Walter Fischer Geschrieben 7. Januar 2010 Geschrieben 7. Januar 2010 Wer nicht kann, muss nichts verstehen- wer's versteht, versteht dies ebenso:cool: Gruss Walter (Fürst) Falls es politisch wird, lösch ich diesen Thread! Zitieren
fifo Geschrieben 8. Januar 2010 Geschrieben 8. Januar 2010 Schöner Trailer, aber dass der Film nur als "limitierte Collectors Edition" für sage und schreibe CHF 68.- zu haben ist oder als VHS finde ich doch etwas schräg (Diejenigen die VHS nicht mehr kennen, gehen am besten mal in Historische Museum Bern :008:). Kultig wäre es zumindest gewesen, wenn man das Teil noch auf Super 8 bekommen würde, kann zwar auch keine Sau mehr abspielen, ist aber ist kultig. Gruss Philipp, der den Film fast gekauft hätte. Zitieren
huskymartin Geschrieben 8. Januar 2010 Geschrieben 8. Januar 2010 Als ehemaliger Schwyzerörgeler (ca. 1995, 2x Jos. Nussbaumer 18-B.) habe ich beide Film-CDs und seit einer Weile den Film als DVD. Damals gab es den Film nicht auf Kassette. Gruss Martin Zitieren
Frizi Geschrieben 9. Januar 2010 Geschrieben 9. Januar 2010 Kultig wäre es zumindest gewesen, wenn man das Teil noch auf Super 8 bekommen würde, kann zwar auch keine Sau mehr abspielen, ist aber ist kultig. Doch! Eine Sau gibt es noch: Mich! :005: Ich habe meinen Super-8 Projektor letztes Jahr revidieren lassen. Klebepresse besitze ich auch noch, falls in der Vorführung mal wieder der Film reisst... Mit Kollegen habe ich in den 80ern diverse kurze Spielfime (Science Fiction, Slapstick, Western, Horror, Dokumentarfilm, Animation, versteckte Kamera à la Teleboy - wem das noch was sagt...) gedreht, diese sollen doch nicht verstauben. Nostalgie pur. Kameramann bin ich, damals noch mit Dauerwelle... übel...:009: Reportage über das "Drachenloch zu Nidwalden" En Gruess Fredy Zitieren
Ted Geschrieben 9. Januar 2010 Geschrieben 9. Januar 2010 Hallo Fredy Die breite Scheitel steht Dir doch besser. Ausser jetzt, bei dieser Kälte. Da geht es vermutlich kaum ohne Möve auf dem Köpf. Gruss Zitieren
D-EBIP Geschrieben 12. Januar 2010 Geschrieben 12. Januar 2010 Ich hab da ja nun als Deutscher und dann noch dazu als Norddeutscher (wenn auch gebürtiger Rheinländer), der mit Bergen usw. ohnehin nicht viel am Hut hat, eigentlich so rein gar keinen Bezug dazu... Sprachlich so recht verstanden hab ich auch nichts, aber wie es mir scheint hat die Schweiz da Bergbewohner, die noch nach ganz althergebrachtem Stil leben... hat mich ein wenig an die Amish People erinnert, wobei die ja nun in erster Linie religiös motiviert sind - wahrscheinlich liege ich mit diesem Vergleich ja sogar meilenweit daneben, und bevor ich mir irgendetwas zusammenspekuliere, wüsste ich gern mehr. Google-Suchen waren leider relativ erfolglos, wahrscheinlich fehlt mir das optimale Stichwort... Walti hatte ja was von "falls es politisch wird" angemahnt, aber wäre jemand in der Lage, mir möglichst sachlich etwas mehr darüber zu erzählen? Würde mich tatsächlich mal interessieren - soweit ich lesen konnte, ist der Film wohl ein Musikfilm (auf mich wirkts eher wie eine original musikalisch untermalte Doku), der "eine alte Schweiz" portraitiert? Was genau hat es damit auf sich? Zitieren
