iceman007 Geschrieben 10. Januar 2010 Geschrieben 10. Januar 2010 Hallo Zusammen gerade bei AV Herald gefunden: A United Airlines Airbus A319-100, registration N816UA performing flight UA-634 from Chicago O'Hare,IL to Newark,NJ (USA) with 48 passengers and 5 crew, aborted the approach to Newark's runway 04R when the crew received an unsafe indication for the right hand main gear. The airplane entered a holding for troubleshooting, performed a low approach to runway 11 for a visual inspection of the landing gear and subsequently landed on runway 04L without the right main gear being locked about 35 minutes after aborting the first approach. The airplane came to a stop on the left main and nose gear and the right hand engine, the passengers were evacuated via slides. No injuries occured. United Airlines said, that the right hand main gear failed to deploy in full. The FAA reported, that the right hand main gear did not extend. Runway 04L/22R is currently closed. Gott sei Dank keiner Verletzt. Gruss Frank Zitieren
FokkerPilot Geschrieben 11. Januar 2010 Geschrieben 11. Januar 2010 Salü, auf Airliners.net gibt es schon das erste Bild des Fahrwerks: Zum Bild des A319 [1] Zum Bild des A319 [2] Zitieren
retoisler Geschrieben 11. Januar 2010 Geschrieben 11. Januar 2010 Gott sei Dank keiner Verletzt. Das kann man hier, vor allem auch nach Betrachten der verlinkten Bilder, wirklich sagen. Man darf gar sich gar nicht ausmalen, was hätte passieren können bei einer solchen Landung... ! Reto Zitieren
d.ennis Geschrieben 11. Januar 2010 Geschrieben 11. Januar 2010 Ist es in diesem Falle eine normale Vorgehensweise die Ratte auszuwerfen ? Blue pressurization hat IMHO ja nichts mit dem Fahrwerk zu tun. http://www.ntsb.gov/Dockets/Aviation/DCA09MA026/419011.pdf mfg Zitieren
Volume Geschrieben 11. Januar 2010 Geschrieben 11. Januar 2010 In dem Bild sieht es aus, als ob sich die rechte Fahrwerksklappe nicht voll geöffnet, und das Fahrwerk dann "gefangen" hat. Bei so einer mechanischen Blockage hilft dann auch kein zweites Hydrauliksystem, keine Freefall Extension, keine 2g Kurve etc. Ähnliches war im November 1997 einem A340 von Virgin passiert. Bei dem Beschädigungsgrad des rechen Fahrwerks (sieht ja so aus, als ob es völlig unbeschädigt wäre) sollte das NTSB recht schnell zu einem Ergebnis kommen, ähnlich wie die BFU bei dem Fokker-Zwischenfall in Stuttgart, da gab es nach zwei Tagen die offizielle Ursache (Bruchstücke eines Rückschlagventils haben die Hydraulikleitung blockiert). Man darf gar sich gar nicht ausmalen, was hätte passieren können bei einer solchen Landung... !Erfahrungsgemäß gehen solche Landungen recht glimpflich aus. Alle wissen was auf sie zukommt, man kann die passende Runway mit Auslaufzone aussuchen, die Feuerwehr steht schon bereit und üblicherweise fliegt man die Tanks für solche Notlandungen fast leer. Bemerkenswert finde ich, das die Ratte ausgefahren ist. Weiss jemand, ob die beim A319 automatisch mit ausfährt, falls die Emergency Gear Extension betätigt wird ? Oder ob es zur Standardprozedur gehört, sie manuell auszufahren wenn das Fahrwerk nicht verriegelt. Oder deutet die Tatsache auf ein Hydraulikproblem als erste Ursache hin ? Welches Hydrauliksystem betätigt die Fahrwerksklappen ? Welches versorgt die RAT ? (upps, ich sehe gerade das hat schon jemand anderes gefagt) Gruß Ralf Zitieren
Danix Geschrieben 11. Januar 2010 Geschrieben 11. Januar 2010 RAT: macht eigentlich keinen Sinn, weshalb die raus ist. Die Möglichkeiten, die mir nach Studium der ECAM-Checklisten in den Sinn kommen: 1. Sie hatten ein mehrfaches Hydraulikproblem, dadurch hatten sie nicht mehr genug Druck für alle Verbraucher, weshalb das Gear nicht rauskam. 2. Sie hatten alles versucht, auch das sinnlose. Mit der RAT vergibst du dir nichts. 