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Klimagipfel: Verhältnissmässiger Polizeieinsatz?!?


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Geschrieben

Nix für schwache Nerven: Polizei geht am Klimagipfel gegen friedliche Demonstranten vor.

 

Man muss glaube ich bei YouTube eingeloggt sein...

 

 

Findet ihr das Vorgehen der Polizei verhältnissmässig? Mir kommt das Kotzen wenn ich sowas sehe! :mad:

Wie erbärmlich muss man denn sein um mit Schlagstöcken auf junge Mädchen einzuprügeln?!?

Geschrieben

Die Polizei hat in solchen Situationen immer eine sehr undankbare Aufgabe... einerseits geht es um die Wiederherstellung der öffentlichen Ordnung (ja, auch friedliche Proteste können diese stören), und andererseits bewegen sie sich auf allerdünnstem Eis, was den Einsatz von Gewalt angeht, und gleichzeitig stehen sie vielleicht privat mit ihrer eigenen Meinung sogar auf der Seite der Demonstranten, auch das mag evtl. sein.

 

Die Frage muss aber erlaubt sein:

 

Wie hätte ein "verhältnismäßiges" Vorgehen der Polizei nach deinem Verständnis ausgesehen? Was ist verhältnismäßig? Und im Verhältnis wozu?

 

Auch darf dabei nicht vergessen werden, dass wir hier allenfalls das Video als "Urteilsgrundlage" haben - was z.B. nicht gezeigt wird ist, wie lange die Polizei vielleicht schon vorher versucht hat, die Demonstranten OHNE den Einsatz von Gewalt zum Abzug zu bewegen. Ein möglicherweise etwas einseitiger Blick auf das Geschehen. Die Polizisten, die ich kenne, sind jedenfalls keine prügelnden Unmenschen, auch nicht wenn sie einen Schlagstock in der Hand haben...

Geschrieben

Mir wird's bei solchen Aufnahmen auch immer komisch. So wie's aussieht hat die Polizei den Auftrag, die Strasse frei zu machen. Und so wie ich erkenne, werden Demonstranten, die freiwillig aufstehen und gehen, auch nicht geschlagen. Da werden Polizisten ebenfalls angegriffen, genervt und es wird mit allen Mitteln versucht, sich nicht wegbringen zu lassen. Ich stelle mir einfach wirklich die Frage, wie man solche Situationen löst? Ich finde Gewalt echte keine Lösung, aber diskutieren bringt da wohl auch wenig. Was sind die Alternativen? Ich frag das wertneutral.

Geschrieben

Eine Demo die die öffentlichen Ordnung nicht stört ist mir mich definitiv keine richtige Demo. Man du ernsthaft jemanden interessiert friedliche Demo die nirgends etwas behindert??

 

War wohl eine Strasse die wegen Obama und Co geräumt werden musst. Sehr verhältnismässig.

 

Ich frag mich immer wieder, wie Menschen bei solchen Szenen so ruhig und friedlich bleiben können. So viele könnten sicher ohne Probleme gegen die Staatsgewalt (Polizei) vorgehen und ihr Recht wahrnehmen uneingeschränkt gegen diesen Seich (Klimagipfel) ihre Meinung zu sagen.

Geschrieben
War wohl eine Strasse die wegen Obama und Co geräumt werden musst. Sehr verhältnismässig.

 

Spekulation - wie schauts mit Fakten aus? :)

 

Bevor mir noch einer nen Strick drehen möchte - ich bin auch kein Freund von polizeilicher Gewalt gegen Demonstranten, aber ich freue mich sehr auf konkrete Antworten zum Thema "Verhältnismäßigkeit", die etwas mehr bieten als bloße persönliche Meinungsäußerungen... ;)

Geschrieben

Sicher stellt sich die Frage wie man so eine Situation löst. Dass die Aufgabe nicht einfach ist, ist auch mir klar. Gewalt ist aber NIE eine Lösung. Auch wenn dieser Obama, oder wer auch immer, die Strasse lang fahren will...