Tis Geschrieben 12. Januar 2010 Geschrieben 12. Januar 2010 Naja, als junger Flachländer und dann auch noch Zürcher (schlimmer geht's eigentlich gar nicht mehr), verstehe ich auch nicht so ganz, was sich hinter dem Film mehr verbirgt als offenbar ein Portrait historisch gewachsener Schweizer Musik. Aber etwas generelle Schweizkunde: Hier, wie übrigens auch in Bayern und natürlich in Österreich, wird das Vieh ("die Tiere") in den Bergregionen den Sommer über auf höher gelegene Weiden verbracht. Dies soll die Weiden im Tal unten schonen, ebenso ist es im Sommer oben kühler (und wie Wissenschaftler kürzlich herausgefunden haben, wird auch die Milch besser *g*). Entweder geht die ganze Familie mit (dann nennt man es Alpbetrieb [dt. Alm]), oder man hat nur einen Bediensteten, einen Senn, der auf die Tiere schaut (Sennbetrieb). Da diese Gebiete meist fernab der Zivilisation und häufig in unwegsamem Gelände liegen, und natürlich die Bauersfamilien alles andere als reich sind, sind dann auch diese Hütten dementsprechend schlecht ausgebaut. Meist gibt es keinen Strom und ggf. auch kein fliessendes Wasser. So sind dann auch die Lebensverhältnisse bis heute meist sehr bescheiden. Die Sennen verbringen dann mehr oder weniger den ganzen Sommer dort. Ab und zu werden sie besucht oder mit Proviant versorgt, oder sie gehen alle paar Tage selber ins Tal. Einfacher ist das natürlich bei Alpen, die heute mit dem Auto zugänglich sind. Auf der Alp werden die Tiere dann gemolken, gefüttert, das Gras wird geschnitten und als Stroh verwendet (das siehst du auch im Video). Meist wird auch die Milch direkt zu Käse etc. weiterverarbeitet. Um sich von Alp zu Alp zu verständigen (oder auch das Vieh zusammenzutreiben), hat sich das Jodeln als Kommunikationsform etabliert. Daher hängt der Musikfilm wohl auch mit den Almen zusammen - irgendwie... Der Alpauftrieb resp. -abtrieb im Herbst (also das Umziehen auf die Alp resp. wieder runter ins Tal) ist jeweils ein grosses Volksfest. Vielerorts folgt der Marsch mit den Tieren auch speziellen Protokollen - wie bspw. in folgendem Video gut zu sehen (vorne Kinder, dann die Ziegen, dann die Älteren mit den Kühen, etc.) Vgl. auch: - http://de.wikipedia.org/wiki/Alpwirtschaft Und hier findest du ein paar Alpbilder von mir (zugegeben, diese Alp gehört zu den weniger spektakulär gelegenen. Hat aber in punkto Erreichbarkeit für einen Wochenendtrip auch Vorteile :D) http://www.flightforum.ch/forum/showpost.php?p=550436&postcount=1821 Grüessli, Tis Oder erzähle ich da allgemein Bekanntes, und deine Frage ging in eine andere Richtung/tiefer? Zitieren
D-EBIP Geschrieben 12. Januar 2010 Geschrieben 12. Januar 2010 Moin Tis, danke dir! Almauf- und -abtrieb sind mir bekannt, auch wenn ich die ganzen Details usw. nicht kenne... danke dafür! :) Vom Film her hatte ich eher den Eindruck, dass es da um einen Bevölkerungsteil geht, der wohl permanent in der Abgeschiedenheit lebt oder so, irgendeine "Minderheit" oder wie auch immer man das ausdrücken soll, die die Schritte der Industrialisierung sozusagen nicht mitgegangen sind. Ich meinte das ganze insofern in der tat eher... ja, gesellschaftspolitisch/demographisch... Zumindest erschließt sich mir absolut nicht, wie eine Almwirtschaft zu einer politischen Diskussion führen sollte/könnte - Kühe melken wirkt auf mich jetzt nicht so recht wie ein großes Politikum (von der "Milchkrise" mal abgesehen, aber die dürfte da eher wenig Relevanz haben)... Wundert mich einfach, mit "Urcheibe" oder "Gummelischwyzer" kann ich beispielsweise nichts anfangen, Tell dagegen ist mir durchaus bekannt. Zitieren