3. Sie haben die Triebwerke zu früh abgestellt. Gemäss Checkliste von Airbus: bei Touchdown Triebwerke abstellen. Wenn Geschwindigkeit noch über 100 kts ist und der Hydraulikdruck abfällt, fährt sich die RAT automatisch aus. Es könnte also sein dass sie grad noch 100 hatten beim Aus"rollen" und der Druck fiel relativ schnell ab. Mir war das ja immer ein wenig ein Gräuel, die Triebwerke schon beim Aufsetzen abstellen zu müssen (für eine Crash Landing), bei einem Flugzeug, das nur mit Hydraulik funktioniert. Aber der Restdruck bleibt natürlich schon noch ein wenig erhalten. Sonst bin ich mit Ralf einverstanden, dass das ein relativ "harmloser" Vorfall war. Die Dinger verhalten sich relativ gutmütig, und die Paxe spüren fast nichts. Meistens kann man das Flugzeug auf der Piste halten. Das geschleifte Triebwerk muss nicht mal gross kaputt gehen. Dani Zitieren
Danix Geschrieben 11. Januar 2010 Geschrieben 11. Januar 2010 Nein, Wolfgang, ich glaube, du hast genau richtig geantwortet: Du würdest das machen was jeder schlaue Pilot machen würde: Triebwerk abstellen, auf dem man den Flieger dahinschleift. Sehr gut. Du bist mit good airmanship genau auf die Lösung gekommen, wie ich mit all den Checklisten und FCOMs auch! Dani Zitieren
fischli Geschrieben 11. Januar 2010 Geschrieben 11. Januar 2010 [quote name='Danix;668920 ]RAT: macht eigentlich keinen Sinn' date=' weshalb die raus ist. [/quote'] Hallo Dani, So wie ich die Sache sehe, wird in solch einer Situation die RAT normal immer automatisch rausfallen, wenn man sich genau an die Empfehlungen von Airbus hält. Airbus empfielt bei einem Problem mit einem Hauptfahrwerk beide Triebwerke direkt nach der Landung auszuschalten (wenn beide Haupfahrwerke nicht ausfahren soll man die Triebwerke bereits im Flare abstellen :002: ). Damit dürften während des Ausrollens die Bedingungen für ein automatisches Ausfahren der RAT gegeben sein: >100kt und beide AC-Busse weg. In dem Fall hilft die RAT allerdings auch nichts, da sie bei der niedriegen Geschwindigkeit nicht arbeiten kann, was aber auch nicht viel macht, da die Triebwerke laut Airbus auch nach dem Abstellen noch für ca. 30 Sekunden genügend Hydraulik-Druck liefern. Sie haben die Triebwerke zu früh abgestellt. Ich würde sagen, dass sie zumindest nach der Empfehlung von Airbus wohl genau zum richtigen Zeitpunkt abgestellt wurden (direkt nach der Landung). Airbus sagt ja, man soll die Triebwerke so früh wie möglich abstellen, um sicher zu stellen, dass kein Sprit mehr fliesst, wenn das Triebwerk den Boden berührt. Wenn Geschwindigkeit noch über 100 kts ist und der Hydraulikdruck abfällt, fährt sich die RAT automatisch aus. Es könnte also sein dass sie grad noch 100 hatten beim Aus"rollen" und der Druck fiel relativ schnell ab. Wenn es denn stimmt, was Airbus behauptet (habe es noch nie getestet), dass die Triebwerke nach dem Abstellen noch für ca. 30 Sekunden genügend Druck leifern, kann es wohl kaum an der Hydraulik liegen, wenn die RAT automatisch fährt. Wenn ich nicht ganz daneben liege, ist die Automatik (wie oben geschrieben) auch an die Elektrik gekoppelt, welche nach dem Abstellen der Triebwerke auch sofort weg sein müsste. Viele Grüße Jochen Zitieren
Danix Geschrieben 11. Januar 2010 Geschrieben 11. Januar 2010 stimmt, das meinte ich. Fällt raus weil Generator weg ist, nicht weil Hydraulik weg ist. Natürlich hast du recht, Airbus' Ingenieure haben das alles durchgerechnet und funktioniert wohl auch, deshalb machen wir es ja. Aber ein mulmiges Gefühl habe ich trotzdem. Zitieren
Maxrpm Geschrieben 11. Januar 2010 Geschrieben 11. Januar 2010 Nein, Wolfgang, ich glaube, du hast genau richtig geantwortet: Du würdest das machen was jeder schlaue Pilot machen würde: Triebwerk abstellen, auf dem man den Flieger dahinschleift. Sehr gut. Du bist mit good airmanship genau auf die Lösung gekommen, wie ich mit all den Checklisten und FCOMs auch! Dani Danke für die Blumen ;-) Q400 Piloten hatten vor einiger Zeit viel Grund sich über diese konkrete Situation Gedanken zu machen. Aber gelöscht hatte weil ich - ohne wirkliche Kenntnis des A320 - angenommen hatte das RAT käme vielleicht schon beim bewußten Stillegen eines Triebwerks raus. Wolfgang Zitieren
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