 

Ich bin mir aber GANZ SICHER, dass das einprügeln auf den Kopf eines Mädchens mit dem Schlagstock definitiv nicht die Lösung ist!

Auch Pfefferspray einem Menschen direkt aus wenigen Zentimetern entfernung direkt in das Gesicht zu spritzen ist sehr gesundheitsgefährdend und nicht verhältnissmässig, da es Folgeschäden mit sich bringen kann!

 

Leider sind viele Polizisten mit denen ich zwangsläufig in Kontakt gekommen bin, (Fussballspiele) sehr wohl ziemlich prügelfreudig. Ich erinnere mich da an die Szenen im Espenmoos als der FCSG den Kampf um den Abstieg verlor... Auch da berichteten mir friedliche Familienväter von Vorfällen welche einem die Haare zu Berge stehen lassen! Aber das ist wieder ein anderes Thema...:009:

Geschrieben

Okay, Gewalt ist keine gute Lösung, seh ich genauso. Wie macht man es dann?

 

Schläge auf den Kopf sind eigentlich tabu, auf die Beine z.B. halte ich aber noch für angemessen, wenn denn schon Gewalt eingesetzt wird. Der Gedanke, der mir durch den Kopf ging, als ich das Video angeschaut habe, war der, dass wir schon deutlich brutaleres Vorgehen von Polizeikräfte gesehen haben. Z.B. wurde hier noch zum Pfefferspray gegriffen, ja, aber dafür wurde z.B. auf Reizgas verzichtet, was andere Polizeikräfte in der Vergangenheit durchaus exzessiv zum Einsatz gebracht haben. Auch wurde z.B. auf Gummigeschosse verzichtet, die definitiv schmerzhafter sind und größeres Verletzungspotenzial bergen, als Schlagstöcke. Wasserwerfer wurden zumindest in der im Video gezeigten Situation ebenfalls nicht eingesetzt.

Gemessen an dem Potenzial, was gegen diese Menschen hätte aufgefahren werden können, kochen die Polizeikräfte dort noch mit relativ kleiner Flamme, muss man fast sagen.

 

Das ist aber nur meine ganz persönliche Einschätzung, deshalb auch meine recht nachdrückliche Frage nach dem Begriff der Verhältnismäßigkeit. Als Jurist würde man nun viel mit der Auslegung dieses Begriffs zu tun haben - nicht selten bildet dieser darum auch den Dreh- und Angelpunkt in entsprechenden Verfahren...

Geschrieben

Sich auf die Meinungsfreiheit berufen und die Menschen ihre Meinung äussern lassen. Es ist ja anzunehmen dass die Demonstranten nicht Tagelang auf der Strasse sitzen werden, sondern nur andere Leute auf gewisse Misstände aufmerksam machen wollen. Dieses Recht sollte jeder Mensch auf der Welt haben.

Geschrieben
Ich bin mir aber GANZ SICHER, dass das einprügeln auf den Kopf eines Mädchens mit dem Schlagstock definitiv nicht die Lösung ist!

 

Sehe ich genauso! :001::001:

Geschrieben

Das geht ja zu und her wie bei einer Robben- Jagd, ich bin traurig und fassungslos. Mir tun die anständigen Jugendlichen leid, die mir vom äussern her ziemlich normal erscheinen- ganz im Gegensatz zum berüchtigten und Kampferprobten "Schwarzen Block" hier in Zürich.

Da hätte ich als Einsatzleiter gewartet, bis sich die Demo von selbst aufgelöst hätte. Oder höchstens die Wasserwerfer zum Einsatz gebracht. Aber nicht so ein gezieltes Gemetzel.

Ich plädiere dafür, dass bei solchen Grossanlässen, wo man Bürgerwiderstand zu erwarten hat, ein Team von internationalen Spezialisten an der Front agiert.

 

Gruss Walti

Geschrieben
Eine Demo die die öffentlichen Ordnung nicht stört ist mir mich definitiv keine richtige Demo. Man du ernsthaft jemanden interessiert friedliche Demo die nirgends etwas behindert??

 

Das heißt du meinst man muss die Freiheit des anderen einschränken um Gehör zu kriegen? Finde ich sehr traurig!