Ueli Zwingli Geschrieben 12. Januar 2010 Geschrieben 12. Januar 2010 Wundert mich einfach, mit "Urcheibe" oder "Gummelischwyzer" kann ich beispielsweise nichts anfangen Ur --> urchig - Cheibe --> Typen = urchige naturverbundene Typen, Gummeli (Dialekt Innerschweiz) --> Kartoffeln Schwyzer (Dialekt) --> Schwyzer = Bürger des Kanton Schwyz (ev. Schweiz) Zitieren
D-EBIP Geschrieben 13. Januar 2010 Geschrieben 13. Januar 2010 Hallo Ueli, vielen Dank für deinen Post, jetzt komm ich doch schon ein Stück weiter, zumindest erschließts sich mir jetzt eher, was Walti meinte... denke ich jedenfalls... :) Zitieren
bleuair Geschrieben 13. Januar 2010 Geschrieben 13. Januar 2010 Vom Film her hatte ich eher den Eindruck, dass es da um einen Bevölkerungsteil geht, der wohl permanent in der Abgeschiedenheit lebt oder so, irgendeine "Minderheit" oder wie auch immer man das ausdrücken soll, die die Schritte der Industrialisierung sozusagen nicht mitgegangen sind. Ich meinte das ganze insofern in der tat eher... ja, gesellschaftspolitisch/demographisch... Ich selber würde nie von einer "Minderheit" reden. Es sind SchweizerInnen, wie es auch ich einer bin/sein darf. Unterschiede: Sie leben an einem anderen Ort im Land, sie üben andere Berufe aus. Und: Sie pflegen aktiv die Traditionen einer urtümlichen Schweiz (geistig) und durch ihre Arbeit die Landschaft in den Alpen (physisch). Der Film zeigt jedoch nie und nimmer die ganze Miete. Auf vielen Alpen ("Almen") gibt es Internet, Autos sind seit jeher weit verbreitete Verkehrsmittel, in der Landwirtschaft kommt Biotech zum Einsatz und und und. In dem Sinne vermittelt er imho ein falsches Bild, welches man am ehesten korrigiert kriegt, wenn man mal eine Woche Wanderferien irgendwo in der Schweiz macht, in den Seitentälern der Surselva oder der Reuss im Kanton Uri, vielleicht auch in den Seitentälern des Maggiatals, im Obergoms, Appenzell, Jura oder auch im Justistal, irgendwo, es gibt x Beispiele von Landstrichen in der Schweiz, die sehr urtümlich sind was die Architektur, die Lanschaft und die Gesellschaft angeht. Just come and see (and listen) ! :) Zitieren
D-EBIP Geschrieben 13. Januar 2010 Geschrieben 13. Januar 2010 Hey Mirko! "Minderheit" ist da auch eigentlich der falsche Begriff für, das stimmt. Der Begriff ist politisch eigentlich viel zu sehr damit verbunden, dass man dann von Ausländern - pardon, "MitbürgerInnen mit Migrationshintergrund" (so heißts ja jetzt in Deutschland) spricht. Das meinte ich damit aber eigentlich nichtmal. Ausdrücken sollte das im Grunde nur, dass es sich natürlich um SchweizerInnen handelt, aber eben relativ gesehen wenige, die etwas anders leben als die Mehrheit der schweizerischen Bevölkerung, ein kleiner Bevölkerungsteil also - der eben traditioneller lebt. Vielleicht wird es damit deutlicher, was ich mir dabei dachte. :) Just come and see (and listen) ! :) Das hab ich definitiv vor! Wird zeitlich wohl leider erst nach Juli etwas werden, vorher hat mich die Universität ziemlich in Beschlag. Jetzt im März bin ich im Praktikum, aber zwischen Sommer- und Wintersemester klappt es hoffentlich endlich... da freu ich mich schon sehr drauf, auch wenns sicher ein straffes Programm wird, ein bisschen was möchte ich von der Schweiz ja gerne sehen... :) Zitieren
