, die in der Nähe des FAF liegen, bereits GPS-Wegpunkte (z.B. TOLKI oder DH098).

 

Klappt alles einwandfrei und macht super viel Spaß!

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Jens, flieg mal von Grenchen LSZG auf der RWY 25 via BIRKI nach Bern, in der Regel RWY 14. Da gibts gar nicht viel anderes als SID und STAR, das schafft man sogar in einem 172gi in ca 12 Minuten. Dabei gibts noch 2 Frequenzwechsel (von LSZG TWR nach LSZB APP und dann noch nach LSZB TWR), Climb Check, Approach Check, Descent Check, Final Check.... Da hast Du was zu tun, macht aber Spass. Wie das die "grossen" zB Citation, P12 etc machen weiss ich echt nicht, aber Hut ab vor der Leistung.

 

Wenn Du nicht in die Schweiz kommen willst, dann flieg es doch mal aufm Simi.

 

Grüsse Phlipp

 

PS, wer es noch steigern will, kann den NDB-Approach aufs Minimum fliegen und versuchen von dort aus noch die Piste zu treffen. Wünsche viel Erfolg :p

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Philipp,

 

so eine Strecke ist sicherlich sehr fordernd! Ich habe aber auch nicht gemeint, dass in Europa grundsätzlich keine STARs mehr verwendet werden - ich habe abseits der Alpen einfach noch nie welche fliegen sollen/müssen. Ich gehe daher davon aus, dass man im nichtbergigen Euorpa aus verkehrstechnischen Gründen einfach darauf verzichtet. Es ist einleuchtend, dass man hingegen in bergigem Terrain, in dem nur schwer Vektoren vergeben werden können, vermehrt auf Standardverfahren zurückgreift.

 

Ich glaube, ich muss wirklich mal zu Euch kommen... :-)

 

Beste Grüße!

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