 

Wir leben doch alle in Demokratien - wenn ich eine Demo anmelde, diese genemigt wird (falls nicht kann ich dagegen klagen, was ja leider die deutschen Neonazis immer wieder erfolgreich machen), und ich mich auf dieser Demo im Rahmen der Vorgaben bewege, würde es mich wundern wenn mir dann ein Polizist nen Schlagstock auf den Kopf haut. Falls es doch vorkommt kriege ich unter Garantie vor Gericht recht auf ein Schmerzensgeld und der gute Mann wird wohl so schnell nie wieder einen Schlagstock schwingen dürfen.

 

Wenn ich hingegen auf nicht genemigte Demonstrationen gehe, im Sicherheitsbereich eines Konferenzgipfels, mich Polizeianweisungen wiedersetze, Zufahrtswege blockiere und das alles nur damit im Fernsehen ich für 2 sek mit meinen Forderungen (die ja nicht zu selten bei solchen Demos sehr weltfremd sind) zu sehen bin, dann kann ich doch wirklich nicht erwarten, dass man mich in Watte gehüllt vom Ort des Geschehens wegträgt.

 

Was die Gewalt bei Fußballspielen angeht: Gäbe es keine Hooligans gäbe es dort sicher auch weniger Polizei...

Ich finde das ehrlichgesagt alles andere als witzig, dass die Gemeinschaft seit Jahren für dich Sicherheit bei Fußballspielen aufkommen muss. Meiner Meinung nach müssten das die Vereine aus ihren Taschen bezahlen!!!

 

Ich hatte in der Schule einen Lehrer, der in den 68ern beim Bundesgrenzschutz war und auf Demos eingestetzt wurde. Er erzählte, wie riesigen Schiss er und andere Kollegen vor diesen Einsätzen hatte...

 

Weiß jemand ob die Polizeiaktion des Videos ein juristisches Nachspiel hatte? Hoffe doch stark das diese Gewaltexesse der Polizisten nicht unbestraft blieben!!

Geschrieben

Wie willst du sonst gehört werden? Meinst du eine Demo die nach deren Regeln abgehalten wird bringt was? Das interessiert den Betreffenden einen feuchten Dreck.

 

Forderungen hin oder her. Das war definitiv ein Lügengipfel. (kein Wunder, wenn auch Lügenberger dabei ist.. :009:)

Geschrieben

Meinst du, dass Obama weil ihm jemand die Straße versperrt hat gegen die Interessen seines Landes handeln wird??

 

Es gibt gerade in unserer heutigen Zeit dank des Internets viele Verschiedene Formen gehör zu finden. Gründe doch zb ne Facebookgruppe, die Aufrufe an die Gipfelteilnehmer sammelt. Ich denke wenn dort einige Zehntausend Mitglieder hinter einigen Vorderungen stehen und diese einem Politiker übergeben ist das Wirkungsvoller als eine Gewaltdemo!

 

Ihr Schweizer könnt doch zu vielen Dingen durch ein Bürgervotum eure Meinung abgeben. Das ist doch 10000 mal effektiver, oder?

Geschrieben

Antonios, dass der Klimagipfel ein Gipfel mit Reinfall war, das wird glaube ich auch kaum jemand ernsthaft in Zweifel ziehen wollen.

Konkrete Frage, weil du mir auch noch die Fakten mit deiner Obama-Straße schuldig bist - was haben die im Video gezeigten Proteste denn konkret gebracht?

 

 

Worum es hier aber doch geht ist, dass die Polizei doch letztlich eine beruflich bedingte Gratwanderung vollziehen muss. Das ganze mit einer Robbenjagd vergleichen zu wollen, wie Walti das tut, finde ich z.B. wieder unangebracht, denn die Robbenjagd ist gezielt aufs Töten gerichtet. Ich glaube kaum, dass es da auch nur einen Polizisten gegeben haben wird, der jemanden töten wollte... Das eine hat mit dem anderen schlichtweg nichts zu tun.