Bruno LSMA Geschrieben 13. Januar 2010 Geschrieben 13. Januar 2010 Hallo Henning Ich kenne mehrere Älpler welche den ganzen Sommer auf einer Alp sind und ihr Vieh dort bewirtschaften. Dazu wird auch gleich die Milch zu Käse verarbeitet. Falls du mal in die Schweiz kommst, kann ich dir gerne eine Übernachtung auf so einer Alp organisieren, damit du mal mitbekommst, was da alles so läuft. Zitieren
Walter Fischer Geschrieben 13. Januar 2010 Autor Geschrieben 13. Januar 2010 Vielleicht bringt Euch das Porträt über den Ersteller etwas Licht in die Geschichte: http://www.csr-records.ch/cyrill-schlaepfer/du-7-93.html Gruss Walti Zitieren
bleuair Geschrieben 13. Januar 2010 Geschrieben 13. Januar 2010 «Und jetz säg dr eis: Jetz machsch das genauso, wie du's im Grind inne hesch und lass der vo niemertem d Schnotze drii hebe!» :D Interessanter Lebenslauf... Zitieren
D-EBIP Geschrieben 13. Januar 2010 Geschrieben 13. Januar 2010 @ Bruno: Lieben Dank für das interessante Angebot, bei Gelegenheit komme ich gern drauf zurück! :) @ Walti: Da kann ich mich Mirko gerade anschließen, in der Tat ein interessanter Lebenslauf, noch dazu sehr amüsant präsentiert: "Nur ganz spärlich kamen Anweisungen, nach zwei Monaten zum Beispiel: «Ich säg's zom letschte Mol, jetz nimmsch di huere Orgele ufs lingge Bei!» Und als Cyrill einmal munter fragte, wo unter all diesen Knöpfen überhaupt das «B» läge, fuhr ihn der Meister an: «Esone huere Schissdräck go froge! Muesch mer gar nümm cho, wenn d'so Züüg frogsch.» Seit dann spielen die beiden jede Woche einmal zusammen." Da lacht der angehende Pädagoge... :D Danke für den Link! :) Zitieren
Walter Fischer Geschrieben 13. Januar 2010 Autor Geschrieben 13. Januar 2010 Sehr gut beobachtet lieber Henning:008:. Und aus dieser Zusammenarbeit im Spiel resultierten einige höchst hörenswerte Kompositionen. Res hatte natürlich nie Noten gelesen, er hatte die vielen Hundert Stücke im Kopf gespeichert, nebst seinen vielen Eigenkompositionen. Legendär war auch sein präzises Taktgefühl. Vom Anfang bis zum Ende spielte er genau sein richtiges Tempo. Mir war es vergönnt, viele Wochen Militärdienst in jener Region der Urschweiz zu verbringen. Dabei hat mich dieses eigentümliche Instrument, genannt "Schwyzerörgeli" (nach dem Kanton Schwyz benannt, nicht etwa Mundart für "Schweiz") voll in seine Bann gezogen. Das hat bis heute sich eher noch verstärkt und ich wäre wohl auch so ein Söldner gewesen, die in der Fremde beim Hören solcher Musik so vehement vom Heimweh gepackt wurden, dass sie unverzüglich desertierten. Noch früher, als die Kuhreigen die Fasern eines Schweizerkörpers zum Vibrieren brachten, erwogen die Kommandanten gar, diesen einen Turm zu bauen, damit ihre normalerweise von der dünneren Bergluft durchströmten Lungenflügel sich der Heimat etwas näher fühlen würden. Gruss Walti Zitieren
D-EBIP Geschrieben 14. Januar 2010 Geschrieben 14. Januar 2010 Guten Morgen Walti, nicht über die Zeit wundern, das ist nur der nachtaktive Student, der für nachher noch etwas vorbereitet, und seine Pausen dabei im Flightforum verbringt... *g* Ich musste bei der Stelle besonders schmunzeln und lachen, weil ichs mir lebhaft vorgestellt hab, wie die beiden dort sitzen, der Cyrill hat sozusagen keinen Plan und stellt sich ganz unbeholfen an, und der Rees Gwerder, der das alles perfekt beherrscht, der ist der dümmlichen Fragerei irgendwann überdrüssig, sagt ihm einmal wo der Hammer hängt, und ab da funktioniert es dann plötzlich ohne Probleme... allein die Vorstellung ist geradezu ganz köstlich amüsant, aber dazu trägt auch der Schreibstil des Autors sehr bei... :D Noch dazu erklärt sie zu einem guten Teil, warum der Film sich so um diese Art von Musik dreht - von einem Schlagzeuger würde man sowas aber in der Tat gar nicht erwarten... Wenn ich an einen Schlagzeuger denke, habe ich immer als erstes Phil Collins im Sinn. Mag man auch halten wie man will, aber wer kommt schon darauf, dass so jemand eine solch erstaunliche musikalische Wendung nimmt... machts doch irgendwie auf eine gewisse Art sympathisch, und das obwohl ich mich nicht als großer Fan solcher Musig bezeichnen würde. :) Der Begriff "Schwyzerörgeli" ist mir dabei gar nicht mal unbekannt, wenn ich so drüber nachdenke... Mein Vater hatte früher ein Akkordeon und hatte mir auch mal von verschiedenen Varianten erzählt, daran erinnere ich mich noch. Im Rahmen dessen fiel dann auch mal der Begriff "Schweizerorgel" und gleich darauf dann auch das typisch norddeutsche Pendant, das "Schifferklavier"... *g* Meiner einer selbst dagegen fühlt sich am echten Klavier deutlich wohler - okay, es ist weniger transportabel, aber musikalisch besehen lässt absolut nichts mein Herz höher schlagen als ein Klavierstück, bei dem man ganz sanft bei jedem Anschlag die Mechanik des Instrumentes hört, mit allen ihren feinen Details, als könnte man wirklich den ganzen Weg der Tonentstehung und seine Entwicklung nur mit den Ohren verfolgen... Hachje, jetzt komme ich ins Schwärmen, und das ist nicht gut... Liebe Grüße von Henning ... der wieder einmal die Forrest Gump Suite anmacht - und sie leider nur am Laptop hört... ;) Zitieren
huskymartin Geschrieben 14. Januar 2010 Geschrieben 14. Januar 2010 Walti, danke für den Lebenslauf von Cyrill! Als Musiker macht man gerne mal was völlig anderes. Ich habe früher lange Zeit Pedal-Steel-Guitar bei Country-Bands gespielt, dann eine Weile Schwyzerörgeli und jetzt skandinavischen Folk, der unserer echten Volksmusik nicht so unähnlich ist (Kulning, "falsche"/"böse" Halbtöne). Gitarre und alte Rockmusik mag ich auch immer noch, das geht nie weg. Henning, ist ein Schifferklavier ein spezielle norddeutsche Bauart? Ich dachte immer, so nennt man die grösseren chromatischen Piano-Akkordeons, und die seien seit Hans Albers mit der norddeutschen Musik verbunden (Klischeevorstellung, ist mir klar). Klavier gefällt mir sehr, ich kann leider nicht wirklich spielen. Im Frühjahr bekomme ich ein Harmonium. Gruss Martin http://www.myspace.com/bouzoukimartin Zitieren
D-EBIP Geschrieben 14. Januar 2010 Geschrieben 14. Januar 2010 Hi Martin, mit deiner Einschätzung liegst du da völlig richtig, eine spezielle Bauart ist das nicht, es handelt sich da in der Tat lediglich um größere chromatische Pianoakkordeons, also eigentlich sogar ganz salopp gesagt "stinknormale Akkordeons". Der Begriff "Schifferklavier" stammt zumindest nach meinem Kenntnisstand aus der Seefahrt bzw. deren Umfeld, als Seeleute früher wenn sie zum Fang hinausgefahren sind, gern Akkordeons mitgenommen haben, um sich während der Wartezeiten bei ausgeworfenen Netzen die Zeit zu vertreiben. Das hat sich dann in den Häfen fortgesetzt, und so hat sich dann wohl auch der Begriff "Schifferklavier" entwickelt, da die Tastatur natürlich an ein Klavier erinnert. "Schiffer" kennt man heute eigentlich eher unter der Berufsbezeichnung "Steuermann". In der Fliegerei käme das dem "Navigator" gleich, wird aber gern mit dem "Rudergänger" verwechselt, der wiederum steuert das Schiff wirklich und steht am Ruder. Und wenn der Schiffer dann sein "Klavier" auspackt und spielt, spielt er Schifferklavier. ;) Zu Hans Albers man kann sicherlich sagen, dass er damit die norddeutsche Musik ganz maßgeblich geprägt hat, das stimmt. Das hält sich tatsächlich bis heute, und Klassiker wie "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins" kennt hier echt jedes Kind, das ist selbst nach all den Jahren zusammen mit dem Film ein gutes Stück norddeutschen Kulturgutes - leider allzu oft als Sauflied missbraucht (Evtl. kennts darum jedes Kind? ), aber davor sind solche Lieder kaum sicher... zu schunkelig, zu gemütlich... So wie man mit dem Alpenraum vielleicht eher das Jodeln und fröhlich-lockeres Akkordeonspiel assoziiert, sind es hier oben an den Küsten dann eher die langsameren und schweren Schunkellieder, bei denen man fast noch den Seegang vermittelt zu bekommen glaubt. Ganz bekannt ist auch das Schlagerduo "Klaus & Klaus", die hatten Anfang der 80er mit "An der Nordseeküste" einen ziemlich bekannten Song, der sich ebenso bis heute hält, vorwiegend aber in der Tat als Klischee, ähnlich wie die nicht immer ganz schmeichelhaft verwendete Bezeichnung "Fischkopp"... Viel Klischee als Beiwerk also schon, ja, aber es hat durchaus seine wahren Kerne. :) Ein Harmonium... nunja, immerhin hat es eine dem Klavier ähnliche Tastatur, das ist doch schon ein guter Schritt! :007: Klavier z.B. finde ich deutlich einfacher zu spielen, als Gitarre... eine Freundin von mir spielt E-Bass und Akustikbass - was sie damit zusammen mit ihrer Stimme vollbringt, macht dem Klavier schon allerhöchste Konkurrenz, in meinen Ohren jedenfalls... ;) Viele Grüße aus dem Land zwischen Nord- und Ostsee, für mich geht es nun von der Ostsee an die Nordsee, knapp anderthalb Autostunden... Zitieren
huskymartin Geschrieben 14. Januar 2010 Geschrieben 14. Januar 2010 Hallo Henning, Ich mochte schon als Schüler verschiedene Musik, daher auch Hans Albers, Freddy Quinn oder die Original Oberkrainer, nebst Stones oder Vicky. Einzig der Heintje war eher was für meine jüngere Schwester...... Ich bekam damals kein Klavier, weil wir in einer Mietwohnung waren, also blieb es bei Gitarre. Zum Glück bin ich beharrlich und habe selbst intensiv weiter gelernt, bin dann ca. 1979 via 5-String Banjo zur Pedal Steel gekommen. Gibt es von Deiner Freundin (Gesang/Bass) Aufnahmen? Aber wir schweifan ab, bei Interesse kannst Du mich gerne via MySpace oder PN kontaktieren, um weiter über Musik zu diskutieren. Oder wir wechseln gleich zu musikerboard.de.... Edit: Der "Nordseeküste"-Song ist doch die deutsche Version eines irischen (Sauf-)Liedes. Jedenfalls kam der (leider) ab und zu an Irish Sessions. Gruss Martin Zitieren
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