 

Und auch als Demonstrierender vollzieht man (leider viel zu oft unbewusst) eine Gratwanderung, denn man bewegt sich in der Tat zwischen der eigenen Meinungsfreiheit, und andererseits aber auch der gesellschaftlichen Pflicht, andere bei der Ausübung der eigenen Meinungsfreiheit nicht unverhältnismäßig (und da haben wir wieder diesen dehnbaren Gummibegriff) einzuschränken. Wenn ich z.B. gegen eine Maut protestieren will, ist das natürlich mein gutes Recht, aber ich kann dafür keine absolut wichtige Fernstraße blockieren, oder Rettungswege etc. Gerade im letztgenannten Fall würdest du sicherlich anders darüber denken, wenn beispielsweise deine Mutter oder so nach einem Herzinfarkt ums Leben käme, nur weil der Rettungswagen nicht rechtzeitig durch die Sitzblockade kam. Auch solche Fälle gab es schon, und in dem Fall sei doch die Frage erlaubt, wie weit man z.B. gehen möchte, nur um seine Meinung kundzutun. Differenzierte Betrachtung - das ist das Stichwort, was hier fallen muss...

 

Eine weitere Frage ist auch, ob die Demonstration angemeldet war, oder nicht. In Kiel z.B. waren die Bildungs-Demonstrationen alle angemeldet und verliefen auch dementsprechend friedlich, Straßen wurden nur halbseitig beschritten, damit der Verkehr noch weiterfließen konnte etc. Alles war mit der Polizei abgesprochen, und am Ende hat man sich sogar hier und da noch mit den Polizisten unterhalten (wers nicht glaubt, sei selber schuld). Und gemeinsam hat man dann noch über den Regen geflucht, aber letztlich waren wir für einen bestimmten Zweck da draußen, und die Damen und Herren in Grün ebenso, und nicht gerade wenige wären mitmarschiert, wenn sie nicht in Ausübung ihrer Pflicht dort hätten zugegen sein müssen.

 

Es macht einen eklatanten Unterschied, WIE man protestiert und demonstriert, sprich WIE man seine Meinung kundtut. DASS man sie kundtut, dagegen hat selten jemand etwas, aber die Methode ist oftmals das entscheidende Kriterium, welches dann auch maßgeblich zur Wahl der eingesetzten Mittel auf Seiten der Polizei beiträgt. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Demonstrationen angemeldet waren, beträgt wohl gegen Null, und dementsprechend ist die Polizei auch berechtigt, diese Versammlungen notfalls gewaltsam aufzulösen.

 

Sicher mag es das Vorgehen der Polizei auch gelegentlich in Frage zu stellen sein, das will ich keineswegs abstreiten - aber ich finde, man muss das ganze differenziert (!) betrachten, und sollte weder die einen als "Unschuldsengel" noch die anderen als "Robbenjäger" hinstellen.

Geschrieben

Ich finde Henning hat es auf den Punkt gebracht!!

 

Das der Gipfel ein Reinfall war ist wohl allen klar und war im Voraus ja auch schon abzusehen!

 

Danke für den Bericht von der Demo gegen die Bildungspolitik! Sehr interessant, da es ja an einigen anderen Orten leider anders abgelaufen ist...

Geschrieben

Schon erstaunlich Henning, wie vehement du diesen offensichtlich übertriebenen, gewaltsamen Polizeieinsatz immer wieder aufs neue verteidigst.

 

Aber von jemandem der "Notruf 112: Bis zum letzten Atemzug" als Spiel ansieht, habe ich auch nichts anderes erwartet...

Ziemlich makaber...

Geschrieben
Schon erstaunlich Henning, wie vehement du diesen offensichtlich übertriebenen, gewaltsamen Polizeieinsatz immer wieder aufs neue verteidigst.

 

Aber von jemandem der "Notruf 112: Bis zum letzten Atemzug" als Spiel ansieht, habe ich auch nichts anderes erwartet...

Ziemlich makaber...

 

Ouh, Sandro jetzt solltest du sehr vorsichtig sein, zumal du offensichtlich keine Ahnung hast, worum es bei dem genannten Projekt geht.

Wenn du persönlich werden möchtest, schreib mir gerne eine PN.

Auch können wir uns dann gerne mal über die Inhalte des Projektes unterhalten - offensichtlich bestehen da bei dir noch massive Wissenslücken...

 

Ich verteidige den Polizeieinsatz gar nicht, das hast du sicher falsch verstanden. Ich wehre mich allerdings mit aller Vehemenz dagegen, Polizeikräfte pauschal als prügelnde Freaks dargestellt zu sehen. Das ist ein Unterschied, der dir leider nicht aufgefallen ist. Makaber finde ich es, mir dieses Überlesen dann auch noch selbst zur Last legen zu wollen. Wenn du nur schallenden Zuspruch erwartest, solltest du vielleicht nicht gerade ein Forum als Diskussionsstätte wählen, meinst du nicht? Soviel zu deiner von dir propagierten Meinungsfreiheit... etwas inkonsequent von dir, mich dann hier so angehen zu wollen. Deine Meinung - meine Meinung... wo ist dein Problem?

 

Wie gesagt, das Angebot mit der PN steht - bin gespannt, ob du es wahrnehmen möchtest, oder dich wie im letzten Post weiter völlig unqualifiziert und frech zu meiner Person äußern möchtest.

Geschrieben

Auf keinen Fall wollte ich dich persönlich angreifen, Henning. Versteh mich bitte nicht falsch. Jeder hat seine Meinung und das akzeptiere ich auch.

 

Dass ich dieses Projekt nicht genauer kenne ist richtig. Aber solche Titel für ein Computerspiel zu verwenden stösst mir einfach etwas auf, es tönt für mich doch ziemlich Makaber.

 

Ich hoffe wir können hier trotzdem sachlich weiter argumentieren, sofern dass bei einem solchen Thema überhaupt längerfristig möglich ist. Sorry für meine etwas aggressive, plakative Wortwahl in vorigem Beitrag.

Geschrieben

Moin Sandro,

 

absolut kein Problem, dass das Thema durchaus ein heißes Eisen und auch hier und da mit Emotionen verbunden ist, wissen wir ja beide. Und ich denke, dass wir auch ruhig auf der sachlichen Ebene bleiben können, ich seh da gar kein Problem. :)

 

Das Projekt, soviel sei mir vielleicht kurz erlaubt, ist als eine ernsthafte Rettungssimulation geplant, und nicht als Actionspiel im Stile der Medicopter-Serie. "Bis zum letzten Atemzug" bezieht sich dabei durchaus ebenso ernsthaft darauf, dass Rettungskräfte manchmal wirklich übermenschliches jenseits der eigenen Grenzen leisten - für andere, deren Leben und deren Gesundheit. Die Polizei beispielsweise, um die es hier geht, werden wir allenfalls als KI (zum Absperren von Einsatzstellen) implementieren, d.h. kein Spieler wird je mit einer Schusswaffe herumlaufen und sinnlos herumballern können. Der Fokus liegt da ganz klar auf Feuerwehr und Rettungsdienst, und wir gehen da mit ganz klaren und sehr ernsthaften Vorstellungen heran. Als "Spiel" kann man es deswegen sehen, weil wir auch "Spielspaß" bieten und damit zu mehr Verständnis für die Situation von Einsatzkräften motivieren möchten, jedoch ohne sie dabei in den Himmel zu glorifizieren. Denn letztlich reden wir da immer auch von normalen Menschen...

Makaber ist daran eigentlich nicht - reißerisch mag der Titel klingen, aber nicht ohne sehr ernsten Hintergedanken. ;)

 

Dies nur, bevor hier für manchen ein falscher Eindruck entsteht - mehr Infos gerne auf unserer Website oder auch per PN an mich, alles kein Ding.

Geschrieben

Das mit der Robbenjagd fiel mir spontan ein, auch dort wird stehend auf liegende wehrlose und schreiende Lebewesen eingedroschen. Und die Präzision, mit der die Schläge hier geführt werden, erschreckt mich zutiefst.

Frage Dich einfach als zivilisierter Mensch, ob Du das könntest? Und wenn nicht, umso schlimmer solches durch andere ausführen zu lassen.

Es gibt immer menschenwürdigere Alternativen.

 

Gruss Walti

Wilko Wiedemann
Geschrieben
Das mit der Robbenjagd fiel mir spontan ein, auch dort wird stehend auf liegende wehrlose und schreiende Lebewesen eingedroschen.

Im Gegensatz zu den Robben hatten die Demonstranten aber garantiert die Wahl, die Strasse nach Aufforderung durch die Polizei unversehrt zu räumen.

 

Über solche Videos zu urteilen ist immer schwierig. Sie sind meistens sehr einseitig und zeigen auch die Vorgeschichte nicht. Zweifelsohne sind sicher die wenigsten Handlungen der Polizei in diesem Video gerechtfertigt, aber auch die Demonstranten sind sicher nicht unschuldig daran.

 

MfG

 

Wilko

Geschrieben
Das mit der Robbenjagd fiel mir spontan ein, auch dort wird stehend auf liegende wehrlose und schreiende Lebewesen eingedroschen. Und die Präzision, mit der die Schläge hier geführt werden, erschreckt mich zutiefst.

Frage Dich einfach als zivilisierter Mensch, ob Du das könntest? Und wenn nicht, umso schlimmer solches durch andere ausführen zu lassen.

Es gibt immer menschenwürdigere Alternativen.

 

Gruss Walti

 

 

Hi Walti,

 

irgendwo hast du Recht, das möchte ich keineswegs in Abrede stellen - wie Wilko aber sagt, die Leute begeben sich freiwillig in diese Situation und auch mit dem Wissen, dass das Risiko besteht, dass die Polizei ggf. zum Schlagstock greift, wenn nichts anderes mehr zieht.

 

Die Präzision, die du ansprichst, ist ironischer Weise oftmals aber sogar dieselbe Präzision, die schlimmere Verletzungen verhindert. Für mich sieht der Einsatz der Schlagstöcke im Vergleich zu anderen Bildern noch relativ kontrolliert aus. Dass man im Getümmel auch den Kopf treffen kann, ist denke ich irgendwann nur schwer zu vermeiden, gezielt denke ich sind diese Treffer nicht - wie gesagt, Video als Einschätzungsgrundlage, man kann da aber wirklich sehr geteilter Meinung sein, zweifelsohne, und in ganz bestimmten Fällen, war die Gewaltausübung sicher auch übertrieben.

 

Ob ich selbst das könnte... eine gute Frage, auch wenn sie wie viele andere gezielt an das eigene Gewissen geht. Sowas ist immer eine ganz persönliche Sache. Wenn z.B. jemand mich oder die Menschen angreifen würde, die mir sehr nahestehen, und eindeutig Gefahr für Leib und Leben besteht, würde ich nicht zögern, zu maximaler Gewaltanwendung zu greifen. Wie weit die geht, hängt dann jeweils von der Situation ab und ich werde mich hüten, da pauschale Aussagen zu machen. Aber angesichts dessen, was mir bisher selbst im Leben auch am eigenen Leib widerfahren ist, schließe ich mittlerweile nichts mehr aus. Wohl angemerkt sei dabei allerdings, dass diese Gewaltanwendung lediglich notwendig effektiv, und nicht exzessiv wäre. Im Alltag bin ich eigentlich ein extrem gutmütiger Zeitgenosse, der schon sehr sehr lange braucht, bis er überhaupt mal seine Stimme auf laut schaltet. Bis zur Anwendung von Gewalt ist es da noch ein unendlich weiter weg mit genügend Hemmschwellen, die derjenige erst einmal einreißen müsste. Ich ziehe da durchaus Grenzen, für den Fall dass jemand nun denken mag, ich würde jeden gleich totprügeln wollen oder was weiß ich, was man sich da für allerlei Zeugs ausmalen könnte... O.o

Ich hoffe, man möge mir hier aus dieser sehr ehrlichen Antwort nicht versuchen, einen Strick zu drehen.

 

Konkret aber mit Blick auf deine Schlagstockfrage:

Ich würde sie mit ja beantworten, wenn ich einen solchen Beruf (Polizist) ergreifen möchte, und zwar durch und durch als zivilisierter Mensch. Dies in bestimmten Situationen tun zu müssen und zu tun gehört leider mit zu dem Beruf, und es gibt Dinge in jedem Beruf, die man daran liebt und die man hasst. Den Schlagstock einzusetzen wäre eines der Dinge, die ich hassen würde und wo ich keineswegs frei von Selbstzweifeln wäre - was aber nicht notwendigerweise ab initio ausschließt, es wenn nötig zu tun. Wir bewegen uns da zwischen moralisch-gesellschaftlichen Idealen und der manchmal in ganz krassem Gegensatz dazu stehenden Realität. Für mich klingt es so, als würdest du aufgrund dessen den Polizeikräften zumindest indirekt ihre Zivilisiertheit absprechen wollen - für mich dennoch unverständlich, denn ich denke nicht, dass sie das gerne tun. Letztlich sind das auch nur Menschen, die wie gesagt eine sehr undankbare Position haben. Ein Polizist, der tatsächlich Spaß dabei empfindet, der ist definitiv im falschen Beruf und sollte vielleicht lieber Boxer werden. Genauso sieht es auch mit dem Gebrauch der Schusswaffe aus - manchmal ist er nötig und gerechtfertigt, und sei es ggf. zum Eigenschutz und durchaus in dem Wissen, dass es tödlich ausgehen kann. Mit Spaß und Lust oder einem durch und durch reinen Gewissen frei von jedweden Zweifeln wird garantiert kein Polizist davon Gebrauch machen...

 

 

Bessere Alternativen gibt es sicherlich immer, aber zu denen wird man wahrscheinlich nur kommen, wenn beide Seiten mitziehen, Einsatzkräfte wie Demonstrierende... das zu erreichen halte ich aber leider für recht unmöglich, denn dazu müssten sich beide Parteien irgendwo in der Mitte treffen...

Wie gesagt, wir haben leider medial bedingt nur einen sehr beschränkten Blick auf die Dinge, dementsprechend stehen die Urteile stets auf wackeligen Fundamenten...

 

Ganz abseits davon - die Zivilisiertheit und ihre Facetten, das wäre eigentlich ein total interessantes Thema für einen eigenen Thread. Da gibt es nämlich auch sehr interessante Beispiele aus dem Einsatzalltag von Rettungsdienst und Feuerwehr, aber auch als Ersthelfer an Unfallstellen stellt man sich beim Verhalten mancher Passanten durchaus öfter mal die Frage danach, wieviel Zivilisiertheit im Menschen eigentlich überhaupt steckt - wenn es sie denn tatsächlich gibt... und warum sich gerade da oftmals zeigt, wie gern manche dann doch lieber andere sich die Finger schmutzig machen lassen...

Geschrieben

An dieser Stelle muss ich mich aus diesem Thread ausklinken, denn ich bin zu befangen.

3 Jahre lang von einem echten Sadisten, getarnt als Primarschullehrer, benutzt worden zu sein, sollen als Erklärung genügen.

Nur soviel: Ich bin glücklich, dass heute schlagende Lehrpersonen sofort aus dem Amt genommen werden.

 

Gruss Walti

Geschrieben

Absolut verständlich - das hab ich in der Schule zum Glück nicht mehr erlebt, aber ich kann mir vorstellen, wie sehr das prägt und Spuren hinterlässt. Ich selbst studiere sogar Englisch und Philosophie auf Gymnasiallehramt und bin meinerseits ebenfalls froh, dass solche Zeiten vorbei sind. Wenn ich mir vorstelle, als Lehrer da meine Schülerinnen und Schüler zu schlagen, wird mir in der Tat mehr als übel - als Polizist würde es mir da wie oben schon gesagt nicht anders ergehen, auch wenns da dann rein rechtlich legitimiert wäre.

Auf jeden Fall kann ich nun auch deine Assoziation mit der Robbenjagd besser nachvollziehen, denke ich... da wird mir dann klarer, warum du es wahrscheinlich so meintest